Elisabeth Hermann im Lesekreis

  • Unser deutschsprachiger Lesekreis stellt gerade die Liste der zu lesenden Buecher fuer das kommende Jahr zusammen. Unser Lesejahr beginnt immer nach dem Sommer, so dass wir Gelegenheit haben beim Sommerurlaub in deutschen Landen einzukaufen ;-)


    Wir mischen immer kraeftig und ein Krimi soll auch dabei sein. Diesmal denken wir an Elisabeth Hermann. Welches Buch wuerdet ihr da empfehlen? Was ist euer Lieblingstitel von ihr? Sollte gut lesbar sein und etwas Stoff zur Diskussion bieten. Das neueste kommt nicht in Frage, weil wir TB Ausgaben brauchen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich habe von dieser Autorin leider noch kein Buch gelesen und kann dir somit nichts empfehlen.
    Ich leite aber auch einen Literaturkreis und fände es toll, wenn wir uns ein wenig austauschen würden.
    Hast du Lust?


    Wir lesen als nächstes "Der menschliche Makel" von Philip Roth.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mir gefiel Das Kindermädchen am besten. Mit meiner deutschen Lesegruppe habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass uns Krimis und Biografien als gemeinsame Lektüre nicht begeistern. Wir kommen inzwischen mit kürzeren Romanen unter 300 Seiten und Kurzgeschichten am besten klar.


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    Joachim Vernau ist ganz oben in der Berliner Gesellschaft angekommen. Er steht kurz davor, in die wohlhabende und einflussreiche Familie der von Zernikows einzuheiraten, nicht ahnend, dass ihre Ehrbarkeit nicht viel mehr als Fassade ist. Als eine ukrainische Frau auftaucht und behauptet, die von Zernikows hätten im Zweiten Weltkrieg eine Zwangsarbeiterin beschäftigt, lässt das Familienoberhaupt sie kurzerhand hinaus werfen. Wenig später wird sie tot aus dem Landwehrkanal geborgen. Vernau beginnt unangenehme Fragen zu stellen und kommt nicht nur der Identität der Frau sondern auch dem lukrativen Geschäft mit enteigneter Kunst auf die Spur …


    Nominiert für den Glauser, den wichtigsten deutschen Krimipreis.

  • Wir hatten einige - wenige - Buecher, die uns allen gefielen UND interessante Diskussionen brachten:


    - Alex Capus: Leon und Louise
    - Wolfgang Herrndorf: Tschick
    - Tom Liehr: Sommerhit
    - Arno Geiger: Der alte Koenig in seinem Exil
    - Alina Bronsky: Die schaerfsten Gerichte der tartarischen Kueche


    Einige Buecher kommen unterschiedlich an, sorgen aber dennoch fuer guten Gespraechsstoff:


    - Herta Mueller: Atemschaukel
    - Sherko Fatah: Das dunkle Schiff
    - Christian Peters: Ein Zimmer im Haus des Krieges
    - Markus Werner: Bis bald


    Die Finger weglassen von:
    - Julie Zeh: Spieltrieb
    - Zsaza Bank: Der Schwimmer
    Beide Titel hatten zwar auch ihre Liebhaber, hatten aber auch sehr ablehnende Resonanz und fuehrten mit dazu, dass ein Mitglied den Lesekreis verlassen hat, weil mehrere unbeliebte Buecher nacheinander einfach keinen Spass machen.


    Aufpassen wuerde ich, dass man nicht Titel mit aehnlichen Themen hintereinander wegliest. Auch wenn uns Arno Geigers Buch gefiel und wir auch Martin Suter moegen, hab ich zwar allen "Small World" zum selber lesen sehr empfohlen, aber strikt als Lesekreisbuch abgelehnt, weil zwei Buecher ueber Alzheimer einfach zu viel sind.


    Fuer uns passt es eine breite Mischung zu lesen, so dass man Titel kennenlernt, die man ohne die Gruppe wohl eher nicht in die Hand genommen haette, aber dann doch gerne liest oder zumindest gerne diskutiert. Buecher ueber 400 Seiten funktioniieren bei uns nicht gut ... und es sollten Buecher sein, die sich auch diskutieren lassen, wenn man nur 2/3 oder so gelesen hat (das ist allerdings bei Krimis unmoeglich, unsere Ausnahme eben, aber die sind meist eh kuerzer).

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    Mit meiner deutschen Lesegruppe habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass uns Krimis und Biografien als gemeinsame Lektüre nicht begeistern.


    Wir haben bis jetzt noch keine Sachbuecher und keine Biographien gelesen. Krimis gefallen uns schon, aber auch nicht mehr als einer im Jahr. Da muss man auch was finden, was Gespraechsstoff bietet und nicht nur reine Unterhaltung. Deshalb wurden uns Elisabeth Herman und Wofgang Schorlau empfohlen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Für Teilnehmer, die nicht in Deutschland leben, finde ich Elisabeth Herrmann sehr passend durch die Berlin-Atmosphäre und die sozialen Themen, die ihre Bücher vermitteln. Zsuzsa Bank lief bei uns 2x sehr gut, weil jemand Insiderkenntnisse beisteuern konnte. Die Erfahrung mit der Abwechslung haben wir auch gemacht. Nach 1 oder 2 Jahren kann man dann wieder an ein Buch eines Autors gehen, der schon dran war. Wir wechseln auch die Nationalliteraturen durch, also nicht zwei französische oder japanische Autoren nacheinander.

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Wir haben bis jetzt noch keine Sachbuecher und keine Biographien gelesen. Krimis gefallen uns schon, aber auch nicht mehr als einer im Jahr. Da muss man auch was finden, was Gespraechsstoff bietet und nicht nur reine Unterhaltung. Deshalb wurden uns Elisabeth Herman und Wofgang Schorlau empfohlen.


    Wenn Du einen lesen möchtest, der richtig Diskussionsstoff bietet, dann kann ich Dir Finkenmoor empfehlen. Lass Dich nicht davon abschrecken, dass er als Regionalkrimi an den Start gegangen ist. Hinter dem Buchrücken findet man etwas völlig anderes als einen ruhigen Regionalkrimi.

  • Finkenmoor hab ich hier in der Lesrunde mitgelesen. Und dann meinem Lesekreis vorgestellt. KEINER wollte sich das Buch von mir ausleihen, es ist eben doch ziemlich schwer verdauliche Kost.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Da gebe ich Dir recht. Und genau das bietet ja eigentlich den idealen Diskussionsstoff für so einen Lesekreis. Das ist ja bei Krimis ansonsten nicht immer gegeben.


    Wenn es denn Elisabeth Hermann sein soll, dann vielleicht "Zeugin der Toten". Bietet sicher auch Diskussionsstoff (DDR Vergangenheit).


    Krimis an sich finde ich schwierig in Leserunden/Lesekreisen. Ich habs schon oft erlebt, dass sich erst in der Runde selbst rausstellt, dass das einzige, über das man diskutieren kann, die Frage ist: Wer ist der Mörder.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Krimis an sich finde ich schwierig in Leserunden/Lesekreisen. Ich habs schon oft erlebt, dass sich erst in der Runde selbst rausstellt, dass das einzige, über das man diskutieren kann, die Frage ist: Wer ist der Mörder.


    Krimis funktionieren fuer Leserunden dann gut, wenn der Plot nur ein Vehikel ist, um ein ganz bestimmtes Thema zu behandeln. Also etwas, dass auch ohne Krimi haette funktionieren koennen, dann vielleicht nur nicht so spannend ;-)

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich