'Das Salz der Erde' - Seiten 565 - 652

  • Ich bilde hier dann wahrscheinlich das Schlusslicht.


    Ihr habt schon so viel geschrieben, ich beschränke mich auf die für mich wichtigsten Aspekte dieses Abschnitts.


    Thomasin ist mir mit seiner grummeligen Art sehr sympathisch, auch wenn das sicherlich nicht jeder behaupten kann. Ich denke auch, dass er schwul ist, das würde auch die anfängliche Skepsis des Knechts gegenüber Isabelle erklären.


    Dass es zwischen Gaspard und Ulman eskaliert, war zu erwarten, dennoch hatte ich gehofft, dass er sich von Michel auf die rechte Bahn zurückbringen lässt. Das hat leider nicht funktioniert und nun tut er mir ein bisschen Leid. Er hat einfach vollkommen den Blick für die Realität verloren und sich in seine Ideen verrannt.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ach, ich dachte ich sei die Langsamste. :lache
    Ich leiste dir aber noch Gesellschaft, keine Sorge! :wave


    Das ist gut dann tauschen wir uns aus, gell?



    Das mit den Breifen fand ich süß, aber irgendjemand schrieb schon das vieles vorhersehbar ist, das stimmt.


    Ich weiß gar nicht wo ich bin aber sicher nicht mehr in diesem Abschnitt, so das ich nun in den anderen gehe denn dort passieren sehr traurige Sachen :cry

  • Ein Bauchschmerz-Abschnitt. Man weiß von Anfang an, dass nicht alle Charaktere heil aus diesem Berg an Unglücken wieder hervor gehen können. Hach...


    Ich bin froh, dass Ulman das Zeitliche gesegnet hat, auch wenn es hieß, dass damit auch Gaspards Zeit gekommen ist. Sicher, der Kirchenmann hat niemals direkt Hand angelegt oder jemandem körperlichen Schaden zugefügt, aber teilweise finde ich Leute wie ihn, die hinterhältig handeln und damit anderen psychisch schaden, fast schlimmer. Mir sind die Charaktere, die jemandem das Messer in den Bauch, anstatt den Rücken zu rammen, eindeutig lieber.
    Übrigens hatte ich etwas anderes unter der Hinrichtung durch das Rad im Kopf. Ich dachte, der Gefangene wird auf ein Rad gebunden [Heißt es nicht auch "Tod AUF dem Rad"?] und dann mit einem Stock bearbeitet. Gibt es diesbezüglich verschiedene Methoden?


    Ich hätte Gaspard übrigens nicht für gutgläubig gehalten und hatte damit gerechnet, dass die Gruppe erst weitaus später auffliegen wird, da er Poupart zu den anderen in eine Zelle sperrt. Es schien mir offensichtlich, dass kein Eid der Welt ihn an einem Verrat hindern kann.



    Ich fand das Kapitel mit Jean toll. Habe mich unglaublich gefreut, dass man nun auch erfährt, wie es ihm auf seiner Reise ergangen ist, da er schon von Beginn an mein Lieblingscharakter gewesen ist. Bisher empfinde ich ihn als den bodenständigsten Charakter der Geschichte. Seine Handlungen und Empfindungen sind menschlich und deshalb sicher nicht immer moralisch einwandfrei, aber aber für mich nachvollziehbar. Sein Wunsch in den Krieg zu ziehen, nicht mehr länger unter Michels Fuchtel zu stehen, selbst seinen Hang zum Aberglauben finde ich sehr sympathisch. Ich glaube, er ist der einzige Charakter, über den ich mich bisher noch nicht geärgert habe :chen


    Das war auch der Abschnitt, der mich beruhigt aufatmen hat lassen, denn mein Geschichtsunterricht in der Schule scheint doch nicht vollkommen für die Katz gewesen zu sein [damals hat mich eigentlich nur das alte Ägypten, Griechenland und mit etwas Mühe noch das Reich der Römer interessiert. Danach habe ich für gewöhnlich bei vielen Dingen auf Durchzug geschalten [und heimlich unter der Bank Bücher gelesen *hust*]]. Immerhin war mir noch im Gedächtnis geblieben, dass der gute Barbarossa ein klägliches Ende durch Ertrinken ereilt. Wobei ich dachte, es wäre ein See gewesen, in dem er sein Leben gelassen hat :gruebel Tja, da hing ich wohl doch mit einem Auge an einem Buch unter der Bank ^^


    Ich finde, das Buch webt sich toll um reale Geschichtliche Ereignisse und flechtet diese passend in den fiktiven Handlungsstrang ein.


    Ein klein wenig hatte ich dann doch gehofft, dass Jean heimkehrt, aber andererseits war klar, dass er die Sache trotz Heimweh nicht abblasen wird. Hätte mich auch ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, auch wenn nun die Chancen, dass er das ganze Abenteuer langfristig überlebt mit einem Schlag drastisch [um ein paar Tausend Soldaten] gesunken ist.



