Mini-LR: Jojo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr 18. / 19.05.

  • Ich habe mal versucht, Infos zu dem Titel zu finden und bin dabei auf folgendes gestoßen:


    Zitat

    The novel’s title is a clever play on words as it references the influence and power that others can have to shape and mold our world view. Will Traynor was certainly a different person before he met Louise Clark. Louise Clark was certainly a different person before she met Will Traynor. But will their newly formed relationship be enough to fundamentally change either of them for the better? Pick this one up to find out.


    Auch wenn Lou und Will versuchen, sich gegenseitig zu ändern, werden sie am Ende doch immer sie selbst bleiben. Da ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe, würde ich daraus schließen, daß Will sich nicht davon abbringen läßt, seinem Leben ein Ende zu setzen ... auch wenn er sich in Lou verliebt.

  • Zitat

    Original von belladonna
    Das kommt davon, wenn man zu schnell liest... :wow Im Original steht da: "the day I stopped being fearless" - da habe ich wohl im Eifer des Gefechts statt "fearless" "fearful" gelesen... ups. Naja, gut, dass wir hier drüber reden.
    Dass es in der Nacht im Burggarten einen sexuellen Übergriff gegeben haben muss, liegt ziemlich nahe - die Frage ist nur, was wirklich passiert ist (und ob Lou sich überhaupt erinnern kann).


    Zitat

    Original von -Christine- Eigentlich habe ich das genauso wie du aufgefaßt, also das Lou belästigt oder gar vergewaltigt wurde. Allerdings hat sie, wenn ich mich richtig erinnere, 2 oder 3 Monate später Patrick kennengelernt. Würde sie so schnell eine Beziehung zu einem Mann eingehen, wenn sie vergewaltigt worden wäre ?


    Ich denke, dass sie in dieser Beziehung eher einen gewissen Schutz gesehen hat und Patrick zur damaligen Zeitpunkt vielleicht auch nicht so schnell vorgegangen ist... er war ja auch noch ein ganz anderer Typ als jetzt.


    Zitat

    Original von belladonnaÜbrigens glaube ich, dass es nicht viel Sinn gehabt hätte, wenn Lou Will ganz zu Anfang gefragt hätte, wohin er gern mal einen Ausflug machen würde. Er hätte ja doch nur alles abgelehnt! Da musste sie einfach mit irgendwas anfangen und dass sie dann ausgerechnet ein Ziel ausgesucht hat, das Will gar nicht mochte, war einfach Pech.


    Anfangs sicher nicht, aber vielleicht nach dem Konzert-Besuch... jedenfalls besser als heimlich irgendwas zu planen in der Hoffnung, dass es ihm gefällt. Schließlich hat er nun klipp und klar gesagt, dass er es hasst, dass jeder meint zu wissen was ihm gefällt..

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich war auch überrascht, daß Lou diesem Angebot zugestimmt und nicht die Gelegenheit ergriffen hat, erst einmal über ihre Beziehung zu Patrick nachzudenken. Das nicht mehr alles so ist, wie es sein soll, das ahnt sie wohl schon. Aber irgendwie scheint sie davor zurückzuschrecken, sich eingehender mit dem Problem auseinanderzusetzten. Vielleicht ahnt sie auch, was das Ergebnis dieser Überlegungen wären ...


    Ich fass es auch gerade nicht, dass sie darauf wirklich eingeht. Merkt sie denn nicht, dass Patrick das Angebot nur gemacht hat, damit sie nicht in Wills Gästezimmer übernachtet? Merkt sie denn nicht, dass Patrick scheinbar nur Interesse an ihr hat, wenn er glaubt, dass auch ein anderer Interesse an ihr hat? :rolleyes Zum Beispiel auch nach Louisas Geburtstagsessen (Hab ich mir doch gedacht, dass Will ihr noch Hummelstrumpfhosen schenkt :-]) als Patrick Will kennengelernt hat und danach einen Sex-Marathon mit Lou veranstaltete. "Und war ich gut" ( :fetch wo ist hier der kotzende Smilie?)


    Zitat

    Original von -Christine-


    Nach dem Ausflug zur Pferderennbahn hat sich Will beschwert, daß alle immer besser wüßten, was gut für ihn ist. Aber jetzt macht er eigentlich genau dasselbe mit Lou. Ich habe das Gefühl, daß beide so darauf konzentriert sind, Entscheidungen für den anderen zu treffen, daß sie sich dabei selbst vergessen.


