'Das Erbe der Wölfin' - Prolog - Kapitel 06

  • Da ich diesen Monat etwas im "leserundenstress" bin, habe ich schon gestern abend qangefangen und den ersten Abschnitt schon beendet.


    Schon gleich am Anfang die erste große Frage, wer ist die eingesperrte Frau? Ihr Schicksal war auf jeden Fall sehr eindringlich beschrieben, da ist es mir beim Lesen eiskalt den Rücken runter gelaufen.


    Auch in München geht es gleich richtig zur Sache! Hamid, der Informant war einfach zu gut gläubig, ich finde er hätte damit rechnen müssen, dass die Gruppe Verdacht schöpft, wenn einer auf einmal nicht mehr mitzieht.


    "rumpelstilzchen" gefällt mir bisher von allen Personen am Besten.

  • Ich bin einer der gerne die letzten Seiten vor den ersten Seiten liest. Und dann hab ich gemogelt und schon die ersten 160 Seiten gelesen...


    Ich frage mich ernsthaft warum es Sisyphos-Trip war einen Verlag zu finden. Okay, als Neuling hat man es generell sehr schwer irgendwo einen Fuss in die Angel einer Agentur oder Verlag zu kriegen aber das was ich hier zu lesen bekomme überzeugt mich. Da ist Formal, Stilistisch, Sprachlich wie auch immer man das nennen mag gut und steht einem Krimi der in den grossen bekannten Verlagshäusern erscheint in nichts nach. Ich hab natürlich keine Ahnung wie das Roh-Manuskript aussah und was das Lektorat des SWB dazu beigetragen hat. Einen Germanisten zum Freund zu haben, der dann noch ehrlich ist, ist natürlich eine vorteilhafte Sache. Vermutest Du, dass Dir von den Agenturen/Verlagen eine gewisse Skepsis betreffend dem Thema entgegengebracht wurde? Ich glaube viele Krimis mit ähnlichem Inhalt gibt es nicht.


    Was mir weiter aufgefallen ist, dass Du den Tätern viel Platz zugestehst. In den meisten Krimis nehmen nach der Anfänglichen Tat die Ermittler/Polizei und Co. den meisten Raum ein. Hier fühlt es sich an wie halbe/halbe und das ist eher ungewöhnlich.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Nach dem Klappentext ist das. Karen..., Zwergin liest du etwa keinen Klappentext?


    Also Wuermchen liest schon mal keine Klappentexte und hatte deswegen bis zum Ende des ersten Abschnittes keine Ahnung, wie die eingesperrte Frau, die Verbrechen in München und Karens Patient bzw. Johannes zu einer gemeinsamen Geschichte zusammen finden.


    Über das Wiedersehen mit Karen und Johannes habe ich mich gefreut. Die beiden arbeiten ja fleissig an einer gemeinsamen Zukunft.


    Clemens Venske ist zwar keine Schönheit nach dem gängigen Geheimdienst-Klischee, aber intelligent, kompetent und sympathisch. Optisch ist er als „Rumpelstilzchen“ auch schon sehr plastisch vor meinem geistigen Auge erschienen. Mit seinen Informationen beleuchtet er die Lage schon ein bisschen, auch wenn er die Gruppierung Akinci nicht kennt.


    Mit der Thematik der Türken und Kurden habe ich mich bis jetzt noch überhaupt nicht beschäftigt. Und von der Idee, dieses Großreich Turan gründen zu wollen, hab ich vorher noch nie gehört. Insofern gehe ich total unebdarft an dieses Buch heran – und fühle mich einerseits bis jetzt sehr gut unterhalten, aber auch ausreichend informiert. Das Schlagwort „die türkischen Nazis“ fasst es für mich gut zusammen.


    Zitat

    Original von Dieter Neumann
    Genau das ist der Punkt: Meiner Agentur und mir haben die Leute aus den größeren Publikumsverlagen nahezu einhellig gesagt, fast alles an meinen beiden Büchern sei positiv, bis eben auf eines: Sie seien von den Themen her zu ausgefallen und als Thriller zu ungewöhnlich konstruiert, als dass man sich große Verkaufszahlen damit ausrechnen könne. Zu speziell eben.


    Ich finde das ja sehr kurzsichtig. Bei uns „Viellesern“ hier wird immer wieder kritisiert, dass Krimis oder Thriller nach immer dem gleichen Muster geschrieben sind und mit Standard-Aufbau und Inhalten, die gerade „in“ sind, auf den Markt kommen. Da lechzt man ja förmlich nach etwas Ausgefallenem!

