'Das Salz der Erde' - Seiten 183 - 290

  • Ich bin zwar noch nicht fertig mit dem Abschnitt, schreibe aber einfach mal zwischenrein ein paar Punkte, die mir auffallen.


    Michels Verhalten bei der ersten Sitzung der Gilde ist zwar mutig, aber nicht gerade diplomatisch und klug. Aber er gewinnt ja dennoch Anhänger darüber. Daß der Plan dann jedoch vorsieht, ihn zum Kandidaten für das höchste Amt der Gilde zu machen, bringt einiges an weiterem Konfliktpotential mit sich. Und zwar nicht nur was die Gilde angeht, sondern auch die Beziehung zu Gaspard.


    Die unterschiedlichen Charaktere der Schwurbrüder gefallen mir gut. :-)

  • Klug war Michels Verhalten scher nicht, aber die Sache eilt. So kann es nicht weiter gehen. Besser also gleich den Mund aufmachen und zeigen, wo man steht.


    Über Gaspards heftige Reaktion habe ich mich gewundert und fand sie überzogen. Er kennt seinen Freund von Kindheit an, da muss er ihn doch einschätzen können. Ihm jetzt Neid auf seinen Stand vorzuwerfen, ist Unsinn. Und sich der Sache so entgegen zu stellen, noch viel dümmer. Aber irgendwie auch typisch. Heutige Vorstandswahlen laufen bestimmt so ähnlich ab :grin Und dramaturgisch ist es wohl notwendig. Sonst hätte Michel es zu leicht gehabt und vieles wäre anders gelaufen. Naja, vielleicht besinnt Gaspard sich ja noch.


    Die Szene auf der Waldlichtung zwischen Isabelle und dem Hirschen fand ich furchtbar kitschig. Hätte ich jetzt nicht gebraucht :grin Aber versöhnt wurde ich durch die Bettszene zwischen ihr und Michel. Die fand ich klasse :grin


    Die Maßnahmen, die Stadt zu reinigen und damit die Bürger auf ihre Seite zu bringen, fand ich sehr clever von der Gilde. Könnten sich unsere Stadtväter heute mal eine Scheibe von abschneiden :grin
    Die haben überhaußt gute Ideen, sind ein prima Team. Jetzt zeigen sie, was in ihnen steckt. Eine Statue für Ulmann :lache


    Am Ende dieses Abschnitts sieht es gar nichtmal so schlecht aus für die Gilde. Bin gespannt, was Guillory unternimmt, wenn er spitzkriegt, dass da eine Brücke gebaut wird. Sabotage?

  • Zitat

    Die Szene auf der Waldlichtung zwischen Isabelle und dem Hirschen fand ich furchtbar kitschig. Hätte ich jetzt nicht gebraucht


    :write
    Die fand ich auch ganz fürchterlich. Auch wenn versucht wurde, sie mit ihrem besonderen Gespür für Tiere zu erklären. Also ihre Tierliebe in allen Ehren, aber mir scheint das alles etwas übertrieben.


    Gut gefallen hat auch mir der Beginn ihrer Liebesbeziehung mit Michel. Das sie z.B. noch keine Jungfrau ist und Michel das okay findet. Endlich mal eine realistische Art, von der Vergangenheit zu erzählen. In anderen Büchern gibt es ja da oft nur Jungfrauen und Huren. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Gut gefallen hat auch mir der Beginn ihrer Liebesbeziehung mit Michel. Das sie z.B. noch keine Jungfrau ist und Michel das okay findet. Endlich mal eine realistische Art, von der Vergangenheit zu erzählen. In anderen Büchern gibt es ja da oft nur Jungfrauen und Huren. :grin


    Tatsächlich war das Mittelalter gar nicht so prüde, wie wir uns das heute vorstellen. Wer mehr darüber erfahren mag, dem sei "Liebe und Sex im Mittelalter" von Alexander Ballhaus empfohlen. Darin erfährt man u.a., dass keineswegs alle Frauen jungfräulich in die Ehe gingen. Das mag zwar ein religiös motiviertes gesellschaftliches Ideal gewesen sein, wurde aber in der Praxis nicht so strikt gesehen – schon gar nicht in den unteren Ständen.