    Jeder sieht eben nur seine Sicht. Will möchte, dass Louisa endlich anfängt ihr Leben zu verändern, weil er weiß wie gut es sein kann und Louisa möchte, dass Will endlich anfängt an seinem jetzigen Leben etwas positives und lebenswertes zu entdecken. Jeder möchte das Beste für den anderen und keiner möchte, dass der andere besser weiß, was gut für ihn/sie ist. Ich sehe es auch so, dass jeder mehr an den anderen denkt, als an sich selbst.


    Zitat

    Original von belladonnaDas ist mal ein interessanter Ansatz! Zumal das Buch im Original ja "Me Before You" heißt - was ja eigentlich die Umkehrung Deines Satzes ist, nämlich dass jeder seine eigenen Interessen vor die des anderen stellt. So ganz habe ich auch bis jetzt nicht verstanden, wie der Titel gemeint ist, denn beide versuchen ja, mit allen Mitteln das zu verwirklichen, wovon sie glauben, dass es für den anderen das Beste ist!


    Vielleicht lernen beide, dass es am Ende das wichtigste ist an sich selbst zuerst zu denken. Also Will, dass er so nicht leben will/kann und Lou, dass sie nicht ihr Leben nach anderen ausrichten sollte... oder aber dass einer von beiden zuerst "gehen" muß..


    Zitat

    Original von -Christine-Auch wenn Lou und Will versuchen, sich gegenseitig zu ändern, werden sie am Ende doch immer sie selbst bleiben. Da ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe, würde ich daraus schließen, daß Will sich nicht davon abbringen läßt, seinem Leben ein Ende zu setzen ... auch wenn er sich in Lou verliebt.


    Tja, wie könnte es enden? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Louisa etwas an Wills Einstellung/Entscheidung ändern wird. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch zu "unrealistisch", denn auch wenn Louisa´s Liebe und Herzlichkeit ihm viel geben können, bleibt da doch so viel, das ihn unbefriedigt und vielleicht sogar auch durch ihre Liebe sogar noch weniger männlich fühlen lässt. Ich hoffe zumindest, dass Louisa ihn verstehen kann und dass sie erkennt, was sie aus ihrem Leben machen kann...

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ja, sind sie. :grin Es ist wirklich supernett, daß du dir so viel Mühe gemacht und diese übersetzt hast. :knuddel1 Aber ich denke, es macht Sinn, wenn wir auf die Fragen zurückkommen, wenn wirklich alle mit dem Buch durch sind.


    belladonna : Auch von mir schon mal ein herzliches Danke schön, dass Du die Fragen schon mal eingestellt hast (und sogar noch übersetzt! :wow)
    Ich hab sie mir allerdings noch nicht angeschaut, damit ich nicht versehentlich schon was lese, was vielleicht zu viel vom Ende vorweg nimmt..

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Zum Beispiel auch nach Louisas Geburtstagsessen (Hab ich mir doch gedacht, dass Will ihr noch Hummelstrumpfhosen schenkt :-]) als Patrick Will kennengelernt hat und danach einen Sex-Marathon mit Lou veranstaltete. "Und war ich gut" ( :fetch wo ist hier der kotzende Smilie?)


    Yep, mit der Strumpfhose hast du mal wieder Recht gehabt. :anbet Woher wußtest du das ? Hast du auch schon mal so eine Biene Maja Strumpfhose bekommen ? :lache Und über diesen "War ich gut ?" Spruch war ich auch völlig entsetzt. Ich glaube, da wäre ich sogar nach 7-jähriger Beziehung noch ausgeflippt. :lache


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Tja, wie könnte es enden? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Louisa etwas an Wills Einstellung/Entscheidung ändern wird. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch zu "unrealistisch", denn auch wenn Louisa´s Liebe und Herzlichkeit ihm viel geben können, bleibt da doch so viel, das ihn unbefriedigt und vielleicht sogar auch durch ihre Liebe sogar noch weniger männlich fühlen lässt. Ich hoffe zumindest, dass Louisa ihn verstehen kann und dass sie erkennt, was sie aus ihrem Leben machen kann...


    Ich fürchte auch, daß Will trotz neuer Liebe an seinem Entschluß festhalten wird. Aus seiner Sicht hat er nichts mehr, was er Lou langfristig bieten kann. Im Gegenteil, sein körperlicher Zustand kann sich sogar noch verschlechtern. Und wenn er selbst unglücklich ist, wie kann er dann Lou glücklich machen ?

