'Das Salz der Erde' - Seiten 085 - 182

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    Original von Lumos


    Ja, das sage ich mir eigentlich auch, trotzdem geistert es mir durch den Kopf. Wahrscheinlich zu viel Krimis gelesen :grin.


    So ein Aufstieg vom Leibeigenen zum Kaufmann mit Besitz zieht wohl immer Neider nach sich. Ist doch gut möglich, dass Rémy auch wenn er recht friedfertig zu sein schien, irgendjemand auf die Füsse getreten ist, unabsichtlich natürlich und derjenige war lange nicht so friedlich.
    Alles schon dagewesen.

  • Aber selbst wenn. Zur Zeit sehe ich da keinerlei Relevanz für die Story. Ich glaube auch nicht, dass das noch mal zur Sprache kommt. Es passieren gerade so viele spannende Sachen, da braucht es nicht noch einen Nebenschauplatz.

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    Original von hollyhollunder
    Dieser Abschnitt hat nicht nur Michel sondern auch mich zusehens frustriert.


    :write Mich auch, wirklich schlimm welcher Willkür die Menschen damals ausgeliefert waren. Ich fand ja schon die Sache mit dem Pferd schlimm, aber der Abschuss war dann zum Schluss die Beschlagnahmung seines Bootes - und das von den Kirchenmännern... Aber auch seine Probleme mit der Gilde oder mit der Erbschaftssteuer haben mich mitleiden lassen.
    Gleichzeitig wurde mir Michel aber auch sehr sympathisch, weil er doch sehr besonnen und vernünftig reagiert. Und ich fand seine Probleme stimmig (so leid er mir auch tut) und bin froh, dass es keine Racheaktionen wegen irgendwelcher jahrealter Kindereien sind, auf denen manch andere Bücher basieren.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich sehe Michels und Gaspards Freundschaft bisher nicht gefährdet. Vielleicht ergänzen sie sich in ihrer Art sogar ganz gut. Und wenn Michel erst mal mit Isabelle verheiratet ist - ich gehe davon aus, dass es darauf hinausläuft :-)- , bindet sie das ja noch mehr aneinander.


    :write


    Zitat

    Original von Lumos
    Vielleicht liege ich da komplett daneben, aber ich frage mich, ob Remy wirklich einem Unfall zum Opfer gefallen ist, oder ob da nicht jemand nachgeholfen hat :gruebel. Ich bilde mir ein, zwischen den Zeilen kleine Hinweise heraus gelesen zu haben. Mehrmals wurde seine besondere Um- und Vorsicht betont, z.B. S. 149... Was meint ihr? Bis jetzt hat das noch keiner angesprochen. Dass es die "Wassermänner" waren, glaube ich eher nicht :grin.


    Ich habe auch immer mal wieder gerätselt, ob es wirklich ein Unfall war... mal abwarten.
    Aber die Wassermänner und anderen Wesen gefallen mir, ebenso das Salz für die Kobolde...

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    Original von Deichgräfin
    das dachte ich auch beim Lesen. So alt war Remi ja noch nicht und Leon glaubte auch, wenn er mitgefahren wäre, würde er noch leben.


    De Guillory oder dem Bischof würde ich schon zutrauen, etwas damit zu tun zu haben.


    Vielleicht erfahren wir es später mal


    Oder dieser Ritter Aristodingsbums :lache Dem traue ich auch nicht über den Weg. Remy hat niemandem etwas getan, aber hier gibt es 3 Leute die dringend Geld brauchen. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe in diesem Abschnitt einige Parallelen zur heutigen Zeit gefunden. Auch damals schon gab es eine Art Bürokratie und willkürliche Herrschaft der oberen "Behörden". Der arme Michel muss sich also über zu hohe Gebühren ärgern. Er ist, eigentlich genau wie wir heute, einer Obrigkeit ausgesetzt, die nur zu gern ihre Existenz mit der harten Arbeit der Bevölkerung finanziert. Genau dieselbe Hilflosigkeit empfindet man ja auch heute gegenüber den staatlichen Einrichtungen. Man kann nichts ausrichten und muss zähneknirschend zahlen. Da hat sich über die Jahrhunderte nichts geändert. Das wurde mir in diesem Abschnitt so bewusst...
    Ich bin gespannt und ahne, was mit Michel und Isabelle passiert... :-) Bis jetzt macht das Lesen Spaß.

