Ich sehe das auch so. Ich glaube, dass immer die momentan wichtigere Beziehung im Vordergrund stehen würde. Und das wäre in dem Fall wahrscheinlich die Paarbeziehung.
Geschwisterehe in der Diskussion
-
-
Nur - vom Mann kannst du dich scheiden lassen. Familie ist angeboren.
-
Na, ja. Du kannst aber auch nach der Scheidung beschließen, deinen Bruder nicht mehr sehen zu wollen. Oder aber es gibt eine einvernehmliche Scheidung und Treffen anschließend sind dann kaum ein Problem.
-
Zitat
Original von Queedin
weil Du immer wieder darauf zurück kommst: damit hätte ich - glaube ich zumindest - kein Problem. ich habe selbst keine Geschwister, stelle mir aber gerade vor, zu erfahren, dass meine Eltern in Wahrheit Gewschwister wären. für mich wären es doch weiter meine Eltern, so wie ich es immer erlebt habe. das beide zugleich meine Tante und mein Onkel wären, wäre mir ziemlich egal.
ich glaube, die Paar-Beziehung würde für mich immer im Vorgrund stehen, weil es für mich die wichtigere wäre.
wie gesagt, liegt vielleicht daran, dass ich nie selbst eine Geschwisterbeziehung erfahren habe.
Wenn jemand wirklich verliebt ist, ist ihm doch völlig egal, ob derjenige zusätzlich sein Bruder / seine Schwester ist.Frettchen
Sollen sich welche nur deshalb trennen, weil es begriffliche Verwirrungen (Mann und Bruder) gibt? -
Zitat
Original von made
Wenn jemand wirklich verliebt ist, ist ihm doch völlig egal, ob derjenige zusätzlich sein Bruder / seine Schwester ist.Frettchen
Sollen sich welche nur deshalb trennen, weil es begriffliche Verwirrungen (Mann und Bruder) gibt?Frettchen, ich habe Geschwister und frage mich, was für dich der Unterschied zwischen einer geschwisterlichen Beziehung und einer ehelichen Beziehung auf der Gefühlsebene ist. Wie definierst du "Bruder" und "Ehemann"?
Meinen Bruder liebe ich, man kann über alles reden, teilt Freuden und Kummer. Ich kann mit ihm herumalbern, über Ernstes sprechen, was unternehmen usw.
Gleiches bei meinem Freund.Provokativ würde ich sagen, eine Liebesbeziehung ist eine sehr gute enge Freundschaft, bei der man zudem eine gegenseitige Vereinbarung trifft, sein Sexualbedürfnis miteinander (und nicht mit anderen) auszuleben... Natürlich kann man darüber diskutieren, das sei jetzt mal dahingestellt.
Lapidar gesagt ist der einzige Unterschied zwischen einer liebevollen Geschwisterbeziehung und einer ehelichen Beziehung die Sexualität, da ich mich von meinen Geschwistern nicht sexuell angezogen fühle.Wenn dem aber so wäre (was ich jetzt mal bei Geschwisterehen voraussetzen würde ;-)), dann macht das für mich keinen Unterschied zu einer Liebesbeziehung zu einem biologisch mit mir nicht verwandten Menschen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass eine Liebesbeziehung zwischen Geschwistern besonders eng sein kann, wenn man seine Kindheit schon geteilt hat.
In Fällen, bei denen Geschwister oder Halbgeschwister sich erst in der Jugend oder im Erwachsenenalter kennenlernen, da ist das für mich nicht anderes, als wenn sich sonst zwei Menschen kennenlernen. Dass sie biologisch verwandt sind heißt für mich dann nur, dass sie das ggf. beim Kinderwunsch zu beachten haben.
-
@Draper: sorry, wg der späten Antwort, ich hatte keinen Kopf.
