'Ein Hummer macht noch keinen Sommer' - Seiten 074 - 144

  • Wie vielen hier geht es mir auch so, dass ich mit Natalie nicht wirklich warm werde. Ihr Verhalten ist mir zu überdreht und sprunghaft. Was sie so schlagartig an Theodor findet verstehe ich auch nicht, ist es einfach "Torschlusspanik" und er war grade in der Nähe oder was findet sie an diesem etwas verpeilten 60 Jährigen mit Vogelgesicht ?


    Mein liebster Charakter ist bisher Herthalein, sie ist einfach herrlich. Mit ihr kehrt Ruhe ein und man fühlt sich um ein paar Jahrzehnte zurückversetzt. Fehlt eigentlich nur noch dass sie statt Erdnusslocken Käsespiesschen serviert.


    David hat mit Tim so ein bisschen bekommen was er verdient und mein Mitleid hält sich in Grenzen.

  • So, mittlerweile habe ich den 2. Abschnitt auch durch. Das Buch liest sich gut und flüssig und ich habe keine Probleme, dabei zu bleiben - für mich ist es eine schöne Entspannungslektüre nach einer anstrengenden Woche.


    Natalie tut mir irgendwie nach wie vor Leid - sie ist so verkorkst und findet da nicht richtig raus. Warum sie sich in Theodor verguckt... keine Ahnung, vielleicht weil er endlich mal jemand ist, der ihr zuhört?


    Theodor finde ich nach wie vor ziemlich unreif; auch dass er Natalie gegenüber sagt, dass seine Mutter ihm rät, sich zur Ruhe zu setzen - da würden sich mir als seiner Gesprächspartnerin erstmal alle Nackenhaare aufstellen! :yikes


    Natalies Aktion mit den Büchern im See hat mich ziemlich überrascht - das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.


    David tut mir auch nicht wirklich leid - der kriegt ja gar nix hin im Leben und schafft es nicht mal diesen Tim vor die Tür zu setzen... Wenn ich mir den so ansehe, verstehe ich erst recht nicht, warum Theodor ihn so über alles liebt?!? Der Typ ist doch 'ne wandelnde Geldvernichtungsmaschine, aber dass er Theodor wirklich was zurückgeben würde dafür, den Eindruck habe ich nicht.


    So, jetzt werde ich weiterlesen...


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna:
    Natalies Aktion mit den Büchern im See hat mich ziemlich überrascht - das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.


    Das ging mir auch so! Aber ich fand die Aktion super! Weil es so spontan und aus ihrem Inneren heraus kam.



    Zitat

    Original von belladonna:
    David tut mir auch nicht wirklich leid - der kriegt ja gar nix hin im Leben und schafft es nicht mal diesen Tim vor die Tür zu setzen... Wenn ich mir den so ansehe, verstehe ich erst recht nicht, warum Theodor ihn so über alles liebt?!? Der Typ ist doch 'ne wandelnde Geldvernichtungsmaschine, aber dass er Theodor wirklich was zurückgeben würde dafür, den Eindruck habe ich nicht.


    David eine Type für sich! Den möchte man manchmal am Kragen packen und kräftig schütteln. Da hat der nicht mal die Po in der Hose, um den Schmarotzer Tim rauszuwerfen. Da konnte ich auch nur den Kopf schütteln.


    Im echten Leben ist es doch auch manchmal so, dass man sich fragt, was findet a bloß an b? Aber irgendwas muss die Person ja an sich haben. Auch wenn das für Außenstehende nicht immer zu verstehen ist. ;-)

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Außerdem bin ich handlungstechnisch noch nicht so wirklich gefesselt. Ich habe keine Probleme das Buch mal aus der Hand zu legen und was anderes zu machen, weil für mich die Frage, wie es denn weitergeht, irgendwie nciht so wichtig ist. Mir fehlt ein wenig die Spannung, die ja auch bei heiterer Frauenliteratur absolut vorhanden sein kann.


    Da bin ich irgendwie froh, dass es nicht nur mir so geht - bei mir hat sich auch bisher nicht das Gefühl "ich möchte unbedingt weiterlesen" eingestellt. Die Geschichte ist nicht sterbenslangweilig, keineswegs, aber andererseits fange ich erst jetzt damit an, mit den Figuren richtig warm zu werden.


