Die große Volksverarsche: Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten – Hannes Jaenicke

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Das Konsumenten-Navi für Vor- und Nachdenker
    Geld regiert die Welt. Geld verdirbt den Charakter. Folglich verdirbt Geld die Welt. Wenn es um Macht, Umsatz und Profit geht, kennen Politik, Industrie und Werbung keine Scham, es wird gelogen, was das Zeug hält. Das Opfer ist immer der kleine Mann bzw. die kleine Frau, gerne auch Endverbraucher genannt. Was also können wir heute überhaupt noch bedenkenlos konsumieren? Wo finden wir brauchbare Informationen? Wie können wir uns wirkungsvoll schützen vor der großen Volksverarsche?
    Einer, der Missstände gerne und begeistert aufdeckt, ist der Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke. Sein Konsumenten-Navi bietet reichhaltiges Material für den kritischen Verbraucher: spannend, unterhaltsam und provokant. Jaenickes Recherchen sind in dieser geballten Zusammenstellung ein wichtiges Zeugnis über die skrupellose Geschäftemacherei in unserer modernen Konsumgesellschaft.“


    Kommentar:
    Nach “Wut allein reicht nicht: Wie wir die Erde vor uns schützen können” ist dieses Buch nun die zweite Veröffentlichung von Hannes Jaenicke, den die meisten eher als erfolgreichen, deutschen TV-Schauspieler kennen werden. Abermals widmet sich Jaenicke einem brisanten Thema, bzw. eigentlich direkt mehreren Themen, nämlich all jenen Themen, die uns alle betreffen und wo wir, das Volk, meistens groß verarscht werden. Jaenicke macht dabei weder vor Politik, noch Wirtschaft, noch vor dem Volk selbst halt und kritisiert alles, was in seinen Augen nicht korrekt läuft.


    Zum Buch selbst. Nach einer kurzen Einleitung, die aussagt, dass in unserem Land vieles falsch läuft, widmet sich der Autor in mehreren Kapiteln Themen wie dem Plastikkonsum und dem damit verbundenen Müllproblem, den Banken und deren falsche Spiele, dem täglichen TV-Programm und noch vielen weiteren Themen. Dabei bekommt jeder sein Fett weg: die Autolobby, die Pharma- und Bekleidungsindustrie, die Energiemogule, sogar die Winzer bekommen etwas ab. Und natürlich geht es bei all diesen Themen immer nur um das eine: um Geld!
    Jaenicke beschreibt, mit welchen fiesen Tricks Konsumenten zum Narren gehalten, ja regelrecht verarscht werden, nur damit sie ihre Geldbörse zücken und einfach für alles bezahlen, sei es nun lediglich minderwertige Ware oder gleich Gift.


    Die Themen an sich fand ich recht interessant und Jaenicke hat auch einen sehr mitreißenden Stil, allerdings schießt er meiner Meinung nach auch öfter mal übers Ziel hinaus, denn ebenso wie schon der Titel ist auch der Inhalt dieses Buches recht reißerisch. Natürlich wird Jaenicke mit vielen Dingen die er da behauptet recht haben, wenn nicht sogar mit den meisten oder gar allen, das will ich gar nicht schönreden. Das Problem ist eher, dass er dies in einer sehr oberlehrerhaften Art und Weise darlegt, dass man sich selbst manches Mal schon wie ein geohrfeigtes Kind fühlt. Da hilft es auch nicht viel, dass er am Ende selbst einräumt, dass auch er nicht immer alles richtig macht und vor allem erkennt, der schlechte Beigeschmack bleibt.


    In seinem Buch gibt es zahlreiche Endnoten, meist zu diversen Quellenangaben. Leider helfen einen diese Quellenangaben in vielen Fällen nicht weiter, denn sie verweisen lediglich auf den Hinweis, an welchem Datum diese Info in ein Gespräch eingeflossen ist. Ein paar handfestere Zahlen und Quellen hätte ich mir bei vielen Behauptungen die Jaenicke da anstellt schon gewünscht, auch wenn ich die meisten seiner Aussagen gar nicht mal in Frage stellen würde.
    Jaenicke gibt zwar auch viele Tipps für eigene Recherchen, allerdings sind das hauptsächlich ganz allgemeine Hinweise, wie zB. eine Unterseite der offiziellen Greenpeace Homepage oder FoodWatch.


    Insgesamt finde ich dieses Buch toll als Anregung zum nachdenken und selbst recherchieren, als das wozu es angepriesen wird, nämlich als “Konsumenten-Navi” eher nicht. Insgesamt vergebe ich hier 3,5 Sterne, die ich auf vier Sterne aufrunde.

  • Kannst du mir vielleicht sagen in wie weit der Autor auf Tiere (Vegetarismus, etc.) eingeht?


    Habe ihn letztens in einer Sendung gesehen, da ging es um eben dieses Thema und dann wurde immer wieder sein Buch unten eingeblendet. In der Inhaltsangabe konnte ich diesbezüglich aber nie etwas finden...? :gruebel

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Zitat

    Original von Baby_Tizz
    Kannst du mir vielleicht sagen in wie weit der Autor auf Tiere (Vegetarismus, etc.) eingeht?


    hab das Buch auch schon einmal durchgeblättert, ich glaube es ging beim Thema Lebensmittel vor allem um die Lebensmittelampel.
    Würd mich aber auch interessieren, inwiefern darauf eingegangen wird.



    Zitat

    Original von LilStar
    [B]
    Die Themen an sich fand ich recht interessant und Jaenicke hat auch einen sehr mitreißenden Stil, allerdings schießt er meiner Meinung nach auch öfter mal übers Ziel hinaus, denn ebenso wie schon der Titel ist auch der Inhalt dieses Buches recht reißerisch.


    Das habe ich beim Reinlesen auch so empfunden, das Cover und der Titel an sich sind ja schon etwas reißerisch.
    Ich glaube, das Buch ist trotzdem ein interessanter Einstieg, ähnlich wie die foodwatch-Bücher und es ist auf jeden Fall toll, dass Jaenicke seine Popularität für so etwas nutzt.

  • Mich würde mal interessieren, in welchem Kontext er das gestrige 8 Millionen "RTL- Fernsehspektakel" ( genau der richtige Sender) 'Helden' mit der Überschrift zu seinem Buch sieht. Indirekte Werbung? Obwohl, so moralinsauer, wie Herr J. auf mich wirkt, muss der Film aus seiner Sicht natürlich spitzenmäßig gewesen sein. Da können wir alle mal drüber nachdenken.


    Böse Teilchenbeschleuniger und so, Gurkenpflückerinnen mit Riesenmöpsen, ein 17- Jähriger Hacker aus dem Schwarzwald, der als einziger ( noch vor der NSA) die Katastrophe verhindern könnte, aber grade keinen Bock hat, weil er Urlaub in Brandenburg macht! Dazwischen Armin Rohe als Schalker Urgestein und Heiner Lauterbach als Merkel, der doof guckt. Hannes Jaenneke mit einem Maschinengewehr im Maisfeld. Alles untermalt mit monströser Schnulzenmusik und amerikanisch angehauchten Weltuntergangssätzen: 'Oh. Mein. Gott. Fuck. Fuck. Fuck.'


    Ich habe glaub ich noch nie was Bescheuerteres gesehen. :pille


    Wie wäre es, wenn der Autor darüber mal nen Buch schteiben würde! :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)