Mini-LR: Hanns-Josef Ortheil: Das Verlangen nach Liebe - Start: 1.07.

  • Hallo lieber Voltaire, liebe Eulen!


    Voltaire und ich haben uns erneut zu einem Leserendezvous entschlossen. :-] Ab dem 1. Juli lesen wir


    Das Verlangen nach Liebe von Hanns-Josef Ortheil


    Kurzbeschreibung:


    „Ein lupenreiner Liebesroman.“ Brigitte


    Über achtzehn Jahre lang haben sich die Kunsthistorikerin Judith und der Konzertpianist Johannes nicht mehr gesehen, als sie sich eher zufällig in Zürich treffen. Die unerwartete Begegnung versetzt sie zurück in die Zeit ihrer großen Liebe, in der sie noch ein junges und unzertrennliches Paar gewesen waren. Von da an sehen sie sich täglich, erzählen sich von ihrem Leben und fragen sich, was früher war und wieder möglich ist. Unmerklich geraten sie immer tiefer hinein in die erneut aufbrechende Magie der Anziehung.


    Wer noch kurzentschlossen mitlesen und -diskutieren möchte, ist natürlich herzlich willkommen!


    Ich freue mich auf eine hoffentlich anregende Lektüre und einen anregenden Austausch.


    LG, Rosha :wave

  • Lieber Voltaire,


    ich schummle und beginne heute schon. Ich plädiere an deinen Großmut, mir zu verzeihen. ;-) :chen


    Ich bin (im Gegensatz zu dir) Ortheil-Novizin. Das "erste Mal" ist immer spannend. :grin
    Die Erwartung, einen neuen Lieblingsautor zu entdecken, schwingt dabei stets mit.


    Der Titel klingt jedenfalls schon mal sehr vielversprechend:


    Das Verlangen nach Liebe


    Jeder wünscht sich, geliebt zu werden, aber hier geht es nicht um ein Bedürfnis, sondern um eine Forderung: das Verlangen. Ein intensives Wort. Mal sehen, ob der Text diesem Titel gerecht wird.


    Spannende Wortspiele sind möglich:


    Ich verlange Liebe.
    Es verlangt mich nach Liebe.
    Das Verlangen nach Liebe regiert mich.


    Große Unterschiede, wenn nur ein paar Worte anders gelegt werden. Ich liebe solche Gedankengänge. So viel Input ohne das Buch überhaupt aufgemacht zu haben. Wow! :wow

  • Dem Buch vorangestellt:


    Nicht du bist vorbereitet
    und nicht ich,
    einander zu begegnen.


    Federico Garcia Lorca


    Kann man sich den vorbereiten auf die Begegnung mit einem besonderen Menschen? Ich glaube nicht. Denn meist geschieht so ein Aufeinandertreffen völlig unerwartet, man ist in Gedanken völlig woanders.


    Die Gefahr ist dann natürlich groß, falsch zu reagieren.


    Der Spruch lässt mich in Bezug auf das Buch unruhig werden. Was wird mich erwarten?

  • Der männliche Protagonist ist der Ich-Erzähler dieses Buches. Wie er heißt, erfahren wir vorerst nicht. Die weibliche Protagonistin heißt Judith und ihr Aufeinandertreffen ist völlig zufällig. (Oder Schicksal?)


    Wir erfahren, dass die beiden sich vor 18 Jahren getrennt und seither nicht mehr gesehen haben. Sie hatten acht Jahre lang eine Beziehung miteinander.


    Während der Studienzeit haben sie sich kennengelernt. Also fange ich an zu rechnen. Angenommen sie waren 20, als sie sich trafen. Mit 28 Jahren haben sie sich getrennt und erst jetzt wieder getroffen. Also müssten die Protagonisten jetzt ungefähr in einem Alter von Mitte bis Ende 40 sein.


    Mal sehen, ob wir das noch genauer erfahren. Sie hat Kunstgeschichte studiert, er ist Konzertpianist. Wir erfahren ein wenig aus ihrer Kindheit. Alles begleitend zum "Stalking" erzählt, das der männliche Prota veranstaltet, als er zufällig auf Judith trifft.


    Irgendwie ist es seltsam, dass er sie nicht anspricht, aber andererseits kann ich es auch verstehen.


    Ich habe einen Satz gefunden, der dir höchstwahrscheinlich auch gefällt, lieber Voltaire. ;-)


    S. 16:
    Der kühle Wein tat mir gut, zu diesen Stunden gehörte ganz unbedingt das erste Glas Wein, ein Glas, das sehr langsam, Schluck für Schluck, getrunken werden wollte, im Wellen-Rhythmus der Gedanken und Träume, die sich jetzt einstellten, ganz von allein.