Zitatrienchen, man muss aber auch zwischen sozialen und biologischen Geschwistern unterscheiden. Würde eine solche Abneigung auch bestehen, wenn du einen Kerl kennenlernen würdest, dessen Mutter vor dreißig Jahren mal eine Affaire mit deinem Vater hatte?
Nun, ich vermute eher nicht. Keine Ahnung. das sind doch eher Ausnahmen, oder nicht? Wo würde man bei einem entsprechenden Gesetz die Grenze ziehen? Angenommen, man erlaubt die GeschwisterEHE. Arter hat es schon geschrieben, was ich so vermutet habe:
ZitatWenn man das Thema aus rein biologischer Sicht betrachte kann man eigentlich nur kategorisch gegen eine inzestuöse Fortpflanzung sein. Es ist eine erwiesen Tatsache, dass genetische Vielfalt eine essentielle Anforderung für die Existenz einer Art ist. Nur aus diesem Grunde gibt es ja überhaupt die geschlechtliche Fortpflanzung, eben um einen möglichst genetischen Mix zu produzieren. Genetische Monotonie ist eine ideale Angriffsfläche für die Billardenheere unsichtbarer Angreifer. Das äußert sich z.B. in der Anfälligkeit der Abkömmlinge solcher Beziehungen für alle möglichen Krankheiten. Wenn der "Code" des Immunsystemes einmal geknackt ist, gibt es kein Halten mehr. Im Einzelfall kann das hier und da mal gut gehen, fatal wird es, wenn es in größerem gesellschaftlichen Maßstab und über mehrere Generationen hinweg passiert.
Vielleicht ist meine Ansichtssache auch hier wieder extrem spießig, aber ich bin der Überzeugung, dass die meisten Menschen, die eine EHE eingehen, auch Kinder bekommen möchten. (Nicht alle ganz klar, völlig richtig und auch absolut in Ordnung) Oder warum kämpfen sonst Homosexuelle um das Recht dazu? Wie also verhindere ich, dass zwei gemischtgeschlechtliche Menschen, die sich lieben KEINE Kinder bekommen? Geht das überhaupt? Und wie Voltaire es ja schon schrieb, müsste doch logischer Weise auch erlaubt sein, dass ein Vater seine Tochter heiraten kann. Das Verhältnis zu seinen Eltern ist doch immer ein besonderes. Alle Kinder müssen sich doch abnabeln und haben dabei nicht selten extreme Schwierigkeiten. Wie verhindere ich Gefügigkeitssituationen, wie unterscheide ich zwischen Hörigkeit und Liebe? Ich finde das sehr, sehr schwierig.
Und biologisch... ist eine Frau nach ihrer ersten Periode bereit, Kinder zu bekommen. Bei manchen Mädchen ist das bereits mit neun Jahren der Fall.
-
Zitat
Vielleicht ist meine Ansichtssache auch hier wieder extrem spießig, aber ich bin der Überzeugung, dass die meisten Menschen, die eine EHE eingehen, auch Kinder bekommen möchten. (Nicht alle ganz klar, völlig richtig und auch absolut in Ordnung) Oder warum kämpfen sonst Homosexuelle um das Recht dazu?
Sorry, OT, aber ich muß mal nachfragen: Du meinst, die Homosexuellen kämpfen für die Homo-Ehe, weil sie Kinder bekommen möchten?
-
Ich kann jetzt nicht in den Köpfen ALLER Homosexueller reinsehen, sondern mich nur an zB solchen Nachrichen orientieren:
Wie das bei uns allen ist, gibt es Menschen, die mochten Kinder haben und welche, die wollen keine Kinder haben.
Sorry, OT, LeSeebär, aber ich bin der Ansicht, das Schwule auch Menschen sind.