    Ich finde Thomasin eigentlich recht sympathisch. Er scheint mir besonnen und ruhig und eine Spur zu vorsichtig, aber nicht unbedingt unheimlich geheimnisvoll. Ich hatte auch kurz daran gedacht, dass er eventuell nur eine Frau zum Schein benötigt, da er Männer bevorzugt [wohl ein naheliegender Gedanke, wie mir scheint ^^]. Das Verhalten des Knechts ließ sich in meinen Augen tatsächlich mit Eifersucht am besten erklären.


    Und ich finde es gut, dass Isabell [im Gegensatz zu Michel] langsam erwachsener zu werden scheint. Dass sie eine weitere Flucht ausschlägt und zum Wohle ihres Kindes auf ihre Liebe zu Michel verzichtet [wobei ja nicht direkt auf die Liebe sondern auf das Zusammenleben und natürlich den Sex] macht sie deutlich sympathischer. Ein sehr reifer Zug.



    Das Buch ist immer schwerer aus der Hand zu legen, obwohl es ja deutliche Unterteilungen gibt, aber ich will besonders wissen, wie es mit Jean weitergeht [ich hoffe auf weitere Kapitel aus seiner Sicht. Ich habe ohnehin eine große Schwäche für Kampfszenen mit dem Schwert <3]. Und auch Thomasins weitere Geschichte interessiert mich zunehmend.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos
    Übrigens hatte ich etwas anderes unter der Hinrichtung durch das Rad im Kopf. Ich dachte, der Gefangene wird auf ein Rad gebunden [Heißt es nicht auch "Tod AUF dem Rad"?] und dann mit einem Stock bearbeitet. Gibt es diesbezüglich verschiedene Methoden?


    Auf das Rad "geflochten" wurde der Delinquent erst am Ende der Prozedur. Schau mal hier, da ist beschrieben, wie diese Hinrichtungsart ablief:


    Als schändliche und qualvollste Form der Todesstrafe kannte man das "Rädern" (radebrechen, mit dem rade stozen, in rota punire); dabei wurden dem mit gestreckten Gliedmaßen auf dem Boden festgebundenen Delinquenten durch den Aufprall der Radfelge die langen Röhrenknochen gebrochen. [...]


  • Ja, in meinen Augen ist Thomasin auch schwul.
    Er ist nett und wird ein guter Vater für Rémy sein. Wenn dieser erfährt, dass Michel sein Vater ist, dann ist das sicher furchtbar für ihn... Da gibt es hoffentlich nciht noch mehr Entzweiungen.


    Ja, Gaspard hat wirklich den Blick für die Realität verloren. Er ist in die Dunkelheit abgetaucht, das hat er selber dann im Turm auch bemerkt. Leider zu spät. Den Tod von ihm fand ich realistisch aber sehr furchtbar. Das hat keiner verdient!


    Schade, dass die Stadt so den Bach runtergeht und es wohl nie wieder eine Gilden geben wird... Jedenfalls solange dieser Johann Macht besitzt.


    Ich finds auch gut, dass Isabelle weiß, dass es so mit Michel nicht weitergehen kann und sie ihn loslässt. Die Frau ist die mit dem Sinn für die Realität, freut mich! Und macht Sinn. :-) Frauen können meist eh eher auf Sex verzichten. Außerdem hat sie das Kind und im Großen und Ganzen geht es ihr jetzt ganz gut.
    Wie Michel sich wieder ausrackern wird?


    Übrigens bin ich das Schlusslicht :lache

  • ich hinke weiterhin meilenweit hinterher und bitte diesbezüglich um Entschuldigung. Frühschwangerschaftsbeschwerden haben mich seit Beginn der Leserunde arg vom Lesen abgehalten. Übelkeit und insbesondere Müdigkeit haben es an den meisten Abenden unmöglich gemacht, zum Buch zu greifen. Und dann war es für mich schwierig, nach längeren Unterbrechungen wieder in das Buch hineinzufinden.


    Langsam wird es aber wieder besser, sodass ich nun auch diesen Abschnitt beendet habe.


    Ein wirklich dramatischer und aufwühlender Abschnitt, auch wenn ich Gaspard schon lange nicht mehr wohlgesonnen war, einen solchen Tod habe ich ihm, bei allem, was er getan hat, nicht gewünscht. Gelungen fand ich, dass Michel und Gaspard sich ausgesöhnt haben, nachvollziehbar, dass Gaspard Michel Isabelles Aufenthaltsort nicht verraten hat, um weitere Probleme für die beiden zu vermeiden.


    Mit Varennes geht es auch nach Ulmanns Tod weiter bergab, es bewahrheitet sich, dass ihn aus dem Weg schaffen nichts ändert.


    Lichtblick in diesem Abschnitt ist für mich eindeutig isabelle: Sie fügt sich ihrem Schicksal und baut mit Thomasin eine freundschaftliche Beziehung auf. Auch ich vermute, dass Thomasin eher dem männlichen Geschlecht zugewandt ist, und das Verhalten den Knechts passt ins Bild.