'Das Salz der Erde' - Seiten 742 - 820

  • Es passiert echt viel, der Roman liest sich spannend und schnell.


    Ich finde es toll, wie Jean gestorben ist. Also um ihn als Figur tut es mir echt leid, ich mochte ihn sehr. Aber dass er den Kreuzzug überlebt, um dann von Michels Erzfeind getötet zu werden, ist kompositorisch klasse und verspricht noch einiges an Spannung.


    Insgesamt bin ich mit dem Buch sehr happy! Der Autor ist vorgemerkt für künftige historische Romane.

  • Nun gab es auch noch die Rote Ruhr die zwar Michel und Jean überlebt haben, aber dann geht Jean allein nach Metz und entdeckt dort etwas über das er Nachforschungen anstellen will. Tja hätte er das mal sein lassen, dann wäre er Aristide nicht in die Quere gekommen.
    Schade um Jean, er hätte überleben sollen.


    Michel darf nicht in die Gilde eintreten und so entschließt er sich nach Metz zu gehen, wo er und Jean eh schon in der Gilde sind.
    Vielleicht das beste so, denn in Varennes wäre er nicht mehr glücklich geworden.

  • Danke für die Infos zum Beinhaus!


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Was mich aber auch wundert, dass Jean ewig in Metz geblieben ist und ihm keiner vermisste. Er ist doch mit den Söldnern alleine gefahren, weil Michel krank war und die Sache eilig war. Hätte Michel sich nicht wundern müssen, dass Jean fortbleibt? Wäre es nicht eher so, dass Jean - nachdem er Berengar gefolgt war und die Geldübergabe gesehen hatte - am nächsten Tag vereinbarungsgemäß die Waren abgeliefert hätte und anschließend, evtl. mit Hilfe von Knechten des Herzogs die Sache weiterverfolgt?


    Er war doch nur ein paar Tage länger dort - und ein paar Tage hin oder her waren bei diesen Reisen sicher immer drin. Und irgendwann hat Michel sich doch auch gewundert und irgendwen gebeten zu dem Ritter zu reiten und zu fragen, ob Jean schon dort ist, oder nicht?

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Es passiert echt viel, der Roman liest sich spannend und schnell.


    Ich finde es toll, wie Jean gestorben ist. Also um ihn als Figur tut es mir echt leid, ich mochte ihn sehr. Aber dass er den Kreuzzug überlebt, um dann von Michels Erzfeind getötet zu werden, ist kompositorisch klasse und verspricht noch einiges an Spannung.


    I


    Ja dramaturgisch hat das schon was. Ich glaube Jean ist ein guter Ausgleich zu Michels Charakter gewesen aber dass Michel ausgerechnet jetzt krank wird und Jean allein reisen muss ist Schicksal

  • Ich dachte erst der rote Schnee wäre eine Erfindung, aber wie mir scheint ist er doch recht echt. Auf diesem Bild ist er zwar nicht blutrot, aber auch nicht schneeweiß wie sonst. Ein interessanter Anblick, zumal ich davon noch nie gehört habe.
    Da kann ich gut verstehen, dass unser abergläubischer Jean so panisch reagiert.



    Aristide hat eine Frau wie Yolande irgendwie verdient. Sie weiß was sie will und lässt sich nicht von ihm unterkriegen. Und als sie dann die Mägde entlassen hat musste ich wirklich laut lachen.



    Das Jean tot ist wollte ich gar nicht wahr haben. Ich habe gehofft, dass er doch noch irgendwie wieder geheilt werden kann, aber dem war nicht so.

  • Zitat

    Ich dachte erst der rote Schnee wäre eine Erfindung, aber wie mir scheint ist er doch recht echt. Auf diesem Bild ist er zwar nicht blutrot, aber auch nicht schneeweiß wie sonst. Ein interessanter Anblick, zumal ich davon noch nie gehört habe.


    Durchschnittlich 9 Mal im Jahr wirbelt Sand aus der Sahara durch Deutschland (aber auch aus der Ukraine und bis aus China). Im Süden Deutschlands hat er auch schon in diesem Jahrhundert mehrmals den Schnee verfärbt, man spricht oft vom Blutregen, Autodächer und alles andere sind rot oder braun überpudert und die Sandkonzentration in der Luft ist so hoch, dass Flugkapitäne davon berichteten, wie "dick" die Luft ist.
    Also kein mittelalterliches Phänomen, sondern ein physikalisches Wetterprodukt, welches mit bestimmten Luftströmungen immer wieder mal vorkommt.