  • Da mein gewonnenes Exemplar mittlerweile ebenfalls eingetrudelt ist - herzlichen Dank nochmals dafür! - bin ich jetzt auch an Bord und mitten drin im ersten Abschnitt.
    Ich musste bei dem Buchtitel trotz Klappentext bisher immer irgendwie an "Rom" denken, jetzt weiß ich Bescheid. Und kann auch das sehr spezielle Cover besser zuordnen, welches mich zunächst etwas verunsicherte.
    Rumpelstilzchen gefällt mir, seine Fliegenschlagmethode werde ich ausprobieren
    :grin
    :wave
    EDIT: Inzwischen habe ich den ersten Teil beendet.
    Unmittelbar nach obiggepostetem Text ging es im Buch schwer zur Sache: Gewalt nicht nur an Sachen, sondern massiv bedrohlich.
    Gefallen haben mir die Einblicke in die Hintergründe, die ich machen konnte. Ehrlich gesagt habe ich mich dafür bisher offenbar viel zu wenig interessiert.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Das Buch tut natürlich etwas Böses, weie auch das erste. Es ist politisch völlig unkorrekt. Alleine darauf aufmerksam zu machen, dass zwischen Kurden und Türken Unterschiede bestehen verletzt eine Vielzahl Tabus sowohl auf türkischer, als auch auf deutscher Seite. Das Buch verspricht also wieder sehr spannend zu werden.

  • Ich bin nun gerade mit dem ersten Abschnitt fertig geworden - wie gut, daß endlich Wochenende ist :grin


    Auch bin ich wieder mitten drin - sprich - sofort in die Handlung hineingekommen.
    Ist mir ja immer wichtig, oder mag ich eben einfach lieber, wenn ich schon von Anfang an gleich ins Geschehen tauchen kann.


    Richtig gut gefielen mir die Szenen mit Johannes und der lütten Katze. Das hat noch mal so schön an die Narben der Hölle, und diese Wahnsinnsm Szene auf der Yacht, erinnert.


    Venske gefällt mir bisher ausnehmend gut. Der hat was. So charaktermäßig.


    Die Kurden-Türken Problematik ist mir zwar ein Begriff, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es hier beschrieben wird.
    Klar, die Aktionen, die es damals in Kurdistan/Türkei vor sich gingen, waren ja bekannt, auch das Verbot, die eigene Sprache zu benutzen. Aber eben lange nicht so ausführlich.


    Momentan mach ich mir "Sorgen" um Yasemin (die Freundin des Informanten)
    Entkommt sie den Faschisten?
    Ist sie es womöglich die eingesperrt ist im Prolog.
    (Muß das zwingend Karen sein? Nur weil auf der Klappe steht, sie würde entführt, heißt das ja nicht, daß nicht noch andere Frauen als Gefangene der Faschisten leiden müssen)


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und muß auch gleich wieder auf meinem Sofa Platz nehmen, um weiterzulesen.

  • Doch, ich lese Klappentexte, aber auf den Gedanken, dass Karen die gefangene Frau ist, bin ich absolut nichr gekommen. Vor allem wegen der schwarzen Haare, ich habe Karen als blond oder dunkelblond im Hinterkopf. :gruebel



    Zitat

    Original von Wuermchen



    Ich finde das ja sehr kurzsichtig. Bei uns „Viellesern“ hier wird immer wieder kritisiert, dass Krimis oder Thriller nach immer dem gleichen Muster geschrieben sind und mit Standard-Aufbau und Inhalten, die gerade „in“ sind, auf den Markt kommen. Da lechzt man ja förmlich nach etwas Ausgefallenem!


    Leider sind wir "Vielleser", die gerne mal einen Krimi lesen, der nicht nach dem üblichen Schema funktioniert, eher die Ausnahme.

  • Ich habe das Buch schon vor ein paar Wochen gelesen. Aus Zeitgründen ;-)


    Es hat mit gut gefallen, quasi gleich im Geschehen drin zu sein. Ohne ewiges Vorgeplänkel.
    Venske gefällt mir auch ausgesprochen gut, und ich muss gestehen, sogar besser als die beiden anderen Protagonisten ;-)
    Ich hatte zwar die Vermutung, dass Karen die Gefangene aus dem Prolog ist, aber auch mir erging es so, dass ich mir die Gefangene anders vorgestellt habe, als Karen. Hinzu kam, dass ja nicht klar ist, wie der Prolog zeitlich zum Hauptteil steht.


    Ganz klar, wer etwas abseits vom so genannten "Mainstream" schreibt, hat es leider immer schwerer.

  • Als erstes muss ich mich entschuldigen, dass ich mich erst heute wieder melde. Ayasha und ihr Zeitmanagement – das ist ein Thema für sich… :rolleyes


    Daher komme ich auch nicht so voran, wie ich es gerne hätte. Aber ich tröste mich damit, dass ich dann länger etwas von diesem tollen Buch habe. Denn bis jetzt gefällt es mir mehr als nur gut! :-]


