Klappentext:
Liebespaare wollen allein sein. Dieser romantische Wunsch wird vier Paaren zum Verhängnis. Kaltblütig hat der "Liebespaar-Mörder" von 1953 bis 1958 seine Opfer getötet - stets, wenn sie sich im Dunkel der Nacht in ihren Autos sicher fühlen. Stephan Harbort nimmt seine Leser mit auf Ermittlungsreise. Spannend und perfekt erzählt, schildert der bekannteste Serienmord-Experte Deutschlands die in der deutschen Kriminalgeschichte einzigartigen Verbrechen. Eines lässt Harbort seine Leser nicht vergessen: Alle Fälle sind Realität, alle Morde tatsächlich begangen - einige bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Der Leser wird stiller Zeuge der Ermittlungsmethoden und Zeugenvernehmungen, aber auch der Fehler von Staatsanwaltschaften, Medizinern und Polizeibehörden.
Bis heute sind die mysteriösen Liebespaar-Morde einzigartig geblieben. Ene vergleichbare Mordserie hat es in Deutschland nie wieder gegeben.
Über den Autor:
Stephan Harbort, 1964 in Düsseldorf geboren und dort lebend, Dipl.-Verwaltungswirt, Kriminalhauptkommissar, stellv. Leiter eines Kriminalkommissariats im Polizeipräsidium Düsseldorf, langjähriger Lehrbeauftragter an der FH-Düsseldorf, Referent am Polizeifortbildungsinstitut Neuss, anerkannter Serienmord-Experte, entwickelte mehrere Fahndungsmethoden zur Überführung von Serientätern und arbeitet mit verschiedenen Univeritäten im In- und Ausland zusammen. Verfasser zahlreicher wiss. Fachaufsätze zur Kriminalistik, Kriminologie und Kriminalpsychologie; Vortragstätigkeit, Berater einer Reihe von Krimi-Serien und zahlreichen TV-Dokumentationen wir "Profiling" (BBC) und "Medical Detectives" (VOX).
Meine Meinung:
Ich habe den langen Klappentext diesmal auch deshalb angegeben, weil ich finde, dass selten ein Klappentext den Inhalt so gut wiedergegeben hat. Und den langen Absatz über den Autor finde ich deshalb wichtig, weil man daran sieht, dass der Mann weiß wovon er erzählt.
Allein, dass diese Mordfälle tatsächlich stattgefunden haben, macht das Buch schon zu etwas ganz Besonderem. "Der Liebespaar-Mörder" ist kein Krimi im klassischen Sinne. Es gibt keinen schrulligen Kommissar, kein Privatleben der Ermittler. Das hat dieses Buch aber auch gar nicht nötig. Es braucht nicht mehr als die Morde, die Ermittlungen und die Gerichtsverhandlung. Harbort erzählt einfach wie es war und es war und ist immer noch unglaublich spannend. Sind die Morde wirklich alle von der selben Person verübt worden? Waren es jeweils ein oder zwei Täter? Warum haben sie / hat er gemordet? Und vor allem: WER war es?
Hier wird in bester "Aktenzeichen XY-Manier" erzählt. Und da ich die Sendung schon immer gerne gesehen habe, hat mir auch der Stil Harborts sehr gut gefallen! Er berichtet auf eine angenehme und leicht zu lesende Weise von den Ermittlungen, den Verhören und den Überlegungen der Zuständigen Beamten. Da die Morde in den 50er Jahren verübt wurden, bekommt man einen guten Einblick in die damaligen Möglichkeiten der Ermittlung, die Lebensweise der Menschen und die Presse.
Stephan Harbort hat genau recherchiert: Er gibt - wo es passt - Ausschnitte aus den Akten und den Presseberichten wieder. Auch die Gerichtsverhandlung wird so genau wie möglich und so ausführlich wie nötig beschrieben.
Gut fand ich auch, dass er Überlegungen mit angebracht hat, wann ein Angeklagter schuldig gesprochen werden kann oder nicht.
Aber ich will hier jetzt nicht zu viel verraten.
Fazit: Ein sehr spannendes Buch, gut geschrieben, profissionell reale Fälle erzählt.