'Kill Order' - Kapitel 23 - 31

  • Ein superspannender Abschnitt *wow*. Was mich im vorigen Teil so ein klein wenig störte, hat sich hier komplett in Wohlgefallen bzw. in Spannung aufgelöst :-].


    Carmen und Niko sprechen sich aus, rücken wieder näher zusammen, nachdem sich herausstellt, dass letztlich alle unter der schweren Folter des Mossad eingeknickt waren.


    Cohen und Liberman geht nun der Arsch auf Grundeis (sorry, aber das war mein erster Gedanke dazu).


    Die Theorie von S. 196 erscheint mir äußerst plausibel, leider. Das habe ich mir schon so oft gedacht. Immer wenn die Nahostfriedensgespräche in eine vielversprechende Phase eintreten, passiert etwas Dramatisches, die Gewalt eskaliert, ein Gegenschlag folgt dem nächsten. Extremisten auf beiden Seiten und/oder die Waffenindustrie sorgen dafür, dass es keinen Frieden geben wird.


    Nun ist Kusowjenko zu einer Schlüsselfigur geworden. Er überlegt, wer ihm letztlich größeren Nutzen (oder weniger Ärger) bringt. Vielleicht haben Niko und Carmen doch noch eine Chance :gruebel. Schon krass wie schnell die Israelis ihre Agentin haben fallen lassen! Wundern tut´s mich nicht :rolleyes.


    Cool, dass Nikolaj sich einfach nur verwählt hat, als er wieder bei Kusowjenko anruft - so herrlich normal in all der atemberaubenden Spannung ;-).


    Rafiq erscheint nun auch am Ort des voraussichtlichen Showdowns - die drei alten Freunde wieder zusammen?


    Das war jetzt leider mein vorläufig letzter Beitrag in der Leserunde. Ich bedaure es sehr, mich jetzt nicht weiter mit euch austauschen zu können und hoffe, ihr seid in zwei Wochen noch da. Den letzten Abschnitt nehme ich mit in den Urlaub.
    Bis dann :wave.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Das habe ich mir schon so oft gedacht. Immer wenn die Nahostfriedensgespräche in eine vielversprechende Phase eintreten, passiert etwas Dramatisches, die Gewalt eskaliert, ein Gegenschlag folgt dem nächsten. Extremisten auf beiden Seiten und/oder die Waffenindustrie sorgen dafür, dass es keinen Frieden geben wird.


    Das habe ich mir auch schon oft gedacht.
    Es ist wirklich tragisch, und es wird jedes Mal schlimmer, weil die Eltern ihren Hass auf die Kinder usw. vererben.


    Zitat

    Das war jetzt leider mein vorläufig letzter Beitrag in der Leserunde. Ich bedaure es sehr, mich jetzt nicht weiter mit euch austauschen zu können und hoffe, ihr seid in zwei Wochen noch da. Den letzten Abschnitt nehme ich mit in den Urlaub.


    Oh schade!
    Andererseits - einen wunderschönen Urlaub wünsche ich Dir!! Erhol Dich gut! :wave

  • Einen wunderschönen Urlaub, Lumos :wave


    Nikolaj und Carmen lassen sich von einem Schmuggler nach Zypern übersetzen. Der macht doppelte Geschäfte und so laufen die beiden in eine Falle. Dieses Mal ist es so weit, habe ich gedacht, jetzt haben sie ihn und gerätselt, wie es dann wohl weitergehen wird. Aber nein, eine dritte Partei mischt sich ein, wie schon in "Carmens" Appartement in Tripolis und Nikolaj nutzt die Gunst der Stunde und entwischt. Glück im Unglück! Leider haben es die unbekannten Mitspieler auf Carmen abgesehen und er kann sie in letzter Sekunde retten. Das gute an der Misere, jetzt ist es für die Mossad-Agenten und Nikolaj klar, das noch eine dritte Partei ihre Hände im Spiel hat.


    agu : Wie kam der Schmuggler eigentlich darauf, dass jemand an Nikolaj so starkes Interesse hat, dass er für Infos über seine Flucht zahlen würde? Es ist ja nicht so, dass das in den Nachrichten kam. Das ist mir irgendwie entfallen, solltest du es in der Geschichte erklärt haben. Und ist es auf Dauer nicht schlecht für sein "Geschäft", wenn er Leute verkauft? So was spricht sich in diesen Kreisen rum und dann hat er das "Nachsehen".

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Potzblitz! Da hat Lumos ja die ganze Vorarbeit für uns schon gemacht. Ich brauch nur noch zu unterschrieben. :write


    Uiiiii... nun bewegen wir uns auf allerhöchstem politischen Parkett und in den höchsten Sphären der Macht. Der Nahostkonflikt und die skrupellosen Machtgruppen die ihre eigenen Interessen durchsetzen... koste es was es wolle. :rolleyes


    Selbst den Mächtigen wie Cohen kriecht die Angst vor den Taten der Vergangenheit den Rücken hinauf und lässt sie die Contenance verlieren.


