'Das Salz der Erde' - Seiten 487 - 564

  • Zitat

    Original von Marita65
    Gaspards Verhalten ist schon echt krass. Sperrt seine Schwester weg und nun wo sie schwanger ist, soll sie wieder gegen ihren Willen verheiratet werden :yikes . Da sieht man mal, was die Frauen zu Mittelalterzeiten zählten.
    Die Männer kommen mit einem Bußgeld davon...


    Einerseits stimmt das, aber ich finde schon, dass er auch seine nettere Seite gezeigt hat, als es um Isabelle ging. Klar, dass primär der Ruf der Familie im Vordergrund steht, ist logisch, aber nachdem sie mit dem Halsding durch die Stadt geprügelt wurde, war er auch direkt da, um sie zu schützen und nach Hause zu bringen - obwohl er sauer war.
    Ich glaube, er liebt sie wirklich und möchte ihr eigentlich nichts Böses, ist aber einfach total ein Kind seiner Zeit. Er kommt nicht auf den Gedanken, sich gegen die Ordnung zu stellen und Isabelle ihr Glück zu gönnen, vor allem da dies ja auch eine rosige Zukunft für den vermeintlichen Erzrivalen bedeuten würde.
    Verfahrene Situation, ich hoffe wirklich, Gaspard und Michel vertragen sich noch, aber ich werde immer pessimistischer was das angeht.


    Ansonsten stimme ich Patricia zu, ich warte auch sehnsüchtig auch aufbauende Szenen im Buch, die mich nicht so frustriert zurücklassen...Aber Michel geht es ja noch schlechter. Komplett bei Null anfangen zu müssen...oh man. :wow

  • Oha dunkle Gewitterwolken brauen sich zusammen ich zitter so mit Michel und Isabelle aber es haben sich wohl alle gegen sie verschworen.


    Was ich nicht versteh ist die Abstimmung auf Seite 525 ich zähl ander oder hat sich Gaspard gewählt und das wurde nicht extra erwähnt?


    Ansonsten verstehe ich auch Jeans Verhalten nicht so ganz, denn es war doch mal sein Wunsch bei seinem Bruder die Arbeit zu machen.


    Aber immer noch lese ich es total gern und zitter mit.

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf


    Genau, die Kandidaten wählen sich alle selbst. Da das auch bei der vorherigen Wahl so war, wird das hier nicht noch einmal ausdrücklich gesagt.


    :idea
    Ah Danke schön das du noch dabei bist :-)

  • Ich kann beim besten Willen kein Mitleid für Isabell und Michel empfinden. Mein Kopf schreit „Tja, selbst schuld! Das musste ja so kommen!“ und gleichzeitig bin ich sauer, weil der ach so vernünftige und erwachsene Michel, der die Gildenprobleme mit Köpfchen, anstatt mit der Faust zu lösen versucht, mit seinen unbedachten und blauäugigen Handlungen nicht nur sein Leben und das von Isabell aufs Spiel setzt, sondern auch alles, was er mit der Gilde erreicht hat, zerstört. Und für Jean hoffe ich fast, dass er nicht mehr vom Kreuzzug zurück kommt, um sehen zu müssen, dass sein Bruder es in nur wenigen Monaten seiner Abwesenheit geschafft hat das Familienunternehmen, dass der Vater mühsam aufgebaut hat, komplett zu ruinieren.
    Das ärgert mich ungemein. Michel ist jung, meinetwegen, aber ich bin allergisch gegen diese Liebeskrankheit, die die Menschen wider jede Vernunft handeln lässt. Ich würde das Kerlchem am liebsten fragen, warum er sein ach so schlaues Köpfchen nicht benutzt hat, um das Ganze vorherzusehen. Dabei lag es doch auf der Hand. Es MUSSTE so kommen. [ich schätze, Michel hat nicht genügend Soaps geguckt und Liebeswälzer gelesen, sonst hätte er gewusst, dass so was immer böse endet…].


    Zitat

    Original von Macska
    Wieso naiv? Sicherlich war beiden bewusst das die ganze Sache früher oder später auffliegen wird. Aber sie haben es in Kauf genommen. Nenne mich vielleicht naiv, aber das nenne ich wirklich wahre Liebe.


