btb Verlag 2013, 317 S.
Auftakt einer Serie um die Psychotherapeutin Tessa Ravens und Hauptkommissar Torben Koster
Über den Inhalt:
In der Hamburger Universitätspsychiatrie wird eine Patientin erhängt aufgefunden. Die zuständige Therapeutin Tessa Ravens kann nicht glauben, dass es sich um Selbstmord handelt. Als eine weitere Patientin brutal ermordet wird, scheint sich ihre Befürchtung zu bestätigen. Und auch Hauptkommissar Torben Koster merkt schnell, dass er hier mit gewöhnlichen Ermittlungsmethoden nicht weit kommt. An Verdächtigen mangelt es nicht, doch welchen Aussagen kann man wirklich trauen und was davon ist paranoide Wahnvorstellung? Er ist auf Tessas Unterstützung angewiesen, doch die Suche nach dem Mörder wird für beide zur Zerreißprobe …
Über die Autorin:
Angélique Mundt wurde 1966 in Hamburg geboren. Nach ihrem Studium der Psychologie arbeitete sie lange in der Psychiatrie, bevor sie sich 2005 als Psychotherapeutin mit einer eigenen Praxis selbstständig machte. Sie arbeitet ehrenamtlich im Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuz, das Menschen bei potentiell traumatisierenden Ereignissen "Erste Hilfe für die Seele" leistet. Über diese Aufgabe sagt sie: "An der Situation kann ich nichts ändern. Aber ich kann den Menschen helfen sie zu überstehen."
„Nacht ohne Angst“ ist ihr erster Roman und Start einer Serie um die Psychotherapeutin Tessa Ravens und Hauptkommissar Torben Koster. Angélique Mundt lebt in Hamburg.
Meine Meinung:
Die Geschichte spielt zum großen Teil auf der Psychiatrischen Station der Hamburger Uniklinik, wo kurz hintereinander zwei Frauen tot aufgefunden werden. Während es sich im ersten Fall scheinbar um Selbstmord handelt, wurde die zweite Tote eindeutig ermordet. Die Ermittlungen unter den Patienten und Mitarbeitern der Klinik gestalten sich für Hauptkommissar Torben Koster schwierig. Unterstützung erhält er von der Psychotherapeutin Tessa Ravens, die sich einen Selbstmord ihrer Patientin einfach nicht vorstellen kann.
Dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt, merkt man von der ersten Seite an. Die Geschichte wird gradlinig erzählt, hauptsächlich geht es um den Alltag in einer Psychiatrischen Klinik, dessen Routine durch die beiden Todesfälle aus dem Gleichgewicht gerät. Alles wirkt authentisch und lebensecht, allerdings fehlt es der Handlung ein bisschen an Schwung. Zwar gibt es mehrere Verdächtige mit unterschiedlichen Motiven, aber bis gegen Ende bleibt der Spannungsbogen eher flach.
Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch beschrieben. Eine engagierte, glaubwürdig agierende Psychotherapeutin und ein erfrischend normaler Kommissar ohne Macken treffen hier aufeinander. Die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden ging mir zu schnell (das Buch spielt in einem Zeitraum von 10 Tagen), die Autorin hätte es für meinen Geschmack gerne langsamer angehen lassen können, aber für eine Fortsetzung ist da durchaus noch Potenzial vorhanden.
Ein flüssig geschriebenes und nett zu lesendes Debüt, ruhig erzählt, mit einem interessanten Thema, bei dem man nicht zu viel Spannung und Action erwarten darf.