Justin C. Skylark – Moths - Nachtschwärmer
• Taschenbuch: 239 Seiten
• Verlag: AAVAA Verlag UG; Auflage: 1., Aufl. (14. März 2012)
• ISBN-13: 978-3845902326
• ASIN: B007KAUPAS
• Preis: 11,95 Euro (print), 6,99 Euro (ebook)
Klappentext:
Der Museumsdirektor Jonathan schwärmt für den verheirateten Chirurgen Eliot. Der teilt zwar seine Freundschaft, ist jedoch unerreichbar. Das Einzige, wofür sich Jonathan sonst interessiert, ist seine Sammlung von Faltern. Sein jüngstes Exponat, ein Totenkopfschwärmer, scheint ein gruseliges Eigenleben zu entwickeln.
Als zeitgleich der mysteriöse Maurice auftaucht, geraten nicht nur Jonathans Leben und der gewohnte Ablauf im Museum, sondern auch seine Gefühlswelt aus den Fugen.
Der Naturwissenschaftler ist hin und hergerissen zwischen Eliot, der seine Liebe plötzlich zu erwidern scheint, und Maurice, der Leidenschaft und eine große Gefahr mit sich bringt.
Sitzt ein Schmetterling an deiner Scheibe, ist der Verstorbene zu Besuch ...
Zum Autor:
Justin C. Skylark wurde 1975 in Kiel geboren, nach dem Abschluss der Fachhochschulreife begann die Arbeit in einem Pflegeberuf. Seit 1998 folgten Veröffentlichungen von Romanen und Kurzgeschichten im Gay-, Erotik- und Fantasybereich bei verschiedenen Verlagen.
Meine Meinung:
Jonathan hat es nicht leicht. Jahrelang lebt er als zufriedener Single und nun steckt er plötzlich in einer Dreierkonstellation zwischen zwei Männern.
Männer, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite ist sein langjähriger Freund Eliot, den er schon lange heimlich verehrt, der aber mit einer Frau verheiratet ist. Ihm gegenüber steht der mysteriöse Maurice, dessen wahre Identität sich erst nach und nach enthüllt.
Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus Sicht Jonathans. Der Autor passt den Erzählstil der Figur an, d. h. die Sprache wirkt gehobener. Ohne plumpe Beschreibungen wird dadurch die intellektuelle Verschrobenheit des Protagonisten auf elegante Weise vermittelt. Die Figuren sind alle liebevoll gezeichnet, wirken im Falle von Jonathan und Eliot sehr sympathisch und streichen die schaurig-sinnliche Seite Maurice‘ hervor.
Dem Autor ist es gelungen, dem Altbekannten des Vampirgenres neue Facetten hinzuzufügen, die ich allesamt originell und stimmig empfand (die ich aber hier natürlich nicht verraten werde! *g*).
Es ist ein Buch, das sich auf leisen Sohlen anschleicht, Spannung behutsam aufbaut und mich an Schauerromane des 19. Jahrhunderts denken lässt.
Der Autor beweist seine Vielseitigkeit, lässt sich dieses Buch doch in keiner Weise mit z. B. den Büchern um Dylan und Thor vergleichen. Nicht nur dem Vampirgenre, auch seinem eigenen Schreiben hat er damit neue Facetten hinzugefügt. Bravo!
Ganz unabhängig davon möchte ich noch erwähnen, dass die Musik zum Buchtrailer von „Moths“ absolut genial ausgewählt wurde. („Killing Moon“ von Echo and the Bunnymen) Buch und Lied sind eine Symbiose eingegangen, die sich für mich nun nicht mehr trennen lässt. Schön!
Ich gebe 9 von 10 Punkten.