Taschenbuch: 1152 Seiten
Kurzbeschreibung
Ein grandioses Mittelalter-Epos ... um Liebe, Freiheit und das weiße Gold!
Herzogtum Oberlothringen, 1187. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt der junge Salzhändler Michel de Fleury das Geschäft der Familie. Doch seine Heimatstadt Varennes leidet unter einem korrupten Bischof und einem grausamen Ritter, der die Handelswege kontrolliert – es regieren Armut und Willkür. Als Michel beschließt, Varennes nach dem Vorbild Mailands in die Freiheit zu führen, steht ihm ein schwerer Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, ihn zu vernichten. Nicht einmal vor Mord schrecken sie zurück. Und schließlich gerät sogar seine Liebe zur schönen Isabelle in Gefahr ...
Über den Autor
Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.
Der Autor ist als "Daniel Wolf" auch hier bei den Eulen zu finden.
Meine Meinung
Das ist eines der Bücher, das man nicht mehr weglegen kann, wenn man erst einmal damit angefangen hat es zu lesen. Alles andere muss sich hinten an stellen.
Daher an dieser Stelle nocheinmal einen riesiges Dankeschön an Wolke und den Goldmann Verlag, die uns dieses umfangreiche Lesevergnügen samt Leserunde beschert haben.
Bevor die Leserunde gestartet ist, habe ich den Fehler begangen das Buch zum Anlesen weiterzugeben. Das Ergebnis war, dass "Das Salz der Erde" wohl der erste Roman in meinem Leben war in dem konstant zwei Lesezeichen mitgewandert sind und in dem zu fast jeder Tages- und Nachtzeit gelesen wurde.
Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte um Michel und seine Familie in ihren Bann gezogen und trotz der über 1000 Seiten dieses Romans, habe ich keine Längen darin entdecken können.
Der Schreibstil Daniel Wolfs ist angenehm und mühelos zu lesen und auch die Perspektivenwechsel im Roman sind so ausgearbeitet, dass sie den Lesefluss nicht stören, sondern viel eher noch dafür sorgen, dass dieser angeregt wird.
Die Liebesgeschichte um Michel und Isabelle zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, wird aber dennoch nicht übermäßig in den Vordergrund gerückt.
Dort steht viel eher das Streben Varennes nach Freiheit, mit allen seinen Höhen und Tiefen. Steine liegen wohl genügend auf diesem Weg und als Leser fieber man nur so mit, was wohl als nächstes passiert.
Durch viele kleine Details in der Sprache der Figuren und deren Handlungsweise, schafft der Autor eine faszinierende kleine Welt.
Man folgt den Kaufleuten auf diverse Messen, dem Kaiser zum Hoftag, bekommt Einblicke in einen Kreuzzug, lernt kirchliche und weltliche höhergestellte Persönlichkeiten kennen und ebenso viele Normen und Werte der damaligen Zeit (sofern man damit noch nicht bekannt war).
Besonders gut hat mir gefallen, dass eigentlich alle Aktionen der Figuren einen Hintergrund hatten und nicht ausschließlich aus Prinzip gehandelt wurde.
Auch Probleme werden nicht kryptisch à la 'Sie dachten über das Problem nach, fanden eine Lösung, handelten entsprechend und das Ergebnis war toll.' gelöst, sondern die Ideen werden erklärt und sind wirklich nachvollziehbar, statt an den Haaren herbeigezogen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch gefunden, nämlich was die Bindung des Buches angeht. Dabei löst sich der Buchdeckel bereits etwas von der darauffolgenden Seite - bisher scheint allerdings alles zu halten. Für ein Buch, welches mit über 1000 Seiten im Handel, dennoch nur knapp 10€ kostet, kann ich jedoch gut und gerne darüber hinweg sehen, dass die erste Seite nicht mehr fest verleimt ist. Im Regal sieht es zudem noch Top aus, da sich der Buchrücken weder knickt noch biegt.
Fazit: Ein absolut empfehlenswertes Buch!
10/10 Punkte