Am Ende dieses Sommers - Carolyn Haines

  • Original Titel: Sommer of the Redeemers
    Seitenzahl: 507 (HC) // 570 (TB)
    Verlag: Bastei Lübbe
    Jahr: 1997 (HC) // 1999/2006 (TB)


    Kurzbeschreibung laut Amazon:
    Sommerferien, eine herrliche Zeit für die dreizehnjährige Rebekka. Auch als sich auf einmal eine geheimnisvolle Sekte im Dorf niederlässt, eine weiß verschleierte Frau durch die Nacht irrt und ein Baby verschwindet, glaubt sie immer noch an ein einziges großes Abenteuer. Doch aus dem abenteuerlichen Spiel wird bald tödlicher Ernst ...


    Der Klappentext ist leider ein wenig dürftig.
    Deshalb versuch ich mal, noch ein wenig mehr zu erzählen, sofern es mir noch gelingt...
    Bekka, wie die dreizenjährige gerufen wird, hat einen Sommer vor sich, der sie ganz verändern wird: eine Sekte zieht in das kleine Dorf, die Erlöser. Auf dem, von ihnen gekauften Gelände, gehen immer wieder seltsame Dinge vor, die Bekka neugierig machen, aber alle Bewohner sind argwöhnisch und reden ihr ein, diese Leute bloß in Ruhe zu lassen. Dann trifft sie auf einen der älteren Jungen der Sekte, Greg. Dieser benimmt sich so seltsam und gemein, dass sie förmlich davon angezogen wird, mehr über die Erlöser zu erfahren.
    Zwischenzeitlich zieht auch noch eine Person in das beschauliche Dorf, Nadine, die Pferde hält und den jungen Greg als Stallburschen engagiert. Rebekka ist ganz fansziniert von den Geschöpfen und möchte unbedingt auch reiten lernen, nur dass es ihr von ihrer Mutter verboten wird. Das hält sie aber nicht davon ab, weiterhin die Pferde zu besuchen.
    Eines Tages bekommt Bekka ein neues Fahrrad geschenkt, was sie sich immmer gewünscht hat, doch als es dann verschwindet und am nächsten morgen, in seine Einzelteile zerlegt, gefunden wird, kennt sie kein halten mehr. Sie beschuldigt Greg es aus reiner bosheit gestohlen zu haben und verfängt sich langsam in den Vorurteilen, die die Erwachsenen nur hinter vorgehaltener Hand auzusprechen vermögen.
    Als dann die Schwester ihrer Freundin, ein Baby, verschwindet, wird die Situation im Dorf immer angespannter. Fieberhaft suchen alle nach dem Säugling, doch es will einfach nicht mehr auftauchen, selbst nach Wochen...


    Autorin:
    In Mississippi geboren, lebt Carolyn Haines heute mit ihren Pferden, Hunden und Katzen auf einer Farm in Alabama. Für ihre schriftstellerische Leistung wurde sie mit einem Literaturstipendium des Alabama State Council on the Arts geehrt. Früher war sie Fotojournalistin, heute engagiert sie sich für den Tierschutz.


    Wie ich zu diesem Buch kam:
    Es ist leider schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe (08/09), aber trotzdem möchte ich versuchen es rückwirkend zu beurteilen, da es einen ausgepsrochen starken Eindruck bei mir hitnerlassen hat.


    Zuerst einmal möchte ich erzählen, wie ich zu dem Buch überhaupt gekommen bin: ich war mal wieder in der Bibliothek und streifte durch die Gänge, aber alle Bücher, die mich spontan interessierten, waren entweder total zerlesen oder ausgeliehen, weil ich aber Zeit totzuschlagen hatte, bin ich eben weiter, völlig gelangweilt, durch die Regale geschlendert. Irgendwann hat mich ein Buchrücken neugierig gemacht und ich hab das Buch rausgezogen.
    Der Titel klang schon so melancholisch, "am Ende dieses Sommers"...das Cover hat mich dannnoch mehr begeistert und ich hab angefangen, die Inhaltsangabe zu lesen. ab da war dann meine Langweile weggepustet, ich bin Heim und hab mich schon auf die Nacht gefreut! (Damals las ichnur Nachts meine Bücher ;-) )
    Also mal wieder ein Paradebesipiel dafür, dass nicht der Mensch sich Bücher aussucht, sondern die Bücher den Menschen, und wahrlich, es hat mich förmlich mit einem Lasso gepackt und gefesselt. :grin


    Meine Meinung:
    Ich hoffe, ihr konntet was mit meiner Synopsis anfangen, das war jetzt das erste mal für mich, eine eigenen Beschreibung zu verfassen :schaem


    Wie schon gesagt, habe ich es damals nur Nachts gelesen und es hat tiefen Eindruck auf mich gemacht, sodass ich es nach Jahren immernoch nicht vergessen kann.
    Ich weiß noch, dass eine Sage um eine Brücke vorkam, bei der früher eine Frau mit ihrem Kind selbstmord begangen haben soll und heute noch rumspukt und nach Säuglingen sucht, aber ich wusste jetzt nicht, wie ich das noch in die Beschreibung einbringen sollte, ohne zu weit abzudriften...


