'Das Salz der Erde' - Seiten 1024 - Ende

  • Bin auch seit gestern fertig. :-]
    Aber irgendwie war ich zu zerschlagen um noch meine Kommentare zum Buch abzugeben.


    Endlich wurde das Geheimnis gelüftet, Aristide hat Frau und Kind. Zumindest mit der Frau hätte ich nicht gerechnet, weil ich dachte keine Frau bleibt mit Kind so lange unverheiratet, schließlich war es ja damals doch eine Schande. Das sie auch noch einmal heiratet und damit ebenfalls Bigamie betreibt, hätte ich nicht vermutet.
    Am Ende tat mir Yolanda wieder mal leid. Sie konnte nichts wissen und ist jetzt eine unehrbare Frau und die Kinder Bastarde. Und nun geht sie ins Kloster, aber ob sie da mit ihrem Temperament glücklich wird? :gruebel


    Insgesamt kann ich sagen, es war ein wirklich schönes Buch. Mein Buch ist auch noch intakt, nichts hat sich gelöst oder ist kaputt. Und ich habe mich gefragt, warum ich um historische Romane bisher so einen großen Bogen gemacht habe, wer weiß was mir da schon an guten Büchern durch die Lappen gegangen ist.


    Allerdings muss ich auch sagen, ich bin froh das das Buch zu Ende ist und für mich hätte es echt nicht viel mehr Seiten haben dürfen. Nicht weil das Buch langweilig war, sondern weil ich einfach irgendwie gesättigt war und gerade nachdem Aristide im Kerker gelandet war, war bei mir auch irgendwie die Luft raus. Aber das liegt an meiner Ungeduld, ich habe mich wirklich selten eine ganze Woche nur mit einem Buch beschäftigt. :-]


    Vielen lieben Dank Daniel für das wundervolle Buch und für die sehr intensive Begleitung der Leserunde. Gerade bei einer so großen LR und den damit verbundenen vielen Kommentaren war ich sehr erfreut, wie schnell und ausführlich auf Fragen und Probleme eingegangen wurde. :wave

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich habe mir etwas Zeit genommen für die Rezi, wahrscheinlich wre sie direkt nach der letzten Seite etwas begeisterter ausgefallen, so aber ist sie etwas ausgewogener geworden.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich habe mir etwas Zeit genommen für die Rezi, wahrscheinlich wre sie direkt nach der letzten Seite etwas begeisterter ausgefallen, so aber ist sie etwas ausgewogener geworden.


    Bei mir gilt das eigentlich immer nur, wenn ich was verreißen möchte - dass ich mich dann beruhigt habe und schon wieder lauter "schlechtes" vergessen habe :lache



    Ich bin nun auch gerade fertig geworden und muss sagen, dass das Buch für mich auch keine "Endlängen" hat, klar ist irgendwann vorhersehbar, dass alles gut läuft, weil sonst einfach die Seitenzahl zu gering wäre, um noch einmal eine Drehung und Wendung zu ermöglichen, aber ich hatte nicht den EIndruck, dass auf einmal alles einfach nur im Guten aufgelöst wurde, um das Buch zu Ende zu bringen, wie es bei manch anderem der Fall ist.


    Der Satz in Deinem Nachwort, Daniel, dass Michel und Co. sich im zweiten Teil des Deutschen Thronstreits sicherlich auch behaupten konnten, zielt aber nicht auf einen "Teil II" in Form eines Buches ab - oder doch? :grin


    Ich brauche wahrscheinlich auch noch ein bisschen mit der Rezension, aber eher deswegen, weil ich überfordert bin, wie ich all das, was ich sagen will, unterbringe :lache


    Danke auch von meiner Seite für die ständige Begleitung der Leserunde und für Deine immer sehr fixen Antworten, lieber Daniel!

  • Zitat

    Original von dschaenna
    Der Satz in Deinem Nachwort, Daniel, dass Michel und Co. sich im zweiten Teil des Deutschen Thronstreits sicherlich auch behaupten konnten, zielt aber nicht auf einen "Teil II" in Form eines Buches ab - oder doch? :grin


    Nein.



    Zitat

    Danke auch von meiner Seite für die ständige Begleitung der Leserunde und für Deine immer sehr fixen Antworten, lieber Daniel!


    Gern geschehen!


  • Ja, so ging es mir auch... gestern habe ich die letzten 300 Seiten fast in einem Rutsch gelesen.


    Michel ist endlich zur Besinnung gekommen, und der Ratschlag seiner Frau bringt endlich den Erfolg in der verfahrenen Sache.


