'Das Salz der Erde' - Seiten 001 - 084

  • Den ersten Abschnitt habe ich ratzfatz verschlungen. Dies liegt zum einen daran, dass mir Sprache und Schreibstil sehr gut gefallen und dann natürlich weil die Handlung gleich im ersten Kapitel ziemlich spannend ist. Michel, der ja wohl die Hauptperson ist, ist ja noch ein Kind aber sein mutiger Vater ist gleich ein Sympathieträger. Nach der Flucht von Michels Familie gibt es einen Zeitsprung und einen kurzen Ortswechsel nach Mailand, der aber nur von kurzer Dauer ist. Ich denke, im nächsten Abschnitt geht die Geschichte erst richtig los.


    Ebenfalls habe ich schon jetzt das Gefühl, dass es sich nicht nur um einen Roman "im historischen Setting" handelt, derer es ja viel gibt, sondern dass hier sehr wohl recherchiert wurde und ich noch einiges über die damalige Gesetzgebung, Rechtssprechung und Lebensweise der Menschen erfahren kann. Wissen also verpackt in eine spannende Handlung, das ist meine Hoffnung.


    Das Buch hat eine sehr schöne Aufmachung - inkl. zweier Einbandklappen mit Stadtplan. Ich persönlich liebe ja dieses hauchdünne zarte Papier, welches bei extrem dicken Büchern manchmal verwendet wird und mich schreckt auch die Länge des Romans nicht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mal ein Prolog, der wirklich Sinn macht, er zeigt wie und warum Michel, sein Vater und seine Geschwister nach Varennes gelangen.


    Wie hollyhollunder hat auch mir die Geschichte auf Anhieb gefallen, spannend und mitreißend erzählt. Die kleine, so tapfere Familie habe ich sogleich ins Herz geschlossen und freue mich mit Michel über die Aussicht auf ein glücklicheres Leben. Gaspard und Michel passen wohl perfekt zueinander, haben sie doch an verschiedenen Orten quasi zeitgleich einen Topf mit in Honig eingelegten Pflaumen geklaut. Wenn das kein gutes Omen für ihre Freundschaft ist ;-)!


    Dann gibt es einen großen Zeitsprung, der inzwischen 22-jährige Michel lebt in Mailand als fattore des Kaufmanns Agosti. Das so wichtige erste Jahr in Varennes scheinen sie problemlos gemeistert zu haben, sicher mit der weiteren Hilfe von Herrn Caron.
    Nach dem Sprung von Zeit und Ort musste ich mich kurz eingewöhnen, aber schnell war ich wieder "drin", auch der erwachsene Michel ist liebenswert, ein intelligenter und pfiffiger junger Mann.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    ...sondern dass hier sehr wohl recherchiert wurde und ich noch einiges über die damalige Gesetzgebung, Rechtssprechung und Lebensweise der Menschen erfahren kann. Wissen also verpackt in eine spannende Handlung, das ist meine Hoffnung.


    Dem schließe ich mich an. Information verpackt in eine spannende Handlung - lese ich am liebsten

  • Ich kann mich den beiden momentanvoll und ganz anschließen. Der Beginn hat mich schnell gefangen genommen und nun bin ich ganz froh, dass heute so richtiges Lesewetter ist...also erst einmal weiter auf die Couch. :wave

  • @ Lumos
    Ich glaube bezüglich Gaspard und Michel das genaue Gegenteil.
    Gaspard ist schon als Junge sehr stolz und ihm gefällt vor allem von Michel bewundert zu werden. Jetzt ist es Michel der in Mailand lernt. Ich glaube das Gaspard zur Eifersucht neigt.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich habe ja vor Tagen schon mal reingeschnuppert es aber ganz schnell weggelegt, weil ich schon spürte, dass diese Buch Suchtpotential hat.
    Die dünnen Blätter sind mir auch aufgefallen aber ich finde das schön, sonst müsste man wahrscheinlich Kilos stemmen. Beim lesen nicht unbedingt entspannend :grin
    Michel ist mir schon gleich ans Herz gewachsen, allein, weil er so fürsorglich mit seinen Geschwistern umgeht. Nicht unbedingt leicht für einen achtjährigen Jungen. Dass sein Vater mit den Kindern die Flucht wagt und dazu noch mitten im Winter zeigt, dass die Lebensumstände damals wirklich kein Zuckerschlecken waren.
    Schön zu sehen, dass sie erfolgreich waren und in Varenne ihr Auskommen gefunden haben. Trotzdem hätte ich gerne mehr davon gelesen aber vielleicht gibt es ja noch Rückblenden.