    Die Atmosphäre des Buches ist unglaublich düster und heiß. Man atmet förmlich die Luft der Südstaaten ein, den Staub der roten Lehmstraßen. Man bekommt die Unschuld von Bekka vor Augen gehalten und am Ende des Buches weiß man, dass diese Unschuld für immer verloren ist. Nicht im körperlichen Sinne, sondern ihr Wesen wurde in diesem Sommer erwachsen, und das mit dreizehn.
    Ich glaube, dass war auch der Punkt, der mich, selbst im Nachhinein, das Buch nicht vergessen machen lässt.
    Es handelt viel von Vorurteilen, die einem Anfangs nur natürlich erscheinen, aber im Laufe der Geschichte ertappt man sich und merkt, wie oberflächlich man manchmal doch denkt und wie eine Situation eskalieren kann, wenn die eine Seite sich abschottet, keinen Blick hinein zulässt, und die andere auch gar nicht hineinblicken möchte, sondern sich einfach auf ihren "Meinungen", die nichts weiter als Vorurteile sind, ausruht.


    Ab der Hälfte des Buches habe ich zufällig ein Lied angehört, das danach nur noch auf Repeat lief. (Lostprophets - Sway)
    Das Buch alleine hatte schon eine packende Atmosphäre, aber nach diesem Lied war es einfach nur noch überwältigend! Ich weiß noch, wie ich ab einer gewissen Szene mit Greg im Stall nur noch weinen konnte. Das war so ungefähr ab dem letzten Drittel des Buches und ging wohl bis zum Schluss...es hat mich einfach total mitgerissen und sich damit einen Platz in meinem Bücherherz eingerichtet.


    Ich kann nicht anders, als das Buch mit der besten Note zu versehen.

    :lesend


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  • Zitat

    Original von Merryweather


    Es ist leider schon länger her, dass ich das Buch gelesen habe (08/09), aber trotzdem möchte ich versuchen es rückwirkend zu beurteilen, da es einen ausgepsrochen starken Eindruck bei mir hitnerlassen hat.


    Bei mir ist das Lesen noch ein paar Jahre länger her, Erscheinungsdatum des HC war 1997? Kommt wohl so ungefähr hin ... :gruebel


    Zitat

    Die Atmosphäre des Buches ist unglaublich düster und heiß. Man atmet förmlich die Luft der Südstaaten ein, den Staub der roten Lehmstraßen. Man bekommt die Unschuld von Bekka vor Augen gehalten und am Ende des Buches weiß man, dass diese Unschuld für immer verloren ist. Nicht im körperlichen Sinne, sondern ihr Wesen wurde in diesem Sommer erwachsen, und das mit dreizehn.


    Meine Erinnerung an das Buch ist auch, dass es mir sehr gut gefallen hat und Deine Einschätzung würde ich so :write.


    .

  • An dieses Buch erinnere ich mich auch noch, obwohl es bei mir bestimmt noch viel länger her ist, eher auch Ende der 90iger. Auch auf mich hat es einen starken Eindruck gemacht. Ich habe es auch als sehr gut in Erinnerung, obwohl es für eine genaue Rezension bei mir nicht reichen würde. Aber es sind starke Bilder und Eindrücke und auch die düstere Stimmung in Erinnerung geblieben.

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • Völlig vergestern, ich wollte noch fragen, ob ihr damit einverstanden seid, dass ich es in die "Krimi"-Ecke getan habe?
    Ich war mir nicht ganz sicher, aber alle anderen Bereiche schienen mir auch nicht wirklich passend :gruebel


    Uta
    Ohh, über Dein Lob freu ich mich so, da es meine erste, richtige Buchvorstellung ist. Was war ich aufgeregt, ob ich alles richtig schreibe :help
    Freut mich wirklich, dass du dich mit meiner Einschätzung identifizieren kannst :knuddel1


    Außerdem freu ich mich, dass es noch mehr Leute gibt, die das Buch in guter, wenn auch entfernter, Erinerrung haben.
    Die Jahreszahlen werde ich übrigens gleich noch editieren, die habe ich dann doch vergessen :schaem