Claire Winter - Die Schwestern von Sherwood

  • Inhalt:
    Im Jahre 1948 treffen wir auf die angehende Journalisten Melinda, die eines Tages ein Paket ohne Absender erhält.
    Im Paket enthalten sind Zeichnungen einer Moorlandschaft, Liebesbriefe und eine rote Schachfigur.
    Durch die Schachfigur vermutet Melinda, dass dieses Paket etwas mit ihrer Großmutter zu tun hat.
    Neugierig geworden, begibt sie sich auf die Suche und stößt auf ein dramatisches Familiengeheimnis, in das sogar sie selbst verstrickt ist.


    Im Jahre 1881 begegnen wir John und Elisabeth Sherwood, die sich mühsamst aus der Armut befreit haben und zu Geld gekommen sind.
    Aber auch das hilft ihnen nicht, von der höheren Gesellschaft akzeptiert zu werden. Aber genau das will Elisabeth um jeden Preis erlangen.
    Daher setzt sie auf ihre beiden Töchter, vor allem auf die liebreizende Amalia. Doch diese wird nach einer Scharlacherkrankung taub.


    Über die Autorin:
    Claire Winter studierte Literaturwissenschaften und arbeitete einige Jahre als Journalistin, bevor sie entschied, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie liebt es, in fremde Welten einzutauchen und hat schon immer eine Schwäche für die mystischen Landschaften Englands und Schottlands gehabt. Die Autorin lebt heute in Berlin.


    Meine Meinung:
    Der warmherzige, einfühlsame, flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, von Anfang an in der Geschichte zu versinken; daher konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
    Ich habe so mit der kleinen Amalia gelitten, die so tapfer ihr Schicksal erträgt, nie an sich selbst denkt und sich nicht unterkriegen läßt.
    Die Geschichte war für mich voller Emotionen. Ich empfand Wut, Haß, war den Tränen nahe, konnte mich aber auch an der wunderschönen, aber leider verbotenen Liebesgeschichte erfreuen.
    Alle Protagonisten, auch die der Nebencharaktere sind hervorragend ausgearbeitet, so dass die Geschichte und vor allem Amalia und Cathleen noch lange in mir nachwirken werden.
    Für mich hielt die Geschichte immer wieder neue Wendungen bereit, somit blieb sie spannend bis zur letzten Seite.
    Sehr interessant war für mich auch das Thema “Taubheit” und wie zu dieser Zeit damit umgegangen wurde bzw. mit welchen Anfeindungen man damals zu kämpfen hatte.
    Zum Schluß möchte ich noch die wunderschöne Gestaltung des Covers erwähnen, welches das Buch zu einem wahren Schmuckstück im Bücherregal macht.
    “Die Schwestern von Sherwood” ist eines der besten Familiengeheimnisse, die ich je gelesen habe und das Buch wird mit Sicherheit zu meinen Jahreshighlights 2013 gehören.
    Daher ist es auch ganz klar, dass das Buch von mir 5 von 5 Sternen bekommt.


    LG Märchenfee

  • Ich habe das Buch auch gelesen und fand es richtig schön.
    Der Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Die Protagonisten waren sehr gut beschrieben, ich hatte gleich meine Favoriten, die mir sympatisch waren.
    Die Handlung ist eine schöne Familiengeschichte mit ihren Höhen und Tiefen. Manchmal hat mich das pure Entsetzen gepackt, mal fand ich die Geschichte romantisch.


    Insgesamt betrachtet ein schönes Buch, das auf jeden Fall die fünf Sterne verdient.

  • 1948 versucht Melinda gerade als Journalistin in Berlin Fuß zu fassen. In den Trümmern der Nachkriegszeit baut sie sich damit eine eigene Existenz auf. Von ihrem Verlobten hat sie sich vor kurzem getrennt, da sie sich durch die Erlebnisse während des Krieges auseinander gelebt haben. Bis vor wenigen Jahren lebte sie mit ihrer britische Mutter in der deutschen Stadt. Seit sie vor einigen Jahren verstarb, lebt Melinda allein. Umso überraschter war sie, als ihr ein Paket zugestellt wird. Es enthält zwei Schachfiguren und Liebesbriefe aus dem vorigen Jahrhundert. Die journalistische Neugier wird geweckt als ihr obendrein ein Brief aus dem englischen Dartmoor übergeben wird. Der attraktive Anwalt Clifford scheint dabei etwas zu verbergen. Langsam kommt Melinda der Geschichte ihrer Ahnen auf die Spur.