  • Ich habe die 84 Seiten verschlungen, wenn das so weiter geht, schaffe ich den Brocken schnell.


    Michel gefällt mir gut, im Anfang sind die Kinder doch noch ziemlich klein. Die Flucht mitten im Winter hat mich ganz schön erschreckt.
    Michels Vater hat großes Glück, von einem Leibeigenen zum Kaufmann, ziemlich ungewöhnlich.


    Ich bin natürlich froh, das die Geschwister ein besseres Leben hatten. Mal sehen, ob es noch Rückblicke gibt.

  • Den Prolog habe ich gelesen. Wow - es geht richtig zur Sache! Wie der Vater mit seinen 3 kleinen Kindern flieht :yikes Eine 2jährige dabei :yikes
    Schön, dass sie gesund und dreckig in Varennes angekommen sind und Herrn Caron getroffen haben, der ihnen weiterhilft.


    Dann macht Michel eine Zeitreise von 14 Jahren und findet sich in Mailand wieder. Ganz durch bin ich hier noch nicht. Muss schnell wieder auf die Couch huschen. Denn ich will ja wissen, ob er das Grundstück günstig kaufen kann von Spini. :wave


    Bisher gefällt mir das Buch sehr gut.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin gestern und heute durch die ersten beiden Abschnitte geflogen. Wie erhofft bin ich super reingekommen. Das Buch hat wirklich Suchtpotiential....


    Der Prolog führt einen sehr gut an die Geschichte ran, man weiß woher Michel und Jean kommen und warum sie dort nicht mehr hin wollen. Respekt vor dem Vater der beiden, ein mutiger und gefährlicher Schritt, aber aus Verzweiflung tut man vieles. Schön das es geklappt hat...


    der Zeitsprung war natürlich notwendig, trotzdem muss ich gestehen das ich über die Kindheit und das Leben und Aufwachsen in Varennes gerne noch etwas mehr gelesen hätte....


    Trotzdem gefällt mir Michels kurzer Abschnitt in Mailand auch sehr gut. Ich kann mir gut vorstellen das Mailand damals sehr beeindruckend war. Beim Feilschen um das Grundstück bekommen wir auch das erste mal mit das aus Michel ein guter Kaufmann geworden ist, der auch sehr gut beim Handeln ist.


    Die Nachricht das Michels Vater gestorben ist, ist natürlich sehr traurig, aber ich bin froh das es ihn jetzt wieder zurück nach Varennes führt, denn ich bin gespannt wie es dort weiter geht.


    Ausserdem möchte ich noch anmerken das ich mich in keinster Weise an "Die Säulen der Erde" erinnert fühle, da fällt mir doch gleich ein Stein vom Herzen :chen. Wenn ich mich überhaupt an irgendeine bisher gelesene Geschichte erinnert fühle dann vielleicht an Rebecca Gables "Der König der purpurnen Stadt" :)

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal
    @ Lumos
    Ich glaube bezüglich Gaspard und Michel das genaue Gegenteil.
    Gaspard ist schon als Junge sehr stolz und ihm gefällt vor allem von Michel bewundert zu werden. Jetzt ist es Michel der in Mailand lernt. Ich glaube das Gaspard zur Eifersucht neigt.


    Echt?! Die Idee ist mir so gar nicht gekommen, jedenfalls nicht in diesem Abschnitt. Hast du schon weiter gelesen ;-)?

  • Nein, momentan bin ich auf Seite 96.
    Aber es ist doch auffällig das Gaspard auch beim Spielen gern der Chef ist.
    Ihm wird sicher nicht gefallen wenn der Sohn eines Leibeigenen mehr reißt als er.
    Im Augenblick noch reine Theorie, vllt wird auch Jean sich als Konkurrent zu Michel entwickeln. Wir werden sehen. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Der angenehme Erzähl- und Sprachstil macht den Einstieg in "das Monster" schon mal sehr leicht. Für mich liest sich der Roman von Beginn an richtig süffig (nein, es gibt heute morgen keinen Champus sondern Tee bei mir :grin).