  • Definitiv Taschentuch-Alarm! :cry Da sind bei mir auch die Tränen geflossen am Ende. Ein echt schweres Thema und die Autorin hat es so wunderbar verstanden, alle Perspektiven einzubauen, die man sich dazu vorstellen kann. Von der Tatsache, dass das Leben mit einem behinderten Menschen auch eine Belastung für einen selber sein kann (Steven) über Resignation und Verzweiflung (Camilla und Georgina) bis hin zur moralischen Verurteilung von Sterbehilfe als Mord (Josi). Ich konnte mich die ganze Zeit so gut mit Lou identifizieren. Ich glaube, ich würde ganz ähnlich fühlen in ihrer Situation. Grundlegend könnte ich die Entscheidung zum Selbstmord nicht gut heißen und nicht unterstützen. Ich hätte zu viel Respekt vor dem Leben und wohl auch zu viel Optimismus, als dass ich jemals jemandem dazu raten könnte. Aber wie sie könnte ich Will nicht verurteilen deswegen und ich glaube, ich würde ebenso seine Entscheidung letztlich respektieren - nicht gut heißen, aber respektieren. Meiner Meinung nach haben moralische Zeigefinger in solchen Situationen überhaupt nichts verloren. Ich konnte Lou's Mum nur deswegen verzeihen, weil sie wohl eher um Lou besorgt war als über Will zu urteilen.
    Ein wunderschöner Epilog. Bei dem Brief sind zwar schon wieder die Tränen geflossen, aber als Lou dann nach Paris und in ihr neues Leben aufgebrochen ist, konnte ich auch das Buch mit einem wehmütigen Gefühl zu klappen (bzw. meinen Reader ausschalten ;-)).
    Von mir bekommt das Buch jedenfalls volle Punktzahl. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man das Thema besser hätte angehen können.

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Ich habe mal versucht, Infos zu dem Titel zu finden und bin dabei auf folgendes gestoßen:



    Auch wenn Lou und Will versuchen, sich gegenseitig zu ändern, werden sie am Ende doch immer sie selbst bleiben. Da ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe, würde ich daraus schließen, daß Will sich nicht davon abbringen läßt, seinem Leben ein Ende zu setzen ... auch wenn er sich in Lou verliebt.


    Vielen Dank, dass du diese Info rein gestellt hast! Dieser Aspekt vom Titel wäre mir sonst nicht klar geworden - also "Ich, bevor ich dich getroffen habe", sinngemäß. Das gefällt mir, ich hab mir davor auch den Kopf zerbrochen, was gemeint sein könnte.


    Ich denke schon, dass ihre Freundschaft/Liebe beide grundlegend geändert hat. Bei Lou ist es ja offensichtlich - sie führt nach der Begegnung ein ganz anderes Leben als vorher. Aber auch Will konnte sich noch mal jemandem öffnen. Vor dem Unfall war er ehrgeizig und oberflächlich, danach zynisch und verschlossen, aber durch Lou hat er noch mal die Chance bekommen, ganz neue Eigenschaften an sich selbst entdecken. Am Ende des Buches war er jedenfalls ein anderer als am Anfang.

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Yep, mit der Strumpfhose hast du mal wieder Recht gehabt. :anbet Woher wußtest du das ? Hast du auch schon mal so eine Biene Maja Strumpfhose bekommen ? :lache


    Och zu Fasching darf es gerne mal eine Biene Maja- oder Schmetterling-Strumpfhose sein :lache


    Zitat

    Original von -Christine-
    Ich fürchte auch, daß Will trotz neuer Liebe an seinem Entschluß festhalten wird. Aus seiner Sicht hat er nichts mehr, was er Lou langfristig bieten kann. Im Gegenteil, sein körperlicher Zustand kann sich sogar noch verschlechtern. Und wenn er selbst unglücklich ist, wie kann er dann Lou glücklich machen ?


    Eben und er wird immer der Zeit vor dem Unfall nachtrauern, auch wenn er dann Louisa nie kennengelernt hätte. Aber ein Teil von mir hofft trotzdem auf ein Happy End :heisseliebe

  • Zitat

    Original von belladonna
    Die Sache mit dem Irrgang im Burggarten ist ja jetzt auch aufgeklärt. Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht, aber es war trotzdem nett, wie Will Lou "gerettet" hat und das hat die beiden einander ja auch nochmal näher gebracht.