-
Zitat
Original von rienchen
Ich kann jetzt nicht in den Köpfen ALLER Homosexueller reinsehen, sondern mich nur an zB solchen Nachrichen orientieren:Aber in dem Artikel steht doch ausdrücklich, daß die eingetragene Lebenspartnerschaft die Adoption ermöglicht, eine Ehe wäre demzufolge gar nicht nötig?!? Ich glaube, der Kampf für die Homo-Ehe hat in vielen Fällen nix mit einem möglichen Adoptionsrecht zu tun, sondern ist in erster Linie der Kampf für Gleichberechtigung gegenüber "gemischtgeschlechtlichen Paaren".
Um jetzt irgendwie noch die Kurve zurück zum Thema zu kriegen: Bei Ehe zwischen Geschwistern bin ich ganz Deiner Meinung: Da geht es wohl tatsächlich auch vorrangig um Familiengründung / Kinderwunsch. Wie Du schon sagst: Nicht immer, aber...
-
Eingetragene Lebenspartnerschaft... Ehe... jaja...
Es war einfach nur ein Beispiel, dass auch gleichgeschlechtliche Menschen den Wunsch haben, Kinder zu haben und die Frage, wie man es grade bei
gleichgemischtgeschlechtlichen aus den oben genannten biologischen Gründen untersagen sollte.Edit: ich meinte natürlich gemischt.. danke für die Pn.
Edit 2:
ZitatI Original von Frettchen
Ich hatte heute eine Diskussion mit einem von mir sehr geschätzten Menschen. Und dieser hat mir berichtet, dass mittlerweile darüber beraten würde, ob die Ehe zwischen Geschwistern evtl. erlaubt werden sollte.
Mich würde echt mal interessieren, was da eigentlich dran ist.Weil in der Presse kommt darüber nix. Oder?
-
Zitat
Original von rienchen
Arter hat es schon geschrieben, was ich so vermutet habe:nun ja, was arter da erzählt ist bestenfalls halbwissen. ich weiß nicht, woher er die information hat, dass abkömmlinge solcher beziehungen anfällig für alle möglichen krankheiten sind. es ist tatsächlich so, wie juliette erklärt hat, dass, sollte in der familie eine unbekannte rezessive mutation vorliegen, die wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sich beide kranken Gen im Nachwuchs treffen. doch was heißt das eigentlich, fragezeichen. es heißt, dass das protein, das von diesem gen codiert wird, etwas verändert ist. das mag in dem einen oder anderen fall das immunsystem betreffen, es kann auch zum verlust der lebensfähigkeit führen, es kann seinem träger aber auch vorteile bringen -siehe sichelzellanämie-. in den allermeisten fällen wird es wohl gar nicht bemerkt werden, stichwort enzympolymorphismus.
inzucht ist sicher auf lange sicht und in großem maßstab unvorteilhaft, aber eine grenzenlose genetische variabiltät sicher auch, warum gibt es sonst zwischenartliche fortpflanzungsbarrieren fragezeichen. inzucht geht nicht ab und zu mal gut, sondern meistens. nur wenn das, wie in jener pakistanischen familie, der normalfall ist, kann es gefährlich werden. es kann aber auch gut gehen, wie die habsburger zeigen, die zwar eine dicke lippe hatten, die sie aber nich davon abhielt, weltreiche zu errichten.
ZitatOriginal von rienchen
Und wie Voltaire es ja schon schrieb, müsste doch logischer Weise auch erlaubt sein, dass ein Vater seine Tochter heiraten kann.ödipus hat es vorgemacht. die geschichte ist zwar tragisch, antigone und ihre geschwister waren aber sicher nicht -behindert-. und damit zu deiner letzten bemerkung:
ZitatOriginal von rienchen
Und biologisch... ist eine Frau nach ihrer ersten Periode bereit, Kinder zu bekommen. Bei manchen Mädchen ist das bereits mit neun Jahren der Fall.ich denke, man darf natur und kultur nicht durcheinander werfen. ich hatte mal eine auseinandersetzung mit einem sehr konservativen cousin meines mannes. der, jurist, beharrte darauf, dass monogamie -natürlich- sei. ich wollte ihm erklären, dass alle denkbaren beziehungen zwischen mann und frau irgendwo auf der welt -natürlich- sind, und dass das ideal der lebenslangen zweierbeziehung bei uns eine kulturelle vereinbarung ist, um die gesellschaft zu stabilisieren. gleiches gilt auch für die idee, dass ein mädchen, unabhängig von ihrer körperlichen entwicklung, erst kinder kriegen sollte, wenn sie in unserem kulturellen sinn erwachsen ist. oder, dass väter sich nicht an ihren töchtern vergreifen sollen.
