Der Mondscheingarten - Corina Bomann

  • Der Mondscheingarten
    Titel: Der Mondscheingarten
    Originaltitel: Der Mondscheingarten
    Autor: Corina Bomann
    Erscheinungsdatum: 12. April 2013
    Verlag: Ullstein Taschenbuch
    Preis: 9,99 €
    ISBN: 978-3548285269


    Klappentext


    Antiquitätenhändlerin Lilly bekommt eine ungewöhnliche alte Geige angeboten: Auf ihrer Unterseite ist eine Rose ins Holz gebrannt. Lilly ist fasziniert von dem alten Instrument und will das Rätsel der Rose unbedingt entschlüsseln. Sie sucht Hilfe bei dem charmanten Musikexperten Gabriel. Gemeinsam finden die beiden heraus, dass die Geige vor über hundert Jahren einer berühmten Violinistin gehörte, die damals plötzlich verschwand. Gebannt vom geheimnisvollen Schicksal der schönen Frau begibt Lilly sich auf deren Spuren, die sie nach Italien und schließlich nach Sumatra führen. Dort findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert… ((c) Ullstein Taschenbuch)



    Über den Autor


    Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr mit "Die Schmetterlingsinsel" der absolute Durchbruch gelang.


    www.corina-bomann-online.de



    Cover & Gestaltung


    Das Cover ist ansprechend gestaltet und reichlich mit Magnolienblüten verziert. Das absolute Highlight ist jedoch der Blattschnitt, denn auch dieser ist mit vielen Blüten verziert und ist im Vergleich zu den normalen weißen Seiten ein absoluter Hingucker.



    Inhalt


    Lilly ist eine Antiquitätenhändlerin aus Berlin, die ihr Leben weitestgehend nach dem Tod ihres Mannes wieder in den Griff bekommen hat, auch wenn sie doch sehr eingeschränkt lebt - bis eines Tages ein fremder Mann in ihrem Laden auftaucht, ihr eine Geige, mit den Worten, dass sie ihr gehöre, in die Hand drückt und ohne weitere Erklärungen wieder verschwindet. Mit dieser Geige wird sich mehr in Lilly´s Leben ändern, als ihr im ersten Moment lieb ist.
    Gemeinsam mit ihrer Freundin Ellen und einigen neuen Bekanntschaften, darunter der gutaussehende Gabriel, macht Lilly sich daran das Geheimnis der Geige und ihre Verbindung mit ihr zu erforschen...


    Rose Gallway ist der aufgehende Stern am Musikerhimmel und die ganze Welt liebt sie und für sie gibt es nur die Musik und ihre Geige. Sie reist von Stadt zu Stadt und gibt dort vor riesigem Publikum ihre Auftritte. Als sie in ihrem Heimatland Sumatra auftritt bittet sie der Gouverneur Van Swieten weitere Konzerte auf der Insel zu geben - was eine folgenschwere Entscheidung für Rose sein wird....




    Schreibstil


    Der Schreibstil von Corina Bomann ist sehr angenehm zu lesen und macht es einem leicht in das Geschehen hinein zu kommen und sich seine eigenen Bilder zu gestalten.




    Persönliche Meinung


    "Der Mondscheingarten" ist mir bereits aus vorablesen.de über den Weg gelaufen, aber damals hatte ich leider keine Zeit mir überhaupt die Leseprobe durchzulesen und habe somit auch nicht an der Verlosung teilgenommen. Aufgrund der dortigen Begeisterung habe ich mich entschieden das Buch zu kaufen und ich habe es nicht bereut. "Der Mondscheingarten" nimmt einen mit in die verschiedensten Städte und Länder und in zwei Zeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Die Charaktere sind durchaus sympatisch, aber mein Herz habe ich nicht an sie verloren, dafür fehlt ihnen das gewisse etwas.
    Was mich allerdings am meisten gestört hat sind diese ganzen "Zufälle", die Lilly auf der Suche nach der "Geigengeschichte" zugute kommen. So trifft sie zufällig Gabriel, der ihr in vielen Punkten eine große Hilfe ist und auch viele andere Zufälle geschehen, die so nicht unbedingt nachvollziehbar sind. Ich könnte hier ein paar aufzählen, aber ich möchte dem Leser nichts vorwegnehmen.
    Für mich ist "Der Mondscheingarten" ein gutes Buch zum weglesen, aber ein zweites mal würde ich es nicht lesen.