    Ich fand es sehr schön, dass es nun mal Will war, der Louisa aus dem Irrgarten retten konnte. Dass sie ihm dann auch ihre Geschichte anvertraut zeigt schon, wie tief ihre Beziehung zueinander mittlerweile geworden ist. Schließlich wissen das noch nicht mal ihre Eltern und ihr "Freund" Patrick.


    Zitat

    Original von belladonna
    Die Hochzeit war grandios - Alicia nochmal als dumme Pute enttarnt und der Rollstuhl-Tanz von Will und Lou war ja wirklich romantisch... *schmelz* Ich hätte mich nicht gewundert, wenn sie sich tatsächlich noch geküsst hätten.
    Dass es Will am nächsten Tag so schlecht ging, hat mir wirklich Leid getan für ihn.


    Da zeigt sich aber auch wieder, wie schwerwiegend so eine Nacht für Will sein kann, in der mal nicht alles planmäßig läuft. Es kann für ihn sehr gefährlich werden, wenn der Katheder nicht regelmäßig gewechselt wird.. aber eigentlich kann es ihm ja nur recht sein, sollte etwas passieren.


    Aber der Rollstuhltanz war natürlich wirklich sehr schön. :-]


    Zitat

    Original von belladonna
    Immerhin hat er jetzt zugesagt, dass er mit in Urlaub fliegen will - ich bin gespannt, ob die Reise auch tatsächlich wie geplant zustande kommen wird.


    Wow und was für eine Reise sie sich überlegt hat. :wow Was man nicht alles mit Geld schönes machen kann... Aber ob es überhaupt zu der Reise kommt? Ich glaub eigentlich nicht dran...


    Zitat

    Original von belladonna
    Und bzgl. Patrick ist jetzt auch die Katze aus dem Sack - Gott sei Dank. Im Moment sieht es wirklich danach aus, als wäre Lou drauf und dran, etwas aus ihrem Leben zu machen!


    Irgendwie tut mir Patrick sogar leid. Nun, da er Louisa zu verlieren droht, merkt er wohl was er an ihr hat... Er sah nunmal in einem "Krüppel" keine Gefahr.
    Aber ich verstehe auch Louisas Verhalten nicht. Sie wußte, dass sie Patrick nicht bei seinem Viking Dingens unterstützen kann, erzählt auch ihrer Schwester, dass sie sich in Will verliebt hat, aber Patrick schenkt sie nicht richtig reinen Wein ein. So, als wenn sie ihn sich warm halten möchte, falls Will seine Entscheidung durchzieht... Das finde ich nicht ok!


    Zitat

    Original von belladonna
    Eigentlich wäre Nathan ja auch ein netter Kerl für Lou, sollte Will sich wirklich für den Freitod entscheiden; mittlerweile bin ich übrigens fast überzeugt, dass er das durchziehen wird. Auf dem englischen Cover ist nämlich eine junge Frau abgebildet, die eine Taube fliegen lässt, und das sieht mir fast so aus, als ob es ein Sinnbild dafür wäre, dass Lou Will auch ziehen lassen muss.


    Nathan und Louisa? Nee, die beiden passen mir nicht zusammen...
    Aber mit deiner Vermutung bezüglich des Covers könntest Du allerdings recht haben.
    Ich bin gespannt, was dann aus Louisa wird! Ob sie ihre Pläne in die Tat umsetzt!

  • Nochmal zu dem englischen Titel: Ich denke, man kann "Me Before You" zweifach interpretieren, zum einen zeitlich (also"ich, bevor es dich gab") und dann hinsichtlich der Reihenfolge (also "erst ich, dann du") - beides macht Sinn.


    Ich hatte bei Lous Mutter nicht das Gefühl, ihr irgendetwas vergeben zu müssen. Sie macht sich ja zu Recht Sorgen um ihre Tochter und in gewisser Weise repräsentiert sie auch die Gegner der Sterbehilfe. Sterbehilfe ist ja nicht umsonst ein heiß diskutiertes Thema und es ist ja nach wie vor heiß umstritten, ob es wirklich ein "Recht auf Freitod" gibt. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass jeder für sich selbst entscheiden dürfen sollte, ob er seinem Leben ein Ende setzen möchte - v.a. wenn man in so einer Situation ist wie Will.


