Dan Simmons – Eiskalt erwischt. 1. Joe Kurtz Thriller

  • Dan Simmons – Eiskalt erwischt. 1. Joe Kurtz Thriller


    • Broschiert: 336 Seiten
    • Verlag: Festa; Auflage: 1 (14. November 2012)
    • ISBN-13: 978-3865521866
    • Originaltitel: HARDCASE
    • Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Michael Plogmann
    • Preis: 13,95 Euro (print), 4,99 Euro (ebook)


    Klappentext:


    Ungerührt wirft Privatdetektiv Joe Kurtz den Mann, der seine Partnerin bestialisch ermordet hat, aus dem Fenster eines Hochhauses, direkt auf das Dach eines Polizeiautos. Diese Rache ist ihm eine Ewigkeit im Knast wert ...
    Zwölf Jahre später wird Joe entlassen. Im Keller eines Porno-Shops eröffnet er sein Detektivbüro. Den ersten Auftrag erhält er von einem Mafiaboss: Er soll den Mord an dem Buchhalter der »Familie« aufklären. Aber Joe findet viel zu viel heraus. Bald ist er auf der Flucht vor einer Meute aus sadistischen Drogenhändlern, wahnsinnigen Auftragskillern und korrupten Bullen - und in kürzester Zeit stapeln sich in Buffalos Hinterhöfen die Leichen.
    Brutal und schnörkellos geschrieben. Joe Kurtz ist eiskalt.


    Zum Autor:


    Dan Simmons wurde 1948 geboren. Seine erste Story, »The River Styx Runs Upstream« belegte den ersten Platz eines Kurzgeschichtenwettbewerbs des Magazins Twilight Zone. Sein Romanerstling Song of Kali (1985) wurde mit dem World Fantasy Award als bester Roman des Jahres ausgezeichnet, zahlreiche weitere Auszeichnungen und Literaturpreise sollten folgen. Zu Dan Simmons’ bedeutendsten Werken zählen neben der monumentalen Science-Fiction-Saga Hyperion (1989), The Fall of Hyperion (1990), Endymion (1996) und The Rise of Endymion (1997) die Horror-Romane Summer of Night (1991) Children of the Night (1992) sowie der Hemingway-Roman The Crook Factory (1999).


    Meine Meinung:


    Dan Simmons hat einen Thriller in erstklassiger Hardboiled-Manier geschrieben. Der Plot ist kraftvoll und energiegeladen wie die Niagarafälle, die in dem Thriller mehrfach als Kulisse dienen.


    Der Protagonist Joe Kurtz ist hart – zu anderen, aber auch zu sich selbst. Er ist kompromisslos, intelligent und er weiß, was er will. Dafür tut er was nötig ist.


    Innenansichten der Charaktere findet man in diesem Thriller nicht, trotzdem bleiben die Figuren nicht blass, sie fordern die Aufmerksamkeit des Lesers. Man hat sie aufgrund äußerlicher Begebenheiten zu skizzieren und auszuloten.


    Die Schreibweise ist kraftvoll, knapp, schnörkellos und schnell. Ein Buch wie ein Actionfilm: rasant, spannend, brutal. Und sehr direkt. Man steigt mit dem ersten Absatz in die Story ein und bleibt bis zum Schluss am Geschehen. Keine Längen, Pausen oder Ruhephasen, die dem Leser präsentiert werden. Man wird durch die Geschichte gepeitscht.


    Ich freue mich auf die nächsten zwei Bände, die bereits erschienen sind.


    Ich gebe 10 von 10 Punkten.

  • Hört sich sehr vielversprechend an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Eigentlich wollte ich mir erstmal keine neuen Bücher kaufen - aber natürlich gibt es immer wichtige Gründe von einer solchen Regel Ausnahmen zu machen. Dieses hier scheint ein solcher Fall zu sein. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Meine Rezi von 2012 sah so aus:


    ~~~


    Ich bin mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Schließlich ist Dan Simmons der Autor, da kann eigentlich nichts schief gehen. Dachte ich.


    Die im Klappentext erwähnte schnörkellose Schreibweise passt so gar nicht zu dem, was ich sonst von Simmons kenne. Zeitweise liest sich das Buch wie ein Zeitungsartikel, wie ein sehr trockener Tatsachenbericht. Wie und was die Figuren empfinden kann man als Leser nur raten. Die Handlungen von Joe Kurtz kann man mitverfolgen, aber nicht immer nachvollziehen, weil man in seine Gedanken nicht eingeweiht wird. So kommt es wie es kommen muss - der knallharte Ex-Privatdetektiv legt mit roboterhafter Effizienz einen Gegner nach dem anderen um, ohne sich groß um die Konsequenzen zu scheren.


