Der ideale Leser?

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Daher kann ich mir so einen Essay, ehrlich gesagt, auch immer nur als humorvollen Beitrag vorstellen und als nichts, was wahrheitsanspruch hat.


    Natürlich hat ein Essay keinen Wahrheitsanspruch. Deshalb heißt es ja Essay, Versuch. Ich bin keine Literaturwissenschaftlerin, aber ich habe ein Essay immer als den Versuch verstanden, sich einer bestimmten Thematik anzunähern.


    Zitat

    Original von Frettchen
    Fälllt mir da nicht mehr ein, als dass der ideale Leser jemand ist, der überhaupt liest. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Großes Können oder Wissen braucht ein Leser nicht.


    Ich würde doch einen Unterschied zwischen Lesern und Alphabeten machen



    Zitat

    Original von
    Da müssten dann schon Essays geschrieben werden nach dem Motto, was lesen Hochschulabsolventen, was lesen Grundschüler,etc. Die Frage nach dem Leser checke ich nicht. Aber ich finde jeden Leser ideal, weil er überhaupt liest. Die Frage wäre hier doch eher: wer was wie liest.


    Nein, die Frage ist, wer wie liest



    Zitat

    Original von Frettchen
    Oder aus wessen Sicht gefragt wird.


    Dieser Einwand ist natürlich richtig. Hat, ich glaube, es war arter, weiter oben kurz und knackig beantwortet. Ansonsten gint es natürlich nur eine Antwort: Voltaire.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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  • Zitat

    Original von Frettchen
    Mir geht es wie anderen hier, ich check die Frage nicht. Ideal bezogen auf wen oder was? Jeder ist wohl für sich selbst der ideale Leser, sobald von außen jemand schaut, kommen Aspekte hinzu, die man selbst vielleicht nicht betrachtet hat und einem selbst auch egal sind.
    Daher kann ich mir so einen Essay, ehrlich gesagt, auch immer nur als humorvollen Beitrag vorstellen und als nichts, was wahrheitsanspruch hat.


    Definition eines Essay laut wikipedia:


    Der oder das Essay (Plural: Essays), auch: Essai (über französisch essai von mittellateinisch exagium, „Probe, Versuch“), ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit seinem jeweiligen Thema. Die Kriterien streng wissenschaftlicher Methodik können dabei vernachlässigt werden.


    Hi Frettchen,


    wie du siehst, habe ich nicht vor, einen absolutistischen Wahrheitsanspruch geltend machen zu wollen. ;-)
    Ich finde die "Spezies Leser" einfach nur interessant genug, dass ich mir dazu Gedanken mache.


    Der Begriff des Ideals ist nie wirklich definierbar, egal in welchen Bezug man es setzt. Aber gerade da sehe ich die Herausforderung, das sich daran Reiben, die Suche nach Antworten, das sich Strecken müssen, um der Fülle gegenüber treten zu können.


    Vielen Dank, dass du mitgemacht und uns deine Meinung mitgeteilt hast.


    Lg, Rosha :wave

  • Zitat

    Original von Michi M.


    Das habe ich früher auch oft gemacht :wow Die "Angelique" Reihe steht samt und sonders da ohne Umschläge ( die waren aber auch quietschbunt).
    Also rienchen, von Dir hätte ich da jetzt ganz andere Enthüllungen erwartet :lache


    Uff, Draper, da bin ich aber froh! :-)


    Michi: aha! Welche denn? :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)


  • Sag ich doch. Habe ich vielleicht falsch ausgedrückt, aber das meinte ich mit "humorvoll" . Bei Dir klang die Frage so, als wolltest Du nun wirklich den idealen Leser beschreiben. Und nicht nur aus Deiner Sicht, denn was fragst Du sonst hier nach;-) Wenn Du aus Deiner Sicht den idealen Leser beschreiben willst - völlig ok, aber Du fragst ja hier andere und willst daher offenbar mehr beschreiben als nur Deine Gedanken.
    Die Frage bleibt sinnlos. Besser wäre die Frage gewesen nach z.B. einem "Vielleser" oder überhaupt Leser. Da hätte man was nennen können aus eigenen Erfahrungen, welche Menschen lesen in der Freizeit, welche nicht. Wer was liest. Wenn Du über Lesende schreiben willst, wären das doch viel spannendere Fragen. Was unterscheidet den Leser vom Nichtleser? Wer sieht mehr fern? Wer treibt mehr Sport? Woher nimmt der Leser die Zeit fürs Lesen, wo spart er Zeit ein? DAS fänd ich spannend, wollte ich über Leser schreiben.
    Aber die Frage nach dem idealen Leser fand ich sinnfrei. Sorry.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Mich irritiert diese Frage auch ziemlich.