    Und das hat auch gar nichts damit zu tun, daß Daniel Wolf beginnend mit dem Klappentext einen Extrapluspunkt bei mir hat - wenn der Klappentext stimmt, wohnt er quasi grad um die Ecke (40 km) :-)


    Noch zur Buchgestaltung: Die optische Gestaltung erinnert ein bißchen an "Die Säulen der Erde" gefällt mir aber sehr gut, die Gestaltung mit Innenkarte finde ich auch gut. Besonders positiv finde ich, daß aus dem Roman kein Zweibänder mit dickem Papier gemacht wurde, sondern daß der Verlag mal zeigt, daß es sehr wohl möglich ist, einen umfangreichen Roman mit dünnem Papier als Einzelroman aufzulegen. Ich schätze das sehr!


    Zitat

    Original von Lumos
    Mal ein Prolog, der wirklich Sinn macht, er zeigt wie und warum Michel, sein Vater und seine Geschwister nach Varennes gelangen.


    Ganz Deiner Meinung! Ich find's auch mal schön, einen Prolog zu haben, der nicht so geheimnisvoll gestaltet ist, daß sich erst in den letzten Buchkapiteln erschließt, weshalb es den Prolog braucht.


    Zitat

    Gaspard und Michel passen wohl perfekt zueinander, haben sie doch an verschiedenen Orten quasi zeitgleich einen Topf mit in Honig eingelegten Pflaumen geklaut. Wenn das kein gutes Omen für ihre Freundschaft ist ;-)!


    Ja und nein. Ich finde, in dieser Freundschaft liegt ganz schön viel Konfliktpotential.


    Der Abschnitt mit Mailand erscheint mir als "Zwischenabschnitt". Der Roman ist ja offensichtlich als epischer Roman angelegt und nicht alle Abschnitte tragen somit die Handlung. Ich bin gespannt, wie ihr das empfindet. Ich mag so etwas ja, aber es gibt ja viele LeserInnen, die es schätzen, wenn die Handlung von Kapitel zu Kapitel voran getrieben wird.


    Ich freue mich übrigens sehr, daß der Roman mal räumlich in eine Gegend führt, über die ich bisher nur wenig gelesen habe - und die ich vielleicht auf diese Weise etwas mehr entdecken kann.

  • Zitat

    Original von Maharet Ausserdem möchte ich noch anmerken das ich mich in keinster Weise an "Die Säulen der Erde" erinnert fühle


    Dieser Aufdruck auf dem Leseexemplar ("Für alle Leser von 'Die Säulen der Erde'") ist sicher sinnvoll, was Werbung und Marketing angeht; inhaltlich finde ich den Vergleich ein bisschen irreführend, weil der Roman in eine ganz andere Richtung geht, sieht man mal davon ab, dass er auch im Mittelalter spielt und im weitesten Sinn vom Aufstieg einer Familie handelt. Lasst euch davon also nicht irritieren und lest das Buch am besten möglichst unvoreingenommen.


    Daniel

  • Ich musste auch gestern schon anfangen. Hatte kein anderes Buch mehr und ein neues zu beginnen, machte keinen Sinn. Ich hänge eh noch früh genug hinterher.


    Aber nun zum Buch:


    Der erste Abschnitt ist schnell gelesen. Michel und sein Bruder Jean werden einem schnell sympathisch. Auch der Vater, der für seine Kinder und gegen die Ungerechtigkeit durch den Herrn kämpft, wird schnell zum Sympathieträger.


    Die Flucht war sehr spannend und anschaulich beschrieben. Nach der geglückten Flucht und der Unterkunft in der Stadt gibt es einen Zeitsprung. Michel ist in Mailand am Lernen. Doch das ist nur ein für den Leser kurzes Zwischenspiel. Denn Michel wird wieder zurück nach Hause gerufen. Der Vater kam ums Leben und die Geschäfte müsse weitergehen.


    Ich denke mal, dass Michel die Hauptfigur ist und es jetzt richtig losgehen wird. Immerhin muss er das Familienunternehmen retten und weiterführen.


    Der Erzähl- und Sprachstil ist sehr angenehm und verlockend. Mich stören lediglich die dünnen Blättchen. Ich hätte mir, gerade bei einem so dicken Schinken, ein Hardcover mit ordentlichem Papier gewünscht. So habe ich ständig Sorge, die Seiten zu zerrupfen.



