'Kalte Macht' - Kapitel 12 - Ende

  • Das Problem mit diesem Buch ist für mich, dass ich für die Begründung für meine Auffassung viel über mich und meine Vergangenheit erzählen müsste, was ich nicht unbedingt tun will. Aber mit dem Wissen, dass ich nun mal habe komme ich zu dem Schluß, dass Jan Faber das Pseudonym von Lieschen Müller und nicht das eines Insiders ist. Kein Politiker macht so viele Fehler, wie sie hier ständig passieren. Solche komplexen Angelegenheiten erfordern viel zu viele Eingeweihten, Menschen der dritten, vierten Ebene, Menschen, die keine Loyalität kennen und die des Geldes wegen mitmachen. Mord ist ein sehr persönliches Geschäft, womit die Schlußszene am See noch am überzeugendsten wirkt. Aber wie vorher schon angedeutet, auch wenn am Schluß der Arzt, der zunächst in Braunschweig war auf einmal in Berlin zuständig ist- so funktioniert das nicht.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Aber wie vorher schon angedeutet, auch wenn am Schluß der Arzt, der zunächst in Braunschweig war auf einmal in Berlin zuständig ist- so funktioniert das nicht.


    - Natascha befindet sich in einer Klinik in Braunschweig, da sich der "Unfall" ja am Haus ihres Vaters ereignet hat.


    - Natürlich wirkt die Story reichlich überzogen und keiner kann und will sich vorstellen, dass es so läuft. Woher nimmst Du aber Deine vollständige Gewissheit?

  • Hmmm... Leseexemplare wurden vorab an ausgewählte Personen und Buchhändler geschickt. Da noch nirgends in der Presse etwas von einem Skandal zu lesen ist dürfte alles fiktiv sein. Wenn man aber so deutlich gewisse reale Personen aus dem Roman rauslesen kann und diese dann schwersten Verbrechen beschuldigt werden und dann ist alles nur ein Hirngespinst... Ich weiss noch nicht wie ich den Schluss und die ganze Geschichte einordnen soll. Bin da im Moment sehr zwiegespalten. :gruebel

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe


    Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie zunächst in Braunschweig behandelt wurde, da der Unfall ja auch dort passierte.


    Muss nicht sein. Es gibt ja Hubschrauber etc...
    Ehrlich gesagt bin ich von dem Ende genervt. Der gleiche Arzt, der auch ihren Vater umgebracht hat? Ernsthaft?
    Und dann noch bei so einer "Enthüllungsstory" ein offenes Ende? Den Sinn dahinter verstehe ich nicht ganz.


    Was ich auch mal gar nicht blicke, aber vll kann mir da einer von euch weiterhelfen?
    Für mich hört sich das Gespräch zwischen Kanzlerin und Jäger so an, als ob das alles so geplant war. Aber wieso jmd auf eine Enthüllung ansetzen, wenn man die Enthüllung gar nicht will, weil es bedeutet, dass sie die Macht über bestimmte Leute für immer besitzen wird? Und warum damit den evtl Tod "aus Versehens" von jmd, der davor gar nichts wusste, in Kauf nehmen? Dafür, dass dabei nichts raus kommt? Ich bin echt verwirrt! :gruebel
    Und hat Henrik der Wende das Dokument geschickt?
    Wenn ja, dann gibt es jadoch noch mehr Exemplare?
    Warum kam dann nie etwas ans Licht?


    Zitat

    Original von sapperlot
    Hmmm... Leseexemplare wurden vorab an ausgewählte Personen und Buchhändler geschickt. Da noch nirgends in der Presse etwas von einem Skandal zu lesen ist dürfte alles fiktiv sein. Wenn man aber so deutlich gewisse reale Personen aus dem Roman rauslesen kann und diese dann schwersten Verbrechen beschuldigt werden und dann ist alles nur ein Hirngespinst... Ich weiss noch nicht wie ich den Schluss und die ganze Geschichte einordnen soll. Bin da im Moment sehr zwiegespalten. :gruebel


    Ja, das wundert mich auch, dass bei so einem Buch dann noch nix in der Presse oder im Internet zu lesen ist und keiner darüber redet!
    Und wenn es nur ein Hirngespinst ist, dann finde ich das alles reichlich gewagt, selbst unter Pseudonym...


    Den Begriff "Lieschen Müller" kannte ich bis heute nicht, wieder was Neues gelernt! :lache

  • Tja, ich finde auch, daß sich der Autor mit dem Roman ganz schön aus dem Fenster gelehnt hat.