    Wie man an der Textstelle unschwer erkennen kann, mag der Autor längere Sätze. Mir persönlich liegt dieser Stil, ich empfinde die Sätze als gut lesbar.
    Bei Hardboiled mag ich es knapp und kantig, aber bei einem LiRo darf die Sprache auch gerne ausufernder sein.

  • Dieses Kapitel ist das pure Vermissen. Den Protagonisten überschwemmt eine Welle der Sehnsucht, als Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Judith aus dem Gedächtnis hochsteigen.


    Natürlich frage ich mich, was wohl der Grund für die Trennung gewesen sein mag. So viele Gefühle, wie da beim Prota noch vorhanden sind, war es bestimmt etwas Tragisches. Oder Dummes.


    Er sagt selbst, dass er die Erinnerungen verschüttet hat, aber der Anblick von Judith hat gereicht, die dünne Schutzmembran zu zerstören.


    Die Trennung war vermutlich auch nicht "sauber", sonst hätte er sie längst angesprochen.


    Der Autor hat mich definitiv am Haken, meine Neugier ist geweckt. :-)

  • Nun habe ich auch mit diesem Buch begonnen.


    Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Mir geht der Ich-Erzähler schon nach wenigen Seiten ein wenig auf den Geist. Ein Weichei erster Güte offensichtlich.


    Warum spricht er die Judith nicht einfach an? Nee - macht er nicht. Er denkt ziemlich verdreht in der Gegend herum. Es wäre doch eine ganz einfache Sache, die Frau von der sich vor 18 Jahren getrennt hat anzusprechen. Welches Risiko geht er denn ein? Keines. Allenfalls könnte er sich eine Abfuhr einhandeln; kann vorkommen.


    Ganz interessant allerdings sind die Gedanken des Ich-Erzählers über Mozart. Er ist Konzerpianist und der Autor schafft es hier wirklich sehr gut, diese ganz spezielle Gedankenwelt transparent und nachvollziehbar darzustellen.


    Das Buch gefällt mir bis jetzt ganz gut - auch wenn ich den Protagonisten einfach gern mal am Kragen packen würde um ihn gründlich durchzuschütteln. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Grund für die Trennung war offensichtlich ein vermeintliches Fremdgehen von Judith. Obwohl es dafür keinen Beweis lediglich einige Anhaltspunkte gibt.


    Der Ich-Erzähler hat nur etwas gehört und dann haben sich seine Vermutungen offensichtlich verselbständigt. Und man fragt sich als Leser: Wieso fragt die Knalltüte denn nicht? Nee - der macht lieber die Flatter.


    Ein solches Verhalten ist für mich einfach nicht nachvollziehbar.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: Mir geht der Ich-Erzähler schon nach wenigen Seiten ein wenig auf den Geist. Ein Weichei erster Güte offensichtlich.


    Voltaire, du bist zum Knutschen!


    Ich fall hier fast giggelnd vom Stuhl, GENAU das waren meine Gedanken, wollte aber die Tür noch nicht gleich aus den Angeln reißen. In einem anderen Forum habe ich mir nämlich schon den Ruf der Motzkuh "erarbeitet".


    Schon im ersten Kapitel hatte ich so ein mulmiges Gefühl, weil mich der Prota an Goethes Werther erinnert hat. Für mich das Synonym des unerträglichen Weicheis. Bin mal gespannt, wie lange ich den Roman durchhalte, ohne Amok zu laufen. :grin

  • "Giggelnd" :gruebel :gruebel


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es wirklich Menschen gibt, die so gnadenlos um die Ecke denken können, die es schaffen, jeden noch so klaren Sachverhalt aufgrund der eigenen Gedanken völlig nebulös werden zu lassen, die "hineininterpretieren" dass die Socken qualmen. Die bauen da einen riesigen Gedankenpopanz auf, der mit der Realität nicht einmal ansatzweise übereinstimmt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    "Giggelnd" :gruebel :gruebel


    Hat auch schon Einzug im Duden gehalten. giggeln = kichern, herumalbern


    Zitat

    Original von Voltaire
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es wirklich Menschen gibt, die so gnadenlos um die Ecke denken können, die es schaffen, jeden noch so klaren Sachverhalt aufgrund der eigenen Gedanken völlig nebulös werden zu lassen, die "hineininterpretieren" dass die Socken qualmen. Die bauen da einen riesigen Gedankenpopanz auf, der mit der Realität nicht einmal ansatzweise übereinstimmt.