    Ich nenne so etwas Dummheit. Lieben wider jede Vernunft ist nicht romantisch, wenn sie das Leben meiner Familie, meiner Freunde, meiner Mitarbeiter/Geschäftspartner und vor allen Dingen auch das meiner großen Liebe selbst zerstören kann. Michels Verhalten ist kindisch. „Mir ist egal, was mit allen anderen passiert, Hauptsache ich kann mit der Frau schlafen, die ich begehre.“ Und mal ehrlich: das strafbare ist ja der Beischlaf, nicht, dass Michel Isabell liebt.
    Also nein: wahre Liebe heißt für mich auch zu erkennen, wenn etwas nicht funktionieren kann.
    Solange du nur dein eigenes Leben aufs Spiel setzt geht das Ganze ja in Ordnung, aber in Michels Fall wusste er, dass eine Entdeckung nicht nur in selbst in Verruf bringt, sondern Isabells Leben zerstört, die Gilde, sein Familiengeschäft usw. Das fällt für mich in die Sparte „selbstsüchtig“. Hauptsache Michel hat sein Glück mit Isabell, was aus allen anderen wird, ist nebensächlich.
    Das ärgert mich ähnlich wie Selbstmörder, die sich vor ein Auto werfen oder von einer Brücke stürzen müssen. Es ist dein Leben, also tu damit, was du willst, aber musst du dabei das Leben anderer Personen in Gefahr bringen? Auf einem Auto mit Kindern landen, die sich niemals wieder von diesem Trauma erholen werden? Einen Unfall verursachen, der einer vierfachen Mutter das Leben kostet?
    Leben, Lieben und Sterben ohne Rücksicht auf Verluste… ne, da hört mein Verständnis schlichtweg auf.


    Ich würde in dieser Sache auch nicht Gaspard die Schuld geben. Ich denke, wenn er vor Isabells Ehemann von der Affäre erfahren hätte, hätte er die Sache anders gelöst, um das Ansehen seiner Schwester nicht zu beschmutzen. Er hätte sie vielleicht fort geschickt oder sie eingesperrt, aber ich glaube nicht, dass er sie [und auch sich selbst und seine Familie] der Lächerlichkeit eines Prozesses Preis gegeben hätte.


    Ich fand auch nicht, dass es für die Verhandlung eine Rolle gespielt hätte, wer Isabell und Michel verraten hat. Sicher, in diesem Fall war es eine eingefädelte Sache, aber auf kurz oder lang wäre das Ganze doch so oder so ans Licht gekommen. Wenn sich zwei Menschen regelmäßig aus der Stadt schleichen, fällt das irgendwann dem einen oder anderen auf. Das kann man gar nicht dauerhaft geheim halten. In diesem Punkt stimme ich Ullman zu.
    Wenn ich einen Mord begehe und die Polizei einen anonymen Tipp erhält, dass ich das Verbrechen begangen habe, ist es ja auch nebensächlich, wer der Tippgeber ist. Das Verbrechen habe ja ich begangen und nicht er. Prinzipiell könnte er ja gute Gründe haben, warum er anonym bleiben will. Vielleicht soll seine Frau nicht erfahren, dass er in der Nacht, in der er angeblich einen Geschäftstermin am anderen Ende der Stadt hatte, ausgerechnet in der Nähe der Wohnung seiner Sekretärin gewesen ist.


    Wie gesagt: in diesem Fall war die Sache eingefädelt, aber dass Michel und Isabell von einem Spion verraten wurden und nicht von einem normalen Bürger der Stadt ändert nichts an der Schwerer ihrer Tat. Niemand hat sie gezwungen Ehebruch zu begehen, auch nicht Ullman.