    Viele Sachen sind für mich zu überspitzt dargestellt. Ich denke schon, daß es stimmt, daß Politiker Aktenberge zu bewältigen haben und mehr Stunden als Otto-Normal arbeitet und zur Verfügung steht bzw. stehen muß. Trotzdem hoffe ich, daß mit Drogen nicht derart umgegangen wird und sie sich mit Ephedrin vollpumpen.


    Intrigen kommen mit Sicherheit vor, aber Mord bzw. Anstiftung zum Mord :nono


    Der Autor wird natürlich sagen, es ist ein Roman. Ob dies die Personen, die man klar erkennen kann, auch so locker nehmen? :gruebel


    Edit:
    Das Thema Kindsmißbrauch (mit der Tochter von Sandrine) ist ohne Auflösung verschwunden. Das Mädchen tot, die Mutter auch tot. Dieser Strang war unnötig oder? Denn Michelle war eine andere Liga.

  • Zitat

    Original von Richie
    Edit:
    Das Thema Kindsmißbrauch (mit der Tochter von Sandrine) ist ohne Auflösung verschwunden. Das Mädchen tot, die Mutter auch tot. Dieser Strang war unnötig oder? Denn Michelle war eine andere Liga.


    stimmt, echt komisch! Darum gings dann gar nicht mehr. Nur, dass es als Nataschas Schuld verbucht wird, weil sie sich eingemischt hat...


    Es wurde auch nicht aufgeklärt wer bei Natascha im Bett war diese eine Nacht. Ihrem Mann hat sich davon bis zum Ende nichts erzählt (hab ich erwähnt, dass ich es doof finde, dass die Leute nie miteinander reden?!). Und von wem das Kind nun war weiß man auch nicht. Man weiß auch nciht, ob Natascha überlebt!


    ...

  • Ja, es bleiben jede Menge lose Enden übrig, einerseits ein bisschen unbefriedigend, andererseits finde ich es passend zu der Art und Weise wie diese Geschichte erzählt wurde.
    Es wird nicht unbedingt rund und umfassend erzählt, manche Szenen sehr ausführlich und intensiv, dann wieder große Lücken und Löcher, die man eventuell mit seinen Gedanken und Interpretationen füllen kann. Mir fällt es schwer, diesen Eindruck in Worte zu fassen, vielleicht kann es einer von euch besser :help.


    Der Kindesmissbrauch wird nicht wirklich zum Thema, die Tochter von Sandrine scheint auch nicht missbraucht worden zu sein, sie musste wohl auch verschwinden, weil Natascha und Henrik zu nah an ihrer Mutter dran waren und "man" Angst hatte, sie wüsste irgendetwas. Sandrine war eine Kollegin von Michelle, im gleichen Etablissement tätig. Aber über was sie genau "auspacken" wollte, kann ich mir nicht so recht vorstellen - oder hab ich was überlesen :gruebel?
    Je mehr man über die Details nachdenkt und sie hinterfragt, um so mehr greift Verwirrung und möglicherweise Unzufriedenheit um sich ;-). Am besten lässt man die Geschichte einfach so stehen, spannend und gut erzählt, ein Thriller etwas abseits der ausgetretenen Pfade.


    Wolke, der Artikel ist interessant! Man wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Assoziationen zu realen Politikern :grin. Es gibt einiges dafür und einiges dagegen - schwammig genug um rechtlich nicht belangt werden zu können.

  • Lumos mir erging es ähnlich. Das Buch war zu Ende und am nächsten Tag habe ich über die Geschichte nachgedacht und eigentlich war es für mich gar nicht so berauschend. Etliche lose Fäden, manche vielleicht auch nur "Füller" und ich denke na klar hätte Sandrine irgendwas aufgeschnappt haben können, aber wir erfahren es nicht.


    Der Artikel war informativ. Vielleicht denke ich jetzt auch zu negativ, aber es könnte auch vom Verlag ein kluger Schachzug sein, durch diesen geheimnisvollen Autor und das Thema den Verkauf anzuheizen :gruebel


    Die Ähnlichkeiten sind für mich nicht wegzudiskutieren. Ob Schäuble jetzt in Tübingen oder wo auch sonst geboren ist oder die Kanzlerin in real warme blaue Augen hat, der Leser macht sich dazu seine eigenen Gedanken.



