'Die schöne Philippine Welserin' - Seiten 001 - 076

  • Es steht "Historischer Kriminalroman" auf dem Buch, bis jetzt habe ich davon noch nichts bemerkt.
    Aber es gefällt mir trotzdem. :-)


    Philippine ist so naiv, wie es normal ist für eine Frau ihrer Zeit und fällt deshalb auch auch den schönen Caspar herein.
    Ihre Mutter Anna löst das daraus entstehende "Problem" ohne darüber ein Wort zu verlieren. Für Philippines Zukunft war es eine vernünftige Lösung, aber dass sie das Leben ihrer Tochter aufs Spiel setzt um ihr (und sich?) ein Skandal zu vermeiden, war sicher auch damals nicht normal.

  • xania
    Das hatte ich ja bereits im LR-Vorschlag geschrieben, dass sich das Buch ganz exakt an die historischen Ereignisse anlehnt und der Krimi schon allein wegen der überall in den Geschichtsbüchern stehenden Auflösung eigentlich nicht wirklich spannend sei. Interessant ist das Leben der Philippine aber durchaus.


    Man muss die Zeit beachten. Philippine war ja nicht aufgeklärt, wie wir das heute gewohnt sind. Daher hatte Casper ein leichtes Spiel. ;-)
    Erstaunt war ich, dass ein Mädel aus gutem Haus sich so einfach mit ihm treffen konnte.

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  • Büchersally : Das hatte ich schon wieder vergessen. :schuechtern


    Ich denke, dass Philippine aus einem Haus kommt, das einmal gut war. Dadurch, dass Philippine allein aus dem Haus muss, um Kräuter zu sammeln hat sie viele Freiheiten, die sicher nicht mehr zum "guten Haus" passen. Auch das fehlende Geld und der abgehauene Ehemann machen sicher nicht den allerbesten Eindruck.

  • Jetzt hab ich doch mal reingelinst. Dabei hab ich den Abschnitt erst zur Hälfte gelesen. Aber ich glaube, ihr habt noch nicht allzu viel vorweg genommen.
    Und da ich Philippines Geschichte noch nicht kenne, könnte der Krimi für mich also noch spannend werden? :grin


    Ich hab mich ein bisschen schwer getan, in die Geschichte reinzukommen. Die Namen haben mich anfangs etwas verwirrt. Aber ich glaube, jetzt habe ich die Personen von Philippines Familie einigermaßen geordnet.


    Bisher gefällt mir die Erzählweise. Und ich hab schon wieder ein neues Wort gelernt: "Badeehre". Darüber bin ich im Prolog gestolpert, das kannte ich noch gar nicht (obwohl ich schon etliche historische Romane gelesen habe). Aber es ist ja eigentlich logisch, dass Philippine sich beim Baden verdeckt, schließlich war es verpönt, sich nackt zu zeigen.


    Philippine ist offensichtlich aus gutem Hause, aber durch den Vater, der sich nach Regensburg abgesetzt hat, eher verarmt, so habe ich den Eindruck. Dass sie dennoch gesellschaftlich aufsteigt, wird im Prolog schon vorweggenommen. Aber anscheinend ist sie zum Schluss mit ihrem Leben nicht glücklich. Ich bin gespannt, welche Entwicklung die weitere Geschichte noch nimmt und werd mich jetzt gleich noch ein wenig zum Lesen zurückziehen. ;-)

  • So, heute habe ich die restlichen Seiten des ersten Abschnitts gelesen. Das Buch liest sich echt schnell, auch dank der großen Schrift.


    Was ich gestern vergessen hab zu erwähnen: Mir gefällt sehr gut, dass jedes einzelne Kapitel jeweils durch ein anderes Kraut eingeleitet wird. Finde ich gut gemacht, so weiß man schon im Vorhinein, unter welchem "Motto" das nächste Kapitel steht. Und man erfährt etwas über die Wirkungsweise der jeweiligen Pflanze - für mich als eher Kräuterunkundige (bezogen auf die Wirkungsweise) sehr interessant!


    So ganz verarmt scheint Philippine doch noch nicht zu sein, aber da spielt Onkel Bartholomé wohl eine große Rolle. Der wieder heimgekehrte Karl lässt sich jedenfalls aufs Vorzüglichste verköstigen, obwohl er um die eher desolate hauswirtschaftliche Situation weiß/wissen muss. Er selbst ist mehr ein Blender, scheint mir.


    Philippine wird also von Caspar geschwängert. Und natürlich ist sie für ihn nur ein Abenteuer. Das muss einerseits sehr schmerzlich für Philippine gewesen sein, als sie ihn zusammen mit Lisi gesehen hat. Andererseits hängt ihr Herz ja an Ferdinand, mit Caspar wäre sie wohl Zeit ihres Lebens nicht glücklich geworden. (Dass sie das mit Ferdinand wohl auch nicht wird, wie der Prolog suggeriert, ist zu diesem Zeitpunkt ja noch völlig offen.)


    Zitat

    Original von xania
    Ihre Mutter Anna löst das daraus entstehende "Problem" ohne darüber ein Wort zu verlieren. Für Philippines Zukunft war es eine vernünftige Lösung, aber dass sie das Leben ihrer Tochter aufs Spiel setzt um ihr (und sich?) ein Skandal zu vermeiden, war sicher auch damals nicht normal.


