'Das Salz der Erde' - Seiten 742 - 820

  • Michel und Jean verlegen ihren Handel nach Metz um der Schikane de Guillorys zu entgehen.
    Trotzdem müssen sie eine Hausdurchsuchung gefallen lassen.
    Isabelle und Michell sehen sich nur noch selten, Michel gibt die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben auf und will sich nur noch Rémys wegen mit ihr treffen.
    Allerdings hat de Guillory mit seiner Frau weniger Glück. Was mich sehr freut. Sie entlässt alle seine Mägde, mit denen er ab und zu das Bett teilte. Er kann nichts dagegen tun. Sicher muss das Michel wieder büßen.

  • Dieser Teil war eigentlich ziemlich traurig.


    Die rote Ruhr raft einige Freunde Michels dahin, besonders tat es mir um Catherine leid.


    Jean beobachtet Berengar der einem Wollweber Geld gibt, was das bloß für ein Geheimnis von Aristide de Guillory ist. Ich bin erschüttert.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Dieser Teil war eigentlich ziemlich traurig.


    Die rote Ruhr raft einige Freunde Michels dahin, besonders tat es mir um Catherine leid.


    Jean beobachtet Berengar der einem Wollweber Geld gibt, was das bloß für ein Geheimnis von Aristide de Guillory ist. Ich bin erschüttert.


    Ja das fand ich auch schade. Irgend wie hab ich gedacht, er heiratet sie doch noch, weil er Isabelle ja freigegeben hat. Und dass Michel Géroux auf dem Sterbebett vergeben hat zeigt von Größe, das hätte nicht jeder getan.


    Jean ist viel zu naiv für Spionage. Er befragt einen gewissen Conon was er mit Berengar zu schaffen hat. Dieser hat natürlich nichts besseres zu tun als das Ganze Aristide zu erzählen. Jean will wissen was Berengar und Aristide zu verbergen haben und muss es bitter büßen. Sehr sehr traurig das Ganze. ;-(

  • Auch in diesem Abschnitt jagt ein Ereignis das nächste


    Es ist also passiert, Michel und Isabelle haben sich entfremdet und Michel macht Schluß. Er wird sie zwar weiterhin besuchen, aber nur wegen Rémy


    Ist nur gut, daß Michel Catherine hat, sie hilft ihm auch jetzt wieder und besorgt ihm Ware, nachdem Caboche überfallen wurde.


    Hier kann ich verstehen, daß Michel wieder von Mailand träumt, denn Berengar und seine Leute wühlen in seiner kostbaren Ware herum, nur um Schaden anzurichten :schlaeger Recht haben die Brüder, indem sie ihren Geschäftssitz nach Metz verlegen.


    Tja und dann gefällt mir, daß Aristide sich mit Yolande ein Teufelsweib eingefangen hat :chen Die wird ihm schon noch sagen, wo es langgeht :lache


    Hochwasser durch Schneeschmelze. Die Rote Ruhr sucht Varennes heim und die Brüder helfen, indem sie mit ihrem Boot unterwegs sind.


    Gèroux liegt im Sterben und bittet Michel um Versöhnung und Michel gewährt sie ihm. Dann stirbt auch noch Michels Freundin Catharine.


    Adele ist schwanger und bekommt eine Tochter, welche Freude. Aber dann stirbt Jean - Glück und Unglück nah beieinander :-(


    Jean konnte nicht mehr klären, welches Geheimnis Aristide hat, hoffentlich erfahren wir es noch. Darauf bin ich gespannt :gruebel


    Am Ende noch ein Eklat, de Brette nimmt Michel nicht in die Gilde auf. Also zieht Michel nach Metz und Adele läßt er bei ihrer Familie


    Ich finde es nach wie vor spannend :lesend

  • Ein Abschnitt, in dem viele Hoffnungen sterben.
    Isabelle und Michel schaffen es aber immerhin, in eine freundschaftliche Beziehung überzuwechseln, schon allein wegen Remy finde ich das gut. Und wer weiß, was die Zukunft für die beiden noch bringt. Isabelle hat sich mit Thomasin nicht nur arrangiert, sie sind auch richtig gute Freunde geworden. Schön, dass sie ihm das Lesen und Schreiben beibringt.