    Die Gestaltung erinnert ein wenig an Ken Folletts Werke, auch dass es eine wohl recht umfassende Familiengeschichte ist. Aber schön finde ich wiederum die Karte im vorderen Bereich (ich liebe Karten :-]) und die Gestaltung des hinteren Covers.

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf


    Ich wohne tatsächlich in Speyer. Wenn ich aus meinem Dachfenster schaue, sehe ich den Dom ;-)



    Oh .. ein Speyrer ... :winkt gar nicht mal soooooooo weit von mir weg :-] .. da besteht doch glatt das Potenzial, das Buch signiert zu bekommen ;-)

  • Zitat

    Echt?! Die Idee ist mir so gar nicht gekommen, jedenfalls nicht in diesem Abschnitt. Hast du schon weiter gelesen


    :write


    Gebe zu, ich habe aber über die Beziehung der zwei Kinder nicht so genau nachgedacht. Michel erscheint mir von Anfang an ein ruhiger und bedachter Charakter zu sein, das ist mir schon aufgefallen und ich fand es sehr sympathisch, dass es mal nicht ein aufbrausender Jungspund ist oder ein unsichererer Jüngling, der hier die Hauptrolle spielt, sondern von Anfang an ein starker ausgeglichener Mensch. Ein ungewöhnlicher Held, wie ich finde. :-)


    Zitat

    Der Abschnitt mit Mailand erscheint mir als "Zwischenabschnitt". Der Roman ist ja offensichtlich als epischer Roman angelegt und nicht alle Abschnitte tragen somit die Handlung. Ich bin gespannt, wie ihr das empfindet. Ich mag so etwas ja, aber es gibt ja viele LeserInnen, die es schätzen, wenn die Handlung von Kapitel zu Kapitel voran getrieben wird.


    Da das Buch ja epische Ausmaße hat :grin sind die ersten 84 Seiten mit Sicherheit immer noch eine Einführung und Mailand nur ein Puzzlestück. Ich glaube auch, jetzt geht es erst richtig los.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Tanzmaus



    Mich stören lediglich die dünnen Blättchen. Ich hätte mir, gerade bei einem so dicken Schinken, ein Hardcover mit ordentlichem Papier gewünscht. So habe ich ständig Sorge, die Seiten zu zerrupfen.


    Aber stell Dir mal vor, was das dann für ein Brocken gewesen wäre. :wave

  • Zitat

    Original von Pelican
    Noch zur Buchgestaltung: Die optische Gestaltung erinnert ein bißchen an "Die Säulen der Erde" gefällt mir aber sehr gut, die Gestaltung mit Innenkarte finde ich auch gut. Besonders positiv finde ich, daß aus dem Roman kein Zweibänder mit dickem Papier gemacht wurde, sondern daß der Verlag mal zeigt, daß es sehr wohl möglich ist, einen umfangreichen Roman mit dünnem Papier als Einzelroman aufzulegen. Ich schätze das sehr!


    Das möchte ich erst mal fett unterschreiben :-)! Vor allem endlich mal wieder "richtiges" Papier bei einem Taschenbuch (nicht so grob, dick und rauh). Daran ist man ja schon fast nicht mehr gewöhnt, wunderbar!


    Der Einstieg ins Buch fiel mir auch sehr leicht, dank der lebendigen und farbigen Erzählweise. Charaktere, die man sofort ins Herz schließen kann oder auch nicht wie bei Guiscard. Da finde ich den Klang des Namens schon so negativ, das kann kein netter Mensch sein :grin

    Nur weil Michel und Gaspard als Kinder Freunde waren, heißt das ja nicht, dass sie nciht auhc zu Konkurrenten werden können als Erwachsene. Ich bin gespannt, wie Jean sich entwickelt. Er wirkt nicht so stark und verantwortungsbewußt auf mich wie Michel, ist vielleicht eher so der Mitläufertyp, aber das werden wir sicher noch herausfinden.


    Ich denke, der Prolog enthält alles, was man für das weitere Geschehen um Michel und Jean wissen muss. Es war interessant zu lesen, vor allem die ersten Eindrücke Michels von der Stadt Varennes, die ihm so riesig vorkam. In Mailand hat er gezeigt, was für ein begabter und intelligenter Mann aus ihm geworden ist. Nun bin ichgespannt, wie er sich in Varennes behauptet.