    LG, Bella

  • Mir hat Patrick überhaupt nicht Leid getan, irgendwie hatte er es nicht anders verdient. Er hat sich die ganze Zeit nicht um Lou bemüht, war immer nur mit sich und seinem Training beschäftigt und ist nur mal kurz aufgewacht, als Will in bei Lous Geburtstag dermaßen in den Schatten gestellt hat. Seine Reaktion darauf war ja auch wieder nicht um Lou bemüht, sondern nur auf sich selbst bezogen - allein für dieses "war ich gut?" nach dem Sex-Marathon hätte er ja schon eine Ohrfeige verdient gehabt! Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass Patrick hier versucht, sich mit dem zu profilieren, von dem er ganz genau weiß, dass Will ihn darin nicht wird ausstechen können.


    Ach ja, die Hummelstrumpfhose zum Geburtstag fand ich auch süß - so wie ich Lou vor meinem geistigen Auge sehe, wird sie sich keine Hemmungen haben, die auch anzuziehen! :grin


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von Sonnschein


    Da zeigt sich aber auch wieder, wie schwerwiegend so eine Nacht für Will sein kann, in der mal nicht alles planmäßig läuft. Es kann für ihn sehr gefährlich werden, wenn der Katheder nicht regelmäßig gewechselt wird.. aber eigentlich kann es ihm ja nur recht sein, sollte etwas passieren.


    Ich fand auch, daß Will sich auf der Hochzeit sehr tapfer verhalten hat. Ich war richtig stolz auf ihn. :-] Diese durchzechte Nacht hatte jedoch Folgen, die für Will auch hätten tödlich enden können und haben ganz klar gezeigt, daß er mit Lou in dieser Hinsicht nie mehr wird mithalten können.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Irgendwie tut mir Patrick sogar leid. Nun, da er Louisa zu verlieren droht, merkt er wohl was er an ihr hat... Er sah nunmal in einem "Krüppel" keine Gefahr.
    Aber ich verstehe auch Louisas Verhalten nicht. Sie wußte, dass sie Patrick nicht bei seinem Viking Dingens unterstützen kann, erzählt auch ihrer Schwester, dass sie sich in Will verliebt hat, aber Patrick schenkt sie nicht richtig reinen Wein ein. So, als wenn sie ihn sich warm halten möchte, falls Will seine Entscheidung durchzieht... Das finde ich nicht ok!


    Patrick war wirklich völlig vor den Kopf geschlagen, als Lou sich von ihm getrennt hat. Sie selbst ist zwar total unsportlich, hat ihn in seinem Vorhaben aber immer unterstützt. Von daher ist ihm natürlich nie der Gedanke gekommen, daß sie sich nicht wirklich für seine Sache interessiert. Ich glaube aber nicht, daß sie ihn sich nur noch warm halten wollte. Bevor sie Will kennenlernte, war die Beziehung für sie eigentlich in Ordnung. Sie hat sich einfach nicht damit auseinandergesetzt, daß die beiden sich auseinandergelebt haben.


    Zitat

    Original von belladonna
    Eigentlich wäre Nathan ja auch ein netter Kerl für Lou, sollte Will sich wirklich für den Freitod entscheiden; mittlerweile bin ich übrigens fast überzeugt, dass er das durchziehen wird. Auf dem englischen Cover ist nämlich eine junge Frau abgebildet, die eine Taube fliegen lässt, und das sieht mir fast so aus, als ob es ein Sinnbild dafür wäre, dass Lou Will auch ziehen lassen muss.


    Ich muß gestehen, bis du es hier erwähnt hast, hatte ich mir das Cover so genau nicht angeschaut. :pille Aber du hast sicher recht, was die Bedeutung angeht.


    So, jetzt schnappe ich mir eine Packung Taschentücher und lese den letzten Abschnitt.

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Lou und Will kommen sich menschlich näher. Lou scheint den richtigen Ton getroffen zu haben und die beiden finden eine Basis, auf der sie miteinander auskommen können. Ich finde diese langsame Entwicklung unwahrscheinlich schön beschrieben.