    Daniel

  • :write Die Szene im Wald hätte ich in dieser Form auch nicht gebraucht


    In diesem Zusammenhang fand ich auch das Gespräch zwischen Litusse und Isabelle gut, in welchem diese zugegeben hat, nicht als Jungfrau in die Ehe gegangen zu sein. Am Ende besorgt sich Isabelle bei der Hebamme ein Verhütungsmittel, hoffen wir mal, daß es auch hilft.


    Schade, daß offensichtlich die Freundschaft zwischen Michel und Gaspard nicht hält. Durch die Eifersucht von Gaspard scheinen sie jetzt zu Feinden zu werden. Die Liebelei zwischen Michel und Isabelle steht auch unter keinem guten Stern.


    Im Moment halten die Gildebrüder noch zusammen und unternehmen einiges, um die Stadt vorwärts zu bringen - Brotbackhäuser, Straßenreinigung, Brunnenreinigung etc.


    Daß Michel Ulman die Pläne für den Brückenbau übergibt und ihm quasi ein Denkmal gesetzt werden soll, das war für mich ein äußerst listiger und cleverer Schachzug. :chen

  • Ich habe mit dem Abschnitt erst begonnen das mit den Hirschen hat mich selbst jetzt nicht so gestört da Michel ja die Absicht hatte Isabelle eine Freude zu machen. Allerdings ist es nahezu unwahrscheinlich, dass sich ungezähmte Hirsche von Menschen berühren lassen das grenzt jetzt fast an Zauberei.


    Dass Michel nach der Aufnahme in die Gilde den Mund aufmacht kann man ihm nicht verdenken auch wenn es taktisch vielleicht unklug war. Aber es nützt ja tatsächlich, dass die doch recht angesehenen Personen jedoch erst im nachhinein zu ihm stehen und ihn unterstützen finde ich feige.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Über Gaspards heftige Reaktion habe ich mich gewundert und fand sie überzogen. Er kennt seinen Freund von Kindheit an, da muss er ihn doch einschätzen können. Ihm jetzt Neid auf seinen Stand vorzuwerfen, ist Unsinn. Und sich der Sache so entgegen zu stellen, noch viel dümmer. Aber irgendwie auch typisch. Heutige Vorstandswahlen laufen bestimmt so ähnlich ab :grin


    Klar ist Gaspards Verhalten an der Stelle überzogen und sicher auch dumm. Aber wer Mitglied in einem Verein oder Verband ist, wird solche Situationen kennen und wissen, was Eitelkeit, verletzter Stolz und Platzhirschgehabe in der Hitze des Gefechts anrichten können ;-)


    Daniel

  • Ich finde es auch schade, das Gaspard so heftig reagiert und vor allem, dass ihm die Freundschaft nicht wichtiger ist als das Reviergerangel. Aber so ist es ja oftmals, wenn aus Kindern Leute werden. Dann können Freundschaften oft nicht standhalten. Schwierig nur, dass Michel sich in Gaspards Schwester richtig verliebt hat. Das gibt sicherlich noch arge Probleme. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Irgendwie kann ich Gaspard trotzdem verstehen. Dass Michel ihn nicht eingeladen hat als sich die vier Gildemitglieder vorab trafen obwohl er ja wusste, dass Gaspard mit der Stiuation auch unzufrieden war, kann man schon als Ausschluss ansehn.
    Sicher steckte Michel in der Zwickmühle aber da sie doch alte Freunde waren hätte er doch mehr Vertrauen haben müssen.
    Und ich glaube, dass Männer in ihrer Ehre leichter gekränkt sind als Frauen, ist das ein besonderes Gen? Kann natürlich auch entwicklungsgeschichtlich bedingt sein, anerzogen gewissermaßen.