    Ich habe Gaspard für die Zwangsheirat von Isabell allerdings gehasst. Es war ein Schachzug, der kindischer nicht hätte sein können. Lieber der Schwester schaden, damit man dem bösen Michel dann die Zunge rausstrecken und hämisch „Haha, du kriegst sie nicht!“ ins Gesicht lachen kann.
    Allerdings fand ich, dass seine Reaktion, als er vom Verhältnis von Isabell und Michel erfuhr, durchaus verständlich und auch berechtigt war [für die damalige Zeit]. Ehebruch war damals eine schwerwiegende Sünde und ich kann verstehen, warum er ausrastet. Das Ganze steht schließlich in keinem Verhältnis zu den Konsequenzen, die ein ähnliches Verhalten heutzutage mit sich brächte.
    Ich denke aber, dass Gaspard seit der Urteilsverkündung nicht mehr vorrangig aus Hass auf Michel handelt. Schließlich ist der ja inzwischen „besiegt“. Ich glaube, dass es Gaspard inzwischen wirklich größtenteils darum geht, die Ehre seiner Familie wiederherzustellen und für Isabell eine der wenigen Möglichkeiten auszuschöpfen, die es noch für sie gibt. Dass sie nicht in Varennes bleiben kann, liegt auf der Hand, besonders jetzt, wo sie auch noch schwanger ist.


    Was mich bezüglich der Gilde wundert: warum haben Michels Freunde ihre Stimmen nicht Gaspard gegeben, wenn sie doch wussten, dass die Alternative nur darin bestand, dass sich Géroux und er bekriegen und dabei die Gilde aufgelöst wird? Wäre Gaspard als Gildenmeister nicht das kleinere Übel gewesen? Wenn alle jene, die für Pierre gestimmt hätten, zu Gaspard übergelaufen wären, hätte dieser die einfache Mehrheit doch gehabt [5+4 und nein mussten es ja sein, wenn ich mich nicht irre].


    So, jetzt hab ich mir alle Sorgen und den Ärger von der Seele geschrieben.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos
    Was mich bezüglich der Gilde wundert: warum haben Michels Freunde ihre Stimmen nicht Gaspard gegeben, wenn sie doch wussten, dass die Alternative nur darin bestand, dass sich Géroux und er bekriegen und dabei die Gilde aufgelöst wird? Wäre Gaspard als Gildenmeister nicht das kleinere Übel gewesen? Wenn alle jene, die für Pierre gestimmt hätten, zu Gaspard übergelaufen wären, hätte dieser die einfache Mehrheit doch gehabt [5+4 und nein mussten es ja sein, wenn ich mich nicht irre].


    Sie hatten bis zum Schluss die Hoffnung, dass von den anderen Lagern doch noch jemand so vernünftig ist und für Pierre stimmt. Dass Ulman die Gilde auflösen wird, wenn es zwischen den Parteien zu Gewalt kommt, ist zu dem Zeitpunkt ja noch keine ausgemachte Sache, sondern nur eine Vermutung.


    Für Gaspard zu stimmen käme für Duval und Co. wegen ihrer Loyalität zu Michel nicht infrage. Und ob Gaspard als Gildemeister wirklich das kleinere Übel wäre, darf bezweifelt werden, wenn man sich anschaut, wie Gaspard sich inzwischen benimmt, ob man sein Verhalten nun nachvollziehen kann oder nicht. Er würde als Gildemeister sofort massiv auf Konfrontation mit Bischof Ulman gehen, was dann auch zu einem Verbot der Gilde und weiteren Repressionen führen würde.


    Letztlich gibt es zu diesem Zeitpunkt der Geschichte gar keine Möglichkeit mehr, den Zusammenbruch abzuwenden. Dafür ist die Situation schon zu zerfahren – woran auch Michel seinen Anteil hat. Denn wie du richtig sagst, bei der Sache mit Isabelle hat er sich unvernünftig, wenn nich egoistisch verhalten. Deshalb wundert es mich, dass er einigen hier zu "gut" erscheint ;-) Denn er verhält sich keineswegs durchgängig moralisch einwandfrei und zeigt auch immer wieder einen gewissen Fanatismus und eine klar erkennbare Ichbezogenheit.

  • Lustig das Du schreibst das es keine Möglichkeit mehr gab es anders zu schreiben. Die Charaktere machen sich selbständig, gell?


    Michel Ichbezogen hmm :gruebel Ich finde es normal wenn man liebt und es ist eben eine heimliche Liebe die sicher noch mehr Reiz hat.

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    Original von schnatterinchen
    Michel Ichbezogen hmm :gruebel Ich finde es normal wenn man liebt und es ist eben eine heimliche Liebe die sicher noch mehr Reiz hat.