    Sehr schade, dass Michel Catherine nicht geheiratet hat. Das hätte mir gut gefallen. Ihren Tod und den von Jean bedauere ich sehr. Bislang war Jean meine Lieblingsfigur im Buch.


    Guillorys Geheimnis ist immer noch nicht gelüftet. Was weiß dieser Conon?
    Yolande ist eine echte Strafe für Guillory. Von mir aus kann sie ihm noch viel mehr zusetzen :grin


    Nach Jeans Tod beschließt Michel nun doch, nach Metz zu ziehen. Ob er hier endlich Ruhe findet und vielleicht auch eine Frau? Ich würde es ihm gönnen.

  • Ich verstehe nicht, warum ihr alle so gar kein Verständnis für Aristide habt. Das ist doch einfach nur ein Typ wie heute ein Mitarbeiter beim Jobcenter, oder beim Finanzamt, einer der mal dachte er hätte alles richtig gemacht, die Welt liegt ihm zu Füssen und er sei dazu da sie besser zu machen, dabei Karriere zu machen und dann klappt irgendwie nichts und der große Frust kommt und dann wird das bisschen Macht was geblieben ist dazu gebraucht diesen Frust zu bekämpfen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich verstehe nicht, warum ihr alle so gar kein Verständnis für Aristide habt. Das ist doch einfach nur ein Typ wie heute ein Mitarbeiter beim Jobcenter, oder beim Finanzamt, einer der mal dachte er hätte alles richtig gemacht, die Welt liegt ihm zu Füssen und er sei dazu da sie besser zu machen, dabei Karriere zu machen und dann klappt irgendwie nichts und der große Frust kommt und dann wird das bisschen Macht was geblieben ist dazu gebraucht diesen Frust zu bekämpfen.


    Also, falls das nicht ironisch gemeint war :grin - ich bezweifle, dass Aristide selbstreflektiert ist. Der nutzt die ihm gegebene Macht, als Weltverbesserer sieht er sich wohl kaum.

  • Du darfst nicht vergessen wer oder was er ist. er ist Kleinadeliger, da gehört eben die Erweiterung der Burg oder seiner Einnahmen zu den natürlichen Zielen. Er hat sich optimal ausgebildet für seine Bedürfnisse, also bezogen auf heute- einen guten Studienabschluss, auch wenn er nicht lesen und schreiben konnte- sein Handwerk war eben was anderes und das hat er gelernt. Wenn dann gar nichts voran geht, wenn man das Gefühl hat die Welt hat sich gegen einen verschworen, dann kommt da so ein Character raus.

  • :cry :cry :cry :cry :cry
    Dieser Abschnitt war ja fürchterlich.


    Jean ist tot und Catherine auch. (Lutisse kommt ja eh schon nicht mehr vor) Jetzt sind alle meine heimlichen Lieblinge weg. Ich bin ja ein Vertreter der Leser, die Todesfälle auch an geliebten Hauptpersonen durchaus akzeptieren und als dramaturgischen Schritt erkennen können. Aber Jean, also nein, da bin ich wirklich geknickt.
    Außerdem ist es ein Ende ganz alleine ohne Bruder und Familie in der Fremde.


    Wenn man da den Tod von Geroux anschaut, der im eigenen Bett dahinscheidet und von Michel sogar noch Vergebung bekommt. Dessen Sterben war eine runde Sache - sozusagen.


    Ich dachte wie Jean, dass der Wüstensand im Schnee, das blutige Orakel, wirlich nur die rote Ruhr meinte. Gerade wenn Jeans Leben so eine glückliche Wendung nimmt und nicht nur langsam Erfolg bei Handel ausserhalb Varennes sondern auch ein kleines Töchterchen das Glück perfekt gemacht hätten.