    Da gehe ich völlig d'accord mit dir. Ein Beweis dafür, dass Realität außerhalb des Gehirns stattfindet und die geistige und tatsächliche Erlebniswelt oft nicht übereinstimmen müssen/können.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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  • Der Autor versteht es aber prächtig, Stimmungen zu kreieren. In Kapitel 3 zum Beispiel, als der Prota auf seinem Bett liegt und nicht schlafen kann. Der wehende Vorhang, seine Bemühungen gegen die Gedankenflut anzugehen, mit Musik. Am Morgen die Beschreibung des Frühstücks. Das alles erzeugt bei mir ein sinnliches Erfahren des Textes. Sehr schön gemacht.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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  • So weit bin ich zwar noch nicht (glaub ich wenigstens ;-)), aber Ortheil kann wirklich prima schreiben. Und Stimmungen so einzufangen, dass sie beim Leser auch als Stimmung ankommen, dass können viele AutorInnen eben nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ortheil scheint Euch gefangen zu nehmen.
    Das war bei seinem Roman "Die große Liebe" bei mir auch noch der Fall; mittlerweile lese ich diesen Schriftsteller differenzierter und kritischer und so verwundert es nicht, dass ich an seinem Roman "Das Verlangen nach Liebe" einiges auszusetzen habe.
    Größter Makel dieses Buches, das ich im vergangenen Jahr gelesen habe, ist meines Erachtens die - wie es so gern im Feuilleton heißt - Bildungshuberei, die Ortheil betreibt. Er kann es nicht lassen, dem Leser an jeder passenden und unpassenden Stelle, eine Lehrstunde über Musik und Malerei zu erteilen.
    Darüber könnte leicht hinweggesehen werden, wenn die Protagonisten nicht so blutleer konstruiert worden wären. Ihre Beziehung stützt sich auf ihre Passionen, die ausführlich geschildert werden, aber wenn Judith und Johannes aufeinandertreffen und es um ihre Annäherung/Beziehung geht, habe ich mir die Situation so steril wie einen OP-Saal vorgestellt.


    Dennoch verfolge ich Eure Diskussion und Eure Freude am Buch gespannt weiter :wave.

  • Liebe Salonlöwin,


    recht weit bin ich ja noch nicht. Vielleicht komme ich zu einem ähnlichen Ergebnis wie du. Mal sehen. Sogar gut möglich, nachdem, was du geschrieben hast, da ich absolute "Prota-Leserin" bin. Wenn die Figuren nicht stimmen, reißt es der Rest meist auch nicht raus.


    Ich bin auch gespannt! :chen


    Schön, dass du dich gemeldet hast. Ich mag "Input". :wave

  • Es ist noch nicht lange her, seit ich den Roman gelesen habe und ich hatte eigentlich schon viel Sympathie für den Protagonisten und Ich-Erzähler, gerade eben weil er ein Querdenker ist.


    Da er Konzertpianist ist, hat er vielleicht einen anderen Blick aufs Leben. Er lebt ziemlich nur für die Musik und durch die Musik. Vielleicht unterscheidet er sich dadurch von Menschen, die ganz und gar nur rational denken und handeln.
    Eigentlich glaube ich schon, dass er es versteht zu leben und zu genießen, wenn auch die Trennung von Judith offensichtlich ein Verlust für ihn war.


    Wie bei anderen Romanen hatte ich beim Lesen auch sehr Stimme und Aussehen des Autors Hanns Josef Ortheil im Kopf, obwohl Johannes vermutlich weniger ein Alter Ego des Autors ist als die Protas in anderen Ortheil-Romanen.
    Es schwingt für mich immer auch ein wenig Ironie mit!


    Auffällig ist aber tatsächlich, wie stark die Figur alles reflektiert.
    In einer Verfilmung würde es einige Rückblicke geben.

  • Das Buch liest sich relativ schnell weg. Ich vermisse ein wenig den Tiefgang den ich sonst bei Ortheil-Büchern finde.


    Was mir absolut nicht gefällt ist dieses "oberlehrerhafte" Gesülze von Ortheil vertreten durch Johannes. Da wird dem Kulturbanausen wie mir so richtig vors Schienbein getreten. Was verstehe ich denn auch schon von Musik oder Malerei? Nichts bis gar nichts! ;-)


    Die Arroganz des Protagonisten - oder muss man hier vielleicht sogar Ortheil sagen - ist zuweilen unerträglich. Als wenn es auf der Welt nichts Wichtigeres gebe als sein Mozart-und-Scarlatti-Geklimmpere.


    Und auch die drei Damen (Judith, Tanja und Anna) wirken wie aus demselben Ei geschlüpft. Irgendwie bleiben hier die Typbeschreibungen im Ungefähren stecken, es fehlt ihnen jeweils an Individualität.