    Die Krimihandlung ist verschachtelt und kaum glaubt man durchzublicken, wird man eines Besseren belehrt. Das hat mir gefallen, aber mehr davon hätte es nicht sein dürfen. Manchmal blitzt ein wenig Humor durch, leider erinnert man sich nach dem Lesen kaum noch daran, sondern nur noch an die stellenweise echt brutalen Szenen. Ich weiß, dass Simmons nicht gerade zimperlich ist, wenn es um Gewalt geht, aber hier hat er sich selbst übertroffen.


    Ich werde mir den zweiten Band auch zulegen, allerdings als eBook, die eBook-Preise bei Festa scheinen ganz zivilisiert zu sein, mehr ist dieser Trhiller leider auch nicht wert.


    ~~~


    5 von 10 Eulenpunkten


    Der zweite Band hat mir noch weniger gefallen, den habe ich gar nicht erst rezensiert.


    Ich bin ein Riesenfan von Dan Simmons, aber er sollte doch bitte bei SF bleiben.


    ***
    Aeria

  • Das ist die Gefahr, wenn ein etablierter Autor das Genre wechselt.


    Gerade dann, wenn man ein Fan von Dan Simmons ist, sollte man sich bewusst sein, dass die Thriller um Joe Kurtz definitiv HARDBOILED sind. Und in diesem Genre sind sie allererste Sahne.


    Ich war erst etwas skeptisch, da Simmons sonst sehr üppig schreibt, aber er hat es wirklich geschafft, seinen Stil genregerecht anzupassen.


    Er steht z. B. einem Richard Stark in nichts nach.


    Ist aber schön, dass du deine Rezi hier eingestellt hast, Aeria. Ich denke, sie ist eine gute Orientierungshilfe für alle, die eingefleischte Simmons-Fans sind. :wave

  • Titel: Eiskalt erwischt. Der 1. Joe Kurtz Thriller
    OT: Hardcase
    Autor: Dan Simmons
    Übersetzt aus dem Amerikanischen: Michael Plogmann
    Verlag: Festa
    Erschienen: November 2012
    Seitenzahl: 331
    ISBN-10: 386552186X
    ISBN-13: 978-3865521866
    Preis: 13.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Ungerührt wirft Privatdetektiv Joe Kurtz den Mann, der seine Partnerin bestialisch ermordet hat, aus dem Fenster eines Hochhauses, direkt auf das Dach eines Polizeiautos. Diese Rache ist ihm eine Ewigkeit im Knast wert ... Zwölf Jahre später wird Joe entlassen. Im Keller eines Porno-Shops eröffnet er sein Detektivbüro. Den ersten Auftrag erhält er von einem Mafiaboss: Er soll den Mord an dem Buchhalter der "Familie" aufklären. Aber Joe findet viel zu viel heraus. Bald ist er auf der Flucht vor einer Meute aus sadistischen Drogenhändlern, wahnsinnigen Auftragskillern und korrupten Bullen und in kürzester Zeit stapeln sich in Buffalos Hinterhöfen die Leichen.


    Der Autor:
    Dan Simmons wurde 1948 in Illinois geboren. Er schrieb bereits als Kind Erzählungen, die er seinen Mitschülern vorlas. Nach einigen Jahren als Englischlehrer machte er sich 1987 als freier Schriftsteller selbstständig. Mit zahlreichen Romanen hat er sich inzwischen sowohl als Horror- wie auch als Science-Fiction-Autor einen Namen gemacht die Hyperion-Saga ist sein bisher ambitioniertestes und bekanntestes Werk. Simmons lebt und arbeitet in Colorado, am Rande der Rocky Mountains.


    Meine Meinung:
    Cool. Durchaus auch brutal – aber es gibt eben Zutaten, die aus einer guten Geschichten seine sehr gute Geschichte machen. Bestes Thriller-Lesevergnügen. Joe Kurtz ist gnadenlos, macht keine Kompromisse – und das müssen seine Gegenspieler auf eine sehr eindrucksvolle und nachhaltige Art und Weise dann auch erfahren. Und man gönnt es ihnen. Auch wenn einige der handelnden Personen auf der Strecke bleiben, auch wenn dabei nicht alles so unbedingt human zugeht – Joe Kurtz schafft es trotzdem sich zu einem Sympathieträger der besonderen Art zu entwickeln. Seine Handlungsweise hat eher etwas anti-pazifistisches, Gewaltfreiheit redet er nicht unbedingt das Wort – und das ist auch gut so. Simmons schreibt rund und flüssig, bevorzugt eine direkte Sprache, macht auch sprachlich keine Kompromisse. Ein lesenswerter Thriller. 8 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.