Das Echo der Träume - Maria Duenas

  • KLAPPENTEXT:


    Spanien, 30er Jahre. Sira beschließt kurz vor Ausbruch des Bürgerkriegs, ihrer großen Liebe nach Marokko zu folgen. Die junge Spanierin ist auf Anhieb von der pulsierenden Stadt Tanger überwältigt, bis sie von ihrem Geliebten verlassen wird. Mit gebrochenem Herzen muss sie allein in dem fremden Land zurechtkommen. Sie schafft es, sich als Schneiderin zu etablieren, und fertigt schon bald elegante Kleider für wohlhabende europäische Kundinnen. Doch dann trifft Sira auf jemanden, der sie in eine Welt voller Geheimnisse und Verschwörungen, aber auch Gefahr entführt …


    AUTORIN:
    (Quelle: blanvalet)


    María Dueñas wurde 1964 im spanischen Puertollano geboren, promovierte in englischer Philologie und ist Professorin der Universidad de Murcia. Sie unterrichtete an nordamerikanischen Universitäten, veröffentlichte wissenschaftliche Texte und hat an zahlreichen kulturellen und verlegerischen Projekten mitgewirkt. Das Echo der Träume ist ihr Debütroman, der in Spanien auf Anhieb ein Riesenerfolg wurde und sich bisher über zwei Million Mal verkauft hat.


    EIGENE MEINUNG:


    „Das Echo der Träume“ ist eines dieser Bücher, das Leser fesseln und begeistern kann mit seiner sprachlichen Qualität und dem Umfang seiner Erzählungen, die imposant und beeindruckend sind. Gepaart mit einer Protagonistin, die authentisch wirkt und dem Leser immer mehr ans Herz wächst, ist dieser Roman eine unschlagbares Debüt.


    Die junge Sira zieht, übermannt von den naiven Gefühlen einer leidenschaftlichen Liebe, mit ihrem Geliebten nach Marokko. Die Warnung ihres Vaters, dass in Spanien bald ein großes politisches Chaos ausbrechen werde, aber auch der scheinbar ehrgeizige Geschätssinn ihres Liebsten sind der Grund dieses geografischen Wechsels. Zurück lässt sie nicht nur die Sicherheit, die sie im Umfeld ihrer Mutter hatte, sondern auch das Leben eines einfachen Schneidermädchens. Sie ist nun eine ganz neue Persönlichkeit. Reich, elitär, am Puls des marokkanischen Nachtlebens. Bis das böse Erwachen kommt und Sira scheinbar allein gelassen zu ihren Wurzeln zurück kehren muss. Doch nicht nur den großen Haien gelingt es sich das Meer der politischen Machtspielchen zunutze zu machen...


    Maria Duenas ist es gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Sehr gut recherchiert und sprachlich qualitativ hochwertig herausgearbeitet hat man das Gefühl die Autorin hätte all das, was Protagonistin Sira widerfährt, selbst erlebt. Die Geschichte ist von so hoher Authentizität, dass man kaum merkt, dass man es mit fiktiven Personen zu tun hat. Dies hat sicher damit zu tun, dass der Hintergrund des Romans, der spanische Bürgerkrieg zur Historie Spaniens gehört und wir oft Personen aus der Realität begegnen.


    Das etwas offene Ende hat mich zunächste ein wenig verwirrt, im Nachhinein muss ich jedoch sagen, dass ich gerade das beeindruckend finde. Es lässt dem Leser Raum für eigene Gedanken, veranlasst ihn dazu auch nach beenden des Buches über den Roman nach zu denken.


    FAZIT:


    Marie Duenas Debütroman „Das Echo der Träume“ kann sich meiner Meinung nach problemlos mit den Romanen anderer bekannter lateinamerikanischer / spanischer AutorInnen messen. Sowohl sprachliche Qualität als auch die Kunst die Geschichte so fesselnd zu erzählen, das man sich als Leser mitten drin wieder findet, erinnert mich sehr an meine Lieblingsautorin Isabel Allende. Dennoch hat man nicht das Gefühl eine Kopie zu lesen, sondern bekommt eine ganz neue Geschichte, deren Handlungen authentisch herausgearbeitet wurden. Die Einarbeitung eines politischen Hintergrunds ist sicher nicht jedermanns Sache, ich jedoch lese solche Romane sehr gern. Zumal dies in „Das Echo der Träume“ zwar eine wichtige Rolle spielt, die eigentliche Geschichte jedoch nicht verdrängt. Ein sehr beeindruckendes Debüt, das es zu lesen lohnt. Ich hoffe wir bekommen schon bald mehr von der Autorin.