'Das Salz der Erde' - Seiten 821 - 895

  • Dieser Teil war irgendwie etwas ruhiger.
    Michel ging es in Metz doch ganz gut, ich verstehe nicht richtig warum er wieder zurück nach Varennes zieht.


    Gut sein Freund ist jetzt Gildemeister, aber de Gouillory ist noch da, da ist Ärger wieder vorprogrammiert.


    Der hintergeht jetzt auch noch seinen Lehnsherrn und finanziert für Otto Söldner.


    Der Krieg zwischen Friedrich und Otto beginnt.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ging das mit dem Bürgerrecht in Metz so einfach?


    Der Erwerb des Bürgerrechts war in den meisten Städten an mehrere Voraussetzungen geknüpft:


    1. Man musste männlich, mündig, frei und gut beleumundet sein und durfte weder dem Klerus noch dem Adel angehören.
    2. Man musste sich das Bürgerrecht leisten können, das hat nämlich nicht wenig Geld gekostet.
    3. Man brauchte Grundbesitz in der fraglichen Stadt.
    4. Man brauchte einen Bürgen, der einen in die Bürgerschaft einführt.
    5. Man musste bei der nächsten Bürgerversammlung den Bürgereid schwören.


    All das trifft auf Michel zu bzw. ist machbar für ihn.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Michel ging es in Metz doch ganz gut, ich verstehe nicht richtig warum er wieder zurück nach Varennes zieht.


    Weil er nach wie vor an seinem Traum festhält, Varennes in eine bessere Zukunft zu führen. (Das ist auch der Grund, warum er wesentlich länger in Varennes geblieben ist, als gut für ihn ist.) Für diesen Traum nimmt er Schwierigkeiten mit Aristide de Guillory in Kauf. Zumal er nun, da Pierre Melville Gildemeister ist, weiß, dass die Gilde ihn im Gegensatz zu früher schützen wird.

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Dieser Teil war irgendwie etwas ruhiger.
    Michel ging es in Metz doch ganz gut, ich verstehe nicht richtig warum er wieder zurück nach Varennes zieht.


    Gut sein Freund ist jetzt Gildemeister, aber de Gouillory ist noch da, da ist Ärger wieder vorprogrammiert.


    Ich kann es auch nicht ganz verstehn, aber Varennes ist eben seine Heimat und er hofft auf den Schutz der Gilde.
    Außerdem hat er immer noch seinen Visionen wie VArennes einmal aussehen könnte.
    Gut dafür müsste erstmal de Guillory verschwinden, aber die Gilde hat da ja noch Ideen.


  • Da dürften heute auch nicht alle Leute umziehen. :gruebel
    Und damals legte es doch sehr vielen Steine in den Weg. Man war dann doch recht privilegiert, wenn man sich das leisten konnte.

  • Eigentlich fange ich langsam an Mitleid mit Aristide zu bekommen. Er bekommt für seine Mühen keinen Lohn, er muss sich verspotten lassen, Ferry legt ihm Steine in den Weg, Yolande nervt nur. Da ist nur zu verständlich, dass er anfängt durchzudrehen. Verrat gegen das Staunen der Welt aber - da hat er sich verrannt, dami geht er unter.

  • Aristide ist für mich wirklich nicht der Sympathieträger und so freut es mich, daß er selbst Yolande als Fluch seines Lebens bezeichnen muß. Sie hat Selbstbewußtsein, kommt aus gutem Hause und bietet ihm paroli :chen Außerdem hat sie Ferry, der ihr durch seine Feindschaft mit Aristide den Rücken stärkt.


    Ich denke für Michel ist es ein MUSS nach Varennes zurückzukehren. Er hat Mailand immer noch im Hinterkopf und möchte unbedingt etwas in dieser Richtung noch verändern :gruebel

  • Und wieder ein Mord der auf de Guillorys Kappe geht. Der neue Gildemeister wird ermordet, weil sich die Schwurbrüder an denBischof wenden, der ein Dekret erlässt, dass zu hohe Steuern und Abgaben gegen den Willen das Papstes und der Kriche sind.
    Als sich die Bürgerschaft erdreistet das Bischofswort in die Tat umzusetzen und nur die ursprünglichen Abgaben bezahlt, reagiert Aristide. Wann wird dem Kerl mal das Handwerk gelegt?
    Neuer Gildemeister wird Charles Duval ein guter Freund Michels. Das zumindest ist ein Hoffnungsschimmer.

  • Ja, in Metz hat Michel wieder Erfolg als Kaufmann, doch obwohl die Szenen in Metz relativ kurz gehalten waren, kam er mir irgendwie entwurzelt vor. Varennes ist der Mittelpunkt seines Lebens, davon kann er einfach nicht lassen auch wenn das Dasein woanders leichter für ihn wäre. Mit Sybille hatte Michel wieder eine Fau in seinem Leben, wieder eine starke, selbstbewusste Frau, die sehr genau weiß was sie will.