    Empfehlung & Bewertung


    "Der Mondscheingarten" ist vor allem etwas für warme Sommertage, an denen man draußen sitzen kann und sich von Lilly und Rose in die verschiedensten Städte und Zeiten entführen lässt.
    Einen Punkt Abzug gibt es von mir für diese vielen Zufälle, ansonsten ist das Buch aber wirklich schön und sehr zu empfehlen.


    4 / 5 Sterne

  • Wer hat's geschrieben?


    Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr mit Die Schmetterlingsinsel der absolute Durchbruch gelang.


    Worum geht's?


    Die jung verwitwete Berliner Antiquitätenhändlerin Lilly erhält eines Tags in ihrem Geschäft Besuch von einem fremden Mann, der ihr eine ungewöhnliche Geige übergibt, wobei er andeutet, dass die Geige in Lilys Hände gehöre. Lily begibt sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Geige. Ihre Reise führt sie nach London, Italien und Sumatra und sie taucht in das Leben einer berühmten Geigerin ein, der das Instrument seinerzeit gehörte. Nach und nach entschlüsselt Lily die Zusammenhänge und entdeckt letztlich die Verbindung zu ihrer eigenen Familie.


    In der Kurzbeschreibung bei amazon steht "Dort (auf Sumatra) findet sie des Rätsels Lösung – das auch ihr eigenes Leben in seinen Grundfesten erschüttert." Das stimmt so nicht wirklich. Des Rätsels Lösung verbirgt sich woanders und in den Grundfesten erschüttert war da eigentlich auch nichts.


    Wie war's?


    Die Story an sich ist durchaus interessant und bietet vor allem sehr intensive Einblicke in das Sumatra Anfang des 20. Jahrhundert unter niederländischer Kolonialherrschaft mit tollen Landschaftsbildern. Aufgrund der oben zitierten Kurzbeschreibung hatte ich mir das Buch ein wenig dramatischer vorgestellt als es letztlich war. Vieles war sehr vorhersehbar und den richtigen Überraschungseffekt gab es nicht. Richtig fesseln konnte mich das Buch nicht. Ich bin nie wirklich in die Geschichte abgetaucht. Möglicherweise lag das auch an den vielen Zeit- und Ortswechseln. Gestört haben mich - wie meine Vorrednerin auch - die vielen Zufälle, die vielen äußerst hilfsbereiten, attraktiven Männer, die quasi den Weg von Lilys Suche pflastern. Das Ende wirkte dann auch konsequenterweise sehr konstruiert.


    Fazit: Interessante Geschichte, die aber deutlich spannender und weniger kitschig hätte umgesetzt werden können. Von mir gibt es 6 Punkte für dieses Buch.


    P.S. Ich habe das Buch nur auf dem ebook-Reader gelesen. Hier lohnt sich aber die Anschaffung des Printexemplars aufgrund der wirklich schönen Gestaltung.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Inhalt:
    Lilly Kaiser, eine junge Antiquitätenhändlerin aus Berlin, hat an einem verschneiten Januartag eine Begegnung in ihrem Laden, die ihr ganzes Leben verändern soll.
    Ein Unbekannter überlässt ihr mit den Worten „sie gehört Ihnen“ eine alte Violine mit einer ungewöhnliche Gravur in Form einer Rose und ein altes Notenblatt mit dem Namen Moonshine Garden „Mondscheingarten“.
    Noch bevor Lilly weiter nachfragen kann was er damit meint, ist der Unbekannte auch schon wieder aus ihrem Laden verschwunden.
    Lilly fühlt, dass es sich hier um eine ganz besondere Violine handelt und beschließt spontan ihre Freundin Ellen in London zu besuchen,
    die ihren Lebensunterhalt mit dem restaurieren alter Musikinstrumente verdient. Wenn jemand etwas über diese Violine heraus finden kann, dann Ellen.
    Lillys Neugier ist geweckt, und sie macht sich auf diese Suche nach Antworten. Wird sie das Rätsel lösen?


