Verlagsinfo, Klappentext
“Eine herzzerreißende, komische und verrückte Liebesgeschichte
Ein verschlafener Ort an der ligurischen Küste im Frühjahr 1962: Pasquale hat von seinem Vater eine Pension geerbt, und wenn er nicht gerade in der Brandung steht, um mühsam einen Strand anzulegen, vermisst er ein Felsplateau, auf dem ein Tennisplatz entstehen soll. Denn Pasquale hat eine Vision: Er will aus Porto Vergogna einen glamourösen Ferienort machen, der Touristen aus aller Welt anlockt, am liebsten aus Amerika.
Dann checkt tatsächlich eine junge amerikanische Schauspielerin in seiner Pension ein, und Pasquale verliert sein Herz an sie. Mit ihr kommt die Welt nach Porto Vergogna – die Verheißungen des fernen Amerika, der Glamour von Cinecittà und schließlich sogar ein sturzbesoffener Richard Burton. Und als die Amerikanerin wieder abreist, ist für Pasquale nichts mehr, wie es war. Ein Steinchen ist ins Mittelmeer gefallen, das noch Jahrzehnte später seine Wellen an die Pazifikküste spült, als der alte Pasquale in Kalifornien nach dieser längst verlorenen Liebe seines Lebens sucht – zusammen mit einem abgebrühten Hollywood-Produzenten, dessen resignierter Assistentin und einem selbstverliebten Möchtegern-Drehbuchautor, der zufällig Italienisch kann. Ein erfrischender und lebenskluger Roman voller Witz und Dolce Vita um hochfliegende Träume, tiefe Abgründe und die Ironie unserer Existenz.”
ISBN 978-3-89667-499-9
Blessing Random House
Mein Lesegefühl
Ich bin eigentlich nicht wirklich der Fan, von lieblichen Geschichten, doch hier hat mich die Begeisterung gepackt. Dieser Roman ist in einer so schönen Sprache geschrieben, dass man wie bei einem Thriller nur so von Seite zu Seite jagt. Als ich dieses Buch angefangen habe, sah ich das kleine Städtchen vor mir. Ich habe die Wellen gehört, die an die steilen, felsigen Klippen schlagen. Ich sah jedes einzelne Sandkorn von Pasquale s Strand vor mir und konnte das Lachen der Fischer über den Strand in meinen Ohren klingeln hören Hört sich jetzt bestimmt sehr “schwülstig” an…aber es war einfach nur herrlich. Jess Walter hat es geschafft, das mir all diese Bilder im Kopf waren.
Als eines Tages eine amerikanische Schauspielerin in Porto Vegonga strandet und sich in Paquale s Hotel zur ausreichenden Aussicht einmietet kommt Leben in Paquale s Welt. Mit Dee Moray scheint Pasquale s Traum Porto Vergogna zum Touristenmagnet zu machen endlich Wirklichkeit zu werden. Doch dann kommt alles ganz anders. Dee Moray ist anscheinend krank und kann daher nicht mehr als Schauspielerin bei der Produktion von Cleopratra mitwirken. Pasquale ist sofort von ihr betört und will ihr helfen. Dies ist die Sequenz die im Jahr 1962 spielt.
Der andere Handlungsstrang spielt im Heute und wir lernen Claire kennen. Eigentlich hat sie keine Lust mehr auf ihren Job. Sie muss für den “großen” Filmproduzenten Michael Deane im Vorfeld neue Filmprojekte auswählen. Das heißt Autoren kommen und pitchen ihre Idee. Als ihr eines Tages Shane sein “Donner” pitcht, einen dramatischen Western mit kannibalistischen Einlagen, glaubt Claire nicht wirklich an eine gute Story, doch die Verkettung von unglücklichen, oder sollte man doch lieber von glücklichen Umständen sprechen, deuten auf Großes hin. Michael Deane scheint begeistert und will dieses Projekt angehen. Aber so wie es aussieht, benötigt er Shane in Wirklichkeit nur als Übersetzer.
Dies und noch sehr viel mehr erwartet uns in diesem Roman. So vielschichtig und doch so flüssig und leicht. Tess Walter gelingt es die verschiedenen Handlungsstränge wunderbar miteinander zu verweben. Seine Protagonisten sind so tiefgründig und so detailliert dargestellt, dass man glaubt sie zu kennen. Besonders Pasquale ist mir im Laufe des Buches immer näher gekommen. Ich hätte ihm seinen Tennisplatz wirklich gegönnt
Gut es hätte vielleicht Richard Burton und die große Liz Taylor nicht gebraucht um die Story aufzubauen, aber es hat auch nicht geschadet.
Das Cover ist sehr schön gestaltet. So sieht man Porto Vergogna direkt vor sich. Für mich wäre dieser Ort als Urlaubsort genau richtig….weit ab vom Massentourismus.
Mein Fazit
Dieser Abstecher in die Welt des Romans hat mir wirklich zugesagt. Ein schönes Buch welches durch seine Bildhafte Sprache lange in Erinnerung bleiben sollte.
Ich vergebe für das Gesamtkonzept 5 Sterne
Edit: Verfassername im Threadtitiel berichtigt. LG JaneDoe