Die Hexe von Nassau von Nicole Steyer

  • Klappentext: Das Herzogtum Nassau im Jahr 1676: Hier lebt die junge Katharina mit ihrer Mutter in der Nähe der Stadt Idstein. Als Graf Johannes seine grausamen Hexen verfolgungen beginnt, geraten die beiden Frauen in Gefahr. Katharinas Mutter wird hingerichtet. Und auch das Mädchen bleibt von Verdächtigungen nicht verschont, denn sie ist in das Visier des skrupellosen Henkers Leonhard Busch geraten. Dieser schreckt vor nichts zurück, um Katharina in seine Gewalt zu bringen.

    Meine Meinung:
    Nicole Steyer erzählt in ihrem Roman über ein trauriges Kapitel deutscher Geschichte. Allein in Idstein wurden damals 43 Menschen im Zuge der Hexenverfolgung hingerichtet. Ihr Buch beruht auf Tatsachen, die sie geschickt mit Fiktion verwoben hat. Wie man im Nachtrag lesen kann, gab es sowohl den Grafen Johannes wie auch den Henker Leonhard Busch wirklich. Und die Geschichte zeigt, wie leicht die damalige, teilweise ungebildete Bevölkerung sich beeinflussen ließ. Was die Obrigkeit sagte, war Gesetz.
    Die Welt der jungen Katharina bricht zusammen, als die Hexenverfolgungen beginnen. Zuerst holt man die Mutter ihrer besten Freundin Maria und unterzieht sie den damals sogenannten peinlichen Verhören und bei der anschließenden Folter gesteht sie schließlich alles und beschuldigt auch weitere Frauen, darunter auch Katharinas Mutter. Bei deren Einholung setzt sich die mutige junge Frau zur Wehr, was sie ins Visier des Henkers rückt. Denn niemand, und schon gar nicht die Brut einer als Hexe verurteilten Frau, darf es wagen, sich ihm zu widersetzen. Allerdings hat der Graf die Regel erlassen, dass nur Frauen ab Vierzig als Hexe beschuldigt und hingerichtet dürfen, denn junge Frauen können schließlich noch Kinder bekommen und damit dafür sorgen, dass die Bevölkerung seines Landes nicht ausstirbt. Aber Der Henker ist so von Hass zerfressen, dass es ihm egal ist, ob er sich gegen seinen Herrn wendet. Und es interessiert ihn auch nicht, wenn er andere in seinen Rachefeldzug hineinzieht. Wer würde sich schon gegen den sadistischen, brutalen Scharfrichter wehren?
    Schließlich landet Katharina doch noch in seiner Zelle und muss unvorstellbare Qualen erleiden. Wird noch rechtzeitig Hilfe kommen? Kann der Priester Andreas, den sie seit Kindertragen kennt und den sie liebt, noch etwas für sie tun?


    Die Geschichte ist wunderbar erzählt, aufwühlend, emotional und mit viel Herz. Katharina war mir gleich sympathisch, ebenso ihre Freundin Maria. Nach dem Tod ihrer Mütter haben die beiden nur noch einander. Und obwohl Katharina selbst genug Probleme hat, kümmert sie sich noch um andere Menschen, wie z.B. ihre Magd.
    Oft war ich wütend auf den brutalen Henker Leonhard Busch, der damals offensichtlich schalten und walten konnte, wie er wollte und niemand hat ihm Einhalt geboten. Die Frauen waren ihm hilflos ausgeliefert. Sobald er sie einmal geholt hatte, war ihr Tod sicher. Die einzige Chance war noch ein Tod ohne vorherige Folter, wenn sie vorher gestanden, mit dem Teufel im Bunde zu sein.
    Wen ich auch mochte, war die junge Zigeunerin Katinka, die später noch auftaucht. Genau wie Katharina muss sie mit Vorurteilen und Anfeindungen umgehen.


