Erlend Loe - Jens. Ein Mann will nach unten
Inhalt:
Was würden Sie tun, wenn plötzlich Angela Merkel bei Ihnen einzöge?
Fvonk staunt nicht schlecht. Seine Einliegerwohnung in einer besseren Gegend Oslos wurde vom norwegischen Staat zwangsgemietet, und sein neuer Untermieter ist kein Geringerer als Premierminister Jens Stoltenberg. Der braucht nämlich eine Auszeit. Fvonk und Jens freunden sich an und tun Dinge, die alle Norweger tun, z.B. Butterfahrten nach Schweden machen. Als Jens merkt, wie schön das Leben sein kann, vor allem, wenn man einen Freund wie Fvonk hat, will er nicht zurück auf die Regierungsbank...
Der Autor:
Erlend Loe, geboren 1969 in Trondheim, Studium der Literaturwissenschaften in Oslo, später an der Dänischen Filmschule in Kopenhagen und an der Kunstakademie in Trondheim. Lebt als Schriftsteller, Drehbuchautor und Übersetzer in Oslo.
Meine Meinung:
Das Cover erschließt sich, wenn man das Buch gelesen hat. Die kleinen Details mit den Schwangeren bspw.
Die Inhaltsangabe ist schon leicht überspitzt, so wie das Buch recht viel überspitzt in seinem Inhalt. Die Situation wird durch die Inhaltsangabe gut wiedergegeben und es zeigt einen satirischen Blick auf die norwegische Gesellschaft, der in Fvonks Sicht bezüglich Schwangeren für mich seinen Gipfel fand.
Ebenso ist der Freundschaftsschluss zwischen Jens und Fvonk durch Blutsbrüderschaft auch überzeichnet. Dennoch sind da teilweise schöne Momente drin, wo man Jens wirklich gut verstehen kann. Das Buch war wohl ursprünglich fertiggeschrieben, bevor Anders Behring Breivik seine Taten beging, doch der Autor hat es nachdrücklich als "das Schreckliche" einfließen lassen und spielt damit, dass eine politische Figur, die nach außen immer "perfekt" ist, in seinem inneren durchaus zerbrechlich und überfordert sein kann.
Der Schreibstil war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, da teilweise ein Satz über einige Zeilen ging, wo eine Trennung nicht durch einen "." erfolgte (wie es gepasst hätte), sondern der Leser in so eine stockende stakkatohafte Leseart durch das Setzen zahlreicher ",-Sätze" getrieben wird. Ich habe mich jedoch relativ schnell daran gewöhnt und fand es als Stilmittel irgendwann gut.
Das Ende wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt, da führt dieses "will er nicht zurück auf die Regierungsbank" im Inhalt meiner Meinung nach etwas in die Irre; zwar
Ohne Punktwertung, weil ich das nicht in eine Zahl zusammenfassen kann.