    Solche Geschehnisse lese ich in historischen Büchern immer besonders gerne, da sie durch selbst Erlebtes nachempfinden kann und erfahre, wie damals die Menschen auf solche Ereignisse reagiert haben. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 1 - Tad Williams



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von chiclana
    Danke für die Infos zum Beinhaus!



    Er war doch nur ein paar Tage länger dort - und ein paar Tage hin oder her waren bei diesen Reisen sicher immer drin. Und irgendwann hat Michel sich doch auch gewundert und irgendwen gebeten zu dem Ritter zu reiten und zu fragen, ob Jean schon dort ist, oder nicht?


    Jean muss doch über eine Woche in Metz geblieben sein...

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Durchschnittlich 9 Mal im Jahr wirbelt Sand aus der Sahara durch Deutschland (aber auch aus der Ukraine und bis aus China). Im Süden Deutschlands hat er auch schon in diesem Jahrhundert mehrmals den Schnee verfärbt, man spricht oft vom Blutregen, Autodächer und alles andere sind rot oder braun überpudert und die Sandkonzentration in der Luft ist so hoch, dass Flugkapitäne davon berichteten, wie "dick" die Luft ist.
    Also kein mittelalterliches Phänomen, sondern ein physikalisches Wetterprodukt, welches mit bestimmten Luftströmungen immer wieder mal vorkommt.


    Solche Geschehnisse lese ich in historischen Büchern immer besonders gerne, da sie durch selbst Erlebtes nachempfinden kann und erfahre, wie damals die Menschen auf solche Ereignisse reagiert haben. :-)



    Danke für die Erklärung, das war mir so nicht klar.



    Das die Menschen damals sehr verschreckt auf solche Phänomene reagiert haben kann ich durchaus verstehen. Michel weiß es aus Mailand besser, aber der gewöhnliche Bauer eben nicht. Und der extrem abergläubische Jean will auf Michels Erklärung auch nicht hören. Irgendwie versteh ich ihn sogar ein bisschen...

  • Ich bin noch mitten in diesem Abschnitt und habe deshalb noch nicht gelesen, was die anderen dazu geschrieben haben. Ich amüsiere mich nur gerade so über die Stelle mit Yolande, dass ich das mal los werden muss. Einfach köstlich! Das Problem ist anders als vermutet. Eine schön humorvolle Variante! :-]

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich glaube ich kann sagen, es gibt hier niemanden, der Yolande nicht ins Herz geschlossen hat :lache


    Kannst du! :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Durchschnittlich 9 Mal im Jahr wirbelt Sand aus der Sahara durch Deutschland (aber auch aus der Ukraine und bis aus China). Im Süden Deutschlands hat er auch schon in diesem Jahrhundert mehrmals den Schnee verfärbt, man spricht oft vom Blutregen, Autodächer und alles andere sind rot oder braun überpudert und die Sandkonzentration in der Luft ist so hoch, dass Flugkapitäne davon berichteten, wie "dick" die Luft ist.
    Also kein mittelalterliches Phänomen, sondern ein physikalisches Wetterprodukt, welches mit bestimmten Luftströmungen immer wieder mal vorkommt.


    Solche Geschehnisse lese ich in historischen Büchern immer besonders gerne, da sie durch selbst Erlebtes nachempfinden kann und erfahre, wie damals die Menschen auf solche Ereignisse reagiert haben. :-)


    :write Stimmt, da kann man sich die Reaktionen besonders gut vorstellen. Es ist ja schon mit dem heutigen Wissen etwas seltsam anzuschauen, wenn dieser rote Saharasand hier herumweht...

  • Um Jean hat es mir sehr leid getan, irgendwie ist er zu meiner Lieblingsfigur mutiert.
    Versöhnt hat mich dafür die Szene mit Yolande, sie hat unseren Erzbösewicht ja ganz schön unter der Fuchtel. Würde mich nicht wundern, wenn am Schluß SIE sein Geheimnis aufdeckt...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von Deichgräfin


    Nein so sehe ich ihn nun doch nicht


    Michel war vielleicht nicht streng gläubig, aber an das Seelenheil glaubte in der Zeit eigentlich jeder.


    Das denke ich auch. Obwohl es sicher auch damals Unterschiede gab, manche waren mehr, andere weniger gläubig, aber es war damals ein völlig anderes Weltverständnis. Obwohl das sicher nicht der einzige Grund für Michels Reaktion war. Ich könnte mir vorstellen, dass die Vergebung sicher einerseits für ihn Christenpflicht darstellte, aber andererseits war es auch Mitleid, weil er sehen konnte, was die Krankheit aus Jaufré gemacht hat. Irgendwie hat ihn das Geständnis im Angesicht des Todes berührt.