    Im Erzählstrang von 1881 geht es um die Schwestern Amalia und Cathleen Sherwood. Die Töchter eines erfolgreichen Investors werden in dem Familienanwesen darauf vorbereitet, in die höhere Gesellschaft einzuheiraten. Als Amalia nach einer Kinderkrankheit ihr Gehör verliert, kann ihre Mutter ihre Enttäuschung kaum verbergen. Ihre ganze Hoffnung liegt nun auf der älteren Cathleen. Amalia wird zwar von einem Hauslehrer unterrichtet, muss sich aber gegen seine unangemessenen Annäherungen wehren. Da weder die Medizin noch die Psychologie Ende des 19. Jahrhunderts weit fortgeschritten war, wurden dem Mädchen kurzerhand auch ihre Intelligenz und vor allem ihr Gefühlsleben abgesprochen. Nahezu hilflos muss Amalia am Rande ihres Umfelds mit ansehen, wie über sie verfügt wird. Nach mehreren Enttäuschungen bleibt ihr als einziger Ausweg die Flucht.


    Die unter dem Pseudonym Claire Winter schreibende Autorin hat wieder einmal einen mitreißenden und vor allem bewegenden Roman geschrieben. Sowohl die nahe als auch die etwas weiter entferntere Vergangenheit wird eingehend beschrieben. Abwechseln wird jeweils von 1881 und 1948 berichtet. Den in ihrer Zeit jeweils vorherrschenden Charakteren wird mit authentischer Sprache Leben eingehaucht. Gepflogenheiten der Gesellschaft oder der Umgang miteinander wirken daher äußerst realistisch und erhöhen den Lesespaß. Die nach heutigem Stand erschreckenden Ziele und damit verbundenen Vorgehensweisen sind hier so angelegt, dass man sogar noch Verständnis aufbringen kann. Die Geschichte entwickelt einen immer stärkeren Sog, der über die Zeitebenen anhält. Nach und nach werden die notwendigen Informationen eingestreut, um die Zusammenhänge zwischen den Schwestern von Sherwood und der Berliner Journalistin zu erkennen.


    Das einzig Negative an diesem Roman ist, dass man die fast 600 Seiten viel zu schnell gelesen hat. Die kurzen Kapitel verleiten dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Die Familiensaga bietet alles, was ich von einem Roman erwarte. Es soll mich unterhalten, anregen und am Schluss noch etwas nachhallen. Die Charaktere sollen so angelegt sein, dass man seine Favoriten findet, aber von den unsympathischen Figuren auch überrascht werden kann. Wenn man dann beim Lesen noch in eine andere Welt eintauchen und neue Wege beschreiten kann, bleiben bei mir keine Wünsche offen und ich empfehle das Buch uneingeschränkt weiter.

  • Berlin 1948. Melinda lebt im Nachkriegsberlin und kämpft sich irgendwie durch. Sie will Journalistin werden, doch ihr Verlobter ist überhaupt nicht angetan von ihren beruflichen Plänen und ihre Beziehung scheitert. Da erhält sie eines Tages ein anonymes Paket, in dem sich einige Briefe und Zeichnungen befinden sowie eine einzelne Schachfigur. Wer hat ihr diese Dinge zukommen lassen und warum? Melinda findet heraus, dass die Zeichnungen wohl das Dartmoor im Süden Englands darstellen und als sie die Gelegenheit erhält, auf eine Fortbildung nach London zu reisen, ergreift sie diese Chance, um mehr über den mysteriösen Inhalt des Paketes herauszufinden.


    Parallel zu Melindas Geschichte erfährt der Leser mehr über die Amalia und Cathleen, zwei Schwestern, die in den 1880er Jahren in England aufgewachsen sind. Nach einer schweren Erkrankung hat Amalia ihr Gehör verloren, was ein schwerer Schlag für ihre Mutter Elisabeth ist, die sich mithilfe ihrer Töchter den Eintritt in die bessere Gesellschaft erarbeiten wollte. Geld hat die Familie Sherwood genug, aber den adligen Kreisen in ihrer Umgebung sind sie als Emporkömmlinge ein Dorn im Auge, was die ehrgeizige Elisabeth nicht hinnehmen will. Die Erkrankung von Amalia bedeutet für sie das Ende ihrer Hoffnungen, beide Töchter gut zu verheiraten, also richten sich nun all ihre Bemühungen auf eine gute Verbindung von Cathleen.