    Ich glaube, dass viele Frauen dieses Risiko eingegangen sind, um eben einer gesellschaftlichen Ausgrenzung zu entgehen. Und so wird auch Anna Welser dieses Risiko für ihre Tochter eingegangen sein. Wobei ich mich beim Lesen gefragt habe, ob Philippines Ohnmacht nicht schon ein Zeichen für eine Fehlgeburt gewesen sein könnte, die durch die ganze Aufregung ausgelöst wurde? Ihre Mutter hat ihr vielleicht auch erst im Anschluss daran den Wermuttee eingeflößt. (Denn bewusst hat Philippine den ja nicht getrunken.)


    Nun bin ich jedenfalls sehr gespannt, wie es mit Philippine weitergeht...auf zum nächsten Abschnitt (für den ich sicher wieder etwas länger brauchen werde :rolleyes)!

  • Der Familie geht es ja auch finanziell nicht mehr so gut, sodass Philippine eigentlich die Chance auf eine reiche Heirat ist. Wenn heraus käme, dass sie bereits "befleckt" - wie man es damals nannte - ist, würde sie ja kein Mann mehr nehmen. Schon gar keiner aus reicherem Haus. Außerdem war man damals wohl noch nicht so zimperlich wegen der Nebenwirkungen. :grin

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Der Familie geht es ja auch finanziell nicht mehr so gut, sodass Philippine eigentlich die Chance auf eine reiche Heirat ist. Wenn heraus käme, dass sie bereits "befleckt" - wie man es damals nannte - ist, würde sie ja kein Mann mehr nehmen. Schon gar keiner aus reicherem Haus.


    So hab ich das gar nicht betrachtet. Danke für den Denkanstoß! :wave


    Zitat

    Original von Büchersally
    Außerdem war man damals wohl noch nicht so zimperlich wegen der Nebenwirkungen. :grin


    Ja, das stimmt wohl. :grin
    Auch was die Verhütungsmethoden angeht, die Philippines Mutter aufzählt, waren die Frauen damals so ziemlich schmerzfrei (aber auch sehr einfallsreich). So was Ähnliches habe ich mal bei einer historischen Köln-Führung erzählt bekommen, dieses Thema ist dabei auf sehr erstaunte Zuhörer gestoßen.

  • Zitat

    Original von xania
    Vielleicht hatte sie irgendwann vorher schon etwas getrunken, dem die Mutter etwas beigemischt hatte, weil ihr vor der Ohnmacht plötzlich so heiss wurde.


    Das hatte ich auch schon überlegt. :gruebel
    Dafür sprechen würde ja, dass sie "den Geschmack der Morgensuppe schon wieder im Mund" (Seite 70) hatte. Vielleicht hat die an diesem Morgen ungewöhnlich geschmeckt? Wermut scheint ja bitter zu schmecken.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Die Mutter hat also ihre Tochter bis zu einem gewissen Grad vergiftet, damit der Körper das Embryo abstößt?! :yikes


    So gesehen schon. Aber wie Paracelsus schon so schön formulierte (Zitat auf Seite 7): Die Dosis macht's. (Wobei es bei Philippine ja schon fast zu viel der Dosis war. :yikes)

  • Obwohl die schöne Philippine immer an Ferdinand denken muß, läßt sie sich doch auf einen anderen ein. Ich hatte ja angenommen, daß nach den Besuch bei Caspar das Geld weg war.
    Hatte er ihr etwas in den Wein getan? Aber Obstwein ist ja nicht ohne. Aber daß da so schnell oder schon vorher eine andere da war, hätte ich ja nun nicht geglaubt.
    Na und die Mutter, ohne ihr ein Wort zu sagen....

  • Zitat

    Original von gealeinIch hatte ja angenommen, daß nach den Besuch bei Caspar das Geld weg war.


    Lustig, der gleich Gedanke kam mir beim Lesen auch. ;-)
    Der eigentliche "Raub" (also Philippines Verlust der Unschuld) wiegt jedoch viel schwerer - ob das im weiteren Verlauf noch eine Rolle spielen wird?

  • So, endlich habe ich Zeit mich zu melden. (Wir hatten einigen Trabbel mit unserem Nachbarn, der wurde am Dienstag mit Polizei, Feuerwehr, Hundeführern (natürlich mit Hunden), Gaswerksmitarbeitern und natürlich dem Notarzt aus dem Haus (Reihenhaus, natürlich in der Mitte :rolleyes) entfernt. Da wir für drei Stunden unser Haus (nebenan) räumen mußten (echt toll, gegen 22 Uhr mit zwei schlafenden Kleinkindern) hatte ich noch nicht soviel Zeit mich zu melden.


    Aber zurück zum Buch. Der Roman (auch wenn noch nichts vom Krimi zu merken ist) gefällt mir sehr gut. Philippine scheint eine recht "moderne" Frau zu sein. Und das sie an Caspar ihre Unschuld verliert, hätte ich ihr nicht zugetraut. Und das ihre Mutter ihr einen Trank verabreicht, wirklich sehr gefährlich! :pille Aber ein uneheliches Kind wäre in der damaligen Zeit nicht tragbar gewesen (vorallem nicht von diesem Mann! :schlaeger).


    So, jetzt wird weitergelesen....