'Das Salz der Erde' - Seiten 821 - 895

  • Du hast da sicher recht. Aber Kaufleute wägen ja i.d.R. alles Für und Wider ab. Da spielen die Kosten eine nicht unerhebliche Rolle. Das Geld hätte er doch sicher nutzbringender einsetzen können. Ich persönlich bin sehr geradlinig, oft zu geradlinig, wenn mir mal wieder eine Wand im Weg steht, muss ich da durch, auch wenn 10 Meter weiter ein Tor ist. :rolleyes Deshalb verwunderte es mich bei einem Kaufmann, dass er sich solche Gefühle erlaubt. Aber es wäre natürlich unsagbar vorhersehbar, wenn Michel in diesem Roman so geradlinig wäre.

  • Zitat

    Original von Macska
    Ich weiß nicht was ich zu diesem Abschnitt sagen soll. Zum ersten Mal nervt mich Michel etwas. Jahre später, er hat sich ein gutes Leben wieder in Metz aufgebaut, ist wieder zu Ansehen und Reichtum gekommen, hat sogar eine Freundin/Geliebte in Metz - warum gibt er jetzt wieder alles auf und fängt im Prinzip wieder von vorn an in Varennes? Sicherlich ist es seine Heimat und auch der Gildemeister ist neu und sein Freund, aber Herr der Stadt ist immer noch Aristides und damit ist doch ein Hauptproblem immer noch vorhanden. Warum tut man sich so etwas freiwillig an und setzt sich den erneuten Schikanen wieder aus? Mal abgesehen davon das er ja seine Gildenbrüder wieder mit hineinzieht und er auf deren Unterstützung angewiesen ist. Visionen einer besseren Stadt hin- oder her, irgendwie ist das für mich auch eine Art von Egoismus.


    Das ist mir in diesem Abschnitt genauso gegangen. Vor alllem, dass er seine Freunde da bewußt wieder mit reinzieht, nachdem eine dünnhäutige Ruhe in Varennes eingekehrt ist.
    Ich verstehe, dass er in Metz nicht heimisch werden kann, weil er seinem Traum von freien Varennes nachhängt, aber vernünftig im kaufmännischen Sinne ist es sich er nicht, zurückzukehren.


    Aristide verkauft sich an Otto. ich hoffe, das bricht ihm am Ende den Hals. Nein, Mitgefühl kann ich mit dem Mann nun wirklich nicht haben.

  • Zitat

    Original von Karthause
    Aber die Rückkehr von Metz nach Varenne ist doch sicher auch recht kostenintensiv. Da folgt er nicht dem kaufmännischen Gedanken, sondern nur dem Herzen. Das muss man sich erst einmal leisten können. Den Traum von einer besseren Stadt könnte er sich doch auch in Metz verwirklichen. Wie ich es so verstanden habe, gibt es dort auch ausreichend Potential für Verbesserungen.


    Wenn ich so auf die bisherige Handlung zurückblicke, habe ich den Eindruck, dass Michel sich häufig auf seine Gefühle verlässt. Er trifft viele Entscheidungen vom Herzen aus, auch bei seinen Geschäften. Ich denke, dass er wieder zurückgeht, weil Metz einfach nicht seine Heimat ist und er hier sich auch nicht in der Gilde so engagiert hat wie in Varenne. In seiner Heimat hat er Freunde, die ihm bei der Verwirklichung seines Traumes helfen und in Metz hat Michel irgendwie gar nicht erst versucht Freunde zu finden. Er zwar eine Geliebte. Aber das war wohl auch keine richtige Liebe sondern Bedürfnisbefriedigung.

  • Zitat

    Zu jener Zeit "Duo reges" habe ich vor zwei Jahren das Buch "Spiel der Nachtigall" gelesen. Falls sich jemand besonders für diesen Abschnitt der Geschichte interessiert, dort wird er sehr ausführlich behandelt. Es gefällt mir, dass ich daher noch ein paar Hintergrundinformationen präsent habe, die ich hier gebrauchen kann Freude


    :write geht mir genauso, hab ich auch gleich wieder in meinem Kopf hervorgekramt als jetzt der König zur Wahl anstand.