    Aristide hat doch die Verwaltung und Herrschaft über eine kleine Stadt wie Varennes nicht gelernt, oder. Er hat Kriegsführung gelernt, Spaß zu haben mit seinen Mägden und Köpfe rollen zu lassen.
    Seine größten Fehler sind mangelndes Mitleid und Verständnis für seine Mitmenschen, er hat keinerlei Empathiefähigkeit, nicht mal für seine Ehefrau Yolande. Sonst wäre er doch über ihr Verhalten in der Hochzeitsnacht und über ihre Aktionen als neue Herrin der Burg nicht so überrascht. Entlässt die doch tatsächlich seine Betthäschen. Da kracht es sicher bald gewaltig. Ich glaube nicht, dass Yolande weiß, auf was sie sich da einlässt, indem sie ihren Mann die Stirn biete.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich dachte wie Jean, dass der Wüstensand im Schnee, das blutige Orakel, wirlich nur die rote Ruhr meinte.


    Ich habe mir gar nichts dabei gedacht, mußte nur schmunzeln wegen des angeblichen Orakels. Auf so was gebe ich nichts und im Nachhinein läßt es sich natürlich immer prima deuten.

    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Aristide hat doch die Verwaltung und Herrschaft über eine kleine Stadt wie Varennes nicht gelernt, oder. Er hat Kriegsführung gelernt, Spaß zu haben mit seinen Mägden und Köpfe rollen zu lassen.


    Eben. Wäre er für etwas anderes "ausgebildet" worden, hätte er sicher auch Lesen und Schreiben lernen müssen.

  • Was für ein trauriger Abschnitt, auf den hätte ich gut und gern verzichten können. :cry


    Der rote Himmel, der rote Schnee und daraus resultierend dann auch noch der rote Fluß nach der Schneeschmelze, das stelle ich mir richtig gruselig vor. Ich hätte mir da wohl auch sämtliche Amulette gekauft, derer ich habhaft werden könnte. Auf so ein Naturschauspiel kann ich gut und gern verzichten.
    Und es war klar, dass danach dann die große Seuche ausbricht und es viele Tote geben wird. Es fiel mir schwer nachzuvollziehen, das Michel Geroux vergeben hat. Vielleicht liegt das an meinem fehlenden Glauben. Mir würde es schwer fallen jemandem zu vergeben, der mir ( abgesehen von den vielen Steinen die er Michel in den Weg gelegt hat ) das Dach über dem Kopf anzündet und auch noch Leute anheuert, die mich ermorden sollen. Aber vielleicht ist es im Angesicht des Todes doch anders, ich weiß es zum Glück nicht.


    Zwischenzeitlich konnte Aristide sogar ein paar klitzekleine Sympathiepünktchen bei mir holen, als er den Bauern, die während der Seuche die Lebensmittel zu Wucherpreisen verkaufen wollten, einen Dämpfer verpaßte und sie fortgejagt hat. Oder als er das Plündern in der Stadt während der Seuche verhindert hat. Das hat mich alles positiv überrascht. Allerdings hat der die Sympathiepunkte wieder verspielt, als er Jean in Metz ermordet hat und dann auch noch scheinheilig nach der Beerdigung von Jean Michel sein Beileid ausgesprochen hat.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Was für ein trauriger Abschnitt, auf den hätte ich gut und gern verzichten können. :cry



    Es fiel mir schwer nachzuvollziehen, das Michel Geroux vergeben hat. Vielleicht liegt das an meinem fehlenden Glauben. Mir würde es schwer fallen jemandem zu vergeben, der mir ( abgesehen von den vielen Steinen die er Michel in den Weg gelegt hat ) das Dach über dem Kopf anzündet und auch noch Leute anheuert, die mich ermorden sollen. Aber vielleicht ist es im Angesicht des Todes doch anders, ich weiß es zum Glück nicht.


    Michel fiel es auch schwer, das hat man gemerkt, aber er hat eben so ein Gemüt, dass er Géroux das Sterben nicht schwerer machen wollte als es chon ist.
    Verdient hatte er es meiner Meinung nach nicht.
    Aber wer ist schon ohne Fehler und kann sagen, dass er im Leben nie etwas falsch gemacht hat und es wieder gut machen mööchte wenn es ginge . von daher kann ich beide verstehn.

  • Zitat

    Aber vielleicht ist es im Angesicht des Todes doch anders, ich weiß es zum Glück nicht.