    Mehr möchte ich gar nicht zum Inhalt verraten, denn die Verbindung der beiden Handlungsstränge und Zeitebenen ergibt sich natürlich erst nach und nach. Als Leser kann man schon recht früh einige Vermutungen aufstellen, andere Details enthüllen sich hingegen erst am Ende. So bleibt die Spannung konstant erhalten und da beide Handlungsstränge äußerst liebevoll und detailreich erzählt sind, verfliegen die Seiten nur so. Ich persönlich fand die Handlung um Amalia und Cathleen ein klein bisschen fesselnder als die Gegenwartshandlung um Melinda, aber auch hat sich wirklich wunderbar lesen lassen. Besonderen Charme entwickelte die Geschichte durch die vielen kleinen Verknüpfungen, die oft nur am Rande stattfanden und auffielen, bei denen man aber einfach merkte, wie durchdacht die Handlung auf beiden Zeitebenen angelegt ist.


    Die Charaktere sind ebenfalls sehr liebevoll dargestellt, nicht nur die jeweiligen Hauptfiguren, sondern auch die ganzen Nebengestalten. Auch wenn einige Handlungen aus heutiger Sicht entsetzen, darf man nie den geschichtlichen Kontext vergessen, in dem die Geschichte spielt. Vieles entwickelt sich daraus und so hat man als Leser unwillkürlich auch Verständnis wenn die Figuren so und nicht anders handeln – auch wenn man es sich als Leser an einigen Stellen sehr wünschen würde, da einem einige der Figuren richtig ans Herz gewachsen sind und man mit ihnen mitleidet! Der Autorin ist es wirklich großartig gelungen, den Leser hier tief in die Geschichte der Sherwood-Schwester eintauchen zu lassen und auf eine kleine Zeitreise mitzunehmen – ich war richtig traurig, als das Buch nach knapp 580 Seiten schon vorbei war!

  • Claire Winter beginnt ihre Geschichte im Nachkriegsberlin 1948. Dort lebt Melinda Leewald, eine junge Frau, die gerne als Journalistin arbeiten würde. Zwar herrscht überall noch Not und Mangel, doch Melinda hat die Kriegsjahre zumindest körperlich unversehrt überstanden. Allerdings musste sie den Verlust ihrer Mutter verkraften, die kurz vor Kriegsende verstarb. Eines Tages erhält Melinda ein geheimnisvolles Päckchen mit Liebesbriefen ohne Absender und Schachfiguren. Schnell findet sie in den Papieren einen Hinweis auf die englischen Wurzeln ihrer Mutter. Als sich die Möglichkeit ergibt, beruflich für einige Zeit nach London zu gehen, nutzt Melinda die Gelegenheit, mehr über die Geschichte ihrer Familie zu erfahren.
    Die zweite Handlungsebene von „Die Schwestern von Sherwood“ spielt in England im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Sherwoods sind sogenannte „Emporkömmlinge“ und trotz ihres gigantischen Reichtums ist die Familie bei den alteingessesenen Adelsfamilien nicht gut angesehen. Elisabeth Sherwood beschließt die Schönheit und den Anmut ihrer Töchter zu nutzen, um endlich in den oberen Rängen der englischen Gesellschaft mitspielen zu können. Amalia und Claire, die beiden Töchter der Sherwoods, stehen sich sehr nahe, was sich auch nach einer Scharlacherkrankung Amalias nicht ändert, in deren Folge sie ertaubt. Für Elisabeth Sherwood ist die Behinderung ihrer Tochter allerdings nur ein weiterer Makel in der Biografie ihrer Familie. Amalia entwickelt sich trotz ihrer Krankheit gut und reift zu einer wunderschönen Frau heran. Bei einem ihrer ausgedehnten Spaziergänge im Moor trifft sie einen jungen Mann und es entwickelt sich eine heimliche Liebesbeziehung. Als sich ihre Schwester Claire kurz darauf mit einem edlen Lord verlobt, nehmen die Ereignisse auf Sherwood eine dramatische Entwicklung.