    Charaktere:
    Auf der einen Seite lernte ich die jung verwitwete bodenständige Antiquitätenhändlerin Lilly aus Berlin kennen,
    die sich das erste mal seit dem Tod ihres Mannes spontan ohne große Planung in ein Abenteuer stürzt, das nicht nur eine örtliche Veränderung in Ihr Leben bringen wird.
    Ich fand Lilly sofort sympathisch und konnte ihre Zurückhaltung und ihre schüchterne Art alles zu betrachten und abzuwägen sehr gut nachvollziehen.
    Ihre zaghaften Schritte in ein neues Leben, wurden liebevoll von ihrer besten Freundin Ellen unterstützt. Dies fand ich sehr glaubwürdig und schön beschrieben,
    und ich war fast etwas neidisch auf diese tolle und innige Freundschaft. Nur Ellens Lebensstil empfand ich als etwas übertrieben.


    Auf der anderen Seite erfuhr ich viel über das Leben der jungen Violinistin Rose Gallway 100 Jahre zuvor, der die Rosengeige anscheinend mal gehörte.
    Sie wuchs in einem Musikinternat in England auf und kehrte während einer Tournee in ihre Heimat Sumatra zurück.
    Die Autorin hatte ein Händchen dafür, mich hautnah miterleben zu lassen mit welchen Widrigkeiten und Konventionen die junge Rose Anfang des 19 Jahrhunderts als junge alleinstehende Frau zu kämpfen hatte.
    Rose war eine junge Frau die ihr Leben der Musik verschrieb, doch bleibt diese Leidenschaft bestehen, wenn einem auf einmal die Liebe begegnet?
    Der schmale Grat jedem alles recht zu machen und trotzdem die Leidenschaft für die Musik im Vordergrund zu behalten,
    wäre auch heutzutage kein leichtes Unterfangen.


    Meinung:
    Corina Bomann hat mich mit ihrem Roman „Der Mondscheingarten“ völlig verzaubert.
    „Der Mondscheingarten“ ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe,
    und ich bin völlig angetan von der Vielseitigkeit dieses Romans.


    Auf der Suche nach der Wahrheit über die Geige verfing ich mich in einer Geschichte über Freundschaft, Liebe, Familiengeheimnisse und tragische Begebenheiten, und das Alles verpackt in verschiedene Zeiten und Länder,
    die sehr real und überaus bildlich beschrieben sind. Eine wahrhaft tolle Verbindung, die mich in ihren Bann zog und mir ein wunderbares Lesevergnügen bescherte.


    Was für mich in diesem Roman besonders raus stach, waren die tollen Beschreibungen der exotischen Schauplätze auf Sumatra.
    Sie wurden so wunderbar beschrieben, dass sie in mir den Gedanken weckten, dieses Land zu bereisen und mir den Schauplatz dieser Geschichte in natura anzusehen,
    sehr beeindruckend.


    Und wenn ich schon bei den Sachen bin, die mir ins Auge vielen, muss ich natürlich das wunderschöne Cover mit dem mit Blüten bedruckten Schnitt erwähnen.


    Es gab allerdings auch die eine oder andere Sache, die mich etwas störte.
    Teilweise war der Roman einfach zu vorhersehbar und ließ mich etwas den Überraschungsmoment vermissen.
    Zudem gab es nicht ganz so viele Hürden bei der Rätselslösung wie ich erhoffte, es lief alles sehr glatt und ohne größere Pannen oder Rückschläge.
    Die Auflösung am Ende war für mich etwas zu abrupt, so als wäre der wichtigste Teil der Geschichte nun erzählt, und es gilt jetzt nur noch alles schnell aufzulösen,
    das fand ich etwas schade, das hätte man noch etwas mehr ausschmücken können.


    Nicht desto trotz wurde ich sehr gut unterhalten und wirkungsvoll in ferne Länder und vergangene Zeiten entführt.
    Ich werde das Buch trotzt der leichten Kritik gerne weiterempfehlen.
    Ich vergebe hier 7 Punkte

  • Dank des Wanderbuches habe ich vor kurzem „Mondscheingarten“ gelesen. Erst im Mai war ich in Bomanns „Schmetterlingsinsel“ unterwegs. Vielleicht habe ich in letzter Zeit daher schon etwas zu viele Bücher des Genres gelesen, denn leider ähneln sie sich doch….


