Die Body Bank ist zerstört, doch der Old Man konnte fliehen. Nur kurz ist es Callie vergönnt so etwas wie ein heiles Familienleben mit ihrem Bruder Tyler zu führen, als sie erneut die Stimme ihres Widersachers vernimmt. Denn ihr Chip ist nicht nur inoperabel, er ist auch als einziger so modifiziert, dass sie mit denjenigen kommunizieren kann, die auf ihren Chip zugreifen können - und noch viel mehr.
Nachdem der Old Man alle anderen Metallos, also Starter mit einem Chip im Kopf, und alle die ihr nahestehen bedroht, kapituliert Callie zum Schutz aller anderen und will sich in die Hände des Old Man begeben. Doch kurz bevor sie bei ihm ankommt, wird sie plötzlich abgefangen und macht die Bekanntschaft eines unerwarteten, neuen Mitstreiters.
Meine Meinung:
Der erste Band "Starters" war für mich ein gelungener Dystopieauftakt und mit "Enders" setzt Lissa Price der Dilogie ein grandioses Ende. Wie auch im ersten Teil erzählt die Autorin die Geschichte aus der Sicht von Callie, wodurch sie uns nicht nur zahlreiche Eindrücke in ihre Persönlichkeit gewährt, sondern auch an den Gedankenübertragungen anderer Charaktere teilhaben lässt.
Schnell war ich wieder mittendrin und habe Callies atemberaubenden Kampf gegen den Old Man mitverfolgt. Die zurückliegenden Ereignisse haben Callie zu einer toughen, jungen Frau werden lassen, die verständlicherweise das ein oder andere Mal unter der erdrückenden Last ihrer Verantwortung zusammenzubrechen droht. Zum Glück erhält sie von ihren Freunden, alten wie neuen, Unterstützung.
Besonders gut gefallen hat mir, dass man nie wusste, was als nächstes passiert. Immer, wenn ich dachte, dass sich die Handlung in eine bestimmte Richtung bewegen würde, hat mich die Autorin wieder überrascht. Lediglich zum Ende hin war die ungefähre Richtung absehbar; zu diesem Zeitpunkt befand ich mich jedoch bereits so tief im Sog der Geschichte, dass ich alles andere ausgeblendet und nur noch begeistert gelesen habe.
Angepasst an die gegensätzlichen Titel der beiden Romane wirkt das Cover von "Enders" wie das Negativ seines Vorgängers. Klasse Idee, die optisch sehr schön umgesetzt worden ist und mir eindeutig besser gefällt als die Publikationen in anderen Ländern.
Fazit:
"Enders" ist der gelungene Abschluss der Dilogie von Lissa Price, der mich temporeich durch die Handlung führte. Anhaltende Spannung, unerwartete Wendungen und eine überzeugende Protagonistin haben mich stetig gefesselt und die Lektüre zu einem echten Lesevergügen werden lassen. Die ideenreiche Dystopie von Lissa Price erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans dieses Genres.