    Für mich war es ein spannend erzählter Thriller mit einigen Ungereimtheiten, etlichen Brutalitäten und einigen losen Fäden. Den Vergleich zu realen Persönlichkeiten wird jeder Leser machen und zur Person des Autors wird man vielleicht in nächster Zeit noch was hören.


    Im Moment denke ich über eine abschließende Rezi erst noch nach :gruebel

  • Lumos, Brutalitäten ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich meinte für mich "überflüssige" Leichen, wie eben Sandrine und ihre Tochter oder auch den Anschlag auf Herhausen oder den auf Natascha.


    Auch die Einbeziehung von Sphinx hatte für mich keine Bedeutung :-(

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe


    Trotzdem gehe ich davon aus, dass sie zunächst in Braunschweig behandelt wurde, da der Unfall ja auch dort passierte.


    Meinst Du Nataschas Unfall? Der war in dem abgelegenen Haus bei Berlin. In Braunschweig war nur der Unfall des Vaters. Ich bin da bei beowulf: Das mit dem Arzt erst in BS und dann in B ist ein blöder Fehler des Autors.


    Was sollte nun der Auftrag der Kanzlerin? Sie beauftragt eine Lokalpolitikerin damit, ihr Dinge zu recherchieren, die sie schon seit zehn Jahren selbst weiß, um dann die Ergebnisse zu vernichten? Auch über den versuchten Mord an Natascha weiß sie Bescheid. Natascha, die sich ohne Ruf nach Berlin um die marode Wirtschaft von Mc Pomm gekümmert hätte. Und der Vater muss auch noch sterben? Warum? Das, wss er wusste, wussten auch noch zig andere Personen.


    Das Buch ist wirklich ein Erstlingswerk mit vielen Fehlern im Plot. Gut zu lesen, aber inhaltlich nicht ausgereift. Da war jemand stolz auf sich, dass er viele Namen kennt. Ich hoffe nicht, dass unser Kanzleramtsministerium so lächerlich und dümmlich organisiert ist. Die Mär davon, dass fünf Leute die Geschicke des Landes leiten und selbst die größten Verbrecher sind. Eine Geschichte aus Absurdistan.

  • Teil der Absurdität ist ja, dass zwischen dem Tod des Bankiers und den geschilderten Ereignissen eine andere Regierung an der Macht war- mit Zugriff auf alle Akten und ohne jede Reaktion? Edith meint: Wenn jetzt jemand wieder Verschwörungstheorieen über Aktenvernichtung rausholt. okay. Wenn es keine Akten gab, wie soll "die Kanzlerin" dann ohne Akten hinter die Tat gekommen sein?

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Ja, das wundert mich auch, dass bei so einem Buch dann noch nix in der Presse oder im Internet zu lesen ist und keiner darüber redet!
    Und wenn es nur ein Hirngespinst ist, dann finde ich das alles reichlich gewagt, selbst unter Pseudonym...


    Ich denk mal, weil es offiziell erst am 15. Juli erscheint.
    Aber auch wenn Politiker dagegen Sturm laufen, werden sie vermutlich den Verkauf damit nur ankurbeln.


    Mir hats gefallen. Soo überrraschend fand ich einiges nicht.
    Mag sein, daß es mir in einer Hinsicht wie Lumos geht - ich hab einfach schon zu viele Thriller gelesen.
    Auf der anderen Seite auch so viel negatives über Politik und Politiker erfahren, daß mich kaum noch etwas überraschen würde. Leider.


    Unbefriedigend fand ich aber auch das Ende.
    Ich mag es nicht, wenn das Böse siegt. Da bin ich harmoniesüchtig :grin


    Wegen des Arztes - den kann man doch mal eben per Helikopter von BS nach B fliegen.
    Bei Ärztem ist das nicht so ungewöhnlich. Auch wenn normalerweise die Patienten in die entsprechenden Kliniken zu den Koryphäen gebracht werden - es geht auch andersherum.

  • Eine Koryphäe ja- aber das ist der betreuende Stationsarzt!


    Krankenhäuser haben Träger, häufig Universitäten, Kommunen oder Privatunternehmen, da kann nicht gerade mal eben ein Arzt von A nach B wechseln, vor allem nicht von Braunschweig in der Provinz zur Charité nach Berlin. wer reden ja nicht von einer Sache, die monatelang vorbereitet werden konnte. Schließlich konnte niemand voraussehen, dass der Ami pfuscht und sie den Anschlag überlebt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()