Klappentext:
Die junge englische Studentin Lily macht ihre ersten wilden sinnlichen Erfahrungen, als sie sich ein Tatoo stechen lässt. Kurz darauf gerät sie zwischen mehrere Männer – unter ihnen ein verwegener Rockstar, ein eher bodenständiger Uni-Dozent und ein glamouröser Fotograf – und lernt die Welt der Fetischclubs und des BDSM kennen.
Rezension:
Lily ist behütet in einer Kleinstadt in England aufgewachsen, doch für ihr Studium zog es sie nach Sussex. Schnell fand sie eine WG, in der sie wohnt und ihre Mitbewohnerin Liana wurde auch gleichzeitig ihre beste Freundin. Da sich beide schon immer tätowieren lassen wollten (beide mit dem gleichen Motiv und an der gleichen Stelle) suchen sie eines abends spontan ein entsprechendes Studio auf. Liana lässt sich nach Plan tätowieren, doch Lily entscheidet sich im letzten Moment anders - und dies wird ihr Leben für immer verändern, den sie lässt sich eine schwarze Träne in ihr Gesicht tättowieren. Die eigentliche Bedeutung eines solchen Tattoos wird ihr jedoch erst später klar - doch da ist es zu spät, es gibt kein zurück mehr, die Lily von einst gibt es nicht mehr.
Nach Beendigung ihres Studium zieht es Lily nach London, doch leider bekommt sie nicht, wie erhofft, eine Stelle in einer Buchhandlung. Ihr auffälliges Tattoo steht einer solchen Arbeit im Weg, sodass sie mit einem Mini-Job in einem Musikgeschäft mehr schlecht als recht über die Runden kommt, doch sie mag die Arbeit und sie macht ihr Spaß. Eines Tages lernt sie im Rahmen ihres Jobs Leonard kennen, der in genau dem Musikgeschäft, in dem Lily arbeitet, ein Musikinstrument seiner verstorbenen Frau verkaufen will. Er würde das Instrument auch umsonst abgeben, Hauptsache, jemand spielt wieder auf diesem. Lily ist vom ersten Augenblick an von diesem Mann, der mehr als doppelt so alt ist wie sie, fasziniert und kurze Zeit später beginnt sie eine Affäre mit ihm. Sie ahnt, dass sie nicht die einzige für ihn ist, aber er macht sie glücklich, auch wenn beide wissen, dass ihre Beziehung nicht für die Ewigkeit gemacht ist.
Leonard zeigt Lily die Welt, doch nach 80 glücklichen Tagen bricht er den Kontakt zu ihr ab. Lily, die wusste, dass dies irgendwann geschehen wird, ist zutiefst unglücklich, tröstet sich jedoch mit Dagur Sigurdarsson, dem Schlagzeuger von Viggo Francks Band. Doch auch hier findet sie nicht die Erfüllung. In einem BDSM-Club, in dem sie nachts arbeitet, kann sie ihre voyeuristische Ader ausleben und noch viel mehr. Doch wird sie das wirklich glücklich machen?
Der 5. Band der 80-Days-Reihe! Der 5. Band besticht dieses Mal durch einen sehr einfühlsamen Plot, in dem eine junge Frau, herauszufinden versucht, wer sie wirklich ist. Sie kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus und war immer die vorbildliche Tochter, doch in ihr ist etwas, dass sie nicht zur Ruhe kommen lässt und sie muss herausfinden, was es ist, um ein erfülltes Leben zu führen. Die Figuren, allen voran Protagonistin Lily wurden ausgesprochen facettenreich erarbeitet. Besonders gut hat mir hier der innere Zwiespalt von Lily gefallen, die versucht, entgegen ihrer bürgerlichen Erziehung, herauszufinden, wer sie wirklich ist und das in allen Facetten ihres Lebens. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen angenehm zu lesen, sodass sich das Buch wie von selbst gelesen hat. Jetzt ist wieder etwas Geduld gefragt, denn ein paar Wochen muss ich leider noch auf den 6. und abschließenden Band der Reihe "80 Days. Die Farbe der Liebe" warten.