    Ich kann diesen historischen Roman wirklich jedem empfehlen. Die 630 Seiten fliegen nur so dahin, es ist keine Sekunde langweilig und der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gefiel mir sehr gut.

  • Katharina und Ihre Freunde muss man einfach ins Herz schließen.


    Man weint und lacht mit Katharina , die viel Leid erfahren muss.


    Allein die Hexenverfolgungen gehen einem unter die Haut.Nicht nur körperlich nein auch Physisch voltert man die Menschen.


    Eine düstere Vergangenheit Exzellent und Einfühlsam erzählt.


    Ein Grandioser Historischer Roman , der zu Herzen geht.


    Ein Buch das man nur noch zum Schlafen aus der Hand legt.



    Ich freue mich jetzt schon auf ihr neues Buch " Das Pestkind "

  • Über die Autorin (Amazon)

    Linda Winterberg ist das Pseudonym der Autorin Nicole Steyer. Sie ist in Rosenheim aufgewachsen und begann schon im Alter von acht Jahren damit, sich die ersten Geschichten auszudenken und niederzuschreiben.

    Im Jahr 2001 zog sie der Liebe wegen in das beschauliche Taunusstädtchen Idstein, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt.


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎


    Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Digital; 1. Edition (10. Oktober 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 1426 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 705 Seiten


    Sehr gut recherchierter Roman

    1676 in Idstein leben Katharina und ihre Mutter ein bescheidenes Leben in der Grafschaft Nassau in der Stadt Idstein. Da beginnt Graf Johannes mit einer Hexenverfolgung und beide geraten in höchste Gefahr. Katharina muss zusehen, wie ihre Mutter grausam hingerichtet wird und gerät selbst in den Focus des Henkers. Dieser will sie um jeden Preis ebenfalls als Hexe überführen.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich sehr gut und flüssig lesen einfach deswegen, weil es keine Unklarheiten im Text gab, die meinen Lesefluss gestört hätten. Da der Höhepunkt der Hexenverfolgung lt. Wikipedia zwischen 1550 und 1650 lag, geschah das im Buch beschriebene sogar an deren ich möchte sagen Auslauf. Aber es gab auch die Hexenverfolgung in Europa sogar bis 1750. Was dieses Buch betrifft, so geschah dies eigentlich nur in der Grafschaft Nassau, im angrenzenden Frankfurt gab es das nicht. Die Autorin hat in diesem Buch Fiktives mit Wahrem vermischt, wie sie auch im Nachwort noch erklärt. Das einzige Positive war, dass Frauen bis zu vierzig Jahren nicht angeklagt werden durften. (Vorausgesetzt, man kann hier überhaupt noch etwas positiv sehen). Doch der Henker hat sich in Katharinas Fall nicht daran gehalten. Ich habe mit Katharina den Schrecken erlebt, als ihre Mutter abgeholt wurde, und dann auch noch sie selbst. (Ich glaube nicht, dass ich hier spoilere, denn das ist aus dem Klappentext ziemlich ersichtlich.) Dass diesen Hohlköpfen damals nicht klar war, dass jeder bei diesen Folterungen alles gestehen würde, nur um eben diesen Folterungen zu entgehen verstehe ich heute noch nicht. Da hat sich niemand mit Ruhm bekleckert. Die Landesherren nicht, die Kirche nicht und jeder Folterknecht nicht. Mir taten ´die beiden Frauen, Marias, Katharinas Freundin, Mutter und auch Katharinas Mutter von Herzen leid. Dass es dann auch Katharina traf war noch besonders schlimm, denn sie war doch weit unter vierzig! Wie das dann alles weiterging und wie Katharinas Freund, der ein Pfarrer war, reagiert hat, dass alles muss der geneigte Leser selbst lesen. Das Buch ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Es hat mir sehr gut gefallen, mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Ich konnte es fast nicht aus der Hand legen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Von mir bekommt es eine Leseempfehlung und natürlich die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: B0C2ZKB4VJ