homo faber ist übrigens ein sehr schönes buch zum thema
-
Zitat
Original von DraperDoyle
ich denke, man darf natur und kultur nicht durcheinander werfen. ich hatte mal eine auseinandersetzung mit einem sehr konservativen cousin meines mannes. der, jurist, beharrte darauf, dass monogamie -natürlich- sei. ich wollte ihm erklären, dass alle denkbaren beziehungen zwischen mann und frau irgendwo auf der welt -natürlich- sind, und dass das ideal der lebenslangen zweierbeziehung bei uns eine kulturelle vereinbarung ist, um die gesellschaft zu stabilisieren. gleiches gilt auch für die idee, dass ein mädchen, unabhängig von ihrer körperlichen entwicklung, erst kinder kriegen sollte, wenn sie in unserem kulturellen sinn erwachsen ist. oder, dass väter sich nicht an ihren töchtern vergreifen sollen.@DD
Sehr treffend beschrieben.
Übrigens: Höre nie so genau hin wenn ein Jurist versucht dir die Welt zu erklären; diese Erklärungen sind meist überflüssig, kaum verständlich und bringen niemand in irgendeiner Form weiter. -
Zitat
Original von DraperDoyle
inzucht ist sicher auf lange sicht und in großem maßstab unvorteilhaft, aber eine grenzenlose genetische variabiltät sicher auch, warum gibt es sonst zwischenartliche fortpflanzungsbarrieren fragezeichen. inzucht geht nicht ab und zu mal gut, sondern meistens. nur wenn das, wie in jener pakistanischen familie, der normalfall ist, kann es gefährlich werden. es kann aber auch gut gehen, wie die habsburger zeigen, die zwar eine dicke lippe hatten, die sie aber nich davon abhielt, weltreiche zu errichten.Interessant dazu finde ich diesen Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45549233.html
-
Zitat
nun ja, was arter da erzählt ist bestenfalls halbwissen. (...) inzucht ist sicher auf lange sicht und in großem maßstab unvorteilhaft, aber eine grenzenlose genetische variabiltät sicher auch, warum gibt es sonst zwischenartliche fortpflanzungsbarrieren fragezeichen. inzucht geht nicht ab und zu mal gut, sondern meistens. nur wenn das, wie in jener pakistanischen, kann es gefährlich werden. es kann aber auch gut gehen, wie die habsburger zeigen, die zwar eine dicke lippe hatten, die sie aber nich davon abhielt, weltreiche zu errichten.
Bertrande hat ja den interessanten Spiegelartikel schon verlinkt. Ist das auch Halbwissen und wenn ja, weshalb gibt es überhaupt ein entsprechendes Gesetz, welches Inzucht untersagt? Aber in Zeiten, in dene sich Hollywoodstars nach genetischen Diagnosen und einer 87%igen Brustkrebswahrscheinlichkeit sich diese einfach abnehemen lassen, können wir uns demnächst ohnehin alle aussuchen, ob der Nachwuchs auch perfekt ist. Kann man doch alles in den Genen sehen. Wo das anfängt und wo aufhört, weiß natürlich niemand. Vielleicht schon bei der Wahrscheinlichkeit, nicht den Nobelpreis zu bekommen? Weg damit! Behinderte haben gar kein Recht auf Leben mehr. Auf sowas haben die Nazis draufhin gearbeitet.