    Man kann darüber sicherlich streiten, jeder empfindet das ja auch ein bisschen anders. Was auf den einen ichbezogen wirkt, fällt für den anderen noch unter gesundes Selbstbewusstsein – und umgekehrt. Für mich ist Michel ein Mensch, der fraglos viele positive Eigenschaften besitzt, aber gelegentlich zur Selbstherrlichkeit neigt, gerade weil er den meisten Zeitgenossen intellektuell und charismatisch was voraus hat. Deshalb nimmt er sich in Nuancen das Recht heraus, dass gewisse Regeln für ihn nicht gelten, obwohl ihm das nicht unbedingt bewusst ist. Und das fliegt ihm dann regelmäßig um die Ohren. Aber im Verlauf der Geschichte werden diese Eigenschaften dann ja auch abgeschliffen und weichen einer gewissen Abgeklärtheit.


    Dass er in Liebesdingen die Vernunft fahren lässt, steht sowieso außer Frage. Wer tut das nicht hin und wieder?

  • Zitat

    Original von Daniel Wolf
    Und ob Gaspard als Gildemeister wirklich das kleinere Übel wäre, darf bezweifelt werden, wenn man sich anschaut, wie Gaspard sich inzwischen benimmt, ob man sein Verhalten nun nachvollziehen kann oder nicht. Er würde als Gildemeister sofort massiv auf Konfrontation mit Bischof Ulman gehen, was dann auch zu einem Verbot der Gilde und weiteren Repressionen führen würde.


    Inzwischen habe ich auch weitergelesen und denke nun auch, dass Gaspard wahrscheinlich auch nicht besser gewesen wäre [aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt]. Tja, es gab in dieser Situation wohl wirklich keine Möglichkeit das ganze Unglück abzuwenden. Und alles nur, weil Michel sich nicht zusammen reißen kann *hust*


    Ich ärgere mich in diesem Buch permanent über gewisse Charaktere, weil sie in meinen Augen dumme Entscheidungen treffen, aber wenn sie dann tatsächlich als Folge davon auf die Nase fliegen, entwickle ich tatsächlich Mitleid. So gut wie jeder Charakter lässt mich zwiegespalten zurück: Ich weiß nicht, ob ich ihn mögen oder verfluchen soll :gruebel
    Allen voran Michel und Gaspard. Sie könnten es so schön haben, aber sie befördern sich ständig selbst ins Aus und jedes Mal, wenn ich einen Funken Hoffnung schöpfe, tun sie wieder etwas Dummes *hmpf*


    Jedenfalls gehöre ich zur Gruppe, die Michels Handeln geradezu verwerflich findet. Er ist sicherlich im Grunde ein herzensguter Mensch, aber ich persönlich merke ihm sein junges Alter und die mangelnde Lebenserfahrung in vielen Situationen deutlich an.
    Dass heimliche Liebe und besonders das Verbotene ihren Reiz haben, ist mir klar und solange Isabell noch nicht verheiratet war fand ich ihre Treffen zwar gefährlich, aber nicht unbedingt verwerflich.
    Aber in dem Moment, in dem das Ganze zu einem Ehebruch und somit einem schweren Verbrechen wird, reicht der Reiz der Liebe für mich nicht mehr aus, um die Gefahr zu rechtfertigen, in die die beiden sich und auch ihre Familien bringen. Ich finde, dass Charaktere wie Lutisse und Jean es nicht verdient haben, leiden zu müssen, nur damit Isabell und Michel glücklich sein können.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos


    Jedenfalls gehöre ich zur Gruppe, die Michels Handeln geradezu verwerflich findet. Er ist sicherlich im Grunde ein herzensguter Mensch, aber ich persönlich merke ihm sein junges Alter und die mangelnde Lebenserfahrung in vielen Situationen deutlich an.
    Dass heimliche Liebe und besonders das Verbotene ihren Reiz haben, ist mir klar und solange Isabell noch nicht verheiratet war fand ich ihre Treffen zwar gefährlich, aber nicht unbedingt verwerflich.
    Aber in dem Moment, in dem das Ganze zu einem Ehebruch und somit einem schweren Verbrechen wird, reicht der Reiz der Liebe für mich nicht mehr aus, um die Gefahr zu rechtfertigen, in die die beiden sich und auch ihre Familien bringen. Ich finde, dass Charaktere wie Lutisse und Jean es nicht verdient haben, leiden zu müssen, nur damit Isabell und Michel glücklich sein können.