    Das Buchcover ist sehr schön, wieder mit bedrucktem seitlichem und unterem Buchschnitt gestaltet. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist der sehr minimalistische Klappentext, der zugunsten eines Briefausschnittes aus dem Buch nur wenig Platz einnimmt.


    Vergleiche ich mein Leseerlebnis vom Mondscheingarten und der Schmetterlingsinsel, so habe ich beide Bücher schnell weggelesen und auch gern gelesen. Es handelt sich bei beiden Titeln um unterhaltsam geschriebene Romane mit einer interessanten Story, erzählt durch schönen Schreibstil.


    Wieder einmal gut ist der Autorin gelungen durch zwei parallele Erzählungen, Lilly in der Gegenwart und Rose in der Vergangenheit, den Roman zu erzählen.


    Im aktuellen Buch störten mich an vielen Stellen die Zufälle, die Lilly begegneten und weiterhalfen. An keiner Stelle im Buch musste man sich um Lilly sorgen und Strecken der Geschichte sind für mich vorhersehbar gewesen. M.M nach kommt es für mich nicht an die "Schmetterlingsinsel" heran. Erst auf den letzten Seiten lesen wir, warum Lilly Eigentümerin der Geige wird und welch besondere Verbindung sie mit Ellen hat. Das ist sehr schön!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • An mehrere Orte führt uns die Handlung des „Mondscheingartens“ von Corina Bomann. Beginnend im London der 1920er Jahre mit einem Ereignis, das eine berühmte Geigerin aus der Bahn wirft, finden wir uns im Jahr 2011 in Berlin, London und Cremona wieder. Das Geheimnis einer alten Geige und díe Noten einer Mondscheingarten-Symphonie entführen uns in zwei Zeitebenen nach Padang in West-Sumatra, in ein exotisch anmutendes Paradies, das jedoch bei näherem Hinsehen auch seine Schattenseiten aufweist!


    Corina Bomann, geboren 1974 in Parchim, hat ihrer Leidenschaft fürs Schreiben nachgegeben und ihre Passion zum Beruf gemacht. Vielen dürfte auch ihr Buch "Die Schmetterlingsinsel" ein Begriff sein.


    „Der Mondscheingarten“ ist meines Erachtens ein Roman, der für entspannte, aber auch spannende Lesemomente sorgt und vor allem durch sein romantisches Cover einen besonderen Blickfang darstellt.

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers

  • Nachdem ich Ende letzten Jahres bereits das Weihnachtsbuch von Corina Bomann gelesen habe und es mir gar nicht gefallen hat, war ich ziemlich skeptisch, was dieses Buch anging.
    Die erste Hälfte hat mir richtig gut gefallen. Auch die Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit war sehr angenehm zu lesen.
    Allerdings habe ich ab der zweiten Hälfte immer auf "was besonderes" gewartet. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und erst gaaanz am Schluss wird alles aufgeklärt.
    Sehr nervig waren natürlich auch wieder diese vielen Zufälle, die bereits in dem Weihnachtsbuch negativ aufgefallen sind.
    Und auch die Auflösung war meiner Meinung nach ziemlich an den Haaren herbei gezogen.




    6 Punkte!

  • Lily führt in Hamburg ein kleines Antiquitätengeschäft. Völlig überraschend drückt ihr eines Tages ein alter Mann eine Geige in die Hände und erklärt ihr, die würde ihr gehören. Als sie die Geige näher unter die Lupe nimmt, entdeckt sie eine gravierte Rose auf der Rückseite. Um die Herkunft der Geige festzustellen kann ihr keiner besser helfen als ihre Freundin Ellen, die eine Expertin auf dem Gebiet ist. Kurz entschlossen fliegt sie nach London zu ihr. Im Flugzeug lernt sie den faszinierenden Gabriel kennen, der eine Musikakademie leitet und ihr genauso mit bahnbrechenden Erkenntnissen zur Seite steht. Die ehemalige Eigentümerin der Geige ist schnell gefunden, es handelt sich um Rose, eine Stargeigerin im vergangenen Jahrhundert. Aber wie kommt die Geige nun zu Lily? Und was ist aus Rose geworden, die nach einigen Auftritten in Indonesien spurlos verschwand? Und was hat es mit der Komposition auf sich, die sich im Inneren des Geigenkastens verbarg? Fragen über Fragen, denen Ellen und Lily gespannt nachgehen und dabei Unglaubliches zu Tage bringen.


