Mag sein. Praktisch veranlagt wäre trotzdem der, der es lernt und nicht an die große Glocke hängt.
'Das Salz der Erde' - Seiten 821 - 895
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Original von beowulf
Es war absolut unüblich. Etwa so, als würdest du heute von einem Mann um die fünfzig sagen, ich verstehe nicht, warum er sich seine Socken nicht selber stricken kann. lesen galt für Ritter als unmännlich, die Zeit die man dazu brauchte hätte man trainieren sollen. Lesen war etwas für Weicheier und Pfaffen.So ist es.
Wir können davon ausgehen, dass Aristide damit in bester Gesellschaft war. Viele Ritter konnten bestenfalls rudimentär lesen. Ob sie es lernten, hing schlicht davon ab, ob ihr Lehrherr, bei dem sie als Page und Knappe dienten, auf höfische Erziehung wert legte oder ob er sich darauf beschränkte, den Knaben zum Kämpfer auszubilden. Vielleicht gab es auch noch einen Kaplan, der die geistige Ausbildung übernahm.
Viele Adlige hatten für Schreibarbeiten gelehrte Geistliche und verließen sich darauf, dass die ihre Aufgabe gut und verlässlich erledigten.
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Lesen war damals ja vermutlich auch nicht so allgegenwärtig wie heute. Michel hat doch eine umfangreich Bibiliothek - und die umfasst 15 Bücher, und damit war er sicher eine Ausnahme. Und Zeitungen, Werbung und so viel behördlicher Kram wie heute waren ja auch nicht da.
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Der Buchdruck war auch noch nicht erfunden. Deutsche Literatur im Mittelalter
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Original von JaneDoe
Der Buchdruck war auch noch nicht erfunden. Deutsche Literatur im MittelalterOk, überredet.... da war ich mir mit meinem vagen Halbwissen nicht sicher und zu faul zum googlen..
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Das war irgendwie ein Zwischenabschnitt. Michel ist zurück, die Gilde lehnt sich kurz gegen Aristide auf, verliert und macht erst mal einen Rückzieher.
Um endgültig die Nase vorn zu haben, will Aristide nun im Krieg der zwei Könige Stellung beziehen. Ich gebe zu, dass meine Geschichtskenntnisse so dürftig sind, dass ich nicht sagen kann, ob er aufs falsche Pferd gesetzt hat. Aber wenn ich die Kommentare hier so lese wohl eher schon. -
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Original von chiclana
da war ich mir mit meinem vagen Halbwissen nicht sicher und zu faul zum googlen..Ich hab mir mal eingeprägt, dass um die Wende 14xx/15xx herum drei recht wichtige Dinge geschahen:
Kolumbus entdeckte Amerika
Luther "entdeckte" die Reformation
Gutenberg entdeckte die Buchdruckerkunst (wodurch sich sowohl Luthers Lehre als auch Berichte über die neue Welt rasch verbreiteten)
und damit auch das Mittelalter in die Neuzeit überging. -
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Original von maikaefer
Ich hab mir mal eingeprägt, dass um die Wende 14xx/15xx herum drei recht wichtige Dinge geschahen:
Kolumbus entdeckte Amerika
Luther "entdeckte" die Reformation
Gutenberg entdeckte die Buchdruckerkunst (wodurch sich sowohl Luthers Lehre als auch Berichte über die neue Welt rasch verbreiteten)
und damit auch das Mittelalter in die Neuzeit überging.Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 war auch noch ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg vom Mittelalter in die Neuzeit.
(Okay, ich höre mit den Smileys wieder auf. Es nimmt überhand ...)
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Original von chiclana
Lesen war damals ja vermutlich auch nicht so allgegenwärtig wie heute. Michel hat doch eine umfangreich Bibiliothek - und die umfasst 15 Bücher, und damit war er sicher eine Ausnahme. Und Zeitungen, Werbung und so viel behördlicher Kram wie heute waren ja auch nicht da.Die meisten Leute konnten ja auch noch nicht lesen.
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Dieser Abschnitt hat sich für mich auch gefühlt etwas gezogen, das mag aber daran liegen, daß er im Wesentlichen eine neue Konstellation aufbaut. Ich bin also gespannt auf den nächsten Abschnitt.
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Original von Karthause
Aber die Rückkehr von Metz nach Varenne ist doch sicher auch recht kostenintensiv. Da folgt er nicht dem kaufmännischen Gedanken, sondern nur dem Herzen. Das muss man sich erst einmal leisten können. Den Traum von einer besseren Stadt könnte er sich doch auch in Metz verwirklichen. Wie ich es so verstanden habe, gibt es dort auch ausreichend Potential für Verbesserungen.Ich denke auch, dass Michels Entschluss, nach Varenne zurückzukehren, mehr emotionaler Natur war. Wenigstens schafft er sich diesmal ein wenig Rückhalt, so dass er nicht ausschließlich auf den Handel angewiesen ist.
Aristide ist ein ganz schön feiger Hund. Leute, die ihm im Weg sind, im Dunkeln zu meucheln (bzw. umbringen zu lassen) ist eine seiner leichtesten Übungen. Aber an seiner selbstbewussten Ehefrau beißt er sich dann die Zähne aus.
Bemitleiden kann ich ihn nicht, das tut er selbst schon zur Genüge. -
Michel kehrt in seine Heimatstadt zurück (trotz besseres Wissen?). Für ihn scheint es sehr wichtig zu sein, wieder in Varenne zu leben. Auch wenn es dort sicher schwierig wird.
Jetzt fängt der Krieg an - der noch einige Jahre dauern wird.