    Natalie geht mir zuweilen ein bisschen auf die Nerven. Einerseits möchte sie fundierte Literaturkritiken präsentieren, möglichst mit von ihr selbst ausgesuchten Büchern, andererseits hat sie bis heute noch keines der von ihr vorgestellten Bücher selbst gelesen geschweige denn rezensiert. Sie macht ihre Arbeit nicht richtig, möchte aber Ansprüche stellen - sowas funktioniert eigentlich nie. Ich bin gespannt, wie sie die Live-Show meistern wird. Im Grunde genommen wäre das ja DIE Chance, plötzlich und von allen unerwartet ein von ihr selbst ausgewähltes Buch vorzustellen, um sich so zu beweisen...
    Ihre plötzliche Verliebtheit in Theodor - nun ja, die wird zwar nach dem gemeinsamen Mittelalter-Stadtfest und zwischendurch immer mal wieder erwähnt. Aber so richtig nehme ich es ihr noch nicht ab. Ist es wirklich mehr als eine Schwärmerei gegenüber ihrem Therapeuten?


    Theodor verhält sich höchst unprofessionell. Ich kann mir vorstellen, dass sich auch zwischen Therapeuten und Patienten unter Umständen persönliche Beziehungen entwickeln (ob Liebe oder Freundschaft sei jetzt mal dahin gestellt), aber dann würde die Therapie doch wohl nicht mehr in der gleichen Weise weitergeführt werden.
    Seine Einladung zum Essen ist also gewagt. Womöglich sucht er aber einfach nur etwas Nähe, weil er sich seit der Trennung von David einsam fühlt?


    David hat einen Spleen - wie es sich für Künstler wohl gehört. Seine Ausstellung war eher ein Fiasko, aber die Begegnung mit Rudolf Euter scheint sich positiv für ihn auszuwirken. Ich kann jedoch nicht verstehen, dass er diesen Tim nicht aus seinem Atelier wirft, wenn er ihm doch so auf die Nerven geht.


    Der Roman beinhaltet schon die ein oder andere schräge Szene, oft auch etwas überzeichnet. Das gefällt mir mal mehr, mal weniger.


    Zitat

    Original von Tanja WekwerthMeiner Meinung nach ist es ein Roman, der durchaus einen traurigen und melancholischen Hintergrund hat. Die Einsamkeit und Verschrobenheit von Großstadtmenschen, ihr Scheitern, ihre Ohnmacht, die Lügen, das sind die dunklen Seiten der Zivilisation. Mir war es wichtig, dieses menschliche Stolpern und Straucheln mit einem Augenzwinkern zu beschreiben. Dass Einiges überzogen dargestellt wird, ist einfach mein Stilmittel. Man kann es vielleicht auch als einen gesellschaftlichen Zerrspiegel betrachten und sollte die Protagonisten mit einem großen Herzen betrachten.


    Vielen Dank übrigens für diesen Überblick. Mir hilft er, das Buch mit anderen Augen zu sehen, zuvor habe ich es eher als leichte Sommerlektüre verstanden. Was es offensichtlich nur vordergründig ist. ;-)


    Einen Druckfehler habe ich noch gefunden: Seite 118, "Er hob sie ihn die Höhe".

  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    David eine Type für sich! Den möchte man manchmal am Kragen packen und kräftig schütteln. Da hat der nicht mal die Po in der Hose, um den Schmarotzer Tim rauszuwerfen. Da konnte ich auch nur den Kopf schütteln.


    Geht mir auch so. Bin mir aber nicht sicher ob Tim das überhaupt verstehen würde. :bonk Tja....auseh hui und innen....nix....
    Hoffe nur für die beiden, dass es einer schafft zuerst über seinen Schatten zu springen. Den eigentlich brauchen sich die beiden.


    Natalie gefällt mir immer besser, sie scheint sich langsam selbst zu finden. Ein sehr komisches und schrulliges selbst, aber das macht sie vielleicht sympatisch.


    Besonders gut gefällt mir auch Hertha, die kesse Oma kann nichts aus der Ruhe bringen. :anbet

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Die Aktion mit den Büchern im Fluss versenken fand ich ja schon mal recht witzig.


    Ansonsten werde ich langsam mit Natalie warm.


    Aber mir gefällt am besten ebenfalls Hertha. Sie hat irgendwie was herzliches an sich, man muss sie irgendwie gern haben.


    Tja David scheint auch nicht so einfach zu sein. Ich verstehe nicht, das wenn Tim ihn nervt, ihn nicht einfach wieder vor die Tür setzt.


    Ansonsten werde ich mal den nächsten Abschnitt weiterlesen.