    Da bin ich ganz deiner Meinung! Einerseits ist dieses "Allmähliche" viel realistischer und gleichzeitig erzeugt es eine Art Spannung. Als Leser ahne ich ja, dass die beiden sich näher kommen und ich freue mich darauf und so wie die Geschichte aufgebaut ist, "hibbele" ich DEM Moment richtig entgegen. :-)


    Wie ihr schon erwähnt habt, wird in diesem Abschnitt erklärt, warum Lou nur für 6 Monate eingestellt wurde. Auch wenn mir bereits bekannt war, dass das Thema eine grosse Rolle spielt, ist es dann doch irgendwie "heftig" so konkret darüber zu lesen. Ich kann Will's Gedanken und Gefühle auf jeden Fall nachvollziehen. Aber kann eine Mutter das wirklich durchziehen. Es heisst zwar, dass lieben auch loslassen ist - aber in dem Masse... eine sehr belastende Vorstellung.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich fand die Szene grandios und habe laut lachen müssen. Vor allem nach Lous Spruch, er könne froh sein, daß das Preisschild nicht an der Hose befestigt war. :lache :lache :lache


    Das ist definitiv auch eine meiner Lieblingsszenen! Und so typisch Lou! :lache


    Ich finde es sehr realistisch, dass der erste Ausflug so missglückt ist. Es war bestimmt für alle drei eine ungewohnte Situation. Sicher, Nathan hätte auch an die Behindertenparkplätze denken können, aber ist er nicht eher ein "Heimpfleger" und ist weniger mit seinen Patienten unterwegs?


    Umso schöner war dann natürlich das Konzert und ich habe das Gefühl, dass auch Will wieder schöne Momente empfinden kann - dank Lou. :-)

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Ich habe mal versucht, Infos zu dem Titel zu finden und bin dabei auf folgendes gestoßen:



    Auch wenn Lou und Will versuchen, sich gegenseitig zu ändern, werden sie am Ende doch immer sie selbst bleiben. Da ich das Buch noch nicht fertig gelesen habe, würde ich daraus schließen, daß Will sich nicht davon abbringen läßt, seinem Leben ein Ende zu setzen ... auch wenn er sich in Lou verliebt.


    Vielen Dank, Christine, für diese interessanten Infos! :knuddel1


    Und ich befürchte auch, dass Will fest entschlossen ist, diesen Weg, den er für sich gewählt hat, auch zu Ende zu gehen.


    Ich muss gestehen, dass das Buch mich sehr für sich einnimmt und es mich kaum verschnaufen lässt. Ich werde mich jetzt mit meinem Reader zurück ziehen und ich befürchte, es wird eine kurze Nacht. ;-)

  • Das Buch wirft viele Fragen auf und lässt den Leser auch nach dem Ende nicht los. Mir hat die Lektüre sehr gut gefallen und mir zu einer Meinung zur Sterbehilfe verholfen. 10 Eulenpunkte hat das Buch verdient und von mir auch bekommen.

  • Ja, die letzte Nacht war dann in der Tat kurz... ;-) Aber ich konnte nach dem 5. Teil das Buch nicht einfach weglegen. Dazu aber später mehr.


    Der Rollstuhltanz ist so ein wunderschönes Bild und zeigt auf, wie die beiden auf ihrem gemeinsamen Weg miteinander "tanzen"! Ich finde es einfach toll wie Lou mit Will's Behinderung umgeht. Und das ist doch genau das, was er braucht. :-]


    Patrick tut mir überhaupt nicht leid. Dass er sich so vor den Kopf gestossen fühlt zeigt mir, wie wenig er sich mit Lou als Mensch auseinander gesetzt hat und wie wenig er von ihr weiss. Ich war so richtig erleichtert, dass Lou den Schritt gewagt hat. Für sie ist das ein Riesenschritt vorwärts, finde ich. Das zeigt auch wie sehr sie sich schon verändert hat. :fingerhoch

  • Hach, ich bin immer noch fix und fertig... Wie schon erwähnt: es war eine kurze Nacht und das hat nicht nur damit zu tun, dass ich das Buch unbedingt zu Ende lesen wollte. Die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe sehr unruhig geschlafen. Die Gedanken und Gefühle sind nur so rumgewirbelt.


    Trotz der vielen Tränen, die ich während dieses letzten Abschnittes vergossen habe, bin ich sehr froh, dass ich dieses Buch gelesen habe. Dieses sehr schwierige und sensible Thema so gefühlvoll und gleichzeitig realistisch zu verpacken ist einfach nur bewundernswert. :anbet


    Dass Will seinen Weg so entschlossen gegangen ist, finde auch ich absolut konsequent. Ich schaffe es aber nicht, die Abschiedsszenen in Worte zu fassen und sie zu beschreiben. Sie waren in meinen Augen perfekt so wie sie von der Autorin gezeichnet wurden. Ich finde es auch sehr gut, dass sie die Sterbeszene selber nicht beschrieben hat und das beweist ihr grosses Einfühlungsvermögen und dass sie keine rührselige Geschichte schreiben wollte.