Aristide ist einfach furchtbar! Heimlich töten (ob Jean's Tod je aufgeklärt wird?), sich heimlich dem Gegenkönig Otto anschließen, ja, daß paßt! Aber seine Frau hat ihn trotzdem am Gängelband! Was er ja auch verdient hat!
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Michel ist zurück aus Metz. Ich finde es ein wenig schade, dass gar nichts über seine Zeit in Metz berichtet wird. Irgendwie sind grad mal vier Jahre um...
hmmm, war ein riesen Sprung. Ok, die Story wäre dann wahrscheinlich nochmal 100- 200 Seiten länger
War da ein Teil rausgekürzt oder war das von Vorneherein Absicht, dass nichts über Michels Zeit in Metz geschrieben wurde?Egal. Michel ist zurück. Sybille spielt keine große Rolle in seinem Leben. Alles geht irgendwie so intrigant weiter wie zuvor.
Der arme Pierre wird ermordet. Aristide steht unter der Fuchtel von Yolande (was mir richtig gut gefällt) und ihm wird langsam langweilig. Er rastet komplett aus, nachdem die Gilde die überhöhte Steuerbelastung kritisiert und die Überzahlungen verweigert. Der clevere Deal, den Bischoff zu bitten, die Ausbeutung der Bürger von Varennes als Raffgier und Sünde vor dem Herr zu verurteilen, war zuerst sehr gut. Leider konnte man davon ausgehen, dass der Schuss nach hinten losgeht. Pierre hat dafür mit seinem Leben gezahlt.Irgendwie muss die Liebe Michels zu Varennes sehr groß sein. Diese Stadt ist wirklich nicht sehr lebens- oder liebenswert.....
Ich bin in mittlerweile schon über diesen Abschnitt hinaus und sehr gespannt, was als nächstes passiert...
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Original von pinky75
War da ein Teil rausgekürzt oder war das von Vorneherein Absicht, dass nichts über Michels Zeit in Metz geschrieben wurde?Ich habe diesen Abschnitt bewusst sehr knapp gehalten, damit die Geschichte auf Varennes fokussiert bleibt. Gekürzt werden musste daher nichts.
Daniel
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Ahhh ok. Vielleicht fand ich es nur schade, weil ich Metz wirklich schön finde (also die Stadt, wie sie heute ist).
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Dieser Abschnitt ist ein bisschen an mir vorbeigerauscht - und im Nachhinein war ich etwas überrascht darüber, welchen Zeitraum er umfasst hat.
Ich habe mich gewundert, dass Michel schon wieder aus Metz weg will, wo er doch (gefühlt) gerade erst dorthin gezogen ist.Es hat mich schon gewundert, dass Michel wieder nach Varennes zurückwill, und dort noch einmal ganz von vorn anfangen will - ich hätte eher gedacht, er baut sich in Metz etwas auf. Aber das ist wohl eine Entscheidung, bei der er sich nicht nur von der Vernunft hat leiten lassen.
Außerdem gab es eine neue Frau in seinem Leben: Sibylle, die mir recht sympathisch war.
Allerdings scheint die Beziehung eher oberflächlich geblieben zu sein, so als habe Michel sich darauf nicht recht einlassen wollen. -
Die Umstände in Varennes ändern sich und Michel kehrt zurück. Dennoch macht Aristide den Händlern das Leben schwer.
Ich konnte verstehen, dass Michel wieder nach Varennes wollte, war es doch seine 2. Heimat.
Gehört jetzt nicht zu dem Kapitel, aber Gedanken mach ich mir trotzdem
Was ist eigentlich aus den Schriften geworden, die Michel aus Italien mitgebracht und dann verkauft hat? Ob die wohl noch eine Rolle spielen? -
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Original von SamtpfoteXL
Außerdem gab es eine neue Frau in seinem Leben: Sibylle, die mir recht sympathisch war.
Allerdings scheint die Beziehung eher oberflächlich geblieben zu sein, so als habe Michel sich darauf nicht recht einlassen wollen.Mir erschien Michel in Liebesbeziehungen sowieso etwas unterkühlt. Gut, er liebt Isabelle, aber auch da kommt er mir nicht sehr feurig vor.
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Original von Findus
Mir erschien Michel in Liebesbeziehungen sowieso etwas unterkühlt. Gut, er liebt Isabelle, aber auch da kommt er mir nicht sehr feurig vor.
Stimmt schon. Er wirkt insgesamt eher ... hm, was beschreibt es am besten?... nicht unbedingt kühl, aber wie jemand der sehr rational handelt. Dazu passt der feurige Liebhaber dann auch nicht so richtig. Was seine Beziehung zu Isabelle angeht, hatte ich immer das Gefühl, das von außen zu beobachten, aus einer Distanz. Ein Gefühl von Nähe zwischen den beiden kam nur selten bei mir an.
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Original von SamtpfoteXL
Stimmt schon. Er wirkt insgesamt eher ... hm, was beschreibt es am besten?... nicht unbedingt kühl, aber wie jemand der sehr rational handelt. Dazu passt der feurige Liebhaber dann auch nicht so richtig. Was seine Beziehung zu Isabelle angeht, hatte ich immer das Gefühl, das von außen zu beobachten, aus einer Distanz. Ein Gefühl von Nähe zwischen den beiden kam nur selten bei mir an.
Ja ich habe gerade "Das Kind der Stürme" gelesen und wie da eine Liebesbeziehung, auch unerfüllte, beschrieben werden, das wärmt das Herz. Und das ist mir hier nirgends so ergangen.