Walter Kappacher: Land der roten Steine
Carl Hanser Verlag 2012. 160 Seiten
ISBN-13: 978-3446238619. 17,90€
Verlagstext
Die Canyons in den USA: eine Welt voller Einsamkeit und Stille. Wessely, ein Arzt aus dem Salzburger Land, bricht in die Vereinigten Staaten auf, um im Alter über seine Zukunft nachzudenken. Mit Everett, dem wortkargen Fahrer des Jeeps, dringt er immer tiefer in eine Einsamkeit vor, in der er hofft, sich selbst zu finden. Doch findet man das erhoffte neue Leben, wenn man nur aus dem alten aufbricht? Walter Kappacher schreibt einen Roman, wie ihn heute keiner mehr schreiben kann: einen Roman, der ganz auf die Macht der Bilder und auf die Macht der Sprache vertraut, der Heimat und Fremde in eine überraschende und tiefe Beziehung setzt.
Der Autor
Walter Kappacher, geboren 1938 in Salzburg, verließ mit 15 Jahren die Schule und war in verschiedenen Berufen tätig, 1964 Beginn der literarischen Tätigkeit, seit 1967 Veröffentlichungen, seit 1978 freiberuflicher Schriftsteller, lebt in Obertrum bei Salzburg. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, Hermann-Lenz-Preis 2004, Georg-Büchner-Preis 2009.
Inhalt
Kappachers Icherzähler Wessely hat seine Praxis als Allgemeinarzt im Salzburger Land aufgegeben. Doch den endgültigen Abschied von der täglichen Pflicht hat er noch nicht bewältigt. Mit seinem verstorbenen Vater, der den Sohn gern als Nachfolger im Hotelbetrieb gesehen hätte, kann sich Wessely offenbar erst jetzt aussöhnen. Seine Tochter, auch deren Mutter ist inzwischen verstorben, lebt schon lange in Kanada. Wessely bucht eine geführte Tour durch die Canyonlands der USA, wo Utah, Colorado, Arizona und New Mexico aneinandergrenzen. Weil der Rest der kleinen Tourgruppe absagt, begibt Wessely sich nur mit dem einheimischen Führer Everett auf die Tour. Wessely ist sich seiner eigenen körperlichen Grenzen bewusst, jedoch hat er nicht damit gerechnet, dass auch Everett diese anstrengende Tour vielleicht zum letzten Mal unternimmt. Wessely findet zwischen atemberaubenden Felsformationen den Einklang mit seinem Altern. Er muss sich aber auch nüchtern damit auseinandersetzen, wie er aus dem Gebirge zum Jeep und mit dem Jeep wieder in bewohnte Gegenden kommen wird, falls Everett die Kräfte verlassen. Noch können die beiden Männer über die gefürchtete Schwäche nicht sprechen.
Fazit
Land der roten Steine ist ein wunderbar stilles Buch, das seine Wirkung entfalten kann, wenn man seinen Genuss durch das Lesen kurzer Abschnitte hinauszögert.
10 von 10 Punkten