Alle Rosen haben Dornen - Ellen Rothberg

  • Verlag: Rosenheimer
    224 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Vor vielen Jahren hat Henri von Loire sich mit seinem Sohn entzweit. Der Fabrikbesitzer stirbt und Direktor von Stooden glaubt, eine Chance auf das Werk und das Familienschloss zu haben. Als jedoch die junge Mitarbeiterin Bianca sich als Enkelin des Industriellen erweist, wehrt von Stooden sich mit aller Macht und einer Flut bösartiger Intrigen gegen sie. Wie gut, dass Biancas Kollege Peter Wettin ihr auf dem dornigen Weg zum Glück beisteht.


    Über den Autor:
    Ellen Rothberg stammt aus Ostpreußen, wo sie früh ihre Eltern verlor. Sie wuchs bei ihrem Onkel in Berlin auf, in dessen Fachverlag sie nach dem Lehramtsstudium mitarbeitete. Später lehrte sie viele Jahre an einer Schule in Hamburg und verfasste einige recht erfolgreiche Romane. Ihre Geschichten bewegen,


    Anmerkung von mir: Ich vermute, dass es sich bei Ellen Rothberg um ein Verlagspseudonym handelt und der obige Lebenslauf frei erfunden ist.


    Mein Eindruck:
    Der Roman stammt vermutlich aus den frühen fünfziger Jahren und beginnt mit der Rückkehr eines Mannes namens Alfred von Loire aus Brasilien nach Deutschland. Für die Firma seines Vaters hat er hervorragende Arbeit in Brasilien geleistet, doch das Verhältnis zum kühlen Vater ist so gestört, dass sie sich überwerfen.
    Alfred geht nach Brasilien zurück, heiratet dort und erwirtschaftet sich ein großes Anwesen.


    Die Passagen in Brasilien sind gut gestaltet. Allerdings geht Alfred nach einigen Jahren auf einer Expedition verschollen und die Handlung wird mit seinen Kindern Bianca und Henri fortgesetzt, die nach Deutschland reisen um ihren Großvater kennen zu lernen.
    Ab da wird der Familienroman konventioneller. Leider wird einiges auch vorhersehbar.


    Ohne dass die Figurenentwicklung allzu in die Tiefe geht, sind einige Beteiligte nicht uninteressant, z.B. der undurchschaubare Franzose Philippe Montmichel. Er ist ein ehemaliger Sträfling in den Kolonien. Ist er ein Freund von Alfred oder ein Judas?
    Andere Figuren sind jedoch zu stark auf gut oder böse positioniert. Insbesondere zum Beispiel der skrupellose Direktor Claude von Stooden. Solche eindimensionalen Charaktere finde ich vergleichsweise langweilig.


    Insgesamt kann man sagen, dass der leicht lesbare Roman Atmosphäre besitzt. Die Liebesgeschichte nimmt nur einen kleinen Raum ein, dadurch entsteht eine größere Themenvielfalt.


    Ich lese Bücher dieser Art wegen dem altmodischen Flair und der eigentümlichen Sprache, aber das kann man nur in Maßen ertragen.