    Die „Schwestern von Sherwood“ plätschert zwar recht kurzweilig vor sich hin, beinhaltet dabei aber kaum Momente, in denen tatsächlich mal ein gewisser Überraschungseffekt über den Handlungsablauf aufkam und blieb in weiten Teilen doch sehr vorhersehbar. Die Autorin hat es trotz ihrer Beschreibungen über die Schwierigkeiten und Probleme von gehörlosen Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht geschafft, dass mich die Charaktere wirklich erreicht oder berührt hätten.
    Auch die Landschaftsbeschreibungen vom englischen Dartmoor sind von Claire Winter bestimmt ordentlich geschildert, vermochten es aber trotzdem nicht meine Neugier zu wecken.
    Sowohl für die Handlung, als auch für die Protagonisten hätte ich mir etwas mehr Tiefe erhofft, die leider irgendwo zwischen Berlin 1948 und England 1896 verloren gegangen zu sein scheint.

  • Ich habe das Buch heute beendet und war schwer begeistert. Ganz großes Kino! Aber der Hälfte konnte ich es nicht mehr weglegen. Es hat alles, was ein guter Roman braucht: toller Schreibstil, Spannung, Liebe, Schicksal, eine außergewöhnliche Geschichte, in die man rein gezogen wird etc.


    Bis zum Ende weiß man nicht, was Sache ist. Man ist traurig, wenn es zu Ende ist :cry, obwohl man die ganze Zeit darauf hingefiebert hat zu erfahren, was genau passiert ist.


    Spielt für mich in der gleichen Riege wie die Bücher von Katherine Webb.


    Ganz ganz toll!!

  • „Die Schwestern von Sherwood“ ist nicht nur aufgrund seines Umfangs, sondern auch aufgrund seines Inhalts ein richtig schöner Schmöker. Wer spannende und mysteriöse Familiengeschichten liebt, denen nach und nach auf den Grund gegangen wird, der wird hier ganz bestimmt fündig.


    In den Jahren 1948 und folgende begleitet der Leser Melinda, eine aufstrebende Journalistin, die in dem zerstörten Nachkriegsberlin lebt. Sie erhält eines Tages ein Paket, in dem sie Briefe, eine Schachfigur sowie Bilder einer Moorlandschaft entdeckt. In dem Paket findet sich keine Erklärung dazu, noch ist ein Absender erkennbar. Nicht nur Melindas Reporterherz schlägt aufgrund dieses rätselhaften Päckchens höher, sondern sie vermutet zudem, dass die Vergangenheit ihrer Familie mit dieser Sendung zusammenhängen könnte. Und so begibt sie sich auf die Spurensuche, reist dabei zusätzlich in die Vergangenheit und stößt auf die Sage der Sherwood-Schwestern, die beide auf rätselhafte Art und Weise innerhalb von kurzen Abständen im Moor von Dartmoor ums Leben gekommen sein sollen. Nicht jeder ist darüber erfreut, dass Melinda Nachforschungen anstellt und so sieht sie sich bald einer Bedrohung ausgesetzt, die sie in Gefahr bringt.


    In dem zweiten Erzählstrang reist der Leser nicht nur in die Vergangenheit - in die Jahre 1881 und folgende - sondern auch nach England, wo er die Familie Sherwood kennenlernt, die mühsam und mit vielen Rückschlägen zu Reichtum gelangt ist, aber von der hohen Gesellschaft nicht anerkannt wird. Die beiden Schwestern Amalia und Cathleen sind ein Herz und eine Seele, und die schwere Krankheit, die dafür sorgt, dass Amalia ihren Hörsinn verliert, schweißt die beiden nur noch enger zusammen.


    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, anschaulich darzustellen, wie Amalia lernt, mit ihrer Beeinträchtigung klarzukommen, wie sie und ihre Schwester eine Zeichensprache entwickeln, wie Amalia sich dennoch ständig benachteiligt und einsam fühlt. Den Leser erwarten hier sehr emotionale und bewegende Szenen und es fällt leicht, das Gefühlsleben der Charaktere nachzuvollziehen. Weniger verständlich wirken dagegen die Reaktionen der Eltern, die Amalia total aus dem öffentlichen Leben ausschließen, aus Angst davor, dass ihre Tochter den Ruf ihrer Familie noch mehr zerstört.