    Das Ende des Buches war doch super und ich hatte wirklich ein kurzweiliges Lesevergnügen. Danke dem Autor! und vielleicht gibt es noch nachfolgend weitere Geschichten über die de fleurys....


    Das Buch hat nun meine GGin koala in der Mache, und wir diskutieren recht Rege darüber. Sie hat auch schon heute über 250 Seiten gelesen!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Das Ende von Aristide hat mir persönlich nicht gefallen. Erst wird er lange Zeit eingekerkert. Ferry scheint ihn wohl vergessen zu haben und dann bei einem Zwist mit seinem Vater kommt Aristide plötzlich frei?


    Dann führt ihn sein Weg direkt zu Michel - gut, Rache muss sein. Aber sein Ende, sehr komisch.


    Anonsten hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ich hätte Michel zwar noch mehr Kinder gewünscht, aber immerhin hat er ja Rémy.


    Eine Rezension folgt die Tage :-] ..

  • Auch ich habe nun gestern das Buch geschafft... wobei es noch weiter 1000 Seiten hätte haben können. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt :grin


    Das Ende von Aristide hätte ich mir auch anders vorgestellt, eigentlich eher wie bei Gaspard. Das er einfach so aus dem Kerker flüchten kann :gruebel nun ja, auch hier hat er seinen Willen bekommen und ist durch ein Schwert gestorben.


    Schön finde ich die Annäherung an Rémy, der es sogar schafft seinen Vater auch Vater zu nennen. Gott sei Dank akzeptiert Michel seine Entscheidung, Buchmacher zu werden.


    Die Idee von Isabelle mit der Kopie war ja wieder ein grandioser Schachzug, jaja so ist das, wir Frauen sind einfach kreativ :lache


    Und am Ende hat Michel seinen Traum noch verwirklichen können und Varenne ist endlich frei, das hat mich sehr gefreut.


    Auch ich danke hier herzlich für die Leserunde. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht... und Daniel ich werde sicher nochmal ein Buch von Dir lesen :knuddel :kiss :wave


  • Ich glaube damals wurden viele Leute im Kerker "vergessen", irgendwann sind sie verhungert oder an Krankheiten gestorben. so hat sich das Problem gelöst.
    Dass er durch Michels Hand stirbt hat er quasi herausgefordert nachdem er keine Chance hatte ihn zu töten. Einer von beiden musste sterben.

  • Sehr passend, dass Ferry derjenige ist, der Aristide zunächst einmal zum Verhängnis wird.
    Er hat es ja ganz zu Anfang angekündigt, dass er ja vernünftig mit Yolande umgehen soll.



    Im Nachhinein frage ich mich aus welchem Grund Michel nie ansatzweise darüber nachgedacht hat zurück nach Mailand zu gehen (natürlich mit Jean und Isabelle).
    Er hat dort ja eigentlich ganz gut gelebt.
    Und ich hätte mich gefreut noch einmal etwas von Messere Agosti (abgesehen von seinem Tod) zu hören.


    Zitat

    Original von Daniel Wolf
    Freut mich, dass dir der Roman gefallen hat!



    Mit Buchtiteln ist das immer so eine Sache ... Durch den Titelschutz in Deutschland ist es sehr schwer, klangvolle und halbwegs originelle Titel zu finden, da die guten längst vergeben sind. Deshalb bekommen Romane häufig Titel, die den Inhalt nicht optimal abbilden. Ich finde "Das Salz der Erde" zwar ganz gut, aber der Fokus liegt mir dabei zu sehr auf dem Salz. Das spielt zwar eine wichtige Rolle in der Geschichte, aber wesentlich wichtiger ist der Freiheitskampf von Varennes, weshalb der Titel ein klein wenig irreführend ist.


    Auch wenn die Titelfindung problematisch ist unterschreibe ich Karthauses Aussage.
    Da das Salz ein so wichtiges Handelsgut in diesem Buch war, hätte ich gerne ein wenig mehr über seine eigentliche Gewinnung erfahren.


    Zitat

    Original von Daniel Wolf
    "Ihr seid das Salz der Erde" ist ein Zitat aus der Bergpredigt. Wenn man sich die Bedeutung des Zitates anschaut, kann man es bezogen auf den Roman durchaus auch allegorisch verstehen. Michel und die anderen Kaufleute wären demnach das Salz der Erde, weil sie den Freiheits- und Fortschrittsgedanken hinaus in die Welt tragen.