    Das Buch wird ja immer wieder mit "Ziemlich beste Freunde" verglichen. Vom Grundton her mag das vergleichbar sein. Aber für mich geht "Ein ganzes halbes Jahr" doch in eine andere Richtung und vom Thema her auch viel tiefer. Dieses Buch hat mich definitiv für sich einnehmen können - und das in vielerlei Hinsicht. Daher auch volle Punktzahl von mir!

  • Zitat

    Original von belladonna
    Das Will für Lou vorgesorgt hat, fand ich nett, hätte es mMn aber nicht gebraucht. Durch die Zeit mit Will war Lou ja doch so erwachsen geworden, dass sie es sicher auch ohne Wills Geld geschafft hätte!


    Ich denke auch, dass Lou es auch ohne das Geld geschafft hätte. Aber ich sehe in Will's Geste viel mehr eine Anerkennung als Hilfe. Damit hat er bewiesen, wie wichtig Lou ihm geworden war. :heisseliebe


    Zitat

    Original von Zuckelliese
    Das Buch wirft viele Fragen auf und lässt den Leser auch nach dem Ende nicht los. Mir hat die Lektüre sehr gut gefallen und mir zu einer Meinung zur Sterbehilfe verholfen. 10 Eulenpunkte hat das Buch verdient und von mir auch bekommen.


    Meiner Meinung nach hat die Autorin das Thema "Sterbehilfe" und dessen Problematik sehr einfühlsam dargestellt. Gleichzeitig hat sie es tatsächlich geschafft, das Für und Wider aufzuzeigen, ohne dabei überaus wertend zu sein. :fingerhoch


    Ich hatte schon vor diesem Buch eine feste Meinung zu diesem Thema - Lou und Will's Geschichte hat mich aber darin nochmals bestärkt. :-)

  • Zitat

    Original von belladonna
    Ich habe das Buch heute morgen fertig gelesen, weil ich gestern abend dann doch zu müde war. Oh Mann, soviel geheult habe ich schon lange nicht mehr bei einem Buch! :cry Unser Kater ist ganz verwirrt um mich rumgeschlichen und hat gemaunzt, weil er mich so überhaupt nicht kennt...


    Ich hab zwar beim Lesen nicht geweint, aber mich hat die Geschichte, so wie sie geschrieben ist, auch sehr berührt.


    Zitat

    Original von Ayasha/i]Hach, ich bin immer noch fix und fertig... Wie schon erwähnt: es war eine kurze Nacht und das hat nicht nur damit zu tun, dass ich das Buch unbedingt zu Ende lesen wollte. Die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe sehr unruhig geschlafen. Die Gedanken und Gefühle sind nur so rumgewirbelt.


    So schnell wird aus einer Leseschnecke ein Sprinter :lache. Mir ging es aber auch so mit dem Buch. Mußte einfach so viel es ging am Stück lesen und wissen, wie es mit Lou und Will weitergeht.


    Zitat

    [i]Original von Ayasha/i]
    Dass Will seinen Weg so entschlossen gegangen ist, finde auch ich absolut konsequent. Ich schaffe es aber nicht, die Abschiedsszenen in Worte zu fassen und sie zu beschreiben. Sie waren in meinen Augen perfekt so wie sie von der Autorin gezeichnet wurden. Ich finde es auch sehr gut, dass sie die Sterbeszene selber nicht beschrieben hat und das beweist ihr grosses Einfühlungsvermögen und dass sie keine rührselige Geschichte schreiben wollte.


    Ich finde den Abschied von Lou und Will auch genau so perfekt, wie ihn Jojo Moyes beschrieben hat. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau so viel Gefühl, wie ich als Leser selbst zulassen kann und genügend Platz für die eigene Vorstellung von Wills letztem Atemzug.


    Zitat

    [i]Original von belladonna

    Zitat

    Tja, mit der Reise in die USA war es dann doch nichts, aber das hatte ich fast schon erwartet, dass da noch was dazwischen kommt. Ich denke, die Lungenentzündung hat auch Lou die Augen geöffnet, wie instabil Wills Gesundheitszustand ist - und eigentlich hätte es ihr auch bewusst machen müssen, was da in den nächsten Jahren auf Will zukommt. Aber ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, dass sie das gar nicht wahrhaben will und auch verdrängt, wie sehr er eigentlich leidet.
    Fast hätte ich mir ja gewünscht, dass Will an der Lungenentzündung stirbt - das hätte allen die Entscheidung abgenommen und wäre vermutlich auch in Wills Sinne gewesen, aber so einfach war es dann doch nicht.