    Moment gehört es zu den Büchern die man schnell wegliest - die aber wohl nicht lange im Gedächtnis haften bleiben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin noch nicht wirklich weit gekommen mit dem Buch, was allerdings mehr daran liegt, dass ich etwas viel um die Ohren habe und leider auch wieder einmal dem Parallellesen erlegen bin. :bonk


    Bisher bin ich also noch nicht überfrachtet mit Mozart oder Kunstdiskursen. Kann sich aber noch ändern. ;-)


    Was mich aber stört ist die alte Rechtschreibung. Das Buch kam 2007 heraus, da war die neue Rechtschreibung bereits verbindlich. Ich finde es etwas peinlich, wenn ein Autor, dessen Werkzeug nun mal die Sprache ist, sich darüber hinwegsetzt. Es ist völlig egal, was der Autor von den neuen Regeln hält, wie sinnvoll sie sind oder auch nicht. Sie existieren und sollten eingehalten werden. Das empfinde ich als professionell. Es nicht zu tun, wirkt auf mich halsstarrig und knöchern arrogant.


    Eine Stelle würde ich gerne erörtern, weil ich mir zu dem Thema schon des öfteren Gedanken gemacht habe. Erst mal ein Zitat (aus Kapitel 3):


    Zitat

    Seit ich mich von Judith getrennt hatte, hatte ich mich nicht mehr verliebt, schon bei der schwächsten Anbahnung eines solchen Empfindens hatte ich Reißaus genommen und die Flucht ergriffen, ja ich hatte sogar ein geradezu abnormes, hochempfindliches Frühwarnssystem entwickelt, um jeder Gefärhdung dieser Art von vornherein zu entgehen.


    Kann man das? Sich vor dem Verlieben bewahren? Ist es nicht vielmehr ein emotionaler Mechanismus, der sich einem bemächtigt, ohne dass man es beeinflussen könnte? Dass das Verlieben einfach passiert ob man will oder nicht? :gruebel

  • Zitat

    Original von Rosha
    Kann man das? Sich vor dem Verlieben bewahren? Ist es nicht vielmehr ein emotionaler Mechanismus, der sich einem bemächtigt, ohne dass man es beeinflussen könnte? Dass das Verlieben einfach passiert ob man will oder nicht? :gruebel


    Wenn man sich verliebt - dann verliebt man sich halt. Davor bewahren aber kann man sich nicht. Was man kann ist allenfalls, auf den Partner, in den man sich verliebt, zu verzichten. Das Verliebtsein als solches aber bleibt.


    Man kann Emotionen - und das Verliebtsein dürfte eine Emotion sein - kann man nicht unterdrücken, ausschalten, abstellen - man kann allenfalls versuchen diese Emotion nach außen hin nicht sichtbar werden zu lassen. Dieses nach außen hin verstecken der Emotion ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Emotion nun einmal da ist.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hallo Rosha,


    Zitat

    Original von Rosha: Was mich aber stört ist die alte Rechtschreibung. Das Buch kam 2007 heraus, da war die neue Rechtschreibung bereits verbindlich. Ich finde es etwas peinlich, wenn ein Autor, dessen Werkzeug nun mal die Sprache ist, sich darüber hinwegsetzt. Es ist völlig egal, was der Autor von den neuen Regeln hält, wie sinnvoll sie sind oder auch nicht. Sie existieren und sollten eingehalten werden. Das empfinde ich als professionell. Es nicht zu tun, wirkt auf mich halsstarrig und knöchern arrogant.


    ist Dir bekannt, dass einige Verlage immer noch auf die alte Rechtschreibung setzen?
    Insofern weiß ich nicht, ob es sich um eine Entscheidung Ortheils oder seines Verlages gehandelt hat, welche Rechtschreibung gewählt wurde.


    Hallo Herr Palomar,


    Zitat

    Original von Herrn Palomar: Da er Konzertpianist ist, hat er vielleicht einen anderen Blick aufs Leben. Er lebt ziemlich nur für die Musik und durch die Musik. Vielleicht unterscheidet er sich dadurch von Menschen, die ganz und gar nur rational denken und handeln.


    Johannes wird als introvertiert und besonders vor Konzerten als zurückhaltend beschrieben. Ich denke, dass diese Wesenszüge nachvollziehbar und klar sind und es hieran keine Kritik gibt.
    Dennoch empfinde ich die Zeichnung der Figuren nicht besonders tief und habe den Eindruck, dass zwischen ihnen und mir ein Schleier liegt, eine Wand steht und sie mir nicht nahekommen.
    Auch die Treffen mit Anna habe ich nicht verstanden. Sollten sie ein Katalysator dafür sein, die Beziehung zu Judith wieder in Gang zu setzen? Wenn ja, dann ist der Fortgang sehr träge und unmotiviert geschrieben worden.