ZitatÖdipus hat es vorgemacht
Das ist keine Antwort auf meine Frage, wie sich Der Schutz von Minderjährigen und Schutzbefohlenen in der Familie umsetzen ließe und wie man Hörigkeit und Mißbrauch entgegen wirken würde.
ZitatHomo Faber ist ein gutes Buch zum Thema
Ich kenne das Buch, natürlich. Das ist ein völlig anderer Fall, Draper. ( Meine schon oben angeführte Ausnahme) Vater und Tochter haben sich ihr ganzes leben noch nicht gesehen und als sie sich begegnen, fühlt er sich an seine Frau erinnert und verliebt sich. Die Tochter zögert die ganze Zeit und es geht ja nun auch tragisch aus, das muss ich Dir doch nicht erzählen. Auch hier stellt sich mir auf die Zukunft umgelegt die Frage nach Missbrauch. Es gibt schon genug Bekloppte da draußen, die ihre Kinder erniedrigen. Nicht auszudenken.
Zitatich denke, man darf natur und kultur nicht durcheinander werfen. ich hatte mal eine auseinandersetzung mit einem sehr konservativen cousin meines mannes. der, jurist, beharrte darauf, dass monogamie -natürlich- sei. ich wollte ihm erklären, dass alle denkbaren beziehungen zwischen mann und frau irgendwo auf der welt -natürlich- sind, und dass das ideal der lebenslangen zweierbeziehung bei uns eine kulturelle vereinbarung ist, um die gesellschaft zu stabilisieren. gleiches gilt auch für die idee, dass ein mädchen, unabhängig von ihrer körperlichen entwicklung, erst kinder kriegen sollte, wenn sie in unserem kulturellen sinn erwachsen ist. oder, dass väter sich nicht an ihren töchtern vergreifen sollen.
Aha. Klar, irgendwo auf der Welt ist irgendwas immer "natürlich". Blutdiamanten etwa oder Kindersoldaten, abgehackte Gliedmaßen und Gehirnwäschen. Friedliche Polygamie meinetwegen.
Ich bin doch sehr froh, in einem kulturellen Kreis zu leben, in dem Gesetze herrschen, die Kinder schützen. Nötigenfalls auch vor ihren Eltern.
Ich merke grade, dass ich sehr emotinal reagiere und bitte darum, nicht böse zu sein. Ich ziehe mich aus dem Thema besser zurück.
-
Geschwisterehe ist von der Natur nicht vorgesehen und kommt deshalb nur sehr selten vor.
siehe auch "Enge Vertrautheit als Liebestöter"
http://www.sueddeutsche.de/wis…-hinter-dem-tabu-1.270521 -
da hast du jetzt aber nicht ordentlich gelesen, rienchen.
wo behaupte ich denn, dass unsere kulturelle errungenschaften schlecht sind, fragezeichen. hattest du bisher den eindruck, ich wäre sozialdarwinistin fragezeichenich wollte nur nochmal auf das natur-argument eingehen. wie kommt der cousin auf die idee, sein ideal des zusammenlebens sei natürlich. es ist eindeutig eine gesellschaftspolitische idee, dass zwei mensche aufs rathaus marschieren und da einen zettel unterschreiben. und danach womöglich noch in die kirche. ehe ist von der natur überhapt nicht vorgesehen. ich halte sogar die vogelhochzeit für erfunden
natur ist eine feine sache, aber der mensch zeichnet sich doch gerade dadurch aus, sie, durchaus auch im positiven sinne, überwunden zu haben. mein nachbar nervt mich schon den ganzen tag, wie er da auf der leiter steht und -echt wahr- mit der zahnbürste die zwischenräume seines garagentors reinigt. meine natur sagt mir, den würde ich am liebsten umschmeißen. aber daran hindert mich meine gute erziehung.
fazit. es wird immer gerne damit argumentiert, dass irgendwas, was man für selbstverständlich hält, natürlich sei. aber das ist es eben nicht. ich schlage meine kinder nicht, würde das also für natürlich halten. vor 50 jahren hätte aber ein mehrheit gesagt, dass es eben gerade natürlich wäre, das zu tun. Aber auch hier hat natur nix zu suchen. es ist heute gesellschaftlicher konsens, dass man kinder nicht schlägt. es war früher gesellschaftlicher konsens, kinder zu schlagen.
