'Das Salz der Erde' - Seiten 821 - 895

  • Ich kann Michel nicht verstehen, vielleicht aber auch weil ich nicht so heimatverbunden bin..
    Aber warum in drei Gottes Namen tut er sich das nun wieder an?
    Und dann kommt was kommen muss natürlich..
    Momentan finde ich etwas zäh das Ganze es wiederholt sich alles und ich denke am Schluss ist Michel der einzige der die Gilde überlebt.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ich kann Michel nicht verstehen, vielleicht aber auch weil ich nicht so heimatverbunden bin..
    Aber warum in drei Gottes Namen tut er sich das nun wieder an?
    Und dann kommt was kommen muss natürlich..
    Momentan finde ich etwas zäh das Ganze es wiederholt sich alles und ich denke am Schluss ist Michel der einzige der die Gilde überlebt.


    Tja, Heimatstadt? ;-)


    Ich finde, dass hier nicht viel passiert ist...
    Alles mehr oder weniger beim Alten.
    Es zieht sich grad ein wenig!

  • Michel zeigt ja doch deutliche masochistische Tendenzen. Mag ja sein, dass Varennes seine geliebte Heimat ist, aber so langsam geht es für meinen Geschmack über die Heimatverbundenheit hinaus und mehr in Richtung… Fanatismus? Wer will auch schon ein gutes Leben in Metz, samt Erfolg und sogar einer hübschen Liebelei [aus der leicht mehr werden könnte], wenn er dafür Varennes haben kann, das unter Steuern ertrinkt und vergessen wir nicht den lieben Erzfeind, der einem nach dem Leben trachtet.
    Naja… also für meinen Geschmack ist Michel zu verbissen, was sein Verennes angeht. Ich verstehe ja, dass er ‚seine’ Stadt retten will, aber meiner Meinung nach hilft es nicht wirklich, wenn er zurückkehrt und Aristides Aufmerksamkeit und Zorn wieder auf die Gilde lenkt. Sie reden zwar schlau daher, dass sie dem Ritter immer einen Schritt voraus sein müssen, aber im gleichen Atemzug tun besonders Michel doch immer das Gegenteil und warnt den werten Herrn erst einmal vor. Immerhin war seine Rückkehr nach Varennes für Aristide ja ein Aufschrei, dass er von jetzt an wieder vermehrt Vorsicht walten lassen muss, weil Michel Ärger bedeutet. Für meinen Geschmack ist unser werter Herr de Fleury schon längst viel zu vorhersehbar geworden. Leider auch für mich als Leser, sodass mir Michel immer häufiger… tja, sagen wir es wie es ist… ungemein auf den Senkel geht. Wir lernen ihn als wissbegierigen, klugen und gewieften jungen Mann kennen, aber ab dem Moment, in dem er den ersten Fehler begeht, scheint sich viel davon in Luft aufzulösen. Ständig wird gesagt, dass Michel solch ein schlaues Kerlchen ist, aber besonders viel davon merken tut man bei seinen Entscheidungen und Handlungen eigentlich nicht [mehr].


    Es hat mich zudem gestört, dass die Gilde so schockiert zu sein schien, dass Aristide tatsächlich sogar zu einem Mord bereit wäre. Dabei hatte ich gedacht, dass es auf der Hand liegt, auch für die Gildenmitglieder. Oder warum sonst schien es ihnen logisch, dass Michel Geleitschutz und Wachen für Haus und Hof bekommt? Weil Aristide ihm was Hässliches an die Haustür pinselt? Dass sie sich mit einem offenen Aufstand in Lebensgefahr begeben müsste ihnen eigentlich klar sein. Aristide hat doch wahrlich oft genug versucht Michel aus dem Verkehr zu ziehen. Eben weil der ihm ständig Ärger gemacht hat. Nun macht die Gilde dem Ritter ärger, warum also nehmen die Gildenmitglieder an, dass er mit ihnen Milde walten lässt? Weil Aristide nicht mit 100%iger Sicherheit wusste, dass die Gilde hinter der Sache steckt? Das lag aber doch auch auf der Hand, ebenso, wie die Gilde weiß, dass es ganz bestimmt der Ritter war, der ihren Gildenmeister getötet hat.


    Nachdem der letzte Abschnitt übrigens so deprimierend aufgehört hat, war ich doch leicht verstört, als es gleich auf der ersten Seite im neuen Abschnitt mit einem netten kleinen Angriff weitergeht. Von den Charakteren, die ich wirklich gut leiden kann, sind ja nicht mehr viele geblieben und ich habe ernsthaft um Yves Leben gebangt [Bei Michel wäre es mir inzwischen egal, wenn er drauf geht, allerdings ist das bei den Protagonisten immer so ne Sache… da tun mir die Autoren einfach selten den Gefallen]. Das war gar nicht nett. Wirklich nicht. Das hätte nicht sein müssen *grummel*

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Tja, Heimatstadt? ;-)


    Ich finde, dass hier nicht viel passiert ist...
    Alles mehr oder weniger beim Alten.
    Es zieht sich grad ein wenig!


    Da hast Du auch wieder Recht, er ist ja damasl auch geflohen, aber ich denke für ihn das schon ein wenig wie Heimat das andere war zu früh als das er da noch Erinnerungen dran hat.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Hab jetzt nochmal sinniert, warum dieser Abschnitt mir nicht mehr so facettenreich vorkam. Ich glaube, es liegt auch daran, dass Aristide ein relativ eindimensionaler Gegner ist, wohingegen Ulmann mir interessanter erschien. In einem vorhergehenden Kapitel hatte man da die Vermutung, es gäbe vielleicht nach Ulmanns Tod bald neue "Feinde", die ihn als Gegenpart zu Michel "ersetzen". Aber die Wiederholung der Machtkämpfe "Gilde gegen Aristide" waren in diesem Abschnitt für mich einfach nicht so neu und abwechslungsreich.
    Vielleicht bringen ja die zwei Könige was. :grin


    :write


    Ich war froh, dass Michel zumindest nich wieder Gildemeister wurde, denn dann wäre fast alles so wie früher...


    Ich frage mich, ob es tatsächlich Aristides Mann war, der Melville getötet hat. Dieses "Ihr?" als er seinen Mörder erkennt, wirkte für mich ein wenig so, als wäre er überrascht, dass diese Person ihm Böses will. :gruebel Ich hoffe, dass sich das noch aufklärt.