    Von Guillory konnte man zwischendurch sogar einmal etwas Menschliches durchblitzen sehen, als er die beschlagnahmten Waren an die Stadtbevölkerung austeilt.
    Dieses positive Bild wird allerdings, durch seine Tat, wieder völlig zerstört. Sein Geheimnis muss schon sehr "schlimm" sein, wenn er auch vor Mord nicht zurückschreckt. Sein Gewissen wurde aber von der Bluttat anscheinend nicht belastet, was die spöttische Szene am Friedhof zeigt. :rolleyes
    Der arme Jean, ich werde ihn wirklich vermissen. Er gehörte für mich zu den liebsten Charakteren bisher im Roman. Auch dass Catherine gehen musste, ist traurig, denn auch sie mochte ich sehr.
    Nun steht Michel wieder ziemlich alleine da. Irgendwie wird ihm alles genommen. Kaum gab es mal ein wenig Glück für ihn, ist schon wieder alles zunichte. Ich bin gespannt, wie er sich nun weiterhin durchschlägt.


    Schön finde ich, dass Isabelle und Thomasin ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt haben und Isabelle ihm nun das Lesen und Schreiben beibringt. In gewisser Weise profitieren beide von dieser etwas außergewöhnlichen Verbindung.

  • In diesem Abschnitt passiert ja so allerlei.
    Catherine und auch Jean müssen sterben. Dass Jean aber auch so unvorsichtig war und seine Nase überall hineinstecken muss. Ich bin gespannt, ob Michel irgendwann noch erfährt wer seinen Bruder umgebracht hat. Seinen Tod finde ich richtig traurig – er war doch auch mit Adele wirklich glücklich.. Ich hoffe, dass de Guillory noch dafür büßen wird..


    Dass Michel Géroux vergibt, fand ich ein wenig enttäuschend. Ich hätte hier ein wenig mehr Selbstachtung erwartet. Die Menschen scheinen erst kurz vor ihrem Tod zu merken was sie eigentlich alles falsch gemacht haben (siehe Géroux und Caron) um dann in letzter Minute noch um Gnade zu flehen, damit ihre Seele noch rechtzeitig reingewaschen wird..


    Michels Schritt zum Wegzug von Varennes ist meiner Meinung nach der einzig Richtige. Es ist zwar schade, aber ihm bleibt nun wirklich nichts anderes mehr übrig.


    Jetzt bin ich gespannt wann und wie de Guillorys Geheimnis augedeckt wird und wie es mit Isabell weitergehen wird. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es für beide noch ein Happy End geben wird. Dies würde ich allerdings auch ein wenig enttäuschend finden, da ja nun doch schon einige Zeit vergangen ist und dass man sich dann immer noch so sehr liebt, ist für mich doch eher unwahrscheinlich..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Jean ist tot! Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet! Und das, wo er gerade verheiratet war und eine kleine Tochter hat! Wie traurig! :-(


    Catherine stirbt - genau wie Géroux. Das Michel dem letzterem vergibt fand ich gut. Alles andere hätte auch nicht zu seinem Charakter gepaßt. Doch leider weiß' die Gilde nichts davon - und Michel steht wieder außen vor und darf nicht beitreten. Sein Umzug nach Metz ist für mich auch eine richtige Entscheidung. Denn was soll er sonst tun?


    Isabelle scheint sich mit ihrem Leben arrangiert zu haben und bringt ihrem Mann Lesen und Schreiben bei.... :wave

  • Ich bin nun auch über diesen Abschnitt hinaus.


    Die Geschichte hält immer noch viele Überraschungen bereit, die nicht immer so vorhersehbar sind. Das gefällt mir ganz gut.
    Der Tod von Jean tat mir auch sehr leid. Vielleicht war er auch wirklich zu unvorsichtig, dass aber dieser Wollweber gleich wusste, dass Raymond in Wirklichkeit Jean ist hat mich doch ziemlich erstaunt.
    Ich glaube ja irgendwie, dass dieser Conon (der Wollweber) irgendwann wieder auftaucht, wenn er sein Geheimnis über Aristides zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Vielleicht wenn Aristide schon ziemlich am Boden liegt und sein Einfluss schwindet.


    Dass Geroux tot ist, erleichtert mich. Zum Glück sterben auch die Bösewichte. Irgendwann spielt die Zeit für Michel und das Gute siegt.... ist ja immer so ;)


    Die eingebauten Naturereignisse (blutiger Regen, Überschwemmungen) und deren Folgen auf die Menschen in dieser Zeit sind sehr interessant geschildert.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich, dass ich morgen ganz viel Zeit habe ein großes Stück in diesem Buch weiterzukommen.