Die Stecknadeln des Herrn Nabokov - Christian Haller

  • Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
    Verlag: Luchterhand, 2010


    Kurzbeschreibung:
    Tempo, Geschwindigkeit und rastloses Tun, die Wesensmerkmale des modernen Lebens, lassen uns zusehends blind werden für die Schönheit des Seins. Dafür, was eigentlich zählt im Leben. Christian Haller macht sich in diesem Buch auf den Weg, das Leben zu entdecken, das unter der täglichen Unrast begraben liegt: Ein Leben, das seine eigene, uns unbekannt gewordene Schönheit und Wahrheit besitzt...


    Über den Autor:
    Christian Haller wurde 1943 in Brugg, Schweiz geboren, studierte Biologie und gehörte der Leitung des Gottlieb Duttweiler-Instituts bei Zürich an. Er wurde u. a. mit dem Aargauer Literaturpreis (2006) und mit dem Schillerpreis (2007) ausgezeichnet. Zuletzt ist von ihm die „Trilogie des Erinnerns“ erschienen. Er lebt als Schriftsteller in Laufenburg und Zürich.


    Mein Eindruck:
    Dieses Buch versammelt eine Reihe von Artikeln von Christian Haller, die zwischen 2002 und 2009 in der Aargauer Zeitung erschienen. Sie haben einen essayhaften Charakter, beschäftigen sich aber nicht mit den großen Themen, sondern mit dem alltäglichen. Einmal geht es sogar nur um das Zeitungslesen. Und das verblüffende ist, Haller schafft es, daraus ein Interessantes Kapitel zu machen. Überhaupt hat er meistens einen originellen Blick auf die Dinge. Mit seiner Einstellung kann ich einiges anfangen.
    Allerdings muss man die Abschnitte in aller Ruhe lesen, um sich Hallers ruhigen, gelassenen Schreibstil anzunähern. Natürlich ist auch nicht alles besonders spannend oder wesentlich.


    Herausragend ist die Titelgeschichte "Die Stecknadeln des Herrn Nabokov” über Nabokovs Leidenschaft des Schmetterlingsfangens. Aufspießen hingegen ist nicht Hallers Fall.


    Haller schöpft bei den Artikeln häufig aus Erinnerungen oder Beobachtungen, manchmal auch, was ich besonders mag, aus den Schilderungen von Gesprächen mit bekannten, bei denen Haller seinen kauzigen Humor enthüllt.
    Ein Beispiel dafür ist Kochen mit Goethe oder die Zerstörung einer Dunhill-Pfeife.


    Meine Empfehlung ist, die Beiträge in kleinen Portionen zu sich zu nehmen und zwischen einigen Abschnitten Pausen einzuschieben, sonst entgeht einen zu viel.
    Das Fazit, was sich daraus schließee lässt, ist der Wunsch, das Christian Haller manchmal etwas flotter hätte schreiben dürfen.
    Von mir gibt es 7 Punkte.