    :lache für mich hört sich das so an, als ob du selber im Mittelalter lebst. Sorry! Ich mein es nicht böse, aber ich finde, dass es halt aus der heutigen Sicht einfach nur Sinn macht, dass alles so gekommen ist, wie es halt gekommen ist!
    Auch heutzutage machen doch viele kluge/intelligente Leute aus Liebe schwere Fehler, sodass man denken müsste, dass sie es doch eigentlich hätten besser wissen müssen. Klar! Aber hinterher ist man halt immer schlauer.
    Und ich finde, dass sie sich eigentlich echt lange gehalten haben, die 2!
    Außerdem ist es natürlich nicht ok Fremdzugehen, aber heutzutage kann man (hier wenigstens) nicht verheiratet werden, wenn man nicht "ja" sagt, was Isabelle nicht getan hat. Und die Ehe wurde ja wirklich nie vollzogen. Von daher trifft sie sich in meinen Augen einfach weiterhin mit ihrem Freund, nur, dass es halt zu dieser Zeit eine Riesensünde war, auch, weil es halt gleich Ehebruch ist, da sie zwangsverheiratet wurde. Aus der heutigen Sicht ist daher das alles eher normal und in meinen Augen einfach nicht verwerflich, sorry!


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Einerseits stimmt das, aber ich finde schon, dass er auch seine nettere Seite gezeigt hat, als es um Isabelle ging. Klar, dass primär der Ruf der Familie im Vordergrund steht, ist logisch, aber nachdem sie mit dem Halsding durch die Stadt geprügelt wurde, war er auch direkt da, um sie zu schützen und nach Hause zu bringen - obwohl er sauer war.
    Ich glaube, er liebt sie wirklich und möchte ihr eigentlich nichts Böses, ist aber einfach total ein Kind seiner Zeit. Er kommt nicht auf den Gedanken, sich gegen die Ordnung zu stellen und Isabelle ihr Glück zu gönnen, vor allem da dies ja auch eine rosige Zukunft für den vermeintlichen Erzrivalen bedeuten würde.
    Verfahrene Situation, ich hoffe wirklich, Gaspard und Michel vertragen sich noch, aber ich werde immer pessimistischer was das angeht.


    Ansonsten stimme ich Patricia zu, ich warte auch sehnsüchtig auch aufbauende Szenen im Buch, die mich nicht so frustriert zurücklassen...Aber Michel geht es ja noch schlechter. Komplett bei Null anfangen zu müssen...oh man. :wow


    Ja, Gaspard reagiert echt mal realitiv nett, als er seine Schwester verteidigt! Aber gleich danach bringt er sie + Rest der Familie weg und zwar so, dass Michel ja nicht rausfindet wohin und dass Isabelle ja unglücklich ist! Also nee, den will ich einfach nur noch :schlaeger!!!!
    Dumme Frage, aber wenn die beiden geschieden sind, kann dann Isabelle wieder heiraten? ZB Michel? Wenn ja, dann ist es umso gemeiner von Gaspard!


    Der Rausschmiss aus der Gilde und somit deren Untergang war ja klar. Jedoch hätte ich Gaspard echt für klüger gehalten. Inzwischen halte ich ihn einfach nur noch für dumm, brutal und rachsüchtig!
    Wie Michel nun überleben kann ohne Handelsrecht und ohne Haus etc? :-(




    Zitat

    Original von Daniel Wolf


    Ich bleib da, bis hier der Letzte das Licht ausmacht ;-)


    So? :lache

  • Zitat

    Original von Nightflower
    :lache für mich hört sich das so an, als ob du selber im Mittelalter lebst. Sorry! Ich mein es nicht böse, aber ich finde, dass es halt aus der heutigen Sicht einfach nur Sinn macht, dass alles so gekommen ist, wie es halt gekommen ist!
    Auch heutzutage machen doch viele kluge/intelligente Leute aus Liebe schwere Fehler, sodass man denken müsste, dass sie es doch eigentlich hätten besser wissen müssen. Klar! Aber hinterher ist man halt immer schlauer.


