10:25 Stunden
ungekürzte Lesung
Sprecherin: Julie Hesmondhalgh
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Zur Autorin (vom Verlag)
Mhairi McFarlane wurde 1976 in Schottland geboren. Ihre geographischen Lebensdaten in Kurzform lauten Falkirk – Afrika – Milton Keynes – Nottingham und entsprechen in etwa dem Weg, den ein Designerkleidungsstück zurücklegt, bevor es in einem Laden zur Ruhe kommt. Mhairis Ruhepol ist in Nottingham, wo sie mit einem Mann und einer Katze lebt. Bevor sie sich dort niederließ und als Journalistin arbeitete, studierte sie an der Universität Manchester. Mhairi kennt den Ort, an dem Rachel und Ben sich kennenlernen, also wie ihre Westentasche. Und wie ihre Figuren liebt sie es, ein Glas Wein zu trinken und bei gutem Essen mit Freunden zusammenzusitzen. „Wir in drei Worten“ ist ihr erster Roman.
Zur Sprecherin
Julie Claire Hesmondhalgh wurde 1970 in der englischen Grafschaft Lancashire geboren (ganz in der Nähe von Manchester...) und ist in Großbritannen vor allem für ihre Rolle als Hayley Cropper in der Soap "Coronation Street" bekannt. Sie studierte an der London Academy of Music and Dramatic Art und arbeitet seitdem als Schauspielerin.
Zum Inhalt (vom Verlag)
Rachel und Ben. Ben und Rachel. Zu Uni-Zeiten waren sie unzertrennlich. Beste Kumpels waren sie. Die Welt konnte ihnen nichts anhaben. Seit der Abschlussfeier an der Uni haben sie sich nicht mehr gesehen. Zehn Jahre und 781 erfolglose Google-Suchen später stehen sie sich unerwartet gegenüber. Alles ist wieder wie früher. Und doch ist es ganz anders. Ben ist verheiratet, und Rachel hat sich gerade von ihrem Verlobten getrennt.
(Der deutsche Klappentext verrät ein wichtiges Detail, das erst im letzten Viertel des Buchs auftaucht - den betreffenden Satz habe ich hier weggelassen.)
Meine Meinung
„Das witzigste und romantischste Buch, das ich seit 'Zwei an einem Tag' gelesen habe.“ (Lisa Jewell)
heißt es beim deutschen Verlag und beim englischen Verlag:
“Hilarious, heartbreaking and everything in between, you’ll be hooked from their first ‘hello’.” (Urkomisch, herzzerreißend und alles zwischendrin, fesselnd ab dem ersten „Hallo“).
Vielleicht hatte ich deshalb völlig falsche Erwartungen. Vielleicht lag es auch nur an mir. Irgendwie hatte ich den Zauber von "Zwei an einem Tag" erwartet oder etwas ähnliches wie die Bücher von Jojo Moyes. Dabei ist dieses Buch an sich nicht schlecht, nur halt ganz anders als erwartet.
Die weibliche Hauptfigur Rachel erinnerte mich vor allem in der ersten Hälfte an jene Szenen aus „Bridget Jones“, die mir in schlechter Erinnerung sind. Überdreht, weder komisch noch cool, peinlich, inklusive „passender“ Mutter. Seit der Schulzeit in Sheffield war Rachel mit Rhys zusammen, dreizehn Jahre. Kurz vor der geplanten Hochzeit stellt sie fest, dass Rhys doch nicht der Richtige ist. Ihre alte Vorstellung trifft leider nicht zu: "mit 20 hat man Zeit zum Ausprobieren, mit 30 ist man sesshaft und plant den Nachwuchs". Es wäre interessant gewesen, Rachel dabei zu begleiten, wie sie versucht, sich selbst wiederzufinden. Das wird zwar angerissen, doch als am Horizont Ben auftaucht und auf der Arbeit auch nicht alles rund läuft, wird die Zeit für die Selbstfindung eher knapp...
Während Rachel am gemeinsamen Studienort Manchester blieb und ihre engsten Freunde noch aus Unizeiten kennt, ging Ben damals weg, arbeitete in London und kehrt jetzt mit seiner Frau zurück. Ben und Rhys bleiben lange blass, alles wird aus der Ich-Perspektive von Rachel selbst erzählt.
Das Zusammenspiel mit ihren Freunden und Kollegen ist gelungen geschildert, auch die Nebenfiguren sind lebendig gezeichnet. Die Handlung springt zwischen den jetzigen Ereignissen und Rachels Erinnerungen an ihre Studienzeit und ihr Leben mit Rhys, wodurch geschickt schichtenweise enthüllt wird, wie sich Rachels Beziehung mit Rhys entwickelte und ihre enge Freundschaft mit Ben. Und auch wenn die Trennung von Rachel ausging, sind ihre Gefühle für Rhys natürlich nicht komplett verschwunden.
Der Ausgang bleibt bis zum letzten Kapitel offen und unerwarteterweise war für mich egal, ob Rachel wieder mit Ben zusammenkommt oder nicht.
Mir hat die Geschichte um Rachel gefallen, weil die meisten ihrer Entscheidungen so nachvollziehbar und realistisch sind, genau wie ihre Freunde. Wie ihr bewusst wird, dass sie und Rhys nicht heiraten sollten, wie sie sich für ihr neues Zuhause entscheidet und auch wie sie mit ihren Freunden und Kollegen umgeht. Da kann ich die üblen Szenen am Anfang fast vergessen. Der Schauplatz Manchester wird auch lebendig, vor allem für jemand, der die Stadt mal ganz gut kannte.
Die englische ungekürzte Hörversion ist auf jeden Fall sehr gelungen, weil die Sprecherin Julie Claire Hesmondhalgh den passenden Akzent für eine Figur aus der Gegend um Sheffield und Manchester rüberbringt.
Fazit
Der Erstling von Mhairi McFarlane ist eine nette Sommer- (oder Kamin-) Lektüre, die im heutigen Manchester spielt und überzeugend darstellt, wie es der 31-jährigen Hauptfigur Rachel nach der Trennung von ihrem langjährigen Partner ergeht. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie ihr neues Leben zu meistern und es machte meistens Spaß, sie durch Manchester zu begleiten. Die englische Sprecherin Julie Claire Hesmondhalgh ist die perfekte Wahl, denn sie erweckt die aus Sheffield stammende Rachel facettenreich zum Leben.
P.S. Ohne die Hörversion hätte ich nicht gewusst, dass der Vorname der Autorin "Vahree" ausgesprochen wird.