Die Rosen von Montevideo - Carla Federico

  • Taschenbuch: 784 Seiten
    Verlag: Knaur, 2013


    Kurzbeschreibung:
    Montevideo 1843. Der Frankfurter Bankierssohn Albert Gothmann verliebt sich Hals über Kopf in die lebenslustige Rosa, Tochter einer der ältesten spanischen Familien Uruguays. Doch ihre Liebe zwingt sie zum Verzicht auf ihre Heimat, ein Schicksal, das fortan alle Nachfahrinnen ihrer Familie teilen. Sind die Frauen stark genug, um für ihre Leidenschaft zu kämpfen?


    Über die Autorin:
    Carla Federico ist eine junge österreichische Autorin, die unter anderem Geschichte studiert hat. Sie lebt heute als Fernsehjournalistin in Deutschland. Ihre große Leidenschaft fürs Reisen hat sie in zahlreiche Länder geführt, bevor sie für einen längeren Aufenthalt in Südamerika "hängenblieb", wo auch ihre Romane spielen.


    Mein Eindruck:
    Ein neuer alleinstehender Roman von Carla Federico, die bislang durch ihre Chile-Reihe aufgefallen ist.
    Für Leser, die gerne literarisch die Welt bereisen und sich für historische Stoffe interessieren, dürfte „Die Rosen von Montevideo“ ein Leckerbissen sein. So habe ich das Buch jedenfalls empfunden, obwohl ich sonst vor umfangreichen Familiensagas zurückschrecke. Doch der Roman ist geradlinig und logisch erzählt, dass man problemlos die Übersicht behalt. Die Sprache ist reich, sowohl von den komplexen Beschreibungen als auch von der Leichtigkeit her. Vier Generationen einer Familie in Uruguay und Deutschland werden in der Zeit zwischen 1829 und 1889 beschrieben. Dabei ist die erste deutschstämmige Frau, die nach Uruguay heiratet, nur im Prolog vorhanden. Ihre Tochter Rosa heiratet einen deutschen Bankier, sie leben in Frankfurt. Erst ihre Tochter geht dann wieder nach Uruguay und erlebt den Konflikt zwischen Uruguay und Paraguay, bei dem auch Brasilien und Argentinien beteiligt waren. Dieser Krieg dauerte von 1864 bis 1870 und ist einer der blutigsten in ganz Lateinamerika gewesen.


    Carla Federico geht so vor, dass es zwischen den Teilen Sprünge gibt. So wird die Kindheit der Protagonisten, die in den einzelnen Teilen die Hauptrollen spielen, immer nur kurz beleuchtet. Im Mittelpunkt stehen fast immer die jungen Frauen mit ersten Lieben und Gefahren sowie reichlich familiären Auseinandersetzungen.
    Diese Schreibart hat für mich funktioniert, wenn auch die Sprünge abrupt wirken.


    Ein weiteres wichtiges Thema des Romans sind die unterschiedlichen Eigenschaften der Figuren. Während die Südamerikaner meistens überschwänglich reagieren und ihre Emotionen vorschnell rauslassen sind die Deutschen meist zurückhaltender. Je nachdem kommt es zu Konflikten, an denen beide Seiten leiden.


    Der Roman ist dem Love und Landscape-Genre zuzuordnen, doch aufgrund der interessanten Zeitbezüge kann er auch für tolerante Leser historischer Romane geeignet sein. Von mir gibt es 9 Punkte für eine gute Lesezeit!

  • Danke für die Rezi :-)


    Habe das Buch zu 3/4 durch und kann sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Unglaublich flüssig und schön geschrieben. Ich dachte ich sei dem Genre Land- und Lovescape überdrüssig, bei diesem Buch sieht es alledings anders aus, wobei es auch schon eine Familiensaga ist.