    Das klingt zwar schön, aber meine o.g. Meinung ändert das dennoch nicht.

  • Zitat

    Zitat: Original von Daniel Wolf "Ihr seid das Salz der Erde" ist ein Zitat aus der Bergpredigt. Wenn man sich die Bedeutung des Zitates anschaut, kann man es bezogen auf den Roman durchaus auch allegorisch verstehen. Michel und die anderen Kaufleute wären demnach das Salz der Erde, weil sie den Freiheits- und Fortschrittsgedanken hinaus in die Welt tragen.


    :write Genau so habe ich es empfunden und von Anfang an erwartet.


    Zitat

    Diese letzten Szenen, wie Aristide aus dem Kerker flieht und sich in den Kampf mit Michel stürzt haben mir nicht so gut gefallen. Er muss ja ausgesehen haben wie ein Zombie und woher nimmt er nach zwei Jahren Haft unter solchen Bedingungen die Kraft dazu. Allein aus seinen Rachegefühlen Grübeln ? Auch wenn immer wieder auf seine Schwäche hingewiesen wurde - überzeugend fand ich es nicht. Sollte damit vielleicht noch einmal der Sieg der Kaufleute über die Willkür des Adels in Varennes versinnbildlicht werden?


    Diese Sequenz hat mir auch nicht gefallen. Wenn Aristide so lange in einem so winzigen Loch eingesperrt ist, kann er meiner Ansicht nach kaum mehr alleine gehen, geschweige denn ein Schwert führen. Außerdem muss er so gestunken haben, dass ihn jeder (auch unter Heu) wahrscheinlich 10 Kilometer gegen den Wind gerochen hat. :lache Und auch wenn er voller Hass und Rachegelüsten war, hätte sein erster Weg doch in die Freiheit und nicht zu Michel führen sollen. Mir hat auch nicht gefallen, dass Michel ihn getötet hat. Passte irgendwie nicht zum Rest des Buches, wo Michel wirklich nie mit Muskelkraft gekämpft hat.


    Sonst hat mich besonders überrumpelt, dass so ohne weiteres alle Beteiligten dem großen Betrug am Fürsten zustimmen und die Urkunde fälschen. Allen voran Isabell und Michel, die zwar keine Moralapostel waren, aber na ja, ich hätte nie gadacht, dass sie so reuelos so einen gefährlichen Betrug planen und durchführen. Auch wenn ich im Nachwort erfahren durfte, dass dies keine einmalige von Daniel erfundene Angelegenheit war, so fand ich, die Idee hätte von anderen kommen müssen und Michel und Isabell hätten davon überzeugt werden sollen. Das wäre für mich passender für ihre Charakter gewesen.


    Ich habe diesen dicken Mosnterklotz wirklich sehr gerne gelesen. Ich liebe epische Historienschinken und ich für meinen Teil finde, dass es das bisher beste Buch von Daniel/Christoph ist und ich freue mich sehr, dass er in diesem Genre schon ein neues Buch schreibt.


    Vielen Dank für Deine Begleitung, Daniel. Ich habe diese Leserunde unter anderem auch wegen Deiner lebhaften und interessanten Beiträge sehr genossen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Diese Sequenz hat mir auch nicht gefallen. Wenn Aristide so lange in einem so winzigen Loch eingesperrt ist, kann er meiner Ansicht nach kaum mehr alleine gehen, geschweige denn ein Schwert führen. Außerdem muss er so gestunken haben, dass ihn jeder (auch unter Heu) wahrscheinlich 10 Kilometer gegen den Wind gerochen hat. :lache Und auch wenn er voller Hass und Rachegelüsten war, hätte sein erster Weg doch in die Freiheit und nicht zu Michel führen sollen. Mir hat auch nicht gefallen, dass Michel ihn getötet hat. Passte irgendwie nicht zum Rest des Buches, wo Michel wirklich nie mit Muskelkraft gekämpft hat.