    Zitat

    Ich weiß nicht was ich zu diesem Abschnitt sagen soll. Zum ersten Mal nervt mich Michel etwas. Jahre später, er hat sich ein gutes Leben wieder in Metz aufgebaut, ist wieder zu Ansehen und Reichtum gekommen, hat sogar eine Freundin/Geliebte in Metz - warum gibt er jetzt wieder alles auf und fängt im Prinzip wieder von vorn an in Varennes? Sicherlich ist es seine Heimat und auch der Gildemeister ist neu und sein Freund, aber Herr der Stadt ist immer noch Aristides und damit ist doch ein Hauptproblem immer noch vorhanden. Warum tut man sich so etwas freiwillig an und setzt sich den erneuten Schikanen wieder aus? Mal abgesehen davon das er ja seine Gildenbrüder wieder mit hineinzieht und er auf deren Unterstützung angewiesen ist. Visionen einer besseren Stadt hin- oder her, irgendwie ist das für mich auch eine Art von Egoismus.


    Ich würde es zwar nicht Egoismus nennen aber trotz Daniels Erklärungen hier finde ich es auch nicht ganz nachvollziehbar für mich. Wenn er in Varennes wenigstens noch Familie hätte. Aber ein paar Freunde. Na ja, so eng kam mir die Verbindung nicht vor.
    Ich bin ja auch jemand der sehr sehr an seiner Heimatstadt hängt, das kann ich nachvollziehen. Aber da er in Metz ein gut florierendes Unternehmen besitzt und in Varennes nur berufliche Schwierigkeiten und finanzieller Abstieg wartenm gepaart mit Ärger und Verdruss - und wie man sieht sogar Mord - finde ich seine Entscheidung seltsam.
    Ich würde es nicht Egoismus sondern Ehrgeiz und Sendungsbewusstsein nennen. :grin


    Zitat

    Ich verstehe, dass er in Metz nicht heimisch werden kann, weil er seinem Traum von freien Varennes nachhängt, aber vernünftig im kaufmännischen Sinne ist es sich er nicht, zurückzukehren.


    :write


    Für mich hat sich dieser Abschnitt etwas gezogen - vielleicht, weil ich manches nicht nachvollziehen konnte und er schien mir auch so ein bisschen im Zeitraffer, was ich bei den anderen Abschnitten nicht so empfand. Die Jahre in Metz wurden nur kurz angerissen. Ich fand gut, dass er endlich auch andere Frauen hat - hatte schon gedacht er wird zum Mönch :lache. Auch wenn er keine große Liebe mehr findet - was ja okay ist, man hofft ja als Leser immer noch :grin.
    Die Gilde steht überraschend fest hinter Michel, obwohl es doch alle einiges an Geld kostet. Das jeder da so mitmacht - vor allem die Jungen, die ihn doch gar nicht so gut kennen, fand ich überraschend - der Gildenmeister wird umgebracht und die Gilde macht einen Rückzieher. Das war mir alles zu schnell erzählt. Irgendwie nicht intensiv genug. Gegen die 800 Seiten vorher.


    Einmal musste ich ganz arg Schmunzeln. Auf Seite 832 kommt Michel von einer Reise nach Metz zurück und trifft Sybille. Und er findet, dass die 35-Jährige akurat die Figur einer Zweiundzwanzigjährigen hat.
    Warum gerade 22? Was haben denn die, was 21 und 23 Jährige nicht haben. :grin Die Frage konnte mein Mann mir nicht erschöpfend beantworten. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Einmal musste ich ganz arg Schmunzeln. Auf Seite 832 kommt Michel von einer Reise nach Metz zurück und trifft Sybille. Und er findet, dass die 35-Jährige akurat die Figur einer Zweiundzwanzigjährigen hat.
    Warum gerade 22? Was haben denn die, was 21 und 23 Jährige nicht haben. :grin Die Frage konnte mein Mann mir nicht erschöpfend beantworten. :gruebel


