Tim Severin: The Brendan Voyage
Abacus 1996. 292 Seiten
ISBN-13: 978-0349107073
Kindle edition 284 Seiten, 749 KB. 3,99€
Verlagstext
It has been described as the greatest epic voyage in modern Irish history. Tim Severin and his companions built a boat using only techniques and materials available in the sixth-century A.D, when St Brendan was supposed to have sailed to America. The vessel comprised forty-nine ox hides stitched together in a patchwork and stretched over a wooden frame. This leather skin was only a quarter of an inch thick. Yet Severin and his crew sailed Brendan from Brandon Creek in Dingle to Newfoundland, surviving storms and a puncture from pack ice. "The Brendan Voyage" is Tim Severin's dramatic account of their journey. Brilliantly written and impeccably researched, "The Brendan Voyage" is a classic of modern exploration and has been translated into 27 languages. It conveys unforgettably the sensation of being in a small, open boat alone in the vastness of the North Atlantic, visited by inquisitive whales, reaching mist-shrouded landfalls, and receiving a welcome from seafaring folk wherever the crew touched land.
Der Autor
Tim Severin is an explorer, film-maker and lecturer, who has made many expeditions, from crossing the Atlantic in a medieval leather boat to going out in search of Moby Dick and Robinson Crusoe. He has written books about all of them. He has won the Thomas Cook Travel Book Award, the Book of the Sea Award, a Christopher Prize, and the literary medal of the Academie de la Marine. He also writes historical fiction.
Inhalt
Der Heilige Brendan lebte im 5. und 6. Jahrhundert auf der irischen Halbinsel Dingle, heute County Kerry. Brendans Reisebericht "Navigatio Sancti Brendani" über seine achtjährige Reise an Bord eines offenen Curragh könnte eine Besiedlung Amerikas durch irische Mönche vermuten lassen. Tim Severin (*1940 in Assam) vereint als Historiker, Segler und ehemaliger Ruderer eines Achters in Oxford die Talente, um sich in einem Nachbau des Boots auf die Spur des Heiligen Brendan zu begeben. Der auslösende Moment für Severin war ein Buch, das er zufällig in die Hand nahm und das sich - Zufall oder Schicksal? - exakt bei der historischen Abbildung eines Curraghs mit Segeln öffnete. Brendans Voyage beginnt in Dingle, wo Curraghs in den Siebzigern noch gebaut wurden und sich an Land mit dem schwarz kalfaterten Kiel nach oben wie kleine Wale in den Sand schmiegten. John, der Bootsbauer, ist der erste Helfer in einem ganzen Netz, der Tim Severin mit seiner Erfahrung im Bootsbau unterstützt. Nun ist es keine Frage mehr, ob das Projekt stattfinden wird, sondern welches Holz, welches Leder und welche Gerbung der Lederhäute für ein hochseetüchtiges Boot nötig sind. Severin wird zum personifizierten Authentizitäts-Wahn. Da zu Brendans Zeiten die Rinder viel kleiner waren als heute, müssen kleine Lederhäute her, mit denen Severin und seine freiwillinge Helfer zunächst Sattlernähte üben.
Mit 5 Mann Besatzung (Brendan war mit 13 Mann unterwegs), Wasser, Lebensmitteln und einem geschenkten Fäßchen Whiskey an Bord sticht die Brendan 1976 von Dingle aus in See, getragen vom Nationalstolz der Iren auf das Projekt. Der Wind und die nördlichen Meeresströmungen bestimmen den Kurs der Brendan. Der Bootstyp ist der Route durch kalte Gewässer und von Insel zu Insel offenbar perfekt angepasst. Schon bald erkennt Severins Mannschaft, dass historische Materialien moderner Ausrüstung überlegen sein können. Moderne Materialien fallen einfach aus, Wolle, Holz, Weidenruten und Flachsseile lassen sich mit Bordmitteln wieder reparieren. Notfalls muss sich ein Mann über Bord hängen, um auf ein Leck einen Lederflicken aufzunähen. Für die zweite Etappe im Sommer 1977 kommt Trodur von den Faröer Inseln an Bord, ein wandelndes Lexikon zum Thema Eis, Wale und essbare Seevögel. Der Nachbau des historischen Boots verifiziert die Legende von Brendan als historische Quelle. Severin interpretiert mithilfe unseres heutigen Wissens Passagen des Textes, z. B. Brendans Begegnung mit Walen und Eisbergen. Schützend beobachtet von der isländischen und schließlich von der kanadischen Küstenwache gehen die Männer unter dem Beifall der örtlichen Fischer nördlich von St. Johns an Land.
Fazit
Die Stimmung zwischen fünf Männern an Bord eines nahezu offenen Boots, eingehüllt in mehrere Schichten wollene Unterwäsche (auch hier siegten die traditionellen Materialien über die modernen) und in den legendären Geruch nasser Wolle, fängt Severin mit Galgenhumor und ohne Heroisierung des Projekts ein.
9 von 10 Punkten