    Die humorvollen Beitraege hier sind ja interessant, da schmunzel ich auch.
    Aber sobald man versucht die Frage in irgendeiner Weise ernst zu nehmen, dann hat das fuer mich eher etwas von Arroganz und Ueberheblichkeit, wenn man Leser in gute und schlechte einteilen will.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Mich irritiert diese Frage auch ziemlich.


    Die humorvollen Beitraege hier sind ja interessant, da schmunzel ich auch.
    Aber sobald man versucht die Frage in irgendeiner Weise ernst zu nehmen, dann hat das fuer mich eher etwas von Arroganz und Ueberheblichkeit, wenn man Leser in gute und schlechte einteilen will.


    Das kann ich so unterschreiben, also nehm ich die Frage auch mit Humor.
    rienchen : Keine Ahnung, deshalb war ich ja so gespannt auf Deine Antwort :kiss ( ich kann mch da an jemanden erinnern, der Klopapier als Lesezeichen benutzt hat, aber das warst ja nicht Du-das ist jetzt etwas off topic, sorry rosha :schaem).
    Ich habe allerdings immer noch keine Definition für den idealen Leser, ich bin sicherlich keiner.

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Mich irritiert diese Frage auch ziemlich.


    Die humorvollen Beitraege hier sind ja interessant, da schmunzel ich auch.
    Aber sobald man versucht die Frage in irgendeiner Weise ernst zu nehmen, dann hat das fuer mich eher etwas von Arroganz und Ueberheblichkeit, wenn man Leser in gute und schlechte einteilen will.


    Das Problem stellt sich dann, wenn man die Frage versucht auf sich selbst zu beziehen. Das war aber nie meine Intention.


    Der ideale Leser ist nicht real (sorry Voltaire, überlies das einfach mal! :grin), er ist ein philosophisches Gedankenspiel und niemand sollte sich davon angegriffen fühlen.


    Das Leben ist so ernst, dass man viel Humor braucht um es zu überstehen. Genauso sehe ich auch diese Diskussion. ;-)


    Außerdem teile ich die Leserschaft nicht in gute und schlechte Kandidaten ein. Daran liegt mir nichts. Das möge jeder für sich entscheiden, sofern er will. Ich sehe darin jedenfalls keinen Nutzen.


    Dann schon eher in Hinsicht auf Handwerker, Ärzte usw. Darin sehe ich durchaus einen praktischen Sinn, die guten von den schlechten zu unterscheiden und finde das auch nicht arrogant oder überheblich.


    Der "ideale Leser" ist Metaphysik, aber zwischen den echten Lesern hier in der Büchereule fühle ich mich sehr wohl. :kiss Und ich begrüße die Unterschiede und Eigenheiten, die jeder mit sich bringt. Das macht das Leben bunt.


    Also, liebe Eulen, alles easy! :-]

  • Zitat

    Original von Rosha


    Der "ideale Leser" ist Metaphysik, aber zwischen den echten Lesern hier in der Büchereule fühle ich mich sehr wohl. :kiss Und ich begrüße die Unterschiede und Eigenheiten, die jeder mit sich bringt. Das macht das Leben bunt.


    Also, liebe Eulen, alles easy! :-]


    :dafuer

  • Zitat

    Original von Rosha


    Außerdem teile ich die Leserschaft nicht in gute und schlechte Kandidaten ein. Daran liegt mir nichts. Das möge jeder für sich entscheiden, sofern er will. Ich sehe darin jedenfalls keinen Nutzen.


    Okay, das hoert sich schon besser an. Dein frueherer Kommentar war da naemlich doch etwas anders:


    Zitat

    Original von Rosha
    Natürlich gibt es gute und schlechte Leser, genauso wie es gute und schlechte Autoren gibt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich


  • Ein sehr schöner Satz. Ich hoffe, das Essay wird gut bewertet, nachdem wir dir alle so lieb geholfen haben :-]


  • Ich habe mich durch diesen Thread gearbeitet und muss sagen: Der Satz gefällt mir. :grin