    Das ist mir durchaus bewusst ;) Auch halte ich Liebe oftmals für egoistisch. Allerdings bin ich auch nicht der typische Kitsch-Mensch und "Nach mir die Sturmflut" ist einfach keine Lebensphilosophie, nach der ich persönlich leben könnte, auch wenn es die ganz große Liebe betrifft [vielleicht liegt es auch schlichtweg nur daran, dass ich diese bisher noch nicht gefunden habe, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ich für irgendeinen Mann und mag er noch so toll und perfekt sein, mein Hirn abschalte und logische Konsequenzen vollkommen ignoriere, wenn es sie denn geben sollte].
    Das heißt nicht, dass ich Michels Verhalten nicht passend für das Buch finde, sondern lediglich, dass ich sein Verhalten nicht gut finde. Aus den oben genannten Gründen.
    Natürlich ist ein derartiges "Verbrechen" in der heutigen Zeit kein allzu großes Ding mehr, auch weil - wie du ja sagst - es heutzutage gar nicht mehr [oder sagen wir selten] so weit kommen würde, wie in Isabells Fall. Zwangsheiraten sind doch eher... selten.
    ABER wir sprechen hier trotzdem von einem Buch, das eben nicht im Hier und Jetzt spielt, sondern in der Vergangenheit und in einer Zeit, in der Isabells und Michels Handeln gefährlich war; Eben nicht nur für sie, sondern auch für ihre Familien. Und in Anbetracht dieser Tatsache, finde ich ihr Verhalten egoistisch.
    Übrigens bin ich auch im Hier und Jetzt kein großer Freund von Ehebruch, allerdings besteht natürlich heutzutage auch die Möglichkeit die aktuelle Ehe zu beenden.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus


  • Ich verstehe dich vollkommen! ;-)
    Allerdings denke ich einfach, dass die beiden keine andere Möglichkeit hatten.
    Das mit dem Hirn abschalten hört sich nett an :lache

  • Zitat

    Original von Pelican
    Ich finde es einfach toll, daß es Daniel gelungen ist, diese Passage so spannend zu gestalten, obwohl klar war, daß es so kommen mußte. Ich hatte vorher ein bißchen die Befürchtungen, daß es mich langweilen würde, das, was man vorausahnt, zu lesen. Aber weit gefehlt! :anbet


    :write Es war abzusehen, dass Foulque die beiden aufspürt und verrät, und auch das das ganze irgendwann in einer Schwangerschaft münden musste, war zu erwarten, denn dass das Mittel der Hebamme nicht wirken würde, war klar. Und dennoch habe ich den Abschnitt gebannt und mit Entsetzen gelesen. Gerade Isabelle tat mir unsäglich leid...auch wenn es sowohl für sie als auch für Michel absehbar gewesen sein muss, dass sie irgendwann entdeckt werden. In dieser Hinsicht waren sie beide sehr leichtfertig und haben vermutlich die Konsequenzen verdrängt.


    Ich fürchte, Michel wird Isabelle so schnell nicht finden, denn es wird angedeutet, dass sie ihn das letzte Mal für sehr lange Zeit nicht gesehen hat.


    Interessant fand ich die Diskussionen über Gaspards und Michels Charaktere. Ich finde beide überhaupt nicht eindimensional.


    Gaspard ist stur und in seinem Stolz gekränkt, und doch blitzt auch immer mal wieder eine liebevolle Seite in ihm durch, auch wenn die mehr und mehr von seinem Stolz zerfressen wird.


    Und Michel - er hat es schon genossen, so schnell an die Macht als Gildemeister zu kommen, aber er hat dort viel Gutes bewirkt, und hätte noch vieles Bewirken können, wenn er es nicht so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hätte.


    Mich hat gewundert, dass er nicht nochmal versucht hat, Frieden mit Gaspard zu schließen, um so Isabelles Zwangsheirat zu verhindern, vielleicht hätte er eine Chance gehabt, indem er Isabelles Gefühle auf den Tisch Gebracht hätte, denn sie ist Gaspards Schwachpunkt, genau wie sie Michels Schwachpunkt ist. Aber da treffen wohl einfach zwei sture Böcke aufeinander, und so wurde die Situation immer verfahrener.


    Ich bin gespannt, wie es nun weitergeht - ohne Gilde, ohne Geld für Michel, ohne Isabelle...