    Auch ich bin Fan davon gleich in eine Geschichte eintauchen zu können. Zuviel Vorgeplänkel macht mich immer ungeduldig. Aber in diesem Buch geht es ja gleich zur Sache. Und trotz des sehr beklemmenden Themas lesen sich die Seiten sehr leicht weg. Kurz gesagt: ich bin total begeistert vom Erzählstil. Besonders auch die Personenbeschreibungen finde ich gut gelungen. Die Figuren wirken real und lebendig – mit all ihren Ecken und Kanten - und geben mir das Gefühl, als wären es Menschen aus meiner Umgebung, als würde es meinen Bäcker, meinen Schneider betreffen. Auch viele, kleine Details, wie z.B. das Kätzchen, runden das Gesamtbild ab und lassen mich als Leser das Geschehene hautnah erleben. :anbet


    Dieser erste Abschnitt hat mich auf jeden Fall überzeugt und macht definitiv Lust auf mehr von dieser fesselnden Geschichte. Hoffentlich wird es schnell Abend, dass ich weiterlesen kann…


    Eine kleine Frage hätte ich zur türkischen Schreibweise:
    hat es etwas Besonderes damit auf sich, dass in "Akici" die i-Punkte nicht aufgeführt sind?

  • Zitat

    Original von Ayasha
    Eine kleine Frage hätte ich zur türkischen Schreibweise:
    hat es etwas Besonderes damit auf sich, dass in "Akici" die i-Punkte nicht aufgeführt sind?


    Freut mich riesig, dass du Gefallen am Buch findest. :knuddel1


    Zur türkischen Schreibweise: In der Ära des seligen Kemal Pascha Atatürk wurde den Türken eine völlig neue Schreibweise ihrer Sprache oktoyiert. Da es aber im Türkischen Laute gibt, die sich mit unseren lateinischen Buchstaben nicht erfassen ließen, entstanden eine Reihe von besonderen Buchstaben. Ein gutes Beispiel ist das yumu_ak , wie es zum Beispiel im Namen Erdoan vorkommt. Das wird nicht wie unser g gesprochen, sondern ist nur ein Dehnungslaut, so dass die Türken ihren umstrittenen Präsidenten wie "Erdohan" aussprechen. Das von dir angesprochene 1 in Ac1nc1 ist eben kein i, sondern ein Laut, der wie ein kurzes e ausgesprochen wird. Es gibt noch einige weitere Besonderheiten, auch in der türkischen Aussprache von Buchstaben, die wir anders aussprechen, z. B. dem z, das im Türkischen wie ein weiches s ausgesprochen wird, wohingegen das s sehr scharf gesprochen wird. So spricht sich Mesud Özil eben auch nicht "Mehsud Özil", sondern "Messud Ösiel".


    Güle güle! * :wave


    * Tschüß!


    Eben muss ich feststellen, dass die in diesem Forum hinterlegte Software leider nicht die Originalbuchstaben in Türkisch abbilden kann. Nun ist also etwas Fantasie gefragt. Sorry.

  • Dieter :
    Vielen Dank für die ausführliche Erklärung zur türkischen Sprache, die ich sehr spannend finde. :-)


    Ich dachte mir schon, dass es sich nicht um ein "i" handelt - wusste aber nicht, wie ich es schreiben soll... ;-)

  • Melde mich auch erst heute, hatte zwischendurch mal wieder massive Internetprobleme. (Es geht nichts über Bücher in Papierform. Die kann man ganz ohne Technik lesen) :grin


    Zuerst mal finde ich das Buchcover sehr gelungen.


    Der Start ging dann ja schon mal sehr gut los und ich war gleich mittendrin in der Geschichte. Der Schreibstil gefällt mir wie im ersten Buch einfach sehr gut. :anbet


    Es hat trotzdem etwas gedauert bis ich mir sicher war, dass Karen die Gefangene vom Prolog ist.


    Ein sehr brisantes und immer aktuelles Thema, die Problematik zwischen den Kurden und Türken.


    Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.


    Viele Grüße :wave

  • Es hat leider ein wenig gedauert - ca. 14 Monate nach Beginn der Leserunde - aber nun lese ich auch endlich Dieters zweites Buch. Die Thematik ist zum einen brandaktuell und zum anderen genau mein Genre. Thriller mit authentischem politischen Bezug lese ich am liebsten. Der Schreibstil und Romanaufbau gefallen mir bislang sehr gut, sogar noch ein wenig besser als bei Narben der Hölle. Einzig mit der Namensähnlichkeit von Clemens und Clasen hadere ich manchmal und muss überlegen, wenn ich gerade vor mir habe.


    Schon einmal tesekkür ederim für das Buch. Ich werde auch beim swb-Verlag gucken, ob die nicht noch ein bisschen mehr für mich haben.

  • Buyrun, xexos, ba_ üstüne! :anbet
    Freut mich riesig, dass es dir gefällt.


    Ich habe inzwischen den Verlag gewechselt, konnte mich mit Hilfe meiner neuen Agentur zum Grafit-Verlag verbessern. Dort erscheint im Frühjahr mein nächstes Buch, im Herbst dann das vierte.


    Erst mal dir noch viel Spaß mit meiner "Wölfin" und - hoffentlich - bis zum Eulentreffen im Herbst! :wave