  • Zitat

    Ich habe in diesem Abschnitt einige Parallelen zur heutigen Zeit gefunden. Auch damals schon gab es eine Art Bürokratie und willkürliche Herrschaft der oberen "Behörden". Der arme Michel muss sich also über zu hohe Gebühren ärgern. Er ist, eigentlich genau wie wir heute, einer Obrigkeit ausgesetzt, die nur zu gern ihre Existenz mit der harten Arbeit der Bevölkerung finanziert. Genau dieselbe Hilflosigkeit empfindet man ja auch heute gegenüber den staatlichen Einrichtungen. Man kann nichts ausrichten und muss zähneknirschend zahlen. Da hat sich über die Jahrhunderte nichts geändert. Das wurde mir in diesem Abschnitt so bewusst...


    Na ja, ein bisschen demokratischer finde ich es heute schon. Schließlich "dürfen" wir die Obrigkeit ja wählen, die dann die höheunserer Abgaben festsetzt. Und zumindest auf dem Papier soll dann ja alles der Gemeinschaft zugute kommen - inkl. Straßenbefestigung usw. Schwarze Schafe und Misstände gibts natürlich heute auch noch aber ich für meinen Teil finde die damalige Situation um einigs ungerechter und beklemmender. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Vor allem gibt es bei uns Rechtssicherheit, weder kann irgendein Kleinadliger einen Brückenzoll erheben, der eine ganze Stadt ruiniert, noch kann anders Willkür ausgeübt werden, da gegen solche Dinge, die als Willkür empfunden werden Gerichte einschreiten. Gegen Entscheidungen der Verwaltung übrigens noch keine hundert Jahre. Aber Bundesverwaltungsgericht und Bundesverfassungsgericht korrigieren viele Regierungsentscheidungen.

  • :grin Es ist zum Glück heute nicht ganz so extrem und ungerecht, da stimme ich euch zu, doch die Hilflosigkeit gegenüber den Stärkeren lässt sich gut nachvollziehen. Natürlich dürfen wir die Obrigkeit selbst wählen, doch egal, welche wir wählen, bei unseren Abgaben langen sie schon deftig zu. Auch an der Schnelligkeit, Geld einzutreiben (siehe Michels Erbe), hat sich nichts geändert.


    Die Willkür mit der jeder höher gestellte handeln kann, ist schon erschreckend. Dass der Bischoff einfach das Boot beschlagnahmt ist heftig. Ob Michel das zurück bekommt? :gruebel

  • Dieser Abschnitt endet wirklich frustrierend für Michel und Jean. Für den Leser natürlich auch, ich weiß nicht, ob ich da immer so bedächtig bleiben könnte. Manchmal platzt einem doch die Hutschnur, auch heute noch auch wenn man da doch mehr Rechte hat.

  • Ich denke, man kann die damalige Situation mit der heutigen kaum vergleichen. Was Rechtsstaatlichkeit, gesellschaftliche Teilhabe, öffentliche Ordnung usw. angeht, haben wir heute paradiesische Zustände, gemessen an der Lage im Mittelalter. Zwar gab es auch damals schon Möglichkeiten, gerichtlich gegen Willkür und dergleichen vorzugehen – etwa konnte man auch als einfacher Bürger bei den Gerichten Klage gegen einen Adligen einreichen. Allerdings gab es noch keine Gewaltenteilung: Wenn Polizeichef, Richter und Gesetzgeber ein und dieselbe Person sind, wie es in den Bischofsstädten mehr oder weniger der Fall war, hat man als Bürger natürlich schlechte Karten, wenn man sich gegen hohe Steuern o.ä. wehren will.


    Und natürlich galten viele Rechte in den Städten nur für eine kleine Minderheit, nämlich für die freien, mündigen, männlichen Bürger christlichen Glaubens. Alle anderen – Frauen, Unfreie, Juden, Vorbestrafte usw. – waren davon ausgenommen und auf Fürsprecher und Vormunde angewiesen.


