Vergessene Welt - Michael Crichton
..etwas hat überlebt....
Die Fortsetzung von Jurassic Parc - aber doch anders, als Spielbergs Film
Inhalt
Der junge kalifornische Paläontologe Levine ist von der Idee besessen, dass die Dinosaurier gar nicht ausgestorben sind. Und als aus Costa Rica das Auftauchen von ungewöhnlichen Echsen gemeldet wird, besteigt er sofort das nächste Flugzeug, um die Tiere vor Ort zu studieren. Noch ahnt er nicht, dass es sich bei diesen Sauriern nicht um Wesen aus der Kreidezeit handelt, sondern um Überbleibsel einer gezielten Genmanipulation, die ein geldgieriger Unternehmer in Auftrag gab, um die Tiere zur Attraktion eines Vergnügungsparks zu machen …
Autor
Michael Crichton wurde 1942 in Chicago geboren und studierte in Harvard Medizin. Crichton, der seit Mitte der Sechzigerjahre Romane schrieb, griff immer wieder gekonnt neueste naturwissenschaftliche und technische Forschungen auf. Für die international erfolgreiche Serie "Emergency Room" schrieb er das Drehbuch. Seine Thriller – darunter "Jurassic Park", "Enthüllung", "Welt in Angst" und "Next" – wurden auch als Filme weltweite Erfolge, über siebenundzwanzig Romane und hundert Millionen verkaufte Bücher stehen für sein Werk. Im November 2008 starb Michael Crichton im Alter von 66 Jahren.
Meine Meinung
Auch dieses Buch mußte ich nach ca. 15 Jahren noch einmal lesen, hatte ich doch gerade den Vorgänger nochmals verschlungen.
Was mir damals beim ersten Lesen gar nicht so bewußt war, daß wohl Michael Crichton und Steven Speilberg sozusagen gleilchzeitig an der Materie arbeiteten,
Nachdem der Film - Jurassic Parc - derart erfolgreich war.
Ich versuche mal, einge gravierende Unterschiede in Film und Buch hier in grün anzudeuten.
Am deutlichsten wird das wohl zu Beginn des Buches, da dort eine Person wieder auftritt, die im ersten Teil eigentlich nicht überlebt hat.
...Eigentlich....
Aber - das löst Michael Crichton doch sehr charmant und mit dem der betreffenden Figur typischen flappsigen Art.
Ich glaub zwar, daß 99% der Leser wissen, um wen es sich handelt - aber ich möchte auch dem 1 % hier nicht die Spannung nehmen und verraten, um wen genau es sich handelt.
Allerdings muß ich das gleich wieder ad absurdum führen, wenn ich zum Inhalt komme.
Läßt sich leider nicht ändern.
Also - wer es nicht wissen möchte - ab hier nicht weiterlesen.
Das Buch beginnt im Gegensatz zum Film - hier werden sehr viele Gegensätze deutlich - damit, daß einige Kadaver an die Costa Ricanische Küste gespült werden, die wohl nicht allzuviel mit der heutigen Tierpopulation zu tun hat.
Unterschied zum Film: Das lütte Mädel, das mit seinen reichen Eltern auf eine Insel fährt und von den Compis angegriffen wird kommt hier nicht vor.
Der Paläontologe Richard Levine - ein doch leicht besessener Forscher und Bekannter Ian Malcoms - schließt daraus, daß es in der Gegend noch eine bisher unentdeckte Spezies geben muß. Dinosaurier, die den Untergang überlebt haben könnten?
Er macht sich auf, die Insel Sorna zu erforschen.
Geplant ist das Ganze mit dem Mathematiker Ian Malcom und dem Ingenieur Jack Thorne, sowie dem Ersteller der Fahrzeuge Eddie Carr.
Allerdings ist Levine derart ungeduldig, daß er schon einmal alleine auf die Insel fährt - lediglich begleitet von einem Führer, der die Inselwelt in der Gegend kennt.
Ein Hilferuf von Levine ereicht Malcom und Thorne, die sich sofort entschließen, die geplante Expedition vozuziehen...
Also - ab auf die Insel.
Aber mit den beiden neugierigen & aufgeweckten Kindern Kelly & Arby haben die Erwachsenen nicht gerechnet...
Im Gegensatz zum Film sind es hier zwei Kinder, die sich im Caravan mit auf die Insel schleichen. Auch sind sie mit keinem der Teilnehmer verwandt, geschweige denn die Kinder von Ian - wie der Film vermittelt.
Auch wird Sarah Harding wesentlich interessanter und tougher als im Film beschrieben.
Hier im Buch war sie eine meiner Lieblingscharaktere, schon durch ihre Art und Weise, mit Problemen umzugehen.
Der beeindruckende Caravan wird sehr interessant und eindrucksvoll geschildert.
NImmt aber er ein ähnliches Schicksal, wie der Film erzählt.
Allerdings sooviel Ähnlichkeiten sind es diesmal nicht, die Film und Buch haben.
Ich würde sagen, lediglich die Grundtendenzen.
Caravan - gute Wissenschaftler und "böse" Ausbeuter - Dinos, die Hunger haben.
Die "Bösen" hier sind aber auch anders, als in der Verfilmung.
Im Buch konmmt der niederträchtige Dodgson wieder zum Einsatz, der noch immer versucht, an Dinoembryonen /Babys heranzukommen, dabei aber andere für sich die Kohlen aus dem Feuer holen läßt.
Auf diese Figur - Dodgson - wird wesentlich deutlicher eingegangen, als der Film es vermag.
Dafür fehlen hier die ganzen Figuren, die im Spielberg Film für Unruhe sorgen, indem sie die Dinos fangen möchten.
Diese Figuren im Buch sind auf einige wenige beschränkt, auch mit einem anderen Hintergund, eben diese Tierchen zu entführen.
Von der Action her gibt es wieder einige Dinos, die ihren Hunger stillen wollen oder einfach ihrem Jagdtrieb nachgehen.
Im doch großen Gegensatz zum Film wird hier aber auch mehr Wert auf die Gedanken um die Evolution und das Aussterben der Dinsosaurier gelegt.
Die wissenschaftlichen Theorien und die Entdeckungen über das Leben der Dinos hat hier ein viel größeren Stellenwert, der für mich persönlich das Buch fast noch interessanter machte.
Die ständige Action und Rennerei des Films kommt hier weniger zum Zuge.
Ich empfinde die Handlungen der Dinos und der Menschen zusammen hier wesentlich subtiler dargestellt.
Und das macht für mich die große Spannung aus.
Warum handeln die Tyrannosaurier auf dieses Art und Weise?
Weshalb ist es möglich, daß sich auf einem derart kleinen Eiland so viele Raubsaurie befinden können, obwohl das verhältnismäßig kaum mögtlich wäre in der "tatsächlichen" Evolution, die nicht genetisch eingeläutet wurde?
Derartige und andere Fragen machen das Buch für mich eben auch hochinteressant.
Auch vom Ende her ist es völlig anders, als der Film....
Fazit
Ein für mich gelungener Nachfolger des Buches Jurassic Parc - der zwar die Grundlage für den zweiten Jurassic Parc Film darstellen soll - aber eigentlich doch eher viel eigenständiger ist, als der erste Teil.
Weniger Actionelemente als der Film, aber dadurch wesentlich mehr interessante wissenschaftliche Fragestellungen.
Trotzdem noch genügend aufregende "Dinos-Angriffs-Elemente".
Und auch gut dargestellte Protagonisten, die im Buch doch mehr Raum, als im Film bekommen.
Beides - Buch und Film - läßt sich unabhängig und jedes auf seine Art und Weise genießen.