    Wenn ich so darüber nachdenke, gilt das eigentlich für fast alle Frauen, die in diesem Roman eine Rolle spielen, Isabelle, Catherine, Yolande, Sybille, auch in den Nebenrollen durchweg Frauen, die nicht nur wissen was sie wollen, sondern ihre Wünsche und Bedürfnisse auch relativ deutlich zum Ausdruck bringen ;-).


    Die Kontaktaufnahme mit Otto von Braunschweig wird Guillory wahrscheinlich irgendwann das Genick brechen, denke ich. Mal abwarten.


    Zu jener Zeit "Duo reges" habe ich vor zwei Jahren das Buch "Spiel der Nachtigall" gelesen. Falls sich jemand besonders für diesen Abschnitt der Geschichte interessiert, dort wird er sehr ausführlich behandelt. Es gefällt mir, dass ich daher noch ein paar Hintergrundinformationen präsent habe, die ich hier gebrauchen kann :-].

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ja, in Metz hat Michel wieder Erfolg als Kaufmann, doch obwohl die Szenen in Metz relativ kurz gehalten waren, kam er mir irgendwie entwurzelt vor. Varennes ist der Mittelpunkt seines Lebens, davon kann er einfach nicht lassen auch wenn das Dasein woanders leichter für ihn wäre. Mit Sybille hatte Michel wieder eine Fau in seinem Leben, wieder eine starke, selbstbewusste Frau, die sehr genau weiß was sie will.


    Wenn ich so darüber nachdenke, gilt das eigentlich für fast alle Frauen, die in diesem Roman eine Rolle spielen, Isabelle, Catherine, Yolande, Sybille, auch in den Nebenrollen durchweg Frauen, die nicht nur wissen was sie wollen, sondern ihre Wünsche und Bedürfnisse auch relativ deutlich zum Ausdruck bringen ;-).


    Es gibt auch Ausnahmen, Isabelles Mutter etwa. Aber grundsätzlich hast du recht, die wichtigsten Frauen sind starke Charaktere, darauf habe ich beim Schreiben wert gelegt. Schwache Frauenfiguren gibt es in Literatur und Film wahrlich schon genug, da muss ich nicht noch welche hinzufügen.

  • Ich weiß nicht was ich zu diesem Abschnitt sagen soll. Zum ersten Mal nervt mich Michel etwas. Jahre später, er hat sich ein gutes Leben wieder in Metz aufgebaut, ist wieder zu Ansehen und Reichtum gekommen, hat sogar eine Freundin/Geliebte in Metz - warum gibt er jetzt wieder alles auf und fängt im Prinzip wieder von vorn an in Varennes? Sicherlich ist es seine Heimat und auch der Gildemeister ist neu und sein Freund, aber Herr der Stadt ist immer noch Aristides und damit ist doch ein Hauptproblem immer noch vorhanden. Warum tut man sich so etwas freiwillig an und setzt sich den erneuten Schikanen wieder aus? Mal abgesehen davon das er ja seine Gildenbrüder wieder mit hineinzieht und er auf deren Unterstützung angewiesen ist. Visionen einer besseren Stadt hin- oder her, irgendwie ist das für mich auch eine Art von Egoismus.


    Aristide hat nun mit Yolanda die Hölle auf Erden. Ganz ehrlich, mein Mitgefühl hält sich in Grenzen.


    Gefreut hat mich das die Witwe von Jean mit ihrer Tochter wieder einen neuen Mann gefunden hat und es ihr allem Anschein nach gut geht.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Aber die Rückkehr von Metz nach Varenne ist doch sicher auch recht kostenintensiv. Da folgt er nicht dem kaufmännischen Gedanken, sondern nur dem Herzen. Das muss man sich erst einmal leisten können. Den Traum von einer besseren Stadt könnte er sich doch auch in Metz verwirklichen. Wie ich es so verstanden habe, gibt es dort auch ausreichend Potential für Verbesserungen.

  • Zitat

    Original von Karthause
    Aber die Rückkehr von Metz nach Varenne ist doch sicher auch recht kostenintensiv. Da folgt er nicht dem kaufmännischen Gedanken, sondern nur dem Herzen. Das muss man sich erst einmal leisten können. Den Traum von einer besseren Stadt könnte er sich doch auch in Metz verwirklichen. Wie ich es so verstanden habe, gibt es dort auch ausreichend Potential für Verbesserungen.


    Niemand hat behauptet, dass Michel immer nur streng vernünftig handelt. ;-) Auch er hat starke Sehnsüchte, die ihn leiten und die nicht immer völlig rational sind.


    Er ist ja in Metz zu neuem Reichtum aufgestiegen und kann daher die Rückkehr nach Varennes ohne größere Probleme finanziell stemmen. Metz war damals schon weitgehend frei, es gab zwar noch einen Bischof als Stadtherrn, aber der hatte bereits weitreichende Kompetenzen an den Stadtrat, die "Treize", abgegeben. Michel hat in Metz also nicht mehr so die Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, zumal er sich dort nie richtig heimisch gefühlt hat.