    :grin Das fand ich auch putzig, dass es eine feste Zahl sein musste. Wäre es die Figur einer Anfang 20-jährigen, hätte ich es verstanden. Aber mir war nicht bewußt, dass ausgerechnet die 22-jährigen da etwas besonderes haben :grin

  • Hab jetzt nochmal sinniert, warum dieser Abschnitt mir nicht mehr so facettenreich vorkam. Ich glaube, es liegt auch daran, dass Aristide ein relativ eindimensionaler Gegner ist, wohingegen Ulmann mir interessanter erschien. In einem vorhergehenden Kapitel hatte man da die Vermutung, es gäbe vielleicht nach Ulmanns Tod bald neue "Feinde", die ihn als Gegenpart zu Michel "ersetzen". Aber die Wiederholung der Machtkämpfe "Gilde gegen Aristide" waren in diesem Abschnitt für mich einfach nicht so neu und abwechslungsreich.
    Vielleicht bringen ja die zwei Könige was. :grin


    Wetter schreit in Bayern nach Weiterlesen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    vielen Dank, dass du für mich gleich mitgedacht hast Lachen Winken . Das trifft es sehr gut.


    :knuddel1


    Immer wieder gerne, JaneDoe.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Jetzt ist Michel doch wieder nach Varennes zurückgekehrt, weil der Gildemeister verstorben ist und er wittert die Gelegenheit, die Stadt doch noch umzustrukturieren. Ob ihm daa diesmal gelingt ? Aristide versucht dieses Vorhaben wiedermal zu unterbinden indem er einen weiteren Freund Michels ermorden läßt ;-(


    Und Aristide ist weiterhin auf Macht und Geld aus und schickt sogar Söldner in den Krieg :pille

  • Michel ist wieder zurück in der Heimat.
    Der Krieg bricht aus, und beeinflust sogar die benachbarte neutrale Ländereien.
    Aristide unterstützt Otto.... hoffentlich bricht ihm das das Kreuz. :fetch

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Auch diesen Abschnitt fand ich gut, wenn auch nicht so spannend wie die vorherhigen. Dass Michel in Metz eine Geliebte hat, finde ich absolut in Ordnung, schön, dass es für ihn weitergeht. Die Frau ist mir auch echt sympathisch.


    Obwohl sich für Michel so viel geändert hat, kann ich eigentlich nicht viel zu diesem Abschnitt sagen... :gruebel


    Dass er nach Varennes zurückkehrt, kann ich irgendwie verstehen, so ist die Figur eben angelegt. Persönlich würde ich das wohl nicht machen. Er hat sich ein neues Leben aufgebaut, aber wenn er dann doch nicht 100%ig zufrieden ist, kann man sich ja wieder an Träume der Vergangenheit hängen.

  • Michel findet in Metz Zuflucht. Weg von Varennes und denen, die ihn schickanieren.
    Doch eine dauerhafte Lösung ist das gewiss nicht.


    Auch in seinem Liebesleben hat sich eine Neuerung ergeben. Aber ans Heiraten denkt er nach wie vor nicht.

  • Michel ist zwar in Metz seßhaft geworden, aber wohl fühlt er sich nicht wirklich.


    Auch Isabelle und Remy besucht er so regelmäßig wie es eben geht.
    Selbst ein Verhältnis hat er, aber ans heiraten denkt er nicht, denn er hängt immer noch Isabelle nach.


    Dann kehrt Michel doch wieder nach Varennes zurück, denn er darf wieder Mitglied der Gilde werden. Allerdings macht ihm Aristide gleich wieder das Leben zu Hölle, die zwei werden in diesem Leben eindeutig keine Freunde mehr.