    Daniel

  • Am Ende des Kapitels hätte ich besagtem Ulmann gerne mal den Kopf gewaschen. Aber das ganze Kapitel stand unter keinem guten Stern für Michel. Erst verliert er sein Pferd, wobei ich de Guillory durchaus zutraue, dass er das Pferd leben gelassen hat und die Tötung nur vorgab.


    Die Freundschaft zwischen Michel und Gaspard wird auf eine harte Probe gestellt. Obwohl Michel nur drei Jahre in Mailand war, klaffen doch Abgründe zwischen den beiden. Michel ist besonnener in seinen Reaktionen, das wird auch in Hinblick auf seinen Bruder Jean ganz deutlich. Gaspard hingegen kennt die örtlichen Gegebenheiten und Ereignisse besser und weiß, dass man mit Reden zumindest bei der Gilde nichts ausrichten kann...


    Ich frage mich nur, wie das wohl mit Isabelle und Michel werden soll, wenn sich die Freunde entzweien. Auch wenn Michel noch nicht ans Heiraten denkt und eigentlich erst das Geschäft richtig führen will, so liebäugelt er doch mit Isabelle und erweckt den Anschein, dass er sich schwer in sie verliebt hat.

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf


    Und natürlich galten viele Rechte in den Städten nur für eine kleine Minderheit, nämlich für die freien, mündigen, männlichen Bürger christlichen Glaubens. Alle anderen – Frauen, Unfreie, Juden, Vorbestrafte usw. – waren davon ausgenommen und auf Fürsprecher und Vormunde angewiesen.


    Daniel


    Ja darunter würden wir heute auch sehr leiden man war damals doch sehr eingeschränkt in seinem Handeln. Es gab viel mehr Zwänge und Vorschriften zu beachten. Wenn man nur allein an die Gilde denkt? Und Michel muss sich ja auch den Vorwurf seiner Herkunft gefallen lassen und hat keinen Handlungsspielraum will er nicht alles verlieren.

  • Also ob es mehr Vorschriften gab, das kann ich nicht glauben. :grin Aber ein paar grundlegende Dinge machten das Leben auf jeden Fall härter. Es gab keine Gleichheit zwischen Mann und Frau und auch nicht zwischen Arm und Reich, man konnte Unfrei sein, die fehlende Gewaltenteilung und rigide Bestrafungen und dazu noch die allmächtige Kirche, die die Leute auch noch schröpfte und ihnen eine Höllen-Angst (im wahrsten Sinne des Wortes) machte, von den ganzen Naturgeistern ganz zu schweigen, die auch noch in den Köpfen der Leutchen waren. Und die Arbeit war meist viel und körperlich schwer und es ging wirklich um die Beschaffung von Nahrung und Kleidung in seiner Grundform.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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    Original von Eskalina
    :grin Es ist zum Glück heute nicht ganz so extrem und ungerecht, da stimme ich euch zu, doch die Hilflosigkeit gegenüber den Stärkeren lässt sich gut nachvollziehen. Natürlich dürfen wir die Obrigkeit selbst wählen, doch egal, welche wir wählen, bei unseren Abgaben langen sie schon deftig zu. Auch an der Schnelligkeit, Geld einzutreiben (siehe Michels Erbe), hat sich nichts geändert.


    Die Willkür mit der jeder höher gestellte handeln kann, ist schon erschreckend. Dass der Bischoff einfach das Boot beschlagnahmt ist heftig. Ob Michel das zurück bekommt? :gruebel


    Meine Mutter verstarb am 03. November- das Finanzamt hat sich bis heute nicht gemeldet.

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    Original von hollyhollunder
    Also ob es mehr Vorschriften gab, das kann ich nicht glauben. :grin


    Nun ja, mit Vorschriften meinte ich eben wie man sich wo zu verhalten hatte, schon beim eintritt in die Gilde gab es ja Unmengen zu beachten, die ganzen Abgaben und Zölle auf den Wegstrecken. Jeder Bischof und Fürst in den Landstrichen konnte ja andere Vorlieben (Vorschriften) haben so dass man ständig gefährdet war etwas nicht zu wissen oder Gesetze zu übertreten.
    Ist doch heute viel einfacher, meiner Meinung nach.