Kurzbeschreibung:
Oliver Kalkofe wuchs in Peine auf und ist seit frühester Jugend manischer Fernseher aus Verzweiflung (was sollte man in Peine auch tun?). Kalkofe sieht alles. Und damit er nicht den Verstand verliert, muß er darüber schreiben. Seine Kommentare, regelmäßig in TV Spielfilm veröffentlicht, sind für viele das Beste am deutschen Fernsehen. Was Oliver Kalkofe zu sagen hat, ist in diesem Buch gesammelt. Ob er sich produktiv Gedanken macht, wie deutsche Serien als Spielfilm recycelt werden können ("Manni der Libero returns" oder "Nightmare on Forellenhof"), der deutschen Furcht vor dem Klingeln an der Tür nachgeht (Walter Sparbier ist tot, der Briefträger klingelt zweimal - das muß Ilona Christen sein!) oder sich um das "kulturelle Disneyandertal" Sorgen macht - Kalkofes Medienkritik trifft den Kern der Sache.
Meine Meinung:
Eines muß einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden: Oliver Kalkofe ist beleidigend, zynisch, verletzend, politisch absolut unkorrekt, greift unter die Gürtellinie, scheut auch nicht vor Fäkalsprache zurück und lässt an niemandem im TV-Geschäft ein gutes Haar – kurzum: er ist genial!
In diesem 1997 erschienenen Band findet sich hauptsächlich eine Auswahl seiner damaligen TV Spielfilm-Kolumnen, aber auch einige Gastkommentare aus anderen Publikationen, etwa dem Playboy.
Mit spitzer Feder, bitterbösem Humor und sprachlicher Akrobatik stemmt er sich dem täglichen TV-Wahnsinn entgegen, findet aber auch deutliche Worte zu Themen des täglichen Lebens, etwa dem Karnevalsrummel oder dem ewigen Mann-Frau-Thema.
Eigentlich wollte ich ein paar der saftigeren Stellen zitieren, aber bei einer solchen Vielzahl an bemerkenswerten Bonmots fällt eine Auswahl zu schwer. Nur soviel: wer eine überregional erscheinende Kolumne mit der beinahe philosophischen Überschrift „Auch Claudia Schiffer muß mal kacken“ beginnt, kann kein schlechter Mensch sein.
Fazit: nichts für zarte Gemüter und den durchschnittlichen RTL-Seher, aber ansonsten ein Heidenspaß!