    Bei der Kaiserwahl gibt es zum ersten Mal einen Aufstand denn man will keinen Staufer mehr, dies nutzt Aristide zu seinen Zwecken aus, denn er darf ja keine höheren Steuern mehr verlangen und so bietet er dem Gegner von Philipp seine Dienste an und dieser nimmt diese auch noch an.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Hab jetzt nochmal sinniert, warum dieser Abschnitt mir nicht mehr so facettenreich vorkam. Ich glaube, es liegt auch daran, dass Aristide ein relativ eindimensionaler Gegner ist, wohingegen Ulmann mir interessanter erschien. In einem vorhergehenden Kapitel hatte man da die Vermutung, es gäbe vielleicht nach Ulmanns Tod bald neue "Feinde", die ihn als Gegenpart zu Michel "ersetzen". Aber die Wiederholung der Machtkämpfe "Gilde gegen Aristide" waren in diesem Abschnitt für mich einfach nicht so neu und abwechslungsreich.
    Vielleicht bringen ja die zwei Könige was. :grin


    Wetter schreit in Bayern nach Weiterlesen.


    Das Wetter in Niedersachsen ruft auch danach. :grin Du hast es gut auf den Punkt gebracht. In diesem Abschnitt war für mich auch ein wenig die Luft raus, doch ich hoffe, dass es wieder besser wird.
    So wirklich weiß ich gar nicht mehr, auf was man noch warten kann. Die Kämpfe Aristide gegen Michel und gegen die Gilde ziehen sich ein wenig und einzig die Hoffnung, dass Isabell und Michel noch zusammen finden, sorgt für Spannung.

  • Zitat

    Original von Hoffis
    Michel ist wieder zurück in der Heimat.
    Der Krieg bricht aus, und beeinflust sogar die benachbarte neutrale Ländereien.
    Aristide unterstützt Otto.... hoffentlich bricht ihm das das Kreuz. :fetch


    Auch mein Wunsch...


    Es ist Krieg. Michel zieht zurück nach Varennes und arbeitet unter Bewachung von Bodyguards. Geschäfte muss er über die Gilde abwickeln. In Metz überlegt er, ob er sich wieder verliebt hat.
    Und schon wieder ein Guter tot. :bonk :bonk Hoffentlich darf Duval wenigstens weiterleben. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Michel zieht es wieder zurück nach Varennes. Jeder Außenstehende würde ihm wohl davon abraten, aber da er sich in Metz nicht wirklich heimisch fühlt, zieht es ihn zurück. Außer glaube ich, fühlt er sich der Stadt und der Gilder immer noch irgendwie verpflichtet und hofft, irgendwie alles für Varennes zum Guten wenden zu können (wie auch immer)


    Aristide gönne ich seine Yolande sehr. :lache Und ich hoffe, dass er endlich für seine Morde zur Rechenschaft gezogen wird...


    Mir hat auch dieser Abschnitt gut gefallen und ich habe gleich noch ein Stückchen weiter gelesen und muss deshalb aufpassen, dass ich hier nicht vorgreife...

  • Ich kann nicht so recht verstehen aus welchem Grund Aristide nicht einmal die Grundlagen des Lesens erlernt.
    Ich würde die Befürchtung haben, dass in dem Brief gar nicht das steht, was mir erzählt wird. Zumal Aristide ja kein Mann ist, der keine Feinde hat.
    Aber wahrscheinlich ist er einfach viel zu sehr von sich selbst eingenommen, als dass er sich solche Gedanken machen würde.

  • Es war absolut unüblich. Etwa so, als würdest du heute von einem Mann um die fünfzig sagen, ich verstehe nicht, warum er sich seine Socken nicht selber stricken kann. lesen galt für Ritter als unmännlich, die Zeit die man dazu brauchte hätte man trainieren sollen. Lesen war etwas für Weicheier und Pfaffen.