    Doch Amalia lässt sich nicht unterkriegen und schöpft neuen Lebensmut, als sie im Moor, in das sie sich zum Malen immer mehr zurückzieht, einen Unbekannten trifft, mit dem sie mehr und mehr Zeit verbringt und in den sie sich schließlich verliebt. Zu ihrer großen Freude bleibt diese Liebe nicht unerwidert und Amalia erfährt endlich, was es heißt, aus tiefstem Herzen geliebt und begehrt zu werden. Doch das Glück der beiden steht unter keinem guten Stern und sorgt für jede Menge Schicksalsschläge.


    Als Leser hat man das Gefühl, Melindas Nachforschungen immer ein wenig voraus zu sein, da man durch den Erzählstrang aus den Jahren 1881 und folgende schon mehr erfährt, als Melinda durch ihre Recherchen herausfindet. Die beiden Erzählstränge laufen praktisch aufeinander zu und erst am Ende werden alle Rätsel aufgedeckt. Als Leser glaubt man, die Lösung schon zu sehen, aber sie ist immer noch etwas im Nebel und lässt sich nicht ganz greifen. So rätselt man während des Lesens mit und die Auflösung ist gleichzeitig nicht zu offensichtlich, auch wenn man teilweise schon Kleinigkeiten erahnen kann. Aber die Handlung ist insgesamt so rund und toll konstruiert, dass die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten bleibt.


    Zwei kleine Kritikpunkte bleiben am Ende:


    Es gibt einen klitzekleinen Teil der Handlung, den ich doch etwas zu konstruiert und irgendwie auch überflüssig fand. Dazu kann ich jetzt nicht mehr verraten, aber das Buch werden bestimmt einige von euch auch bald mal lesen und dann können wir darüber ja noch mal diskutieren.


    Und außerdem fand ich den Schluss etwas übereilt. Klar, man muss als Autor bzw. Autorin einfach irgendwann mal zum Schluss kommen, aber nachdem sich die Handlung auf über 500 Seiten so schön ausgebreitet hatte und dabei doch keine Szene unnötig war (bis auf meine kleine Kritik von gerade eben), ging es mir auf den letzten 50 Seiten dann doch etwas zu schnell.


    Was ich abschließend unbedingt noch lobend erwähnen möchte, ist der mitreißende und bildhafte Schreibstil der Autorin. Schon von der ersten Seite an schafft Claire Winter es damit, ihre Leser an das Buch zu fesseln und bildhafte Eindrücke von der Handlungsumgebung, der Handlung selbst und den Charakteren zu vermitteln. Besonders das zerstörte Nachkriegsberlin und die mystische Landschaft des Dartmoors werden von der Autorin überaus anschaulich beschrieben und vermitteln eine tolle Atmosphäre.


    Trotz der Tatsache, dass sich dieser Roman schön leicht weglesen lässt, verlangt er doch einige Konzentration. Das liegt zum Einen an den vielen Zeitsprüngen, zum Anderen aber auch an der Vielzahl der Personen, deren Beziehung zueinander nicht aus den Augen verloren werden darf. Als anspruchsvoll würde ich das Buch dennoch nicht bezeichnen. Aber man sollte dran bleiben und nicht zu lange Pausen zwischen den Leseabschnitten einlegen, um an der Handlung dranzubleiben und die Zusammenhänge nicht zu vergessen.


    Mein Fazit:


    Ein vielseitiger und von der ersten bis zur letzten Seite spannender Roman, der durch den mitreißenden Erzählstil der Autorin und die toll konstruierte Handlung begeistert.

  • Ich habe es heute früh 1:35Uhr ausgelesen.....schade :-(


    Das war mal nach langer Zeit ein richtig schönes Buch. Man weiß ja irgendwann auf was es hinaus läuft aber wie, das ist hier sehr gut beschrieben. Ich glaube bei der Familie und Bekannten braucht man keine Feinde mehr....die Schwestern können einen nur leid tun.
    Klar waren es zu dieser Zeit andere Sitten, aber so was nein.


    Das Thema "Taubheit" ist ein komplexes Thema was hier nicht wirklich beschrieben wurde, aber soll es auch nicht es ist ein Roman.
    Aber das man zu der Zeit "Taubheit" mit "Dummheit" gleich gesetzt hat schlägt dem Fass den Boden aus.
    Einzig das zu schnelle und abrupte Ende fand ich störend. :-(
    Ein sehr schönes Buchcover rundet das Ganze noch ab.


