Iron Maiden – 19. Juni 2013 in der O2-World Hamburg
Special Guest: Voodoo Six
In der Voodoo-Variante des Tarots ist die sechste Karte Legba, der Teufel. Der legendäre Blues-Gitarrist Robert Johnson soll seine Seele damals an einer ominösen Kreuzung an Legba verkauft haben. (Quelle: www.laut.de)
Solide, guter Durchschnitt, Auftrittsdauer: rd. 40 Minuten
Und dann war es so weit. 20.58 Uhr.
Maiden natürlich mit dem „ewigen“ („ewig“ hier im Sinne von: anders geht es nun einmal nicht) Intro: „Doctor Doctor“ von UFO (starke Band übrigens).
Die 12.000 Metaller in der O2-World in Hamburg waren natürlich sofort bei der Sache. Die Stimmung passte sich den Temperaturen an. Da wird nicht lange drumherumgemacht, da geht es gleich los mit voller Dröhnung auf die Ohren. Supersound – laut (wie es sich nun einmal gehört – auch wenn Maiden lautstärkemässig nicht an Motörhead ranreicht).
Maiden steht für: echten, ehrlichen Heavy-Metal, schnörkellos, nicht abgehoben. Da wird malocht, da wird das Publikum – ob es nun will oder nicht – mitgenommen. Spielfreude gepaart mit toller Bühnenshow. Da kann kein Publikum ruhig bleiben.
Und dann ist da Bruce Dickinson und sein: „Scream for me, Hamburg!“. Immer wieder gesagt, immer wieder irgendwie neu. Dieser Satz wird nur durch den Stadtnamen bei jedem Konzert variiert. Es ist schon wahnsinnig was Dickinson da auf der Bühne abzieht. Der Mann steht wohl keine Sekunde still, volle Power ohne erkennbare Konditionsmängel.
Bei diesem Konzert war man an die legendäre 88-Tour erinnert. Megakracher wie „Moonchild“, „Can I Play With Madness“, „The Trooper“ und auch „2 Minutes To Midnight“ wurden ohne Pause hintereinander weg gespielt. Spätestens da wäre auch der grösste Maiden-Muffel zum Maiden-Hardcore-Fan mutiert.
Und selbstverständlich fehlte auch „The Great Fucking Eddie“ nicht. Immer dabei – Maiden ohne ihn wäre wohl nicht Maiden. Der Typ ist einfach nur der Hammer.
Folgendes sei noch anzumerken: Rund 85 Prozent der Besucher im Maiden-T-Shirt, nur die älteren haben wohl – wie ich – die Erfahrung machen müssen, dass die Shirts auch durch lange Lagerung gnadenlos einlaufen – wie sonst hätte es angehen können, dass sie (die Shirts) nicht mehr passten. Ich stand mit einem mir figürlich ähnlichen Typ vor einem Merchandising-Stand und er meinte nur: „Für uns ist da wohl nichts mehr dabei. Oder haben die auch Zelte mit Maiden-Aufdruck?“
Nach knapp zwei Stunden ging ein grandioses Konzert zu Ende – gnadenlos „loud and heavy“. Völlig verschwitzt und mit fast ausgerenkten Schultergelenken genoss man den kühlen Gewitterabend vor der Halle.
Wer die Chance hat Maiden einmal live zu erleben – der sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen, denn wer weiß wie lange die Band noch tourt. Sind ja – wenn mich nicht alles täuscht – auch schon Mitte Fünfzig.
Das Konzert hallt bei mir noch lange nach…..