    Wahrscheinlich hat sich Guillory nur durch seinen auf Michel fixierten Hass überhaupt so lange am Leben gehalten. Und so war sein einziger zielgerichteter Gedanke, Michel zu finden und ihn umzubringen. Aber du hast recht, eigentlich muss er wie eine ganze Herde Wildschweine gestunken haben :grin, der wäre nie ohne aufzufallen so weit gekommen.
    Dass Michel selbst gegen ihn kämpft, hat mich auch sehr gewundert, solche Kämpfe hat er doch immer von anderen erledigen lassen. Eigentlich alle Kämpfe, er war doch immer eher der Visionär :gruebel


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Sonst hat mich besonders überrumpelt, dass so ohne weiteres alle Beteiligten dem großen Betrug am Fürsten zustimmen und die Urkunde fälschen. Allen voran Isabell und Michel, die zwar keine Moralapostel waren, aber na ja, ich hätte nie gadacht, dass sie so reuelos so einen gefährlichen Betrug planen und durchführen. Auch wenn ich im Nachwort erfahren durfte, dass dies keine einmalige von Daniel erfundene Angelegenheit war, so fand ich, die Idee hätte von anderen kommen müssen und Michel und Isabell hätten davon überzeugt werden sollen. Das wäre für mich passender für ihre Charakter gewesen.



    :write :write :write Das fand ich auch mehr als befremdlich. Auch wenn es historische Vorbilder gibt, hat es mich doch sehr verwundert, dass der Vorschlag so problemlos angenommen wurde. Dass er von Isabell kam, hat mich nicht verwundert, sie ist ja eine der Cleversten im ganzen Buch.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Diese Sequenz hat mir auch nicht gefallen. Wenn Aristide so lange in einem so winzigen Loch eingesperrt ist, kann er meiner Ansicht nach kaum mehr alleine gehen, geschweige denn ein Schwert führen. Außerdem muss er so gestunken haben, dass ihn jeder (auch unter Heu) wahrscheinlich 10 Kilometer gegen den Wind gerochen hat. :lache Und auch wenn er voller Hass und Rachegelüsten war, hätte sein erster Weg doch in die Freiheit und nicht zu Michel führen sollen. Mir hat auch nicht gefallen, dass Michel ihn getötet hat. Passte irgendwie nicht zum Rest des Buches, wo Michel wirklich nie mit Muskelkraft gekämpft hat.


    Ein kühler Denker hätte sicherlich die Gelegenheit genutzt, in die Freiheit zu entkommen. Aber Aristide tickt anders, er gehorcht immer dem aktuell stärksten Impuls, auch wenn ihm das Nachteile einbringt, so wie hier. Und bei der Flucht ist sein stärkster Impuls die Rache an Michel, den er für sein ganzes Scheitern verantwortlich macht, obwohl das natürlich Unsinn ist. Aber Aristide ist nicht reflektiert genug, seinen eigenen Anteil an seiner gegenwärtigen Situation zu sehen.


    Das Verlangen nach Rache ist tatsächlich das, das ihn all die Zeit am Leben erhalten hat. Klar hat er bei seiner Flucht gestunken, aber erstens haben das damals alle mehr oder weniger, vor allem auf dem Land, und zweitens kann man davon ausgehen, dass er sich auf dem Weg nach Varennes irgendwo unterwegs mal an einem Bach o.ä. gewaschen hat. Die Reise dauert ja mehrere Tage.


    Der Kampf am Schluss schlägt den Bogen zur ersten großen Konfrontation zwischen Michel und Aristide, als Aristide Michel an der Brückenbaustelle verprügelt. Michel, der eigentlich körperlich nie eine Chance gegen Aristide hatte, gewinnt diesmal, weil Aristide nur noch ein Wrack ist. Ich denke, man kann hier Michel nicht vorwerfen, sein Ideal der Gewaltfreiheit aufzugeben und zuletzt doch mit Gewalt und Muskelkraft über seinen Feind zu triumphieren, da er den Kampf im Grunde ja verweigert und von Aristide dazu gezwungen wird. Streng genommen begeht Aristide ja eine Art Selbstmord, den er sozusagen als Tod im ehrenhaften Kampf tarnt, das große Ritterideal. Warum, wird wahrscheinlich klar, wenn man sich Aristides Lebensbilanz ansieht.


    Zitat

    Vielen Dank für Deine Begleitung, Daniel. Ich habe diese Leserunde unter anderem auch wegen Deiner lebhaften und interessanten Beiträge sehr genossen.


    Ich habe zu danken :-)


    Daniel

  • Zitat

    Original von JaneDoe



    :write :write :write Das fand ich auch mehr als befremdlich. Auch wenn es historische Vorbilder gibt, hat es mich doch sehr verwundert, dass der Vorschlag so problemlos angenommen wurde. Dass er von Isabell kam, hat mich nicht verwundert, sie ist ja eine der Cleversten im ganzen Buch.