    Das wirft einen Schatten auf die doch guten Maßnahmen die die Gilde ergreift und Michel als neuer Gildemeister scheint sich gut zu machen. Für seine jungen Jahre ist er doch sehr reif und ausgeglichen und ganz schön ausgefuchst :lesend

  • Es war von Michel sehr gut überlegt, er hat nur die Reaktion unterschätzt, weil er die Eitelkeit und Arroganz unterschätz hat und der Meinung war es bestehende echte Freundschaft. Dieben es nie, weil Gaspard den Klassenunterschied nie vergessen hat.

  • Zitat

    Es war von Michel sehr gut überlegt, er hat nur die Reaktion unterschätzt, weil er die Eitelkeit und Arroganz unterschätz hat und der Meinung war es bestehende echte Freundschaft. Dieben es nie, weil Gaspard den Klassenunterschied nie vergessen hat.


    Ich fand auch, er hat sich das Ganze vorher schon überlegt und nicht im Affekt gehandelt. Und leider ist es tatsächlich so, dass es keine wirkliche Freundschaft war sondern eher eine Zweckgemeinschaft. Und Gaspard hat einen großen Standesdünkel mit noch ein paar anderen Unarten gepaart. Michel sollte schnell begreifen, dass er sich hier einen neuen "Feind" geholt hat. Ich glaube nicht, dass Gaspard die Kurve noch kriegt. Es sei denn, es sei denn... wenn das Schicksal ihn dazu zwingt vielleicht :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Ich fand auch, er hat sich das Ganze vorher schon überlegt und nicht im Affekt gehandelt. Und leider ist es tatsächlich so, dass es keine wirkliche Freundschaft war sondern eher eine Zweckgemeinschaft. Und Gaspard hat einen großen Standesdünkel mit noch ein paar anderen Unarten gepaart. Michel sollte schnell begreifen, dass er sich hier einen neuen "Feind" geholt hat. Ich glaube nicht, dass Gaspard die Kurve noch kriegt. Es sei denn, es sei denn... wenn das Schicksal ihn dazu zwingt vielleicht :gruebel


    Das glaube ich leider auch, dass die beiden sich hier so zerstritten haben, dass die Freundschaft wohl nicht mehr zu kitten ist. Schade, schade, ich glaube nämlich, die Geschichte hätte auch zwei starke postive Charaktere vertragen. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich das so. Irgendwie tut es mir leid um Gaspard. Vor allem, weil ihm in seiner Familie dieser Standesdünkel nicht vorgelebt wurde Von wem hat er das nur?

  • Michel hat ja mehrere Versuche unternommen sich mit Gaspard zu versöhnen und ihm die Situation nochmal zu erklären.
    Dieser verweigert jedoch jede Einsicht oder kommt ihm irgendwie entgegen.
    Auch wenn sein Vater ihn ohne Standesdünkel erzogen hat, so ist er doch als Privilegierter aufgewachsen, das prägt.
    Schade ist es trotzdem.

  • Die Ereignisse überschlagen sich. Michel wird zum Gildenmeister aufgestellt und gewählt. Dabei wollte er doch nur die Mißstände beheben oder mildern. Aber doch nicht gleich so drastisch. Natürlich bringt seine Wahl viel Ärger mit sich.
    Mit Gaspard zerstreitet er sich, dann bekommt er mit dem Ulman Ärger und sein Vorgänger trachtet ihm nach dem Leben.


    Seine Aktionen allerdings finden Gefallen bei den Bürgern. Backöfen bauen, Straßen und Brunnen reinigen, das gefällt den Leuten. Aber der Brückenbau ... das gibt Ärger.

  • Die Szene mit den Hirschen hätte ich so jetzt auch nicht gebraucht. Musste irgendwie ein eine spezielle andere historisch-fiktive Familie mit einer speziellen Tier-Gabe denken. Zum Glück war es kurz gehalten! Ich hab nix dagegen das die Dame Tiere mag, das tu ich auch. Aber das ging mir persönlich jetzt ein kleines bisschen zu weit. Alles im Rahmen und nix worüber ich mich jetzt ärgern würde. Nur eine Anmerkung....