Klappentext, Verlagsinfo
“Einer der reichsten Unternehmer Merans wird tot im Hinterhof einer Weinstube aufgefunden. Der italienische Commissario Pavarotti und die deutsche Amateurdetektivin Lissie stehen vor einem Rätsel. Die Einheimischen haben die Reihen geschlossen und mauern eisern. Als auch der Vater des Toten stirbt, sieht es so aus, als hätte eine alte Schuld die Familie eingeholt. Lissie ist gezwungen, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen – bis schließlich die Berge über Meran das Geheimnis der Stadt und ihrer Bewohner preisgeben.”
ISBN 978-3-95451-122-8
emons
Mein Eindruck vom Buch
Dieser Krimi ist mal ungewöhnlich. Die Handlung spielt in Südtirol und ich denke Meran wird wirklich richtig gut beschreiben. Leider war ich selber noch nie dort, aber ich denke es ist bestimmt ein schönes Örtchen um dort Urlaub zu machen. Vorausgesetzt es findet nicht gerade ein Mord an einem reichen Unternehmer statt.
Der Autorin gelingt es hier auf eine ganz interessante Weise die jüngere Geschichte von Südtirol und die politischen Wirren als gute Rahmenhandlung in ihrem Krimi unterzubringen. Auch den dortigen Menschenschlag, der anscheinend Fremden gegenüber eher verstockt ist, hat sie in einer angenehmen Weise beschrieben.
Besonders gut hat mir das Ermittlerteam gefallen. Mit dem Commissario Pavarotti schickt sie einen doch sehr außergewöhnlichen Beamten ins Rennen. Zum einen ist er optisch nicht wirklich das, was man sich im ersten Moment unter einem Commissario vorstellt. Zum andern ist seine Art und Weise wirklich mal was neues auf dem Krimisektor. Da Pavarotti mit seinen Kollegen nicht wirklich gute Ermittler an der Hand hat und dazu auch gleich zu Beginn des Falles schon im Vorfeld vieles schief geht, kann einem der arme Kerl mitunter schon ein wenig leid tun. Auch mit der Rechtsmedizin steht es nicht zum besten. Hier gibt es nicht nur sehr private Verwicklungen, nein auch ein massives Alkoholproblem gestaltet die Zusammenarbeit nicht wirklich einfach. Eigentlich bleibt unserem Commissario gar nichts anderes übrig, als sich Hilfe von Ausserhalb zu holen.
Und nun tritt die deutsche Touristin, die ihrerseits auch nicht frei von Problemen, nach Meran gekommen ist auf den Plan. Beide schließen sich zusammen. Allerdings machen es sich beide nicht wirklich leicht Beide haben ihre Sorgen und doch wachsen sie im Laufe des Falls immer dichter zusammen.
Auch wenn das Rahmenthema ein recht ernsten Hintergrund bietet, ist für mein Geschmack auch jede Menge Humor im Krimi zu finden. Für mich ist dies genau die richtige Mischung, die ich gerne lese. Von ernsten und bedrückenden Passagen leitet die Autorin gekonnt immer wieder in Szenen, bei denen einem ein Schmunzeln auf die Lippen kommt.
Der Fall ist klassisch gut aufgebaut und alles findet zum Ende hin eine schlüssige Auflösung. So soll ein guter Krimi sein!
Ich würde mir wünschen, dass die Autorin Pavarrotti und Lissi bald wieder zusammenführt Ich wäre dabei
Ich vergebe gute 4 Sterne