Der lange Weg nach Hause - Christa Parrish

  • Verlag: Gerth Medien
    317 Seiten


    Originaltitel: Home Another Way
    Übersetzt von Sylvia Lutz


    Kurzbeschreibung:
    Sarah Graham kommt nach dem Tod ihres Vaters in das Dörfchen Jonah, um ihr Erbe anzutreten. Das hat sie auch bitter nötig, denn sie ist völlig abgebrannt. Ohne den Ruf des Geldes hätten sie keine zehn Pferde in die Heimat ihres Vaters gebracht, mit dem sie nur schlechte Erinnerungen verbindet. Entsprechend abweisend verhält Sarah sich gegenüber den Dorfbewohnern. Doch die Freundlichkeit, die diese ihr entgegenbringen, durchdringt nach und nach Sarahs sorgfältig aufgebauten Schutzpanzer. Schließlich beginnt die junge Frau zu erkennen, dass sich ihre Pläne für die Zukunft und ihre Erinnerungen an die Vergangenheit grundlegend ändern werden


    Über die Autorin:
    Christa Parrish hat einige Preise für ihre journalistische Arbeit erhalten. Inzwischen ist sie Mutter und unterrichtet an einer Highschool Literatur und Schreiben. Sie lebt in Saratoga Springs, NY. "Der lange Weg nach Hause" ist ihr Romandebüt.


    Über die Übersetzerin:
    Sylvia Lutz übersetzte u.a. schon Romane von Deeane Gist, Karen Kingsbury, James L. Rubart und Beverly Lewis.


    Mein Eindruck:
    Eines der beliebtesten Themen der christlichen Literatur ist das Aufeinandertreffen einer geschlossenen, gläubigen Gemeinschaft mit einem verlorenen, schwarzen Schaf inklusive erfolgreicher Bekehrung.
    Mit der Heldin dieses Romans ist jedoch eine besonders harte Nuss zu knacken.


    Sarah Graham ist eine Außenseiterin als sie in das entlegene, verschneite Städtchen Jonah kommt. Sie ist pleite und geschieden und kommt nur wegen einem Erbe, aber ansonsten widerwillig in die Stadt, in der ihr Vater lebte. Sie tritt dort wild und unfreundlich auf. Sie ist unhöflich, geht nicht in die Kirche und schleppt schon mal Männer in der Bar ab.
    Eine Stadtbewohnerin sagt über Sarah: “Sie ist so stachlig wie meine Beine, wenn ich mir keine neuen Rasierklingen leisten kann.”


    Ich bin ganz einverstanden mit Sarah, denn ich kann mit so einer Zwiebel von Protagonistin mehr an anfangen als mit einem sanften Charakter.
    Sarah ist außerdem auch sehr verletzlich. Sie leidet darunter, dass ihr Vater ihre Mutter umbrachte, als sie noch ein kleines Kind war. Ihr Vater war daher lange im Gefängnis.


    Wegen der Erbschaft muss Sarah 6 Monate in der Stadt bleiben.
    Die Stadtbewohner mochten Sarahs Vater und sind sehr hilfsbereit, was Sarah nur widerwillig annimmt. Am meisten Kontakt hat sie mit einer besonderen Familie, Maggie, die eine Pension leitet und ihrer Tochter Beth sowie ihren Sohn Jack, der der Pastor der Stadt ist.
    Es gibt weitere Personen in der Stadt, zu denen Sarah Vertrauen fasst. Zum einen die alte Memory Jones, die ihren behinderten Sohn pflegt und dann noch Doc White, der Arzt der Umgebung. Er gibt Sarah sogar einen Job.
    Sie freundet sich sehr mit Beth an, hilft Memory und fasst Zuneigung zu Jack. Ganz allmählich bröckelt die harte Schicht.
    Was mich überzeugte, war der Umstand, dass nichts einseitig bleibt. Sarah hat mit ihrem Durchsetzungsvermögen und Entschlossenheit auch einiges zu geben.


    "Der lange Weg nach Hause" hat mir genauso gut gefallen wie Christ Parrish zweiter Roman "Reise ans Licht".
    Da bleibt nur, auf ein weiteres Buch von ihr zu warten.