    Am Anfang des Romans hätte Michel so einem Plan sicher nicht ohne weiteres zugestimmt. Seine moralischen Bedenken und seine Angst, aufzufliegen, wären wahrscheinlich zu stark gewesen. Man muss aber bedenken, dass der Michel am Ende des Romans ein anderer ist: Seine grundsätzliche Ideale hat er sich zwar bewahrt, insgesamt aber ist er härter geworden. Er musste viele Rückschläge erfahren, er hat erlebt, dass auf Adlige, Kirchenherren und Könige im Zweifelsfall kein Verlass ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen. All das vermindert natürlich die Skrupel. Davon abgesehen war er schon immer einer, der auch mal zu fragwürdigen Mitteln greift, wenn er glaubt, dass sie einem höheren Ziel dienen. Der Trick mit Bischof Ulmans Statue geht ja in eine ähnliche Richtung.


    Und "alle" Beteiligten stimmen dem Betrug keineswegs zu: Duval hat die ganze Zeit über massive Bedenken und warnt die anderen vor den Konsequenzen, wenn sie auffliegen.


    Tatsächlich sind solche Geschichten im Mittelalter ständig passiert. Es gab ja kaum Möglichkeiten, so einen Betrug nachzuprüfen, schon gar nicht in Kriegszeiten, wenn die Verhältnisse chaotisch waren. Letztlich beruhte sogar die Existenz des Kirchenstaates und damit die päpstliche Macht auf einer Fälschung.

  • Michel hat sich in seinem Wesen verändert, denn zu beginn des Romans hätte er nie zugestimmt das man die Urkunde zu ihren Gunsten fälscht und das sie zugeständnisse in Richtung Philipp machen und jetzt ist das kein problem für ihn.
    Auch wie er gegen Aristide vorgeht hätte ich nicht von ihm gedacht wobei ich es verstehen kann.


    Wenigstens spricht er sich mit Remy aus und am Schluss nennt er ihn sogar Vater, was kann es da noch schöneres geben.


    Ebenso schafft es Verennes eine Stadt zu werden ohne das sie von einem Herzog abhängig sind und das sie ihre Zölle und Abgaben selbst bestimmen können. In den gut 20 Jahren in denen man die Geschichte nun Verfolgt hat ist schon einiges passiert.


    Die Rezi werde ich die Tage Einstellen heute werde ich es wohl nicht mehr schaffen.


    Jedenfalls hat mir das Buch gut gefallen und ich habe es auch gerne gelesen.

  • Für mich hat das Ende alles schön aufgelöst und es hat mir gut gefallen. ES war wirlkich bis zum Schluss spannend zu lesen, wenn auch einiges klar war, wie es kommen würde, aber das ist okay (ist ja kein Krimi, sodnern ein historischer Roman).


    Toll fand ich, dass im Nachwort im letzten Satz angedeutet wird, dass für Michel etc. alles gut weitergehen würde. Ich mag solche Ausblicke, wenn die eigentliche Geshcichte schon abgeschlossen ist, sehr.


    Ich bin super zufreiden mit dem Buch, das man so lange den Figuren gefolgt ist, ist es jetzt schade etwas anderes ohne diese lesen zu müssen.


    Auch meine Rezi wird dann bald folgen.

  • Gestern Abend habe ich das Buch beendet - und mich nicht auf einer der vielen Seiten gelangweilt! :lache Großes Kompliment!


    Den Schluss fand ich gelungen, alle offenen Punkte wurden geklärt, für Michels Familie wendet sich alles zum Guten, für Varennes auch und Aristide ist besiegt. Sein Zombie-Auftritt war nicht so meins, mir wäre verroten im Kerker oder ein Prozess lieber gewesen, aber vielleicht war es für Michel stimmig seinen alten Widersacher so endgültig aus dem Weg zu haben.


    Die gefälschte Urkunde fand ich raffiniert (da fand ich auch das Nachwort sehr interessant) und ich fand es stimmig, dass so Remy auch seinen Beitrag leisten konnte und sich nun Michels Anerkennung endgültig sicher sein kann. Dass Michel für den Betrug war, fand ich in Ordnung. Solange er sich für Varennes im Recht fühlt, ist ihm (fast) jedes (gewaltfreie) Mittel recht. :lache


    Ganz herzlichen Dank an Daniel für die Begleitung der Leserunde!

  • So, ich bin seit Sonntag auch durch und setze mich in den nächsten Tagen an meine Rezi. Ich war von Isabelles Idee nicht so begeistert - irgendwie passte solch eine Fälschung nicht ins Bild der sonst so braven und ehrlichen Helden...
    Ich sage Danke an Daniel für die nette Begleitung in der Leserunde... :wave