    Ich hatte mir auch schon im letzten Abschnitt gedacht, dass diese Action-Reise bestimmt nicht stattfinden wird. Es ist nur allzu realistisch, dass sein Gesundheitszustand, der sich immer sehr schnell ändern kann, Lou etwas auf den Boden der Tatsache zurückholt. Zumindest konnte sie eine tolle Alternativ-Reise finden.


    Zitat

    Original von belladonnaDann der Urlaub in Mauritius - das war ja echt der Traum in Tüten. Nur als dann beim Gewitter Lou bei Will im Bett liegt, ihn küsst und er sie abweist mit der Begründung, dass ihm das nur noch mehr wehtut, weil es ihm vor Augen führt, was er alles nie mit ihr wird machen können - da habe ich das 1. Mal so richtig geheult. Es hat mir in der Seele wehgetan - nicht nur Lous verletzte Gefühl, sondern viel mehr Will und wie es ihn seit dem Unfall immer wieder innerlich zerreißen muss.


    Ich kann Lou sehr gut verstehen, dass sie so heftig auf Wills Abfuhr reagiert hat. Zu hören, dass ihre Liebe für ihn nicht ausreicht hat sie sehr verletzt. Ich glaube ihr ist auch in diesem Moment erst richtig bewusst geworden, wie schwer es für Will wirklich ist.. und war sogar auf sich selbst wütend, weil sie das vorher einfach nicht sehen wollte.


    Zitat

    Original von belladonnaDas fand ich an dem Buch übrigens auch ein bisschen schade: es gibt ja immer mal wieder Perspektivenwechsel, nur aus Wills Sicht wird nie geschrieben - über ihn erfahren wir immer nur indirekt was bzw. wenn er selber was sagt oder schreibt.


    Das hat mich eigentlich gar nicht gestört, denn Will´s Ansicht wurde klar durch Gespräche mit Lou vermittelt, da hat mir nichts gefehlt. Sein Standpunkt wurde gerade im letzten LR-Abschnitt ganz eindeutig geäußert.


    Zitat

    Original von belladonna
    Das Will für Lou vorgesorgt hat, fand ich nett, hätte es mMn aber nicht gebraucht. Durch die Zeit mit Will war Lou ja doch so erwachsen geworden, dass sie es sicher auch ohne Wills Geld geschafft hätte!


    Auch das fand ich sehr passend. Er wollte ihr einfach die (finanzelle) Angst nehmen, dass sie aus sich was machen kann. Er hat das ja schon eine zeitlang geplant, da war die Veränderung bei Lou noch gar nicht so "fortgeschritten".


    Sehr gefühlvoll und "einfach Will" steckte in dem Brief, den Will Lou zum Abschied geschrieben hat.


    Zitat

    Original von belladonnaAlles in allem aber ein tolles Buch und ich fand auch den Schluss richtig und konsequent - so, wie ich Will kennengelernt habe, konnte es für ihn keine andere Entscheidung mehr geben.


    Es wäre einfach zu unrealistisch gewesen, wenn Lou Will umgestimmt hätte. Ich für meinen Teil kann Will sehr gut verstehen und seine Entscheidung akzeptieren und respektieren. Dass es für alle Beteiligten, sei es die Familie oder Lou, nicht einfach ist, diese Entscheidung zu unterstützen und Will auf diesem Weg zu begleiten steht ausser Frage.
    Es regt sehr zum Nachdenken an. Allerdings finde ich, dass man bzw. ich dadurch keinen generellen Standpunkt vertreten kann. Jede Situation ist anders und jedes mal ist vielleicht auch die Perspektive aus der man die Entscheidung für sich trifft eine andere.


    Von mir gibt es auch die volle Punktzahl, denn über die Dinge, die mich ein klein wenig am Buch "gestört" haben wie z.B. die etwas klischeehafte familiäre Situation bei Lou und im Gegensatz dazu die reiche Familie von Will, ist nicht ausreichend für Punktabzüge - darüber kann ich gerne hinweg sehen, weil es nicht zum Kern der Geschichte gehört.