    Was Hollywood uns vorgaukelt wird in diesem Buch widerlegt. Kein Mensch übersteht auf Dauer die Torturen einer Folter. Jeder knickt ein, beim einen liegt die Schmerzschwelle höher beim andern etwas tiefer aber sie wird in jedem Falle erreicht und überschritten. :-(


    Nun haben wir schon zwei Szenen mit Schusswechseln und zwei mit Autos die Carmen und Nikolaj überleben. Vielleicht etwas viel des Guten aber ich muss sagen zum lesen wars nervenaufreibend. :brabbel :grin Ich erwarte ja noch geballte Action gegen Schluss des Thrillers.

  • Zitat

    Original von Suzann
    agu : Wie kam der Schmuggler eigentlich darauf, dass jemand an Nikolaj so starkes Interesse hat, dass er für Infos über seine Flucht zahlen würde? Es ist ja nicht so, dass das in den Nachrichten kam. Das ist mir irgendwie entfallen, solltest du es in der Geschichte erklärt haben. Und ist es auf Dauer nicht schlecht für sein "Geschäft", wenn er Leute verkauft?


    Es stimmt, das habe ich nicht im Detail erklärt und es tatsächlich auch offen gelassen.
    Ich bin hier von folgendem Szenario ausgegangen: Rafiq hat über seinen Kontakt den syrischen Geheimdienst zur Unterstützung, und der wiederum hat seine Augen und Ohren überall - ihre Zuträger in den Hafenstädten sind garantiert angewiesen, besonders aufmerksam nach Europäern Ausschau zu halten, die dringend auf illegalem Weg das Land verlassen wollen. Delacroix wiederum empfindet keine Loyalität für Nikolaj und Carmen. Sie sind keine Einheimischen, sie gehören nicht zur erweiterten Familie, es ist kein Ehrverlust, sie weiterzuverkaufen - im Gegenteil. Zudem ist er in seinem Geschäft gut vernetzt, muss er auch, damit er die richtigen Leute schmieren kann. Die Muhbarak-Spitzel in seiner Stadt kennt er mit Sicherheit, und findet es weder gefährlich noch ehrenrührig, Nikolaj zu verraten. So kassiert er zweimal, ohne Risiko. Denn selbstverständlich wird jeder im Dunstkreis davon ausgehen, dass Delacroix diese Nummer mit einem 'Freund' nicht durchziehen würde. Fremde gelten dagegen nichts.

  • Die Turbulenzen zwischen Carmen und Nikolaj sind toll dargestellt. Carmen hat Angst, will von Nik weg. Als ihre eigenen Leute auf sie schießen, muss sie sich neu orientieren. Die Entwicklung ist absolut glaubhaft dargestellt.


    Rafiq verstrickt sich immer mehr in seine alten und immer noch vorhandenen Gefühle für Carmen. Was hat er nur verbockt, dass Carmen ihn damals verlassen hat? Er hat mit dieser Beziehung jedenfalls noch immer nicht abgeschlossen. Dass er persönlich in diese Angelegenheit involviert ist, gibt der Geschichte eine zusätzliche unwägbare Komponente, erhöht nochmals die Spannung.


    Wem ist zu trauen? Verrät ohnehin nicht einer den anderen, wie es ihm gerade in den Kram passt? Es ist eine Welt voller Unbekannten, in ständiger Veränderung begriffen. Nichts ist fest und greifbar, alles schwankt. Ganz toll gemacht!

  • Was ich nicht ganz verstanden habe: Warum hat Nik, als er die Rolle des Malers Delani gespielt hat, Anna geheiratet? Empfand er wirklich etwas für sie oder hielt er das Ganze für eine ausgezeichnete Tarnung? Oder war die Ehe ein Mittel, sich stärker an Annas Bruder Francesco zu binden?


    So wie es aussieht, hatte Nik schon damals sein Herz an Carmen verschenkt. Hat er Anna trotzdem geliebt?


    Wie seht ihr das?

  • Anna habe ich eher so nebenbei wahrgenommen und mir keine Gedanken gemacht. Wahrscheinlich war er anfangs in sie verliebt und später wurde sie ihm so gleichgültig, dass der Liebhaber ihm egal war. Als Tarnung kann ich mir das nicht vorstellen, für Menschen mit mehreren Identitäten wie Nikolaj ist jeder engere Kontakt zu einer Person im Gegenteil eher ein Sicherheitsrisiko.

  • Zitat

    Original von xania
    für Menschen mit mehreren Identitäten wie Nikolaj ist jeder engere Kontakt zu einer Person im Gegenteil eher ein Sicherheitsrisiko.