    Einfach toll.

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe
    Die „Schwestern von Sherwood“ plätschert zwar recht kurzweilig vor sich hin, beinhaltet dabei aber kaum Momente, in denen tatsächlich mal ein gewisser Überraschungseffekt über den Handlungsablauf aufkam und blieb in weiten Teilen doch sehr vorhersehbar. Die Autorin hat es trotz ihrer Beschreibungen über die Schwierigkeiten und Probleme von gehörlosen Menschen im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht geschafft, dass mich die Charaktere wirklich erreicht oder berührt hätten.
    Auch die Landschaftsbeschreibungen vom englischen Dartmoor sind von Claire Winter bestimmt ordentlich geschildert, vermochten es aber trotzdem nicht meine Neugier zu wecken.
    Sowohl für die Handlung, als auch für die Protagonisten hätte ich mir etwas mehr Tiefe erhofft, die leider irgendwo zwischen Berlin 1948 und England 1896 verloren gegangen zu sein scheint.


    Quasselstrippe hat das schon recht gut ausgedrückt. Ich bin wirklich enttäuscht über dieses Buch. Ich hatte mit viel mehr davon versprochen. Weder Inhaltlich und vor allem nicht Stilistisch konnte mich das Buch überzeugen. Es ist eine triviale Geschichte, die auf ein melodramatisches Ende zusteuert. Was der Klappentext nicht schon verrät, kann man sich während des Verlaufs ausrechnen. Die Geschichte ist völlig überraschungsfrei und der Schreibstil banal. Die Handlung bedient jedes Klischee. Es ist z.B. so unglaubwürdig und überfrachtet, wenn die Heldin beim Anblick des Herrenhauses eine unglaubliche Beziehung und Anziehungskraft dazu fühlt. OMG :pille. Ich habe mir echt etwas mehr Tiefe und vor allem eine bessere Story erhofft. Ich weiss echt nicht, wieso ich dieses Buch unbedingt haben wollte. Ich bin froh, das ich es ausgelesen habe und mich besseren Büchern zuwenden kann. Ab damit zu Tauschticket!

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • Melinda lebt im Berlin der Nachkriegszeit. Nachdem sie ihre Eltern verloren hat, steht sie alleine da und versucht, einen Job als Journalistin zu bekommen.


    Eines Tages wird ihr ein Paket zugestellt ohne Absender. In dem Paket befinden sich unter anderem Briefe und eine wertvolle Schachfigur aus Marmor. Zunächst weiß Melinda nicht viel mit dem seltsamen Päckchen anzufangen, doch dann nimmt sie Nachforschungen auf, die sie bald nach England und in die Vergangenheit führen.


    Meine Meinung:


    Ich bin mir sicher, dass ich schon jetzt dieses Buch zu meinen Lesehighlights 2013 zählen kann!


    Die Geschichte hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich am liebsten die Tage und Nächte durchgelesen hätte. Die Autorin schreibt so unglaublich bildhaft, dass ich mir wie im Kino vorkam.


    Erzählt wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Einmal geht es um Melinda, die in der Nachkriegszeit 1948 in Berlin lebt und nach England reist. Und dann lernen wir Elisabeth und John und ihre Töchter Amalia und Cathleen lernen, die in Devon im ausgehenden 19. Jahrhundert lebten.


    Ich bin ein großer Fan von Familiengeschichten, Familiengeheimnissen und Nachforschungen in der Vergangenheit. Somit bin ich auch schon mit sehr großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich wurde nicht enttäuscht!


    Die Geschichte hat mich absolut fesseln können. Sie hat mich zutiefst berührt und wird mich auch jetzt nach dem Lesen der letzten Seite noch lange gedanklich beschäftigen.

  • Habe das Buch gestern Abend durchgelesen und war doch leider etwas enttäuscht.....ich fand es ziemlich langatmig und die Geschichte hat mich nicht so vom Hocker gehauen, da ich alles sehr vorhersehbar fand.....Ich mag die Bücher von Lucinda Riley oder Jennifer Donnelly, aber dieses Buch kommt für mich nicht an diese Bücher heran.
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