    Corina Bomann schickt uns hier auf eine spannende Schatzsuche mit einem ungewöhnlichen Plot. Nicht jeden Tag ist man einer Geige und seiner Besitzerin auf der Spur. Dreht man erst einmal das richtige Steinchen um, so fallen direkt viele andere an ihren Platz. Nach und nach entdecken Lily, Ellen und Gabriel verschüttete Informationen über Rose und ihre Geige. Nebenbei erzählt die Autorin in Rückblenden Roses Geschichte, die mit einer unglücklichen Liebe endet. Ob Lily wirklich die rechtmäßige Erbin ist und wie sie mit Rose zusammenhängt, schlängelt sich wie ein roter Faden durch das Buch, welches geschickt den Leser mit immer neuen Häppchen füttert. Durch die fesselnde Schreibweise und die liebevoll geschaffene Atmosphäre mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und versinkt atemlos mit Lily in der Hitze Indonesiens.


    Lily, Ellen und Gabriel sind sehr sympathische Charaktere. Lily und Gabriel haben beide schon Beziehungsdramen hinter sich, sie sind beide sehr vorsichtig in ihren Annäherungen. Aber das Interesse an Rose, der Geige und ihrer Geschichte schweißt sie viel eher zusammen und gibt ihnen gemeinsame Anhaltspunkte. Dabei müssen sie nicht unbedingt immer zusammen sein, dadurch merken sie allerdings sehr schnell, wie viel ihnen der Andere wirklich bedeutet. Ellen dagegen ist der ausgeglichene Part, sie ist glücklich mit ihrem Mann und ihren entzückenden Kindern. Sie spielt die wichtige Rolle des Vermittlers und der Realistin, sie gibt Lily Halt und bringt sie auch auf den richtigen Weg. Das Abenteuer Indonesien begeht Lily aber ganz alleine, auch wenn sie recht schnell dort charmante Hilfe bekommt. Das Buch ist in einer wunderschönen Aufmachung, ein geschmackvolles Cover und die wunderschönen Blumen am Schnitt. Hier hat sich Ullstein etwas sehr schönes einfallen lassen, es wirkt sehr hochwertig und ist so richtig etwas fürs Auge.


    Fazit


    Corina Bomann hat mit Der Mondscheingarten eine wunderschöne, berührende Geschichte geschrieben. Familiengeheimnisse und exotische Schauplätze, dazu ein ungewöhnlicher Plot runden die Mixtur wohlwollend ab. Spannend wird es, auf den Spuren einer Geige zu wandeln und eine geheimnisvolle Melodie zu entschlüsseln.

  • Schon immer habe ich begnadete Musiker bewundert und beneidet. Wie schaffen sie es aus einem Instrument wie zum Beispiel der Geige, so wunderbare Töne hervorzulocken? Daher hatte mich der Gedanke fasziniert, das so ein Instrument auch ein Geheimnis verbergen kann und ich war sehr gespannt darauf, welche Geschichte uns Lesern die Geige mit der Rose zu erzählen hat.


    Als die junge Antiquitätenhändlerin Lilly überraschend von einem Unbekannten eine Geige überreicht bekommt, die auf der Unterseite mit einer Rose verziert ist, ahnt sie noch nicht, auf welche Reisen sie das mysteriöse Musikinstrument führen wird.. Von dem alten Instrument fasziniert, möchte sie unbedingt erfahren, warum man die Geige zu ihr brachte und welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Ihre Freundin aus Kindertagen, die sich in London bereits als Restauratorin etabliert hatte, soll ihr dabei helfen. In zusätzlichen Erzählsträngen, die jeweils in verschiedenen Zeitebenen angesiedelt sind, lernt der Leser weitere Frauen kennen, die mit der Geige in Berührung kommen und erfährt so nach und nach, was es sich mit dem geheimnisvollen Instrument auf sich hat. Die Reise in die Vergangenheit, die die junge Frau zu spannenden Ziele wie London, Italien und Sumatra führt, wird für Lilly auch eine Expedition zu sich selbst.