-
Für ideal halte auch ich die Ehe unter nahen Verwandten nicht und ich frage mich, ob wirklich nur Religionen für dieses Tabu verantwortlich waren, oder ob nicht doch so etwas wie "Instinkt" dabei eine Rolle spielt?
Andererseits ist es absurd, die Geschwisterehe zu verbieten, gleichzeitig aber Samenspendern Anonymität zu garantieren.
-
Das Problem ist doch nach wie vor, dass es hier mehr scio, nescio als wissenschaftliche Erkenntnis gibt. Wer erinnert sich nach an den Hype mit dem Treuegen? Keine echte Luftnummer, aber auch keine gesicherte Erkenntnis. Was da so im Kopf herumläuft und warum manche Sachen Tabu sind (ein Begriff aus einer Zeit übrigens, die so weit gar nicht zurückliegt, hat schließlich erst Cook aus der Südsee mitgebracht) ist einfach noch nicht genügend erforscht. Wobei immer wieder verblüfft wie viele Forschungsergebnisse gerade der Hirnforschung ergeben, dass unsere Altvorderen so dumm doch gar nicht waren.
-
Man kann alles verbieten. Doch dann stellt sich auch immer die Frage, wie kann das Verbot überwacht werden und wie kann dieses Verbot umgangen werden.
Geschwister dürfen nicht heiraten, aber es ist nicht verboten, dass Geschwister in einem gemeinsamen Haushalt zusammenleben. Und was sie dann in ihren eigenen vier Wänden machen entzieht sich in der Regel staatlicher Kontrolle.
Wenn man sagt, es kann biologisch gefährlich sein wenn Geschwister heiraten - so bezieht sich diese Gefahr doch letztendlich nur auf den Geschlechtsverkehr. Die Ehe als Rechtsinstitut dagegen beinhaltet keinerlei biologischer (vermeintlicher) Gefährdungen.
Und noch einmal gefragt: Wenn man den geschwisterlichen Beischlaf untersagt, müsste man dann nicht auch die Beiwohnung an AIDS-infizierten Menschen verbieten oder die Beiwohnung von Menschen mit Gendefekten oder die Beiwohnung von alkoholkranken Menschen und und und.......Die Ehe ist ein kulturgeschichtliches Produkt, etwas Künstliches. Sie hat keine biologischen Wurzeln. Und so wie sich unsere Kultur weiterentwickelt so werden sich auch die Formen des Zusammenlebens weiterentwickeln und ändern. Vor Jahren war es undenkbar das es gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften gab, da war der Geschlechtsverkehr zwischen Männern (zwischen Frauen war es erlaubt) sogar ein Straftatbestand. Und heute?
Und auch die Urzelle des Zusammenlebens, die Familie, ändert doch ebenfalls - eigentlich sogar pausenlos - ihre Strukturen. Was früher mal Familie war, was Familie bedeutete, hat sich doch auch in heutiger Zeit schon relativiert, geändert.
Das Verbot der geschlechtlichen Geschwisterliebe, in das Verbot einer Ehe unter Geschwister gipfelnd, ist ein ausschließlich juristisches Konstrukt. Es ist kulturgeschlichtlich gewachsen und dann juristisch definiert.
-
Naja, wer wissentlich HIV positiv ist und ungeschützten Geschlechtsverkehr ausübt wird durchaus bestraft, aber das ist ein anderes Fass.