Info zum Buch:
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (17. Juni 2013)
ISBN-10: 344247812X
Inhalt:
Natalie Schilling ist knapp über vierzig, Moderatorin einer Büchersendung, Kochkolumnistin, Single – und in der Sinnkrise. Jetzt kann nur noch der Psychiater helfen. Doch wie es das Schicksal will, verliebt sich die Unglückliche prompt in ihren schwulen Therapeuten Theodor. Und der gehört eigentlich selbst auf die Couch: Seine Patienten nerven ihn, und sein Lebensgefährte – ein Maler in der „Hummerphase“ – will die Trennung. Verständlich, dass es ihm schwerfällt, sich auf die Sorgen anderer zu konzentrieren. Macht nichts, denn schließlich hat Natalie die Erkenntnis: Jeder ist seines Glückes Schmied. Und das Glück wiederum kommt in den seltsamsten Formen. Manchmal auch in der eines Apothekers oder eines kleinen Mopses.
Autorin:
Tanja Wekwerth wurde in Berlin geboren. In Paris studierte sie Sprachen, arbeitete in verschiedenen Berufen (u.a. Übersetzerin, Model, Stewardess) und schrieb 1999 ihren ersten Roman "Emma über den Wolken". Weitere Veröffentlichungen erfolgten im Droemer Knaur Verlag: Das Haus der Hebamme, Esthers Garten, Mitternachtsmädchen.
Neben dem Schreiben ist die Fotografie Tanja Wekwerths große Leidenschaft.
Sie ist Mitglied der Autorinnenvereinigung.
Mehr Information unter www.tanjawekwerth.de
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Meine Meinung:
Das Cover ist ansprechend, es verspricht ein lustiges Buch und weist schon eindeutig darauf hin, dass die Handlung sich in Berlin abspielen wird. Auch der Hummer aus dem Titel (Howard) und Feivel, der Mops, finden einen Platz auf dem Cover. Es gefällt mir, dass schon einige Punkte des Inhalts direkt vor Aufschlagen des Buches gezeigt werden und der Umschlag daher gut zum Inhalt passt.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Er liest sich gut und flüssig und an einigen Stellen schafft Tanja Wekwerth es, den Leser durch bestimmte Formulierungen zum Lachen zu bringen.
Positiv aufgefallen ist auch, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wurde. Man wusste immer genau, was die verschiedenen Charaktere denken und die Sicht war nicht nur auf einen oder eine beschränkt.
Ich habe mich allerdings während des Lesens immer wieder gefragt: Handelt es sich hier um ein witziges Buch oder soll ein gewisser Ernst dahinter stecken, der mit Übertreibungen ausgedrückt werden sollte? Leider kam ich bis zum Ende auf keine Antwort.
Gefallen hat mir die Figur des Psychaters Theodor: Ein Therapeut, der selbst sehr dringend einen bräuchte? Ein Therapeut, der (verständlicherweise) so von einem seiner Patienten genervt ist, dass er ihn anschreit und ihm das dann auch noch als neue Therapiemethode verkauft? Herrlich witzig!
Ebenfalls ansprechend waren die Figuren Hertha, Theodors Mutter, die es mit ihrer Art immer wieder schafft, dass man unwillkürlich lächeln muss. Auch die kleine Rosie sorgt für viele komische und heitere Momente.
David, der freiheitsliebende Künstler, wurde ebenfalls recht authentisch dargestellt. Er will sich selbst verwirklichen und das "Künstlerdasein" auskosten, sich an nichts fest binden und in den Tag hineinleben. Damit steht er natürlich in starkem Kontrast zu seinem Partner Theodor, der nichts gegen das Zusammenleben und gemütlichen Abenden vor dem Fernseher hätte.
Als unpassend empfand ich das angegebene Alter der beiden Männer, das meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu dem Verhalten der zwei passte. Ich habe mir Theodor und David zwanzig bis dreißig Jahre jünger vorgestellt, als sie eigentlich waren.
Allerdings muss ich auch sagen, dass mir die Protagonistin Natalie überhaupt nicht gefallen hat. Sie war völlig überdreht und übertrieben, ihr Verhalten nicht nachvollziehbar und teilweise wirklich irre. Ich fand sie unsympathisch und das hat sich leider bis zur letzten Seite auch nicht so wirklich geändert.
Wie sie sich in Theodor verliebt, war mir auch schleierhaft, da dies aus dem Nichts geschieht und der Leser nicht nachvollziehen kann, weshalb dieses Gefühl denn nun eigentlich auftaucht.
Die Handlung an sich hatte viele gute und witzige Ideen, aus denen man meiner Meinung nach noch mehr hätte machen können. Leider empfand ich persönlich aber die Handlung als nicht sonderlich spannend. Es kam nie wirklich Spannung auf und ich hatte auch keine so großen Probleme damit, das Buch aus der Hand zu legen. Es passierte eigentlich insgesamt nicht viel und mir hat das gewisse Etwas einfach gefehlt.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass mich "Ein Hummer macht noch keinen Sommer" nicht so ganz packen konnte und ich es stellenweise leider auch etwas zäh fand. Das lag aber keineswegs am Schreibstil der Autorin sondern an der fehlenden Spannung der Handlung.
Von mir 5 von 10 Eulenpunkten.