Goldmann, 300 Seiten
Originaltitel: The Golden Rendez-vous
Aus dem Englischen von Paul Baudisch
Kurzbeschreibung:
Eine Vergnügungsreise in die Karibik. An Bord des Luxusschiffes:Millionäre - verwöhnte Snobs, blasierte Nichtstuer. Und am Bord geht es so zu, wie es eben in solchen Kreisen zugeht. Man flirtet, macht small-talk, tanzt, nimmt seinen Drink. Noch ahnt die illustre Gesellschaft nicht, dass sie ein Rendezvouz mit dem Tod hat. Doch in Carracuio sind ein paar undurchsichtige Passagiere zugestiegen: Dunkelmänner in politischer Mission. Ihr Gepäck ist explosiv, eine Geheimwaffe von ungeheurer Sprengkraft. Und dieses Gepäck macht das Schiff zu einem Pulverfass, das jede Minute hochgehen kann...
Über den Autor:
Der Schotte Alistair MacLean, geboren 1922, gestorben 1987, war ein erfolgreicher Bestseller-Autor von Thrillern und Kriegsromanen. Viele seiner Bücher wurden von Hollywood verfilmt: Die Kanonen von Navarone, Agenten sterben einsam, Eisstation Zebra.
Einige Male schrieb er auch die Drehbücher dazu, z.B. bei Nevada Pass, Das Mörderschiff und Agenten sterben einsam.
Mein Eindruck:
Rendezvous mit dem Tod ist ein schon älterer Roman, den ich einmal zusammen mit einem zweiten Thriller für den Jubelpreis von 7 DM gekauft habe.
Seitdem habe ich ihn schon mehrfach gelesen, da ich ihn für einen der besten von Alistair MacLean halte. Bei diesem ist er in Bestform. Er wählt auch die Ich-Perspektive, die zu seinen großen Stärken gehört. Er erreicht mit dieser Erzähltechnik eine gute Charakterisierung.
Mir gefällt, dass der Protagonist John Dexter erster Offizier auf einem Kreuzdampfer ist. Also ein normaler Mensch und kein super ausgebildeter CIA-Geheimagent oder ähnliches.
John Carter ist ein geradliniger Mann, sehr britisch und mit Humor ausgestattet. Daher sind manche Dialoge wirklich witzig zu lesen, besonders die, in denen er sich einen verbalen Schlagabtausch mit der weiblichen Protagonistin liefert.
Kurz zur Handlung: Auf dem luxuriösen Kreuzdampfer Campari befinden sich außer der Mannschaft nur Millionäre, die die Kreuzfahrt genießen. Aber diesmal befinden sich auch kaltblütige Mörder unter ihnen. Mehrere Männer werden getötet. Zeitgleich wird ein Wissenschaftler entführt und mit ihm seine Bombe, die mit einem Atomsprengsatz ausgestattet ist.
Als es an Bord der Campari zur Machtübernahme kommt, ist John Carter der einzige, der trickreich gegen sie vorgeht.
Zur Erzählperspektive gehört auch, dass der Leser sich gemeinsam mit John Carter vortastet. Man weiß immer nur so viel wie er. Das hält die Spannung kontinuierlich aufrecht.
Einige Figuren sind ziemlich klischeebehaftet, z.B. der brummige Kapitän Bullen, die stechenden Augen des Schurken oder der unfähig 4.Offizier Dexter, doch das gehört zu MacLeans Stil dazu. Mich hat das nicht gestört.
Auch nicht, dass die Protagonisten sich zwischendurch immer mal wieder einen oder zwei Glas Whisky genehmigen. Ich zweifle nicht daran, dass der Autor es beim Schreiben genauso gehalten hat. Der entspannte Text hat jedenfalls sowohl Süffisanz als auch Leichtigkeit!
Der Roman wurde mit Richard Harris in der Hauptrolle verfilmt, sogar ziemlich werkgetreu, doch dem Film fehlt das gewisse Etwas was der Roman besitzt.
Dem Buch gebe ich Höchstnoten für die Plot-Entwicklung, den Beschreibungen der Details, den sympathischen Figuren und den originellen Dialoge.
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ASIN/ISBN: 3442026555 |