    Genau das meine ich. Eigentlich hätte Nikolaj alleine bleiben müssen. Ein verheirateter Profikiller, das kann doch nur problematisch sein. War Anna doch wichtig für ihn? Oder war es der Versuch, über Carmen hinweg zu kommen?

  • Diese Rückblenden sind wirklich verzwickt, ist eigentlich Quatsch sich erst einen Kopp über Dinge zu machen, die man dann 8 Kapitel später erklärt bekommt. Irgendwie finde ich ja, dass Carmen besser zu Rafiq passt und gerade hatte ich mich so schön auf Kratzbaum eingeschossen, da ist der wieder ganz anders.

  • Ich habe das letzte Kapitel dieses Abschnittes noch nicht gelesen, wollte aber schon mal kurz laut geben, ehe ich alles vor der nächsten Lesesitzung vergessen habe, was ich bemerken wollte.
    Erstmal a bissi klugschei*****: m.E. ist bei "wegen" immer noch der im Ableben befindliche Dativ anzuwenden, so zB S. 174 wegen DES und nicht DEM Agenten und einige Seiten später wegen DES Deals.
    Dann habe ich mich gewundert, dass Carmen bei allen Abenteuern offenbar immer vorsorglich Janines Schlüssel mit sich geführt hatte - oder wo kam der so plötzlich her?
    Gefallen hat mir nach wie vor der Spannungsgehalt: Wer steckt wohinter - große Handlung, und: Was wird mit Carmen - Rafiq oder Nikola oder "aus"?
    Ich wundere mich immer mehr über mich, dass ich einem Mann, der andere für Geld tötet, die Daumen halte. Aber es ist so. :wow :grin

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Erstmal a bissi klugschei*****: m.E. ist bei "wegen" immer noch der im Ableben befindliche Dativ anzuwenden, so zB S. 174 wegen DES und nicht DEM Agenten und einige Seiten später wegen DES Deals.


    Klugschei*** ist okay.
    Die Dativ-Genitiv-Verwirrung kann ich jetzt allerdings auch nicht schlüssig erklären ;-)


    Zitat

    Dann habe ich mich gewundert, dass Carmen bei allen Abenteuern offenbar immer vorsorglich Janines Schlüssel mit sich geführt hatte - oder wo kam der so plötzlich her?


    Eiskalt erwischt. Die findige Autorin redet sich damit heraus, dass sie sich vermutlich mit zwei Haarnadeln in die Wohnung gelassen haben.


    Zitat

    Ich wundere mich immer mehr über mich, dass ich einem Mann, der andere für Geld tötet, die Daumen halte. Aber es ist so. :wow :grin


    :grin

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ich wundere mich immer mehr über mich, dass ich einem Mann, der andere für Geld tötet, die Daumen halte. Aber es ist so. :wow :grin


    Diese Stadium habe ich schon längst überschritten. Ich habe mich spätestens seit dem Tokio Killer damit arrangiert, dass ich Profikiller äußerst sympathisch finden kann. :grin

  • @ Rosha: Tröstlich, dass es anderen auch so geht. Da fühlt man sich gleich nicht mehr so abartig :lache


    @ agu: Gut pariert mit den Haarnadeln :anbet :lache
    Aber nochmal zu Dativ/Genitiv: Laut Bastian Sick ist ja "der Dativ dem Genitivsein Tod", womit ich oben den falschen Fall angeführt habe, es ist vielmehr der im Ableben begriffene Genitiv, der hätte angewendet (oder gewandt? Deutsche Sprache-schwere Sprache :grin) werden müssen.
    Da das Thema hier nun eh auf dem Tisch liegt:
    Auf S. 224 heisst es: Wegen den Bildern, sollte aber wegen der Bilder heissen.
    Sorry, aber das ist mir einst so eingedrillt worden, da stolpere ich in den spannendsten Thrillern drüber... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir gefällt der Thriller weiterhin sehr gut. Ich finde diese ganzen Stimmungen und Handlungen sehr authentisch dargestellt.


    Lediglich über die anfänglich nur schleppen de Diskussion zwischen Carmen und Nikolaj hatte ich mich gewundert. Aber vielleicht mussten die sich nach den vielen Jahren und den Foltererfahrungen erst wieder beschnuppern und langsam annähern. Nach dem Schockerlebnis und dem Fast-Tod von Carmen ging es dann ja.


    Und das Nikolaj solange rätselte, wer ihn da töten will, wunderte mich. Das ihn mehrere Gruppen verfolgten war ja schnell klar. Und was Carmens Gruppe wollte auch. Da lag eigentlich das Interesse der dritten Gruppe auf der Hand.


    Aber das sind alles nur Kleinigkeiten. Grundsätzlich bin ich begeistert. :wave