    Ich konnte Michels Mitleid gut nachvollziehen. Ich habe schon Menschen sterben sehen (musste Gott sei Dank nichts verzeihen) und dieser Moment ist so ... unfassbar in seiner unabwendbaren Endgültigkeit, dass man über seine eigenen plötzlich klein geschrumpften Empfindungen hinwegsehen kann. Ich könnte, glaub ich auch "fast" alles verzeihen in diesem Augenblick. Ausserdem konnte Michel sehen, dass Geroux wirklich einen leidvollen Tod hatte. Eine schlimmere Strafe kann es doch gar nicht geben für seine Vergehen - Leiden und den Tod. :-(


    Zitat

    Zwischenzeitlich konnte Aristide sogar ein paar klitzekleine Sympathiepünktchen bei mir holen, als er den Bauern, die während der Seuche die Lebensmittel zu Wucherpreisen verkaufen wollten, einen Dämpfer verpaßte und sie fortgejagt hat. Oder als er das Plündern in der Stadt während der Seuche verhindert hat. Das hat mich alles positiv überrascht.


    Ich denke mal, Plündern hat er nicht zugelassen, da man nachher ja erfährt, dass er sehr viel erbt von den Toten oder zumindest Erbschaftssteuer dafür kriegt. Und dass er Wucherpreise nicht zulässt, na ja, wenn er schon keine Wucherpreise an der Brücke machen darf, dann sollen dass auch andere nicht dürfen, so hab ich mir das erklärt. Gebe zu, ich trau ihm nur miese Beweggründe zu. Eigennützige wollte ich sagen. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von Daniel Wolf


    Ja. Schwarz kam erst im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit als Trauerfarbe in Mode.


    Auch heute wird zu traurigen Anlässen in gewissen Kreisen gelegentlich noch weiß getragen. Das erste Mal hörte ich bewusst davon, als die belgische Königin Fabiola nach dem Tod ihres Mannes zu dessen Beerdigung in einem Meer schwarz gekleideter Trauergäste weiß trug.
    Nach Ulmann hat Michel nun auch Géroux vergeben. Finde ich gut.
    Etwas unstimmig fand ich hingegen manchmal Charakterzugandeutungen wie "Bezennes Tod hätte Michel nicht ertragen!" Michel hat eine Menge ertragen müssen und können, gerade in diesem Kapitel. Passender hätte ich beispielsweise die Formulierung gefunden: Bezennes Tod hätte Michel sehr schwer getroffen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Damals gab es andere Vorstellungen vom Tode. Michel war sich sicher, was er Geroux antut, wenn er ihm nicht verzeiht und obwohl Michel ja wußte, das der verantwortlich war, ein Geständnis hat doch eine andere Qualität. Verzeihung war Christenpflicht. Ihr dürft nicht vergessen, dass z.B. Das Verbrennen der Häretiker durchaus Teil des Verzeihens war, die Reinigung der Seele ist langfristig eine Gnade.

  • Zitat

    Damals gab es andere Vorstellungen vom Tode. Michel war sich sicher, was er Geroux antut, wenn er ihm nicht verzeiht und obwohl Michel ja wußte, das der verantwortlich war, ein Geständnis hat doch eine andere Qualität. Verzeihung war Christenpflicht. Ihr dürft nicht vergessen, dass z.B. Das Verbrennen der Häretiker durchaus Teil des Verzeihens war, die Reinigung der Seele ist langfristig eine Gnade.


    Das ist sicherlich ein richtiger Grundgedanke für so eine Szene. Auch wenn ich nicht fand, dass es so beschrieben war, dass Michel WAHNSINNIG gläubig ist. Ich denke, es ist vor allem Michels Wesen, welches ihm das Verzeihen leicht macht. Ich habe nicht das Empfinden, dass er besonders gläubig ist - siehe seine eigenen Verfehlungen, sein Schmunzeln zu Jeans Amuletten und wie er mit Ulmann gesprochen hat z.B. - sondern dass er vor allem jemand ist, der Mitleid empfinden kann und der nicht durchdrungen von Hass und Zorn ist, die es ihm schwer machen würden, Geroux Bitte nachzukommen.
    Er ist halt ein guter Kerl durch und durch. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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