    Die Autorin schaffte es, mich schon auf den ersten Seiten für sich und die Geschichte einzunehmen. Ihre Sprache würde ich gerne – um es musikalisch auszudrücken – als allegretto und vivace bezeichnen und hat mir entspannte und gefühlvolle Lesestunden beschert. Nüchtern betrachtet könnte man die eine oder andere Wendung als übertrieben ansehe und es gibt auch Punkte, die vorhersehbar sind. Dennoch ist dieses Buch für romantische Seelen – wie ich selber eine bin – genau das Richtige. Corina Bomann und ihre Rosengeige werden nicht nur wegen der sehr gelungenen Aufmachung des Buches einen schönen Platz in meinem Bücherregal bekommen. Es wird definitiv bei den Wohlfühlbüchern stehen und ich denke, das eine oder andere Bomann-Buch wird ihm in Kürze dort Gesellschaft leisten.

  • London 1920. Prolog erfährt der Leser, dass die Starviolinistin Helen Carter kurz vor ihrem Auftritt Besuch von einer alten Frau bekommen hatte, die ihr etwas eröffnete, was sie irgendwie aus der Bahn warf. Das sie so sehr verwirrte, dass sie aus der Garderobe auf die Straße und vor einen Bus lief…
    Berlin, Januar 2011. Lilly Keller war Antiquitätenhändlerin in Berlin. Eines Tages kurz vor Feierabend kam ein alter Mann zu ihr in den Laden und zeigte ihr eine Gitarre. Sie war überzeugt, sie kann sie nicht bezahlen. Da eröffnete ihr der Mann, dass dies ihre Geige sei. Er machte sie noch auf ein Notenblatt aufmerksam, das im Futter des Geigenkastens steckte. Es war mit: Der Mondscheingarten übertitelt. Und bevor sie noch etwas sagen oder tun konnte war er weg. Was tun? Wieso sollte das ihre Geige sein? Sie beschloss zu ihrer Freundin Ellen nach London zu reisen. Ellen restaurierte Geigen und würde ihr vielleicht sogar sagen können, von wem diese Geige war. Denn die Geige hatte ein Merkmal: eine Rose auf der Rückseite!
    Lilly, die seit drei Jahren Witwe war und die Trauer um ihren Mann Peter noch nicht überwunden hatte, lernte auf dem Weg nach London Gabriel Thornton kennen. Thornton leitete in London eine Musikschule und unterrichtete noch Musikwissenschaften. Er unterhielt sich auf dem Flug mit ihr, doch danach verlor sie ihn zunächst aus den Augen. Doch dann musste sie ihn sogar in London aufsuchen, denn er leitete die Musikschule an der Rose Gallway gelernt hatte. Und Rose schien die ursprüngliche Besitzerin der Geige gewesen zu sein. Am Ende führten Lilly ihre Recherchen bis nach Sumatra…
    Padang Sumatra 1902. Hier treffen wir zunächst Rose Gallway, die beim Gouverneur spielen sollte. Dort lernte sie den englischen Lord Paul Havenden kennen, der sich hier Grundbesitzanteile kaufen wollte. Er war der erste Mann, der ihr sehr positiv auffiel, und letztendlich ließ sie sich von ihm verführen…
    Zunächst hatten mich die Zeitsprünge etwas irritiert doch dann gewöhnte ich mich daran und das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht. Es war spannend zu erfahren, welchen Weg diese Geige letztendlich genommen hat, um dann bei Lilly zu landen. Und wieso sie Lilly gehörte. Das Buch hatte mich gepackt, so dass ich fast nicht mit dem Lesen aufhören konnte. Ich wollte wissen, was mit Rose passiert war, was es mit Helen auf sich hatte und ob Lilly ihre Trauer um ihren Mann Peter